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20.08.2008, 19:02 #1
Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Hallo Gemeinde,
letztens kam folgende Frage auf:
Bei der Telegabel der GS'sen werden glaube ich 200 mm Federweg angegeben. Werden diese 200 mm eigentlich parallel zu den Standrohren oder senkrecht zur Straße gemessen?
Beim Federweg hinten ist die Sache klar: da käme niemand auf die Idee, die 180 mm (ist glaube ich die Nominal-Angabe) parallel zum Federbein zu erwarten/messen, sondern die Federweg-Messung erfolgt "senkrecht zur Straße".
Aber ist das bei der Gabel genauso? Ich persönlich glaube nein, denn 200 mm "echt" würden bei ca. 30° Abweichung gegenüber der Lotrechten auf etwa ... öhm, Sinus oder Cosinus?, ich schätze mal 230 mm Weg zwischen Stand- und Tauchrohr hinauslaufen - und soviel ist gar nicht möglich, da würde der Simmerring bereits in die untere Gabelbrücke knallen.
Zweite Frage:
sind die Federn in meine Gabel zu weich, wenn...:
- Einfedern unter Fahrzeuggewicht alleine: 43 mm
- Einfedern unter Fahrzeug- und Fahrergewicht (= weitere 75 kg, sagen wir mal zur Hälfte vorne, also 37,5 kg): 55 mm. Also: 37,5 kg bewirken ein Einfedern um (weitere) 12 mm
Uralte Faustregel: "Negativ-Federweg = 30%". Demnach wäre es nicht zu weich. Aber im Vergleich mit einer anderen GS mit ebenfalls den Kartuschen ist die meine weicher, und taucht infolgedessen vor allem beim Bremsen tiefer ein. Federrate wäre also demnach ~30N/mm (oder?).
Qrüße - Gerd
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20.08.2008, 20:23 #2
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Lieber Gerd,
den ersten Teil hast Du Dir treffenderweise ja selber korrekt beantwortet.
Wenn Du´s gaaaanz genau haben willst könntest Du den Federweg hinten noch als Länge des Kreisbogens.... aber lassen wir das.
Zum zweiten Teil:
Bei dem Federweg von 220 mm vorne wäre die schulbuchmäßige Einfederung etwa 70 mm mit Fahrer und durchschnittlichem Tankinhalt.
( Ganz leer ist relativ wurscht weil praxisfremd. )
Wenn Dir die Eintauchtiefe zu groß ist vergiß den Quatsch mit anderen Federraten. Das macht alles nur härter.
Besser ist es, die Progression zu erhöhen.
Dies geschieht durch -leichtes- anheben des Gabelölstandes, dadurch verringern des Luftpolsters, was wiederum diesen mitfedernden Lufteinschluß beim Bremsen stärker komprimiert.
Evtl. kannst Du dann auch ein Öl mit höherer Viskosität testen.
(edit: Maßangabe m in mm korrigiert)Q-Treiber-Grüße
Stephan
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20.08.2008, 20:31 #3
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von Q-treiber
Wenn Dir die Eintauchtiefe zu groß ist vergiß den Quatsch mit anderen Federraten. Das macht alles nur härter.
Besser ist es, die Progression zu erhöhen.
Gruß
Dirk" Geschafft hann mir schnell !! "
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20.08.2008, 22:25 #4
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von DirkHusa
Auch kannst du die Vorspannung mit gedrehten Hülsen etwas vergrössern.
das bewirkt aber ein deutlich schlechteres Ansprechverhalten, da die zum bewegen der Feder benötigte Kraft grundlegend erhöht wird.
Ist genau so wie das Vorspannen des Federbeins hinten, aber weiter nur 1 Person drauf.
Schlägt zwar nicht mehr durch aber federt auch erst bei tieferen Schlaglöchern.
Kann hier also nicht die Lösung sein.
