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  1. #1
    Blechmann Avatar von Kelloggs
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    Ventilschnattern die Hunderste.....

    Hallo vereehrte 2V Fahrer- und Schrauber. Ich kriege da momentan so ein Gefühl, das wohl so manch einer kennt. Eigentlich kein Gefühl, eher so einen Drang, das Werkzeug weg zu legen, den Reservekanister zu holen, drübergießen, anzünden und gut! Aber bei den Spritpreisen....und die Kuh ist dafür auch zu schade.

    Spaß beiseite...ich merke momentan sehr deutlich, dass ich mit meinem Latein am Ende bin. Zu meinen Problem:

    Es geht um eine R 100 CS von 12/1981 (Baujahr) mit 119000 km. Motor ist bei 90000 km überholt worden. Bleifreiumbau ist noch nicht gemacht worden. Das Symptom war sehr lautes 'Ventilschnattern' beidseitig (ja,genau das ominöse Klackern aus dem Bereich unter der Ventilhaube/-deckel). Die Ventile haben mich förmlich angeschriehen. Nach Vergleichen mit einer anderen BMW selben Baujahres kann ich sagen, dass es sich nicht nur um die üblichen Geräusche des ohnehin lauten Ventiltriebes handelt. Im Motoröl sowie in der Ölwanne fanden sich keine Späne, dafür aber ein wenig Ölschlamm. Der Motor läuft ansonsten ruhig und synchron, nimmt gut Gas an und die Vergaser sind auch synchron und das Gemisch passt auch.

    Also erste Maßnahme: Ventile einstellen. Folge: für ca 30 km deutlich leiser,nach erster Autobahnfahrt alles wieder beim alten.

    2. Maßnahme: Hier im Forum eingelesen plus Literatur (Werkstatthandbuch und 'Jetzt helfe ich mir selbst' Buch) gewälzt. Dannach Axialspiel gemessen und zu großes Spiel ( 0,10 ) festgestellt. Also Axialspiel erst per Hand und dann mit Beilegscheiben von BMW eingestellt. Habe Kipphebel ohne Kunststoffscheibe. Folge: wesentlich leiser, aber wie gehabt nach Autobahn alles wieder laut. *grrrr*

    3. Maßnahme: Auch wieder hier im Forum mit dem Thema 'einteilige Kipphebelböcke' vertraut gemacht. Nach kurzer Suche ( Granada hatte gerad keine, werde ich aber trotz allem bestellen, wenn wieder verfügbar ) bei einem Bekannten fündig geworden. Für fast umsonst einen Satz Israel-Böcke letzte Serie bekommen und eingebaut + Axialspiel eingestellt. Folge: Schnattern fast weg. Aaaaber: Nach ca 100 km wieder laut. Was mir aber jetzt auffällt: Sie springt jetzt sehr gut an (starb vorher öfter ab), läuft im kalten Zustand fast ruhig, wird nur warm laut. Ich habe das Gefühl, dass das Klackern/Schnattern Drehzahl oder lastabhängig ist. Im Leerlauf zu hören, beim Gasgeben kurz weg und so ab 3500 U/min wieder da, mal laut, mal leise. Links eher etwas leiser als Rechts.

    Meine nächste Maßnahme wird sein: Axialspiel nochmal einstellen und abwarten, wie es dann ist. Ich denke auch über Kipphebel mit Kunststoffscheiben nach.

    Ich Vermute, es könnte sich auch um Schadhafte Tassenstößel, schief eingelaufene Kipphebel, Pleuellagerschaden (glaube ich nicht, weil keine Späne) oder (ich hoffe nicht) lose Ventilsitze handeln. Ich habe nur kein Geld, alles nacheinander ab zu arbeiten und für manches (Pleuellager wechseln) fehlt mir die Erfahrung. Lehrgeld hab ich genug bezahlt und weiß, das man nie auslernt und sich manches besser erstmal zeigen lässt.

