Ergebnis 21 bis 30 von 42
-
04.03.2015, 20:53 #21
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Moin!
Bei meiner Dicken wurden beide oberen vorderen Gewinde von einer Werkstatt mit neuen Stahlbuchsen versehen. Diese haben die Ölbohrung mit einer ca. 0,5 bis 0,7 mm großer Bohrung zwischen Buchse und Motorblock realisiert. Und zwar auf zwölf Uhr Position.
Bisher (ca. 25tsd km) hält's.
War übrigens eine Werkstatt in der Rheinschiene (nein, diesmal nicht Patrick).
Als Bohrhilfe würde ich schauen, ob nicht irgendwo ein alter Zylinder zu bekommen ist, der dann auf 20mm oberhalb des Zylinderhemdes abgetrennt wird- Die 20mm sind mal so in den raum geworfen. Dürfen auch gerne mehr sein. So tief bohrt man mit dem 12er Bohrer ja nun auch nicht. Dann hätte man auch direkt ein Gegendruck zur Zylinderöffnung am Motorblock realisiert und die Gefahr eines Reißens des Materials zur Zylinderöffnung wäre minimiert.Geändert von Ginger (04.03.2015 um 20:59 Uhr) Grund: Ergänzt
Gruß Sascha
Alle sagten: "Das geht nicht!" - Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht. (unbekannt)
"So, seien wir mal ganz realistisch und planen für morgen ein Wunder!" (Fred Toplak; Marl)
"Ich habe nichts gegen Kinder. Und wenn, dann hätte ich ein Patent drauf!" (von mir)
-
05.03.2015, 10:18 #22
- Registriert seit
- 12.07.2013
- Ort
- Overath
- Beiträge
- 733
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
ein paar Gesichtspunkte:
- ob Time-Sert oder Helicoil, den erf. Kerndurchmesser 10 mm haben wir ja schon durch das ausgerissene Gewinde. Für Time-Sert gilt für außen ein ganz normales Standadgewinde M12x1,5. Für Helicoil vermutlich auch, das weiß ich aber nicht definitiv.
- Man schneidet also direkt mit einem Standardgewindebohrer (zumindest bei Time-Sert) in die ausgerissene Bohrung. Vorschlag für lotrechtes Gewinde: Zylinderkopf ohne Zylinder aufsetzen mit durchgeführter Stange Durchmesser 10 mm. An einem Ende befindet sich ein Bohrfutter für den Gewindebohrer, ans andere darf man direkt eine Grippzange ansetzen.
- Time-Sert ist eigentlich zu teuer für einmaligen Gebrauch. Zum Satz gehört ein spezieller Fräser für den oberen Bund und ein Walzwerkzeug für das Auswalzen der unteren Gewindegänge - das verstemmt den Einsatz.
- Allerdings bietet Time-Sert einen eleganten alternativen Einsatz - dafür braucht man auch nur die Gewindebuchsen ohne das Spezialwerkzeug. Man schraubt die Buchsen einfach auf den Zuganker und schon hat man am Ende ein passendes Gewinde M12.
- Zu beachten sind allerdings ein paar Kleinigkeiten: Am Einsatz entfernt man oberen Bund und unteres, nicht ausgewalztes Gewindeteil. Der verbleibende Rest ist zu kurz, man braucht also zwei Einsätze. Die verklebt man mit Gewindesicherung auf dem Gewinde des Zugankers. Wichtig: Wegen des Spiels in den Gewindegängen darf man die Einsätze nicht gegeneinander verspannen. Eine auf Zug gebrachte M12- Mutter über der Übergangsstelle richtet die Einsätze zum Bolzengewinde aus.
Gruß Gerd
-
05.03.2015, 11:40 #23
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Hatte die R100GS wie auch die R100R nicht serienmäßig bereits Helicoileinsätze verbaut? Wenn ja, dann reicht es vielleicht, den vermurksten Helicoildgewindedraht vorsichtig rauszufummeln und einen neuen einzuschrauben. Solange das Gewinde im Gehäuse keinen Schaden genommen hat, geht das problemlos. Ich habe das schon ein paar mal bei Nockenwellenlagerböcken an einer Honda Bol d´or gemacht. War kein Problem.
Und dann immer schön vorsichtig anziehen: denn nach fest kommt ab...
LG
Zoltán
-
05.03.2015, 12:48 #24
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Dann ein dickes Danke an alle die mir Tipps gegeben haben !
Werde Berichten wenn das am Samstag klappt, sofern mein Freund nicht arbeiten muss.
Und so weit ich weis, hat BMW ab den Wasserrohr Modellen Helicoil ab Werk verbaut damit das Problem nicht weiter besteht.Gruß BoxerMarkus
-
05.03.2015, 13:58 #25
- Registriert seit
- 10.04.2008
- Ort
- Rendsburg
- Beiträge
- 343
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Moin
Sofern man Helicoils für die Instandsetzung verwendet (ja ich weiß gibt für und wider aber das lass ich mal aussen vor) gibt es eine recht einfache Methode den Helicoil wirklich lotrecht einzubringen:
Es gibt die Größe für die Stehbolzen auch als "Selbstbohrende" Gewindebohrer (da sind es wirklich solche) so wie es sie für Kerzengewinde gibt. Da ist vorne ein Ansatz der in den Gewinderest greift und in diesem führt.
Mit diesem das Gewinde so weit schneiden wie es geht und dann mit dem normalem Gewindeschneider hinterher um möglichst bis zu Bohrungsgrund zu kommen (da wo man Sacklöcher hat)
Der Gewindeschneider kostet irgendwie 10 oder 15 Euro, die sind es wert.....
Das als Hinweis am Rande
Viele Grüße
derdicke
-
05.03.2015, 14:12 #26
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
@BoxerMarkus,
Helicoil ist die beste Lösung, weil sie die Vospannkraft viel besser aufs Gewinde verteilt als irgendwelche starren Buchsen. Nicht umsonst nimmt man Helicoil in der Luftfahrtindustrie - und zwar von Anfang an, nicht nur als Reparaturlösung.
Viele Grüsse
FrankTechnische Videos der Uni Bayreuth: www.YouTube.com/@prof-rieg
-
08.03.2015, 06:24 #27
-
08.03.2015, 06:56 #28
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Hallo,
es ist vollbracht, die OP ist gestern erfolgreich beendet worden.
An dieser Stelle einmal drei Zeilen wie ich das gemacht habe.
Nach der Demontage des Zylinders und Stehbolzen konnte man das Problem erkennen.
Das von einem Vorbesitzer eingesetzte Helocoil war mit 15 mm viel zu kurz und hatte sich bis zur Dichtfläche herausgezogen.
Wie ich nach dem Entfernen feststellen konnte, wurde die Bohrung nicht in voller Tiefe für das Helicoil vorbereitet, so das man wertvolle tragende Gewindegänge verschenkt hat.
Da ich nach euren Empfehlungen mit Timesert Buchsen gearbeitet habe, konