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Thema: Rahmenfrage
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06.06.2012, 18:33 #1
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Rahmenfrage
Hallo zusammen,
ich war letzte Woche auf einen kleiner Alpentour und habe mich leider in einer 08/15 Kurve 10km vor dem Ende der Tagesetappe auf den Manghenpass hingelegt. Beim Einlenken in die Kurve, also beim Motorrad in Schräglage bringen, habe ich irgendwie die Haftung am Vorderrad verloren und lag schneller am Boden als ich reagieren konnte.
Ich kann mir den Rutscher nicht wirklich erklären, da die Fahrbahn sauber war, ich grade ziemlich gemütlich und ruhig gefahren bin und nicht gebremst hatte - halt das Tagesziel schon vor Augen. Wahrscheinlich habe ich einfach viel zu langsam reagiert, bis die Reaktion auf "das ist mehr Schräglage als du eigentlich erwartet hast" kam, wars einfach schon zu spät, da ich mich auch schon auf die kommende Kurve eingestellt hatte.
Das Ergebnis war, dass ich ein bischen über den Boden gerutscht bin und noch vor der Bordsteinkante halt gemacht habe. Die arme GS rutscht natürlich was länger und lässt sich von der Kante nicht aufhalten, gewinnt etwas Airtime, macht eine Rolle und bleibt auf dem Kopf im Gras stehen.
Die Maschine schnell aufgerichtet, die Armaturen wieder gerade gedreht, den Instrumentenhalter und Kofferträger zurechtgebogen und wieder erste Fahrversuche unternommen. Gut fährt eigentlich ziemlich normal, hm schon irgendwie anders, in die eine Kurve fällt die Maschine, auf der anderen Seite muss man etwas Kraft aufwenden. Und bei genauer Sicht fällt auf, dass Vorder- und Hinterrad nicht mehr in einer Linie stehen, sondern das Vorderrad leicht versetzt ist. Somit muss entweder die Gabel oder der Lenkkopf was abbekommen haben.
Gut die Tour konnte man so noch zu Ende fahren, aber jetzt wo die Kiste wieder zu Hause ist, stellt sich jetzt die Frage was zu tun ist...
Ich hab jetzt den Rahmen nicht vermessen, sondern nur genau angeschaut. An der Aufnahme des Tanks ist die einzige Stelle, wo der Rahmen zumindest offensichtlich verzogen ist. Also der Abstand des Oberrohrs zu den beiden seitlichen Rohren ist nicht mehr symmetrisch. Möglich ist natürlich noch mehr, aber mit dem Auge ohne weiteres kaum zu erkennen.
Soll ich besser Ausschau nach einen neuen Rahmen machen oder versuchen den Alten wieder zu richten?
Viele Grüße
Friedrich
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06.06.2012, 18:46 #2
AW: Rahmenfrage
Da hats wohl den Lenkkopf etwas verdreht. Wir hatten das Thema hier neulich schonmal: Rahmen richten lassen ist bei den derzeitigen Gebrauchtpreisen eher uninteressant, zumindest rein wirtschaftlich.
BTW: Wo das Mopped den Kopfstand gemacht hat, war da der Motor schon aus oder lief der noch?Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Bert Brecht
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06.06.2012, 19:15 #3
AW: Rahmenfrage
Hallo Firiedrich,
der zitierte Satz wundert mich etwas.
Die Kraft, die den Lenkkopf verdreht haben soll, muß ja über die Gabel übertragen worden sein. Ich habe aber schon Gabeln gesehen, die bananenkrumm waren, ohne das ein Verzug am Lenkkopf aufgetreten wäre.
Ich würde mir deshalb erstmal die Gabel vornehmen.
Standrohre: Knickspuren im Bereich, wo die Unterkante der unteren Gabelbrücke ansetzt? Rohre abrollen, z. B. auf einem Spiegel. Oder ein gutes, entsprechend langes Lineal dranlegen.
