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  1. #11
    Avatar von Thomas R50US
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Hallo Frank,

    danke für Deinen Bericht. Zwischenzeitlich habe ich mit zwei anerkannten Fachleuten über die R69S gesprochen, weil mein Bekannter ja immer noch auf der Suche nach einer ist. Eventuell bin ich jetzt für ihn fündig geworden.

    Mir wurde von den Fachleuten von der R69S ab- und zur R60/2 geraten. Aber mein Bekannter will unbedingt eine R69S. Mir wurde gesagt, dass die R69S bei 100 km/h im vierten Gang keine Leistung mehr bringt und das das was ich erlebt habe normal ist. Man sagte mir, die R69S müsse man im dritten Gang bis 120 / 130 drehen, damit sie im 4. Gang den richtigen Anschluß findet. Insgesamt müsse man die R69S überhaupt höher drehen als eine R50 / R60.

    Ist aber auch nicht so wichtig, denn ich möchte meine R50/2 US nicht gegen eine R69S eintauschen. Dafür habe ich sie zu líeb gewonnen und schon viel zu viel Leiden und Kohle hineingesteckt. Für das Geld hätte ich mittlerweile auch schon eine R69S kaufen können.....

    Nur mein Bekannter will unbedingt eine R69S. Das o.g. Moped hier in Essen habe ich nur für ihn probegefahren weil er sich einen unnötigen Weg aus Süd-Frankreich sparen wollte.

    Ich fand den Motorlauf der probegefahrenen R69S übrigens gar nicht mal rauh. Und dabei war noch nicht mal der Schwingungsdämpfer verbaut. Ich würde sogar sagen, dass mein R50 Motor rauher läuft. Auch sonst war der Motor superleise, ohne mechanische Nebengeräusche. Auch die Ventile waren so leise, dass ich ziemlich sicher bin, dass sie zu stramm waren. Vielleicht kam auch daher die relativ schwache Leistung.

    Das Fahrwerk fühlte sich bei der R69S übrigens ganz anders an als bei meiner R50/2 US. Das liegt aber daran, dass bei mir eine Telegabel verbaut ist. Es war für mich sehr interessant mal eine "Schwinge" zu fahren. Das Erlebnis hatte ich zuletzt vor über 20 Jahren mit meiner R50/2 - Steib TR 500. Aber das kann man wegen des Seitenwagens nicht vergleichen.
    Durch die Schwinge fühlte sich das Moped vorne deutlich schwerer an. Aber irgendwie ist es dadurch mehr "geschwebt", wenn ich das so sagen darf. Wie gesagt, das war sehr interessant.

    Gruß Thomas

  2. #12
    Avatar von FanR69
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    BMW R69S im Vergleich zu ihren " kleinen" Geschwistern

    Zitat Zitat von Thomas R50US Beitrag anzeigen
    Hallo Frank,

    .......Mir wurde gesagt, dass die R69S bei 100 km/h im vierten Gang keine Leistung mehr bringt und das das was ich erlebt habe normal ist. Man sagte mir, die R69S müsse man im dritten Gang bis 120 / 130 drehen, damit sie im 4. Gang den richtigen Anschluß findet. Insgesamt müsse man die R69S überhaupt höher drehen als eine R50 / R60. ..............

    .........Ich fand den Motorlauf der probegefahrenen R69S übrigens gar nicht mal rauh. Und dabei war noch nicht mal der Schwingungsdämpfer verbaut. Ich würde sogar sagen, dass mein R50 Motor rauher läuft........
    Gruß Thomas



    Hallo Thomas,
    Hallo an alle Fans der 2-Ventiler vor "/5" bzw. vor Bj. 1969,

    gerne möchte ich noch mal auf einige Aspekte hinweisen, bevor sich bezüglich der R69S ein widersprüchliches Meinungsbild verfestigt:

    1) Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit
    (also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus. Mir liegen alle originalen Testberichte dieser Zeit vor, da sind auch die entsprechenden Drehmomentkurven abgebildet. Voraussetzung ist natürlich, dass der Motor der gefahrenen R69S absolut in Ordnung ist. Leider muss ich darauf hinweisen, dass dies häufig nicht der Fall ist. Da wird bei Restaurierungen sehr viel Murks gemacht. Da werden schon mal die falschen Kolben verbaut (nämlich die der R60), die falsche Nockenwelle, usw. Um es deutlich zu sagen: Eine R69S, die nicht ab 3000 U/Min. Leistung bringt und die nicht mühelos 150 km/h im 4. Gang rennt, ist technisch garantiert nicht in Ordnung.

    2) Drehzahl: Es ist richtig, dass die R69S bei Drehzahlen ab 5000 U/Min. nochmal richtig Leistung zulegt. Dann "beißt" die Maschine richtig giftig zu. Der Motor jubelt wie ein 4-Zylinder, er dreht voller Freude voll aus und man spürt so gut wie keine Vibrationen. (Turbinengleich).