Ein ordentlicher Fahrwerksdienst stimmt so eine Gabel auch anders ab:
- Grundsätzlich lineare Federn (die unsäglichen "progressiven" passen bei Gerds Kartuschen eh nicht)
- 5er Öl und
- angepaßte Shimpakete
.
Damit kriegt z.B. der Franz (FRS) auch meine bevorzugte Abstimmung hin.
Federung recht weich, ordentliche Zugstufendämpfung, etwas weniger starke - dafür ziemlich progressive Druckstufendämpfung !
Ergebnis: Sensibel, komfortabel, Eintauchtiefe sehr akzeptabel.
Das ist übrigens genau das Thema, mit dem man seine Q am meisten verbessern kann. Höchst interessant.Q-Treiber-Grüße
Stephan
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21.08.2008, 07:56 #5
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von Q-treiber
Wenn Dir die Eintauchtiefe zu groß ist vergiß den Quatsch mit anderen Federraten. Das macht alles nur härter.
Besser ist es, die Progression zu erhöhen.
Dies geschieht durch -leichtes- anheben des Gabelölstandes, dadurch verringern des Luftpolsters, was wiederum diesen mitfedernden
(edit: Maßangabe m in mm korrigiert)
hier ging es doch um das Niveau im Stand.
Original von Gerd
Zweite Frage:
sind die Federn in meine Gabel zu weich, wenn...:
Einfedern unter Fahrzeuggewicht alleine: 43 mm
Einfedern unter Fahrzeug- und Fahrergewicht (= weitere 75 kg, sagen wir mal zur Hälfte vorne, also 37,5 kg): 55 mm. Also: 37,5 kg bewirken ein Einfedern um (weitere) 12 mm .)
Grundeinstellung vornehmen.
Das hat erst mal keinen Einfluss auf die Federhärte !!
Original von Q-treiber
Ist genau so wie das Vorspannen des Federbeins hinten, aber weiter nur 1 Person drauf.
Schlägt zwar nicht mehr durch aber federt auch erst bei tieferen Schlaglöchern.
Kann hier also nicht die Lösung sein.)
Wenn du zu weit vorspannst, kann sie ja nicht mehr sauber federn, da bei einer Federrate von z.B. 90kg/cm und einer Vorspannung von 2cm erst bei einer Gegenkraft von 180kg das Federbein sich zu bewegen beginnt.
Original von Q-treiber
das bewirkt aber ein deutlich schlechteres Ansprechverhalten, da die zum bewegen der Feder benötigte Kraft grundlegend erhöht wird..)
Aber das war zunächst nicht die Frage.
Erst wird das Niveau eingestellt (wenn möglich), dann wird überprüft ob die Federrate passt und gleichzeitig wird mit Hilfe des Luftpolsters die Progression eingestellt.
Wenn das Ansprechverhalten nicht OK ist muß angepasst werden.
- Federrate
- Progression
- Dämpfung
Ich glaub wir meinen schon das gleiche, oder. ;-JJJ
Gruß
Dirk" Geschafft hann mir schnell !! "
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21.08.2008, 08:02 #6
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von DirkHusa
Auch kannst du die Vorspannung mit gedrehten Hülsen etwas vergrössern.
das macht aber die Gabel nicht "härter", sondern verlegt lediglich das "erste Einfedern" in ein höheres Kraft-/Lastniveau. Eigentlich nicht mein Ziel.
Original von Q-treiber
...
- Grundsätzlich lineare Federn (die unsäglichen "progressiven" passen bei Gerds Kartuschen eh nicht)
...
hier deckt sich die Aussage von FRS mit derjenigen von TRS (Tolksdorf Racing Services), wo ich die Tage mal war. "Man" ist wohl heute von den progressiven Federn abgekommen. Inwieweit das nun auch wieder eine "Mode" ist, kann ich nicht beurteilen. Mir persönlich hat das Prinzip der progressiven Federn immer eingeleuchtet. Allerdings nur theoretisch: ich hatte vor den Kartuschen die berühmten Wirth-Federn drin, und die haben's nun wahrlich nicht gerissen. Wenn überhaupt eine Besserung spürbar war, dann wohl wegen der etwas höhreren "Grund"-Härte.