Untere Gabelbrücke krumm? Mal auf eine Richtplatte stellen. Meist merkt man's auch schon, wenn man versucht, die Gabelrohre durch die Joche der Brücken zu schieben.
Klemmt die Vorderachse? Ist sie ihrerseits krumm?
Wenn die Gabel tatsächlich den Lenkkopf verdreht hat, sollte das auch an heftigen Druckspuren der Wälzkörper auf den Schalen des Lenkkopflagers zu erkennen sein.
Kurzum: Ich würde die Gabel erstmal instandsetzen, einbauen, und dann weitersehen. Denn beschädigt sein muß sie, wenn die Räder nicht mehr in der Spur laufen. Die Vorderradfelge sollte man natürlich auch checken.Grüsse von
Wilhelm
"Jeder soll nach seiner Façon selig werden"
Preussen's Fritz
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06.06.2012, 22:31 #4
AW: Rahmenfrage
Mach mal alle Verschraubungen an der Gabel auf, also Gabelbrücken, Lenkrohr, Schutzblech und Vorderradachse. Meistens verdreht sich die Gabel in sich, beim Sturz treten so hohe Kräfte auf dass sie sich verspannt, dann aber wg den Klemmungen nicht mehr zurückkommt.
War nach meinem Sturz in Oschersleben genau so..versuchs einfach mal, geht schnell und kost nix.
Grüsse,
DanielBones heal. Glory is forever!
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06.06.2012, 22:59 #5
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AW: Rahmenfrage
Ja an die Gabel habe ich zunächst auch gedacht, aber die Rohre ließen sich noch sehr gut verschieben und konnten ohne Probleme gezogen werden. Aber ich werde es auf jeden Fall mit dem abrollen ausprobieren und die untere Gabelbrücke noch genauer anschauen.
Die Vorderachse klemmt nicht, also dreht genauso frei wie vor dem Sturz.
Und der Motor lief nicht mehr als die Maschine auf dem Kopf stand. Ach ich ärger mich immernoch wahnsinnig wegen der blöden Sache, da ich einfach nicht genau weiß, was ich denn nun falsch gemacht habe.
Gut letztlich ist das auch ein guter Zeitpunkt den Motor mal komplett zu überholen. Kurz vor der Tour habe ich im Ölfilter haufenweise Späne gefunden, welche eigentlich nur von einer schludrigen Stehbolzenreparatur gekommen sein kann. Ich hatte ja lange Probleme mit einem Stehbolzen, welcher sich immer wieder gelockert hat. Naja das habe ich bei einem Motorrad "Meisterbetrieb" machen lassen, welche nicht nur die alten Dichtungen weiterverwendet, sondern auch den Stehbolzen mit einer Rohrzange rausgedreht haben.
Und nachdem die Zylinderköpfe nicht dicht blieben, habe ich die Dichtung gewechselt und dabei gesehen, dass die Stößelstangen vollkommen zerkrazt waren, mich zwar darüber gewundert, aber nicht an Bohrspäne durch die Gewindereperatur gedacht.
Ich hab nie die Zylinder gezogen oder den Motor sonstwie geöffnet - einzig den Zylinderköpf zweimal abgehoben. Dabei hat sich der Zustand der Stößelstangen innerhalb von 5000km von makellos zu vollkommen zerkrazt verändert, aber beweisen kann ich natürlich nichts..
Pfusch fällt halt häufig erst später auf...vielleicht war ich auch einfach zu blauäugig - ist erst meine zweite Motorradsaison. Wahrscheinlich senke ich auch den Forumsaltersdurchschnitt beträchtlich.
Hrm jetzt wo der Zündzeitpunkt dank der Hilfe vom Elefantentreiber endlich stimmte, hat die Maschine sogar richtig Spaß gemacht. Ach die GS wird wieder auf hochglanz gebracht .
