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  1. #1
    Avatar von Canardo
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    Hinteres Nockenwellenlager

    Habe gerade in der Juli-Ausgabe der Oldtimer-Praxis gelesen, dass sich ein Schaden des hinteren Nockenwellenlagers bei der Q so andeutet, dass die Ventile trotz korrekter Einstellung lauter als normal (was das auch immer heisst) klappern. Bei meinem Block mit 75000 km glaube ich das beim rechten Zylinder zu hören (muss dann doch auf beiden Seiten auftreten?).

    Was sagen erfahrene Kuhtreiber, wie wahrscheinlich ist so ein Schaden bei dieser Laufleistung (Köpfe und Zylinder sind eher reif zum Überholen, qualmt nach längerem Stehen beim Anlassen, sonst aber alles im grünen Bereich)?

    Diagnostiziert wirds angeblich dadurch dass man das AV nach OT öffnet und in dieser Stellung das EV Spiel misst, das nicht stark von den 0.15 abweichen darf, werde ich demnächst mal checken wenns zur Abwechslung mal nicht regnet.

    Gruss, Joerg
    Mein Oppa 1922 auf seiner Velocette...

  2. #2
    Avatar von hubi
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    RE: Hinteres Nockenwellenlager

    Meinst Du das hintere oder das vordere Nockenwellenlager? Das vordere ist in Punkto Geräusche ein üblicher Verdächtiger, da es aus Alu besteht (mit einer ganz kleinen Ausnahme.
    Dadurch dehnt es sich stärker aus als die Nockenwelle aus Stahl. Interessanterweise habe ich auch bei meinen 2V-Qen immer rechts das lautere Geräusch gehabt.
    Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
    Bert Brecht

  3. #3
    Avatar von Canardo
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    RE: Hinteres Nockenwellenlager

    Hubi,

    gut zu wissen dass es wahrscheinlich normal ist. Im Artikel wird vom hinteren Lager gesprochen, und dann bei einer /5.

    Gruss, Joerg
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  4. #4
    Avatar von hubi
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    RE: Hinteres Nockenwellenlager

    Mir fällt gerade noch ein, hab ich ganz vergessen zu erwähnen: Das Geklapper kann auch vom Axialspiel der Kipphebel erzeugt werden. Die Lagerböcke wandern da auseinander. Einfach mittels Nuss und Hammerschlag wieder zusammenbringen und die Ventile einstellen, dann sollte sich viel Geklapper erledigt haben.
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    Bert Brecht

  5. #5

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    letzte Ölung

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    Hallo

    ...das Problem ist definitiv nicht das vordere NW-Lager, das bekommt vom Ölkreislauf direkt seine Ölung ab,

    der Knackpunkt liegt im hinteren Lager das eben nicht an den Ölkreislauf angeschlossen ist, wird nur über Lecköl der Ölpumpe geschmiert und läuft nahe der "Letzten Ölung".

    Nachmessen wie beschrieben, die Spezialisten machten eine extra Lagerung und bauen eine spezielle Nockenwellenschmierung ein.... ? ?

    Grüße Kardanix

    PS: kein fake!!!!!......,ist aber kaum bekannt, Tuninggeheimnisse werden von dennen,die das ausgeknobelt haben bestens gehütet

  6. #6
    Avatar von hubi
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    RE: letzte Ölung

    Original von kardanix
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    Hallo

    ...das Problem ist definitiv nicht das vordere NW-Lager, das bekommt vom Ölkreislauf direkt seine Ölung ab,
    Da widerspreche ich Dir : Das vordere Nockenwellenlager besteht bei den meisten Qen aus Aluminiumguss. Bei Erwärmung dehnt dieser sich, wie oben geschrieben, stärker aus als die Nockenwellen, wodurch sich das Lagerspiel in betriebswarmem Zustand vergrössert. Durch diese Vergrösserung ist die Grundlage für erhöhte Radialbewegung der Nockenwelle geschaffen, wodurch das Lager oval verschleisst. Und das beileibe nicht in Einzelfällen.
    Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
    Bert Brecht

  7. #7

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    Nockenwellenölung

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    Hallo

    für Hubi und alle Praktiker, ich versuche ich es nochmals detailiert;
    könnt ihr vielleicht so nachvollziehen:

    vorderes Lager ist aus Alu, dehnt sich gleich wie der Block, wird vom Ölkreislauf mitversorgt, es baut sich im Lager ein sogenannter "Schmierkeil" auf der durch die Druckschmierung des Ölkreislaufs erzeugt wird. Lagerausdehnung ist dadurch zu vernachlässigen.

    Gleiches gilt ja auch für die Kurbelwellenlager bei boxertypischen Drehzahlen und Temperaturen, ebenfalls im Alublock.

    Terra incognita, das unbekannte Land, liegt im hinteren Lager. Da gibt es keine Druckschmierung, keinen Schmierkeil der das Lager nahezu verschleißfrei drehen lassen würde. Nur spärliches Lecköl der Eaton-Ölpumpe drückt sich am Ölpumpenrotor vorbei. Das ist eben bei der vorliegenden Belastung grenzwertig, Mangelschmierung führt dann zu Verschleiß, der ergibt Spiel, dieses ergibt Geräusch.

