Lack

[Alfons]

Tach Jungens,

nächste Frage:

Nun ist mir vor einigen Jahren ein R 100S Rahmen zugelaufen, in dessen Brief schon einige Leckerlis (O-Augen, Hoskes, Niederquerschnittsreifen) eingetragen sind, und dessen Lack eine Auffrischung vertragen könnte.

Wohlgemerkt, da ist kein Rost, aber der Lack war auf dem Rahmenrückgratrohr, wo der vermaledeite Bremszylinder saß und wohl vor sich hin gekleckert hat, mit einem Lack ausgebessert worden, der sich unter Einwirkung von Verdünnung auflöste. Diesen Teil des Lacks habe ich chemisch und mechanisch entfernt.

Jetzt gibt es mehrer Optionen.
Strahlen und pulverbeschichten lassen = Optimallösung

Nachlackieren? Ich habe vor einigen Jahren eine R 100R Batteriehalterung mit Hammerit-Lack (schwarz, matt, aus der Sprühdose) lackiert und zu meiner Verblüffung ein respektables Ergebnis erzielt. Daher kam mir die Idee zu einer auf neudeutsch "low-budget" Lösung: Den Rahmen anschleifen und mit einer Schicht Hammerit überziehen. hat einer diesbezügliche Erfahrung?

Ich kriege ein Kilo Hammerit für € 30,- , und wenn's nicht klappt, kann ich das Teil ja immer noch zum Fachmann bringen und strahlen/pulvern lassen, aber für's Ego ist es halt besser, wenn man sagen kann, dass man alles selber gemacht hat.

Was meint der versammelte Sachverstand hier?

Gruß

Alfons

[hubi]

Ich habe in meiner Sturm-und Drangzeit mal den Rahmen meiner XL 600 mit Acryllack gestrichen (nicht gesprüht!).Sah gar nicht schlecht aus und hat trotz starkem Schottereinsatz sehr gut gehalten, sogar an der Schwinge.

[MM]

Hallo Alfons,

Pulverbeschichtung ist auf jeden Fall eine feine Sache, hat aber auch Nachteile.
Der Schutz ist an sich sehr gut; wenn die Schicht aber mal eine Beschädigung hat, wird sie langsam
unterwandert vom Rost, was man nicht sofort sieht.
Mit dem Hammerit-Zeugs arbeite ich auch an kleineren Teilen und zur Ausbesserung, bisher mit
positivem Ergebnis. Ob der Rostschutz langfristig so gut ist wie die Werbung dafür, wissen wir leider
alle erst in ein paar Jahren.
Ich würde es versuchen.

[rennQ]

hallo alfons,

...bis heute lackiere ich meine motorräder auch immer selber und habe die unterschiedlichsten variationen ausprobiert.

sandstrahlen, gründlich reinigen, grundieren und lackieren mit 2K acryllack hat bisher immernoch das beste ergebniss gebracht.

zum selbermachen setzt das aber natütlich das vorhandensein vom entsprechenden equipment und den räumlichkeiten voraus.
in einer staubig - kalten scheune wirst du kein top ergebniss erzielen können.
reparaturen sind hier nicht das problem.

kunststoffbeschichten ist heutzutage eine feine sache, in eigenregie jedoch wohl nicht möglich...
die entwicklung ist auch hier nicht stehen geblieben und mittlerweile werden z.b. rahmen nach dem sandstrahlen grundiert.
was zum einen eine glattere oberfläche zur folge hat und eine bessere haftung der beschichtung.
die von michael beschriebene "unterwanderung" mit folgender korossion ist im prinzip der lackierung gleich zu setzen.
reparaturen dieser beschichtung ist angeblich möglich, habe ich aber noch nicht versucht.

die reparaturlackierung mittels sprühdosen ist wohl die kostengünstigste der drei varianten.
für jemanden der jedoch nur abundzu damit hantiert, ist eine ganzlackierung mit glänzendem ergebniss eine kniffelige aufgabe.

die erfahrung zeigt, daß auch die haftung der sprühdosenfarbe bei weitem nicht an eine professionelle acryllackierung heranreicht...
empfindlich gegen lösungs- und reinigungsmitteln bleibt dieser lack ständig...

auch ich habe mich von der werbung zum kauf einer dose hammeritlack verführen lassen.
ich finde das zeug ist nicht einmal schlecht.
es lässt sich mit einem weichen pinsel sehr gut verteilen und haftet ordentlich. (wie immer sorgfältige vorarbeiten vorausgesetzt.)

nach dem austrocknen habe ich die oberfläche mit sehr feinem nass-schleifpapier geglättet (die farbe war ja mit dem pinsel aufgetragen) und anschließend aufpoliert,
das ergebnis ist bis jetzt zufriedenstellend...

gruß aus schwalmtal
erich

[Alfons]

Tach Jungens,

vielen Dank fürs "feedback",

ihr bestärkt mich in meiner Neigung, das ganze Rohrgeflecht selbst zu lackieren. Beruflich bin ich Schreibtischtäter, da giert man geradezu nach handwerklicher Beschäftigung, um ein bißchen Ausgleich zu haben.

@ Erich: Ich wollte die Sache nicht aus der Sprühdose machen, sondern mit Kompressor und Spritzpistole, da kann ich den Druck und den Sprühkegel regeln. Hammerit schwarz und glänzend in der 500gr Dose gibt's nebst Hammerit-Verdünnung im Baumarkt - ich glaube, ich probiere es einfach mal aus.

Gruß

Alfons

[rennQ]

- ich glaube, ich probiere es einfach mal aus.

Gruß

Alfons

...ja sowieso!!

und den abschlussbericht nicht vergessen...

gruß
erich