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07.06.2012, 07:54 #6
AW: Rahmenfrage
Moin,
wenn ich das anhand deiner Beiträge richtig sehe,dann geht es hier um eine 93er R80 Paralever GS.
Ich habe eine 91er,und die haben schon neu einen Spurversatz zwischen Vorder- und Hinterrad.
Wieviel zulässig ist,lässt sich anhand der hier eingestellten Werkstatthändbücher feststellen. Das sind maximal 5 mm und das kann halt schon als recht krumm erscheinen
Meine habe ich ,nachdem sie einem damals noch topaktuellen vorfahrtnehmendem Golf 2 die Front 20-30cmin Richtung Beifahrerseite verschoben hatte, komplett vermessen lassen.
Das Ergebnis was,dass alles im Rahmen der Neutoleranz war,der GS Rahmen scheint halt was auszuhalten.
Lass doch VOR irgendwelchen hektischen Reparaturen zuerst mal den Spurversatz messen. Notfalls geht das auch mit einer langen Richtlatte (vorher drüberguggen ob diese gerade ist.
Zum "Kloroller" C1 meine ich mal was von über 1 cm Versatz gelesen zu haben.
AndreasGeändert von eddiek (07.06.2012 um 07:55 Uhr)
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07.06.2012, 08:40 #7
AW: Rahmenfrage
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Bert Brecht
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07.06.2012, 11:25 #8
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AW: Rahmenfrage
Genau, es geht um eine 93er Paralever GS. Ich werde bevor die Front richtig auseinanderegenommen ist, die Rohre nochmal einsetzen und den Spurversatz messen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser über die 5mm gehen wird.
Ein Problem ist leider auch, dass der Lampenhalter auf einer Seite den Tank berührt. Die Lenkwinkeleinschläge sind nur geringfügig angeplättet - da liegt auf jeden Fall etwas außerhalb der Toleranz.
Und hektisch Reparieren hatte ich auch nicht vor - Hab mich schon damit abgefunden dieses Jahr nicht mehr fahren zu können.
Das der Rahmen etwas aushält, davon bin ich auch überzeugt. Also nachdem ich die Q hab fliegen und rotieren sehen, hätte ich nie gedacht damit noch weiterfahren zu können. Es sah wirklich sehr spekatulär aus.
Es waren ja auch unmengen Späne im Ölfilter, sogar ziemlich große Stückchen. Einige Teile hingen sogar außerhalb des Filters am Deckel. Beim Ablassen des Öls durch ein Sieb war aber nichts zu finden, möglicherweise war auch das Sieb etwas zu grobmaschig.
Zudem sind die Stößelstangen nicht nur an einer bestimmten Stelle zerkrazt sondern teilweise auch längs über die komplette Länge.
Und hab die Dichtungen schon sorgfältig eingesetzt und auch drauf geachtet, dass die beiden Stangen nicht an die Dichtung stoßen.
Viele Grüße
Friedrich
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07.06.2012, 12:46 #9
AW: Rahmenfrage
Hallo Friedrich,
mein akuelles R100R Fahrwerk habe ich auch als Unfall gekauft. Das Krad hatte auch einen kompletten Überschlag gemacht. Lenker, Armaturen, hebeleien, Tank , Ventildeckel etc. - alles kaputt.
Aber Rahmen, Gabel und Räder waren vollkommen I.O.
Das Zeug hält schon was aus.
Schau mal am Rahmen ob da Lackabplatzer sind. Das könnte auf Kaltverformung hindeuten, besonders hinten ab Zentralrohr- Schleifenbereich-Schwingenaufnahme.Es grüßt der Frank
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre, was ich sage
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07.06.2012, 14:52 #10
AW: Rahmenfrage
Noch 'ne Frage: welche Reifen hattest du aufgezogen?
Klaus der Franggnsagg
Kennt jemand diese R65?
14.05.2024, 10:53 in Diverses