    Ich weiß auch, das eine Ferndiagnose schwierig ist. Wer also aus der Nähe von Wuppertal kommt und mal hören will, oder einen Tipp hat oder Hilfestellung bei Arbeiten am Motor geben kann, ist herzlich eingeladen.

    Ansonsten hoffe ich natürlich auch auf Tipps hier im Forum.

    Achso, ich verfühge über eine mittelmäßig ausgestattete Werkstatt, mein Dremo ist von Proxxon (schon überprüft,ob er das richtige Drehmoment auf die Kopfschrauben bringt) und den richtigen Todpunkt hab ich auch genommen. :) Und das Moped plus betreffende Teile anschreien und verfluchen, mit Werkzeug werfen und anschließend suchen hat auch nix gebracht!

    Wie gesagt, jetzt bin ich mit meinem Latein und meiner Schreiberei am Ende...

  2. #2
    Avatar von BerniG
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    Schau mal nach ob evtl. die Kipphebel an der Zylinderkopfhaube anschlagen. Hier reicht ein minimaler kontakt, um für unangenehme Geräusche zu sorgen. Das würde auch die Temperaturabhängigkeit erklären. Also schauen ob Kontaktspuren vorhanden sind, und wenn nicht auch nochmal mittels Knete die freigangigkeit prüfen.

  3. #3
    Créateur de Bonheur † 23.01.2023 Avatar von kurvenfieber
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    Hallo Kellogs,

    zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, daß bei unseren 2 Ventilern (un bei Guzzis auch), das Ventilspiel größer wird wenn sie warm /heiß sind. Das erklärt warum die Mühle lauter wird.
    Meinem Vorschreiber schließe ich mich an, in meiner RS sind auch zwei Ventildeckeldichtungen verbaut. Schau mal von innen Deine Ventildeckel an...
    Der Winkel in dem Kipphebel und Ventilende aufeinander treffen ist ungünstig, wenn hier abnutzung vorhanden ist macht das auch Lärm, und man sieht es auch. Das sollte bei einer Sichtprüfung auffallen.
    Meine RS hat auch keine Platikbüchse, und ist trotzdem leise, das würde ich evtl ganz am ende verbauen, wenn die Ursache gefunden ist.
    Sind die Wellen richtig eingebaut (Körnerpunkt nach aussen ?) Kommt oben Öl an (manchmal sind die Steigleitungen bei der Zylindermontage mit Dichtmittel verschmiert worden und es kommt wenig Öl durch)
    Viel Glück bei der Suche
    "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben". A.v.Humboldt

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  4. #4
    Avatar von waju
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    Hallo,

    kann sein das ich mich irre, aber Ventilschnattern bezeichnet doch das die Ventile beim überdrehen des Motors der Rückbewegung nicht mehr folgen können und dadurch unkontrolliert schwingen.
    Hört sich an wie ein hartes metallisches Krrrrr.
    Der Ventiltrieb des Motor hört sich auf der Autobahn grundsätzlich schon sehr laut an, oft lauter als das Fahrgeräusch.
    Bei mir, ich kommen aus der Vierzylinder wassergekühlt Fraktion, hat es sehr lange gedauert bis ich das Werkzeug beiseite gelegt habe und mich an die Geräusche die die Ventile macht gewöhnt habe.

    WalterJ

  5. #5
    Créateur de Bonheur † 23.01.2023 Avatar von kurvenfieber
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    Stimmt da ist schon ein Unterschied zwischen 4-Zyl, h2o gekühlt und den 2-V.