Die Jungs von TRS, FRS und wie sie alle heißen werden's schon wissen, wie's am besten geht. Die Progression über die Dämpfung herbeizuführen, ist ja ganz offenkundig auch möglich.
(edit) Hoppla, da war Dirk schneller. Ey, habt ihr alle nix zu tun...? Ich schon !
Mein Ziel ist folgendes:
* ich denke, der Negativ-Federweg ist gar nicht so verkehrt. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, vielleicht ein wenig groß, wenn ich so auf andere Qe steige (ohne jedoch gemessen zu haben). Die klassische Regel lautet ja "1/3" (oder 30%?). Und die sind ja nicht mal erreicht: 55mm = 27%. Paßt also in etwa.
* beim Bremsen jedoch geht mir die Q zu weit in die Vorderhufe. Ob man das nun durch eine härtere Feder (mit dann weniger Vorspannweg, oder die Feder etwas kürzer wie die bisherige!) oder durch mehr Öl oder was weiß ich was hinbekommt, da will ich gern auf die Eggspeddn hören. Oder natürlich auf Erfahrungsträger hier!
* ferner gibt es immer noch in meiner Spezialkurve (ca. 4 cm versenkter Gullideckel) einen deftigen Rührer in der Kiste, den ich auf der XT (!) nicht weiter spüre. Das kann's also noch nicht sein.
Danke schomma, und noch einen schönen Arbeitstag ;-JJJ.
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21.08.2008, 08:02 #7
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von DirkHusa
[Ich glaub wir meinen schon das gleiche, oder.
das sehe ich auch so.
Mir ist auch klar, daß Du das Prinzip von Federung/Dämpfung drauf hast.
Ich bezog mich bei meinen Vorschlägen auf den kleinen Nebensatz von Gerd "...taucht infolgedessen vor allem beim Bremsen tiefer ein."
und hatte vermutete, Du würdest das Problem auch mit den Hülsen lösen wollen. Sorry,da hab ich falsch vermutet.
(Eigentlich sollten wir gar nicht vermuten sondern eher fragen. )Q-Treiber-Grüße
Stephan
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21.08.2008, 08:05 #8
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von Q-treiber
Ich bezog mich bei meinen Vorschlägen auf den kleinen Nebensatz von Gerd "...taucht infolgedessen vor allem beim Bremsen tiefer ein."
Dirk" Geschafft hann mir schnell !! "
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21.08.2008, 08:11 #9
RE: Federweg Telegabel - und Gabel zu weich?
Original von Gerd
"Man" ist wohl heute von den progressiven Federn abgekommen.Q-Treiber-Grüße
Stephan
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21.08.2008, 08:36 #10Original von Gerd
(edit) Hoppla, da war Dirk schneller. Ey, habt ihr alle nix zu tun...? Ich schon !
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Hab ein kleines Programm diese Woche eingestellt.
"Hilfsprogramm zur Fahrwerkseinstellung" unter Diverses.
War als Hilfe für Mitglieder gedacht die an das Thema zum ersten mal rangehen um mit Original- oder Zübehörfederbeinen mal zu kontrollieren ob die Grundeinstellung einigermassen passt wenn sie Solo oder Gepäck und Sozia auf Tour gehen.
Ersetzt selbstverständlich keinen Fahrwerksdienst.
Der Fahrwerksdienst kann ganz schön Kosten und Zeit sparen wenn man sich verrannt hat.
Schnell mal "Abstimmen" kann böse ins Auge gehen.
Gruß
Dirk" Geschafft hann mir schnell !! "
Plötzlich 2L Getriebeöl
27.04.2024, 23:26 in Betriebsstoffe