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12.01.2012, 00:37 #41
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Hmm,
Homokinetische Gleichlaufgelenke (! der Name hat nichts mit ab... äh sonstigen Neigungen zu tun ).
Als armer Gymnasiast hab ich vor >25 Jahren mit den Dingern erstmalig in meinem damaligen Golf Bekanntschaft gemacht. Erst waren die Staubmanschetten hin, Dann gab es seltsame Vibrationen im Lenkrad und nachdem ich beides hartnäckig ignoriert habe, gab´s dann irgendwann keinen Vortrieb mehr, weil die Kugeln sich aus dem Gelenk verflüchtigt hatten. Ich habe es damals auf das Fahrzeug geschüben und mir geschworen, nie mehr einen Golf zu kaufen. Das habe ich dann bis Dato durchgehalten
Also auch nicht ohne Probleme. Außerdem für den Kardantunnel der BMW´s wahrscheinlich viel zu groß. Für Guzzis gab es mal von einem Tuner einen Umrüstsatz. Aber da liefen die Gelenke dann offen
Grüße
Marcus
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12.01.2012, 08:03 #42
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12.01.2012, 10:11 #43
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Ich habe gestern abend noch ein wenig gespielt
An dem Modell lässt sich der ungleichförmige Lauf tatsächlich simulieren.
Auf den Bildern, in denen die drei grauen Hebel waagrecht bzw. senkrecht stehen, stehen auch die Kreuzgelenke in diesen Lagen. Dort ist die Abweichung des mittleren Wellenteils (bei fluchtender Anfangs- und Endwelle ist nur hier ein ungleichförmiger Lauf vorhanden) gleich Null.
Das Bild mit den auf ca. 45° stehenden Hebeln zeigt die maximale Abweichung, die jedoch trotzdem sehr gering ist, was wohl erklärt, warum man das im Fahrbetrieb nicht spürt, schon gar nicht bei satt vierstelligen Drehzahlen.
Heute Abend werde ich mal die beiden Gabeln auf dem Mittelteil der Welle zueinander verdrehen und schauen was dabei rauskommt.Es gibt für jede gute Lösung ein Problem.
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12.01.2012, 10:23 #44
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12.01.2012, 11:24 #45
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
In dieser Konstellation ist die Eingangsdrehzahl und die Ausgangsdrehzahl identisch, nur die Zwischenwelle schlackert. Wenn du nun die Abgangswelle noch etwas abwinkelst, wie es im Paralever auch ist, siehst du, dass sich die Abgangswelle ebenfalls ungleichmässig dreht. Diese Ungleichförmigkeit ist nicht dramatisch, ist aber da und verursacht leichte Schwingungen.
Wenn du dann die Kardangelenke zusätzlich verdrehst, wie es bei den gezeigten Wellen eingetreten ist, wird die Gleichförmigkeit der Abgangsdrehzahl nochmals verändert und es werden 2 Sinusschwingungen mit Phasenverschiebung überlagert. Wenn du die Raumwinkel der einzelnen Indikatorzeiger in eine Grafik bringst, wirst du das dann sehen.
GreetzHauptsache Gummi unten!
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12.01.2012, 11:34 #46
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Ja, das vermute ich auch. Die Frage, die wir hier wohl nicht klären können, wird sein: Welche nachweisbaren Auswirkungen hat der ungleichförmige Lauf auf die Lager, die der Kardanwelle vor- und nachgeschaltet sind, also Getriebeausgang und HAG.
Zum Einen ist der Lauf des hinteren Wellenteils bei den eingelenkigen Wellen ebenfalls ungleichförmig, zum Anderen betrifft der ungleichförmige Lauf natürlich auch die Nadellager in den Kreuzgelenken, die ja ebenfalls ständig beschleunigt und abgebremst werden, also ungleichförmig laufen.
Gibt es da übermäßige Schäden oder sind bei den Monolevern bzw. Zweiarmschwingen mehr Schäden bekannt?
Nein, deshalb behaupte ich weiterhin, dass die Verdrehung einer Welle keinen Einfluß auf die Lebensdauer der Welle oder der vor- und nachgeschalteten Lager hat.Es gibt für jede gute Lösung ein Problem.
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12.01.2012, 12:02 #47
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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12.01.2012, 12:51 #48
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Hallo Hubi,
schlussendlich nachweisen wird sich sowas vermutlich nie lassen.
Ich meine aber, dass gerade die Paralevers häufiger mal(vorprogrammierte) Getriebeschäden zu haben pflegen.
Vielleicht täusche ich mich da aber auch.
Bei den Paralever Ziegeln ist die Kardanwelle mittels Keilverzahnung geteilt.
Die Welle ist schnell mal unbedacht auseinandergezogen und dann mit falsch montierten Gelenken montiert.
Wenn die die Ziegel dann mal einen Getriebe oder EA-Schaden haben, dann ist die Welle häufig falsch montiert vorzufinden.
Andreas
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12.01.2012, 12:56 #49
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Es gibt für jede gute Lösung ein Problem.
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12.01.2012, 13:05 #50
AW: R100GS Kardan verdrehung in Torsion
Bei unverdrehten oder nur leicht verdrehten Kardanwellen sind die messtechnisch erfassbaren oder simulierbaren Schwingungen absolut unproblematisch, das HAG ist dazu einfach zu massiv gebaut. Da spielen die Schwingungen vom Motor sicher die grössere Rolle.
Wenn der Kardan sich verdreht, sind die zu erwartenden Schwingungen mit jedem Grad grösser. Das Extrem erreicht das System bei 90°, dann fällt die Schwingung der Zwischenwelle 2 Mal an, wobei auch hier die Belastungsgrenze der Mechanik nur beim Kardan erreicht wird. Wenn die hintere Welle sich verdreht, so erreicht sie geschätzt bei 10-15° die Elastizitätsgrenze und dreht sich dann immer leichter weiter, denn die Verbindung zum Dämpfergummi ist dann grossflächig gerissen und dann ist irgendwann kein Kraftschluss mehr da .... und es wird höllisch nach verbranntem Gummi aus dem Kardantunnel riechen.
Wobei das sicher spassig aussieht, wenn es aus den Lagerzapfen Rauchwolken rauspresst
GreetzHauptsache Gummi unten!
Gang springt raus beim...
11.05.2024, 06:21 in Mechanik