    Aber wenn das Schnattern das "Überholen" der Ventile wäre, würde ja hier stehn: bei 12000 rpm macht mein Ventiltrieb so komische Geräusche"

    Es gibt auch noch diese kleinen Plastikmöppel für zwischen die Kühlrippen der Köpfe zu klemmen, das nimmt Resonanz weg, löst aber kein technisches Problem.
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  6. #6
    Blechmann Avatar von Kelloggs
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    Ok, das die Kipphebel mit der Haube Kontakt kriegen, könnte sein. Dann würde es auch passen, das sie jetzt nach Einbau der einteiligen Kipphebelböcke im kalten Zustand ruhig läuft. *Hab ich bis jetzt nicht in Betracht gezogen, da ich originale Hauben habe. Wäre ja witzig, wenn zwei zusätzliche 'Schweineohren' die Lösung sind.

    Bei dem Begriff Ventilschnattern hab ich mich wohl im Ton vergriffen. Es ist eher ein helles metallisches Klackern an beiden Köpfen. Und es klingt eher nach 'kaputt' als nach 'ist so'. Hatte ja die Chance, eine anderen BMW CS zu belauschen.*

    Ja Walter...Werkzeug weglegen und akzeptieren wäre meine letzte Wahl. Aber ein leiserer Ventiltrieb ist erstmal mein Ziel.

    Die Kipphebelachsen und Nadellager haben auch schon zu meinen Verdächtigen gehört. Körnerpunkt ist oben und außen, die Bohrungen sind frei und es kommt genug Öl an (denke ich jedenfalls, verstopfte Ölbohrungen durch Hylomar hatte ich an der CB 400 meiner Frau auch schonmal). Die Kontaktfläche Ventil/Kipphebel schau ich mir noch an...Danke Herbert.

  7. #7
    Blechmann Avatar von Kelloggs
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    Stimmt...ich komme auch aus der Vierzylinder-Wassergekühlt-Fraktion. Hab mir aber extra eine 'Eingewöhnungsphase' und Hörproben gegönnt, bevor ich das Werkzeug angefasst hab.

    Meine Theorie ist mittlerweile: Moderne Bikes brauchen eine laute Tröte, weil den Fahrern sonst die Geräuschkulisse fehlt!

  8. #8
    Créateur de Bonheur † 23.01.2023 Avatar von kurvenfieber
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    was wir bei solchen Fällen am Auto immer gemacht haben war das Stethoskop zu nehmen (ein langer Schraubenzieher geht auch.)
    Damit man das Geräusch besser hört und die Stelle besser orten kann.

    Wenn du nix siehst, mach mal eine zweite Dichtung unter den Deckel, die sind ja dann eh runter, und hör nochmal. (nur auf einer Seite, dann hast du den Vergleich...)
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  9. #9
    Avatar von robby ausm tal
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    Zitat Zitat von Kelloggs Beitrag anzeigen
    die Bohrungen sind frei und es kommt genug Öl an (denke ich jedenfalls, verstopfte Ölbohrungen durch Hylomar hatte ich an der CB 400 meiner Frau auch schonmal).
    Tach auch. Die Geschichte mit dem Öl würde ich mal testen. Einfach mal ohne Ventildeckel laufen lassen. Es sollten nach sehr kurzer Zeit Öltropfen von den Kipphebeln abgeschleudert werden!
    Sonnige Grüße
    R
    bby ausm tal

  10. #10
    Blechmann Avatar von Kelloggs
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    Zitat Zitat von robby ausm tal Beitrag anzeigen
    Tach auch. Die Geschichte mit dem Öl würde ich mal testen. Einfach mal ohne Ventildeckel laufen lassen. Es sollten nach sehr kurzer Zeit Öltropfen von den Kipphebeln abgeschleudert werden!
    Guck an, doch welche aus dem Tal hier (habe noch nicht auf die Karte geguckt, Schande über mein Haupt!). Ich weiger mich zwar irgendwie, die Gute ohne Hauben laufen zu lassen, aber passieren kann da ja eigentlich nix. Werd ich testen.

    Hab erstmal 2 Dichtungen bestellt und werd die Hauben auf Kontaktspuren überprüfen.

    Achso, heute morgen hab ich auf der Wiedener Strasse eine rote RS oder RT mit Ölkühler gesehen...auch hier angemeldet?

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