    Dazu können noch Probleme mit der Maßhaltigkeit der Lagerstellen im Motor und dem Lagerdurchmesser der Nockenwelle kommen. Treffen Toleranzen ungünstig zusammen, KlapperQ...KlapperQ...KlapperQ

    Die im Oldtimer Praxis Artikel 7/2008 dargestellte und beschriebene Situation trifft ganz genau den Sachverhalt,es fehlt nur noch die
    spezielle Nockenwellenschmierung . Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


    Grüße Kardanix ::-))

    PS: Hier gehts nicht um Kipphebelbrücken oder NW-Lager aus Stahl vom Rabbi, denn beides hilft in dieser Konstellation leider nix

  8. #8
    Admin Avatar von MM
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    Ihr sprecht hier vom hinteren Lager.
    Die Bezeichnung "Lager" ist schon sehr aufwertend für eine schlichte Bohrung im Alugehäuse.
    Hier hätte eine kleine Bronzebuchse sicher gut getan.
    Abgesehen davon kann ich aus meiner Erfahrung von ca. 30 geöffneten Boxermotoren diese
    Schwachstelle aber nicht als relevant bestätigen.
    Es mag Fälle geben, in denen diese Bohrung ausgeschlagen ist.
    Mir ist das noch nicht als Problem begegnet
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  9. #9
    Avatar von hubi
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    RE: Nockenwellenölung

    Original von kardanix
    vorderes Lager ist aus Alu, dehnt sich gleich wie der Block, wird vom Ölkreislauf mitversorgt, es baut sich im Lager ein sogenannter "Schmierkeil" auf der durch die Druckschmierung des Ölkreislaufs erzeugt wird. Lagerausdehnung ist dadurch zu vernachlässigen.

    Gleiches gilt ja auch für die Kurbelwellenlager bei boxertypischen Drehzahlen und Temperaturen, ebenfalls im Alublock.

    Terra incognita, das unbekannte Land, liegt im hinteren Lager. Da gibt es keine Druckschmierung, keinen Schmierkeil der das Lager nahezu verschleißfrei drehen lassen würde. Nur spärliches Lecköl der Eaton-Ölpumpe drückt sich am Ölpumpenrotor vorbei. Das ist eben bei der vorliegenden Belastung grenzwertig, Mangelschmierung führt dann zu Verschleiß, der ergibt Spiel, dieses ergibt Geräusch.



    Grüße Kardanix ::-))


    PS: Hier gehts nicht um Kipphebelbrücken oder NW-Lager aus Stahl vom Rabbi, denn beides hilft in dieser Konstellation leider nix
    Da muss ich Dich nochmal korrigieren:
    Der Druck, den die Ölpumpe erzeugt, dient hauptsächlich dazu, den Scmierstoff gegen die Zentrifugalkraft in die Ölbohrungen der Kurbelwelle zu pressen und in ausreichender Menge an den Lagerstellen zur Verfügung zu stellen. Der Druck im Lager liegt weit über dem, den die Ölpumoe erzeugt. Die Erzeugung dieses Druckes hängt damit zusammen, daß der Lagerzapfen in seiner Rotationsbewegung im Lager das Öl verdrängt. Durch den Lagerspalt kann aber nicht soviel raus, wie der Zapfen verdrängen will, daher schwimmt die Welle auf dem Schmierkeil. Der selbe Effekt liegt vor, wenn man Aquaplaning hat, um das zu verdeutlichen.
    Das hintere Lager bekommt das Lecköl der Pumpe, wie Du schon richtig schriebst, da aber hier die Einspeisung axial (edit: hab erst radial geschrieben) erfolgt, ist dazu kein besonders hoher Druck nötig. Der Schmierkeil ist in jeden Fall vorhanden. Würde dieses Lager unzureichend geschmiert, wäre statt Flüssigkeitsreibung an dieser Stelle eine Mischreibung vorhanden, in dem Fall hätte der Motor kaum den Werksprobelauf überlebt. Daß es sogar unproblematisch sein kann, Gleitlager nur spritzölgeschmiert auszulegen, beweisen Kolbenbolzenlager, in denen eine imense Flächenpressung herrscht. Das funktioniert sogar mit der kritischen Reibpaarung Stahl-Stahl unauffällig bei der Yamaha V-Max, da laufen mal die Bolzen ein wenig an, aber der Motor ist ein Dauerläufer.
    Wie Michael schon völlig richtig geschrieben hat, ist diese Stelle am Boxer eher absolut unauffällig und als Ursache für Ventiltriebsgeräusche nachrangig zu beachten. Und darum ging es Canardo ja auch: Ventiltriebsgeräusche. Da ist es am naheliegendsten, erst mal die üblichen Verdächtigen auszuschliessen, bevor man sich aufs Worst-Case-Szenario stürzt.
    Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
    Bert Brecht

  10. #10

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    RE: Hinteres Nockenwellenlager

    Ok, Männer, jetzt mal konkret:

    bei meiner WinterPD hat es die Pleuellager zerbröselt. Nachdem der Hobel geschlachtet wurde und der Motor nicht akut gebraucht wird hab ich mir das ganze mal genauer angesehen. Abgesehen davon das die zerklöppelten Pleuellager sicher auch ihren Beitrag zum fortgeschrittenen Verschleiss an der Ölpumpe beigetragen haben, hat dieser Motor sowohl an der Nockenwelle, in der hinteren Lagerbohrung, im vorderen Lagerflansch und auch in der Ölpumpe deutlichen Verschleiß. Und der Verschleiß stellt sich in der Tat (und von einem Maschinenbauer ermessen) 'stark oval nach rechts und links raus' dar, ist also wahrscheinlich nicht Folge des Missbrauchs bis zum Exitus sondern der Laufleistung von 180 tkm geschuldet.

    Die Frage aller Fragen ist nun die - abgesehen davon das unsereins ja gern mal repariert wo es nicht sein müsste - wenn das Schadensbild tatsächlich vorliegt: ist die Reparatur mit bohren und Buchse am hinteren Lager und Ölpumpe, sowie einem verstärkten Lager vorn zielführend, oder sollte man das Zeug gleich auf den Schrott werfen? Ist der Block danach wieder gesund? Oder gar besser als vorher?

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