    3) Sehr wichtig ist die Übersetzung des Hinterradantriebes. BMW hat bis Ende 1962 (und teilweise auch noch später) eine Übersetzung mit 25/8 verbaut. Das ist eine extrem lange Sportübersetzung zur Erzielung maximaler Höchstgeschwindigkeit. Diese Übersetzung verlangt nach einem leichten Fahrer (65 Kg, Lederanzug), einem flachen Lenker und einer liegenden Rennhaltung. Bei mir mit gut 80 Kg, Tourenlenker und aufrecht sitzend, hat diese Übersetzung nicht funktioniert. Der 4. Gang fand nie richtig Anschluss. Daher habe ich dann die Übersetzung 27/8 verbaut. Das ist KEINE Seitenwagenübersetzung sondern eine Übersetzung die BMW selbst ab 1963 für Tourenfahrer angeboten hat. Kann man auch alles in den alten Testberichten nachlesen. Diese Übersetzung funktioniert nun bei mir optimal. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit dann bei 7000 U/Min. auf 163 km/h limitiert. (Mit der langen Übersetzung 25/8 läuft die R69S hingegen 176 km/h). Nun, ich fahre die "gute alte Dame" nicht mehr so schnell, benutze sie für genussvolles Touren. Übrigens: Die Achsübersetzung, die jeweils montiert ist, ist hinten am Hinterradantrieb (Kegelgehäuse) eingeschlagen. Kann man dort nachlesen.

    4) Schwingungsdämpfer: Dieser ist aus Kunststoff und wurde auf der Kurbelwelle montiert. Allerdings verschleißt die "Schwabelscheibe" sehr schnell. Ich habe ihn nicht montiert. Das empfiehlt auch die "BMW Classic Group" und alle meine Kollegen aus dem BMW-Veteranenclub, die eine R69S fahren.

    5) Robustheit: Die R69S ist genauso robust wie ihre "kleineren" Geschwister. Allerdings unter der Voraussetzung, dass man nicht mehr Leistung fordert als bei den "Kleinen". Bedeutet Dauer-Drehzahl möglichst nicht über 6000 U/Min.
    Ich nutze die volle Leistung bei meiner R69S sporadisch, nur für kurze Zeit, beim Überholen auf der Landstraße. Auf der Autobahn oder schnellen Bundesstraßen fahre ich so zwischen 120 km/h und 140 km/h. Das verträgt die R69S sehr gut. Fordert man hohe Leistung, dann ist der Verschleiß natürlich deutlich höher. Extrem wichtig ist der Ölwechsel alle 2500 km! Denn die BMW-Motoren dieser Bauzeit haben keinen Ölfilter. Sehr wichtig ist auch sorgfältiges warmfahren!!! Beherzigt man dies, dann ist der Motor immer gut für problemlose 50.000 km. Danach sollte man den Motor zerlegen und die Ölschleuderbleche reinigen. Denn die setzten sich zu. Meistens ist das alles an Reparatur, der Motor läuft dann gerne nochmals problemlos 50.000 km.

    6) Restaurierung: Eine R69S zu restaurieren ist nicht teurer als eine der "Kleinen" zu restaurieren. Materialkosten und Stundenlöhne von Experten (z.B.: Heinz Bahls aus Minden) sind identisch. Auch der Aufbau der Motoren ist identisch. Teuer sind die Anschaffungskosten des Motorrades, einfach weil die R69S "Kult" geworden ist.

    7) Anschaffung: ich kann nur jedem raten, der ein solch altes Motorrad kauft, die Maschine unbedingt (auch den Motor) komplett zu zerlegen und alles zu überprüfen. Es wird heute zu viel Murks verbastelt und dann als restauriert verkauft. Bloß nicht durch den schönen Schein und schöne Worte blenden lassen!!!!!! Auch nicht durch vorgelegte Rechnungen, wenn diese nicht durch Kontrolle (Anrufe) nach geprüft werden können. Bei meinen 3 BMW habe ich hier schon wirklich jede Überraschung erlebt. Unnötiges "Lehrgeld" habe ich bei der R69S bezahlt.
    Daher ist es durchaus sinnvoll eine etwas verbrauchte (aber nummerngleiche!!! und nicht verbastelte) BMW zu kaufen und diese selbst, oder mit Hilfe von guten Experten aufzubauen.
    (Wer hier einen Rat braucht soll mir eine mail senden, helfe gerne weiter). Am Ende weiß man was man hat und es ist nicht teurer.

    Gruß,
    Rainald
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  3. #13
    Avatar von motoclub
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Zitat: "Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit (also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus."

    Kannst Du dafür einen Nachweis bringen? Ich habe eine R60/2 Bj 63 und bin früher viel mit einem Freund, der eine 69S hatte, gefahren. Im Durchzug ist die R60 leicht überlegen, bis es zur Schaltpause kommt. Dann läßt Du mit der 69S einfach Gas stehen, während ich schon schalten muss. Dann zieht die 69S und ist direkt weg. Wenn beide gleichzeitig schalten, ist die 69S keinesfalls besser im Durchzug. Ich bin da einer Meinung mit Walter.

    Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.

