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05.07.2010, 10:11 #1
Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Hallo liebe Gemeinde,
habe zwei Projekte für den Winter 2010/11 gesetzt. Das erste Projekt ist motorseitig ein seidenweich laufenden Donnerkeil (RS) aufzubauen, das andere ist etwas mehr Licht und Klarheit in die Beziehung Kolben-Kurbelwelle und bewegte Massen zu bringen. Hier bin ich mir unsicher, welche der guten Lösungen die bessere ist. Dazu benötige ich eure Hilfe, Erfahrungen und gewonnenen Eindrücke. Später, denke ich können diese gesammelten Daten wiederum in der Datenbank zur Verfügung stehen.
Mich interessieren ganz einfache Dinge. zB. Warum (und um wieviel) erleichtert einer die KW wenn er einen 1070 BB sein Eigen nennt? Der BB ist kolbenseitig schon sehr gut abgestimmt.
Oder wird bei erleichterter Kurbelwelle und schwerer Kupplung der Motorlauf nicht gleichmaßiger?
Dann gab es jemand, der baute wirkungsvoll ein zusätzliches KW-Lager in der Mitte der KW ein. (Kenne leider den Namen und diesen Herren nicht). Gibt es irgendwo Unterlagen dazu?
Vielleicht fällt dem einen oder anderen etwas dazu ein und läßt uns ein bißchen in das Nähkästchen hineinschauen...es gibt einfach zuviel ungenutztes oder verborgenes Potential, - das darf einfach nicht untergehen. ....würde mich sehr über Tipps und Beiträge freuen.Viele Grüße von Freddie
Chi va piano
va sano
e lontano!
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15.07.2010, 15:29 #275/7Gast
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Original von 2V-Freddie
Hallo liebe Gemeinde,
..........
Dann gab es jemand, der baute wirkungsvoll ein zusätzliches KW-Lager in der Mitte der KW ein. (Kenne leider den Namen und diesen Herren nicht). Gibt es irgendwo Unterlagen dazu?
das war Werner Fallert. Der hat mal einen Königswellenmotor gebaut, mit mittlerem Kurbelwellenlager. Und, wenn ich mich recht erinnere, 170° Zylinderwinkel.
Das ist aber nichts zum Nachrüsten. Dafür braucht man ein neues Kurbelgehäuse und eine neue Kurbelwelle. Natürlich machbar, wie alles mechanische. Aber den Preis für sowas wirst Du wohl nicht bezahlen wollen.
Habe die Ehre!
Jochen
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15.07.2010, 18:32 #3
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- 441
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Original von 2V-Freddie
Oder wird bei erleichterter Kurbelwelle und schwerer Kupplung der Motorlauf nicht gleichmaßiger?
....würde mich sehr über Tipps und Beiträge freuen.
An der Kupplung ab 81 ist nicht mehr sehr viel zu erleichtern - möglicherweise ist eine Feinwuchtung möglich.
Ich denke Du solltest Dir jemanden suchen der was vom Wuchten von Kurbelwellen versteht.....Gruß
Michael (D)
BMW R 100 GS PD Classic Bj. 95
Morini 3 1/2 Sport Bj. 77
Laverda 750 SF2 Bj. 74
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17.07.2010, 13:45 #4
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Hallo und vielen Dank für die Infos.
Jetzt habe ich schon Blut geleckt, wie ist das mit dem mittleren Lager?
Ich will mir schon so ein Ding bauen, mir ist der "passende" Weg noch nicht ganz klar.
Gibt es Skizzen, Zeichnungen oder Fotos?
Ansonsten weiß ich nur noch, das die alten Maybach die Lagerung in den Kurbelwangen integriert hatten, also Wange + einen Außenring um die Wange herum = Gegengewicht und Lager in einem. Je größer das Lager ist, desto steifer wird die Kurbelwelle.Viele Grüße von Freddie
Chi va piano
va sano
e lontano!
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17.07.2010, 14:04 #5
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Original von 2V-Freddie
Jetzt habe ich schon Blut geleckt, wie ist das mit dem mittleren Lager?
Ich will mir schon so ein Ding bauen, mir ist der "passende" Weg noch nicht ganz klar.
der Weg ist ziemlich klar:
Neue Kurbelwelle damit das 3. Lager zwischen die Kurbelwangen kann, also größerer Versatz.
Dazu dann ein neues Kurbelgehäuse weil Du das alte nicht ausreichend modifizieren kannst.
Der "Rest" kann wahrscheinlich seriennah bleiben.
Wenn Du nur den Motorlauf weicher haben willst dann bau Dir einen Motor mit geringsten Toleranzen, großem Hubraum - dafür wenig Verdichtung, NW mit wenig Überschneidung und geringerem Hub, kleine Kräfte der Ventilfedern, feinst ausgeliterte Brennräume, viel Schwungmase, kleine Vergaser und eine exakte Zündung.
Alles was in DIE Richtung geht vibriert kaum !Q-Treiber-Grüße
Stephan
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17.07.2010, 14:08 #6
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Original von 2V-Freddie
Ich will mir schon so ein Ding bauen, mir ist der "passende" Weg noch nicht ganz klar.
Dir ist schon klar, dass du dafür ein neues Motorgehäuse konstruieren und gießen od. fräsen lassen musst inklusive vieler "Innereien" wie Kurbelwelle, Nockenwelle, etc.?