  4. #14
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Zitat Zitat von motoclub Beitrag anzeigen
    Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.

    Hallo Thomas,

    ich halte zwar auch die R60/2 für die deutlich bessere BMW und vor allem für das deutlich bessere Zugfahrzeug, aber wie kommst Du darauf das es die "S" nie als Gespann ab Werk gab?

    Gruß
    Patrick

  5. #15
    Avatar von motoclub
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Ich habe ein Buch, herausgegeben von BMW, in dem ein BMW R69S Gespann beschrieben ist. Die Überschrift lautet: "R69S Gespann - die BMW, die es nie ab Werk gab." (oder so ähnlich...)

    Zudem wurde in den Handbüchern für die verschiedenen Varianten Spritverbrauch, Übersetzungen, Fahrleistungen etc für Solo und Gespann angegeben. Bei 69S kenne ich das ausschließlich mit Soloangaben.

    Das Buch bringe ich mit, wenn ich die Tage zu Dir komme.

  6. #16
    Avatar von FanR69
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Zitat Zitat von motoclub Beitrag anzeigen
    Zitat: "Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit (also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus."

    Kannst Du dafür einen Nachweis bringen? Ich habe eine R60/2 Bj 63 und bin früher viel mit einem Freund, der eine 69S hatte, gefahren. Im Durchzug ist die R60 leicht überlegen, bis es zur Schaltpause kommt. Dann läßt Du mit der 69S einfach Gas stehen, während ich schon schalten muss. Dann zieht die 69S und ist direkt weg. Wenn beide gleichzeitig schalten, ist die 69S keinesfalls besser im Durchzug. Ich bin da einer Meinung mit Walter.

    Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.
    Hallo motoclub,

    Die erste BMW R69S, die Ernst Leverkus für die Zeitschrift "MOTORRAD" getestet hatte war ein R69S Gespann. Er hatte es persönlich so ab Werk abgeholt. Richtig ist, dass BMW das so nicht gern gesehen hat, aber BMW hat dennoch auf Wunsch ab Werk R69S- Gespanne ausgeliefert. Lies mal meinen Artikel, den ich hier mit eingestellt habe. Dieser ist in der Zeitschrift des BMW Veteranenclubs erschienen. Dort findest Du auch den Quellennachweis in welcher zeitgenössischen Motorradzeitschrift der Testbericht von E. Leverkus (= Klacks) erschienen ist. Die Drehmomentkurve such ich Dir noch raus, dazu melde ich mich noch mal.
    Gruß,
    Rainald
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  7. #17
    Avatar von FanR69
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Zitat Zitat von motoclub Beitrag anzeigen
    Ich habe ein Buch, herausgegeben von BMW, in dem ein BMW R69S Gespann beschrieben ist. Die Überschrift lautet: "R69S Gespann - die BMW, die es nie ab Werk gab." (oder so ähnlich...)

    Zudem wurde in den Handbüchern für die verschiedenen Varianten Spritverbrauch, Übersetzungen, Fahrleistungen etc für Solo und Gespann angegeben. Bei 69S kenne ich das ausschließlich mit Soloangaben.

    Das Buch bringe ich mit, wenn ich die Tage zu Dir komme.


    Hallo motoclub,

    Kannst Du mal ein Photo von dem Buch machen und dieses hier reinstellen. Würde gerne das Cover von dem Buch mal sehen.
    Danke,
    Rainald
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  8. #18
    Avatar von motoclub
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    http://www.amazon.de/BMW-Faszination...MW+Faszination

    Ich habe für dieses Buch seinerzeit 100 Mark bei BMW bezahlt Offensichtlich doch nicht (wie ich geglaubt habe) von BMW auch herausgegeben.

    Wenn BMW ein 69S Gespann an "Das Motorrad" gibt, ist das IMHO kein Nachweis dafür, daß dieses Produkt auch kommerziell vom Werk ausgeliefert wird. Zudem wird es in vielen Fällen vom Händler passend zusammengestellt worden sein, wenn Kunden das so kaufen wollten.

    Und eine Bitte: als die 69S von der 75/5 abgelöst wurde, war ich 4 Jahre alt. Ich war also nicht dabei, und kann wirklich nur wiedergeben, was ich mir angelesen habe. Diese Information war für mich schlüssig (Buch und Handbuch), aus verschiedenen Quellen, aber ich will mich hier weder als Klugscheisser aufstellen noch lerne ich nicht gern dazu. Wenn jemand bessere Quellen hat - fein, immer her damit!
    Geändert von motoclub (21.10.2014 um 15:05 Uhr)

  9. #19
    Avatar von JIMCAT
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Hier die aufschlussreichen Leistungsdiagramme der R60,R69 und R69S.

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

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ID:	106755 Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

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    Viele Grüße
    Fritz







  10. #20
    Avatar von motoclub
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    AW: R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.

    Das ist klar: die R60/2 hat 42Nm bei 4000, R69S 45Nm bei 6000 Touren - klare Aussage: (etwas) mehr Drehmoment bei (viel) mehr Drehzahl.

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