Wenn ja, dann nur zu. Möglich ist alles. Ich hab mal jemanden kennengelernt, der mit zwei Mitstreitern aus quasi "nichts" eine WR750 - Kompressor BMW gebaut hat (die Geschichte war irgendwann auch mal im MO-Sonderheft).
Eventuell könntest Du ja mal den Werner Fallert fragen, ob er noch Teile/Unterlagen von seinen mittelgelagerten FM1000 Konigswellenmotoren hat. Der hat in den letzten Jahren immer mal wieder interessante Dinge verkauft. Also vielleicht nicht ganz abwegig. Seine Adresse steht im Impressum auf seiner Website
Grüße
Marcus
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17.07.2010, 14:38 #7
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Hallo,
wenn der Motor von der Einstellung fetter läuft, fühlt sich das Ganze weicher an. Verdichtung herabsetzten verstärkt den Effekt noch.
Gruß
WalterIgnitech Zündung preiswert von Entwickler => https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...tech-Z%FCndung
Gebt alle Hoffnung auf, die ihr hier eintretet! (Dante Inferno (Alighieri, 1265-1321))
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17.07.2010, 15:52 #8
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Im allgemeinen neigen Motoren mit hoher Verdichtung dazu etwas "rauher" zu laufen. Aber auch nicht immer.
Original von 2V-Freddie
Mich interessieren ganz einfache Dinge. zB. Warum (und um wieviel) erleichtert einer die KW wenn er einen 1070 BB sein Eigen nennt? Der BB ist kolbenseitig schon sehr gut abgestimmt.
Ich find den BBK sehr angenehm, insbesondere mit meiner "Lieblingsnocke" (der 296er). Läuft wesentlich weicher als der 1043er, obwohl der auch leichte Kolben und penibel erleichterte und gewinkelte "Lohmann"-Pleuel hat.
Der Vollständigkeit einige Gewichtsangaben aus meinen Aufschrieben. Der Lohmann Hartmut macht die Pleuel nach Absprache auch noch leichter (unter 550gr.) Aber Achtung: Sind nicht mit der geeichten Wage gemessen und beim BBK gibt´s auch Differenzen weil z.B. unterschiedliche Kolbenbolzen verbaut wurden (hatte da jüngst den direkten Vergleich ).
Daher vielleicht als Vorschlag für eine Ad-Hoc Maßnahme, befor Du ans Konstruieren des neuen Gehäuses gehst: Einfach mal testweise Kolben, Zylinder und Pleuel vom BBK draufbauen.
Was hast Du denn bei Dir momentan für einen 1043er verbaut? Einen mit kurzen Zylindern (dann wiegen die Kolben meist nur um die 500gr) oder den "langen" (dann sind die Kolben ahnlich bleischwer wie die 1000er Serienkolben)?
Grüße
Marcus
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17.07.2010, 21:23 #9
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Hallo Marcus,
danke für die Daten und den Überblick. Ich kann mit diesen Erfahrungen (auch von den anderen Beiträgen ) schon etwas anfangen!
Mein Ziel ist und bleibt einen seidenweich laufenden Motor zu bauen.
Der Mahle-Satz hat mich damals zufällig auf dem kleinen Dienstweg angesprungen und ich habe diesen sofort gekauft, somit sind die dicken "Schiffskolben" verbaut.
Nun, kann ich einen BBK nicht mehr einbauen, weil das Gehäuse auf ø101 oder ø102 ausgespindelt ist, da hält nix mehr, der BBK-Bund ist ø99 und nur 3mm tief. Dann habe ich ausgedrehte Ventilköpfe. (Braucht man beim 1070 auch nicht mehr). Ich denke, da gibt es noch einmal neue Sport-Kolben und dann ist es für diese RS genug.
Kann in dieser "Such- und Findungsphase" noch keine Versprechungen zu der mittengelagerten Kurbelwelle abgeben, ich bin dran und lasse so schnell nicht locker.
Aus nix etwas machen, ....hat mir immer schon Spaß gemacht.Viele Grüße von Freddie
Chi va piano
va sano
e lontano!
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17.07.2010, 21:43 #10
RE: Kurbelwellen, passende Kolben und Unwuchten
Original von mk66
...Wahrscheinlich hat das so gut wie keiner gemacht. H. Heusler hat mal in einem MO - Sonderheft diese Möglichkeit diskutiert, weil die bewegten Teile beim BBK deutlich leichter sind als die Serienteile. Seltsamerweise haben viele die Erfahrung gemacht, dass der BBK - Motor mit der schweren Serienwelle und dem nicht mehr optimalen "Wuchtfaktor" recht "weich" läuft...
Die 2V-Kurbelwelle wurde im September 1974 zwar konstruktiv wesentlich geändert, die Massenverhältnisse blieben aber gleich. Statt der "Ausleger", die spezielle Aussparungen im Kurbelgehäuse erforderten, kamen die Schwermetallstopfen, die den Kreisumfang ermöglichten.
Dieses 1969 auf den Markt gebrachte Konzept sah identische Kurbelwellen für 500 bis 750 cc vor mit eventuellen Hubraum-Entwicklungsreserven. Sicher hat man damals aber noch nicht die schweren (Serien-) 1000er-Kolben im Visier gehabt. Dass sich da leichtere Kolben jenseits der 1000 cc eher wieder günstig auswirken, ist keine Frage.
Der Serienkolben der 50/5 wiegt 385 Gramm, der der 75/5 hat 556 Gramm.Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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19.04.2024, 10:57 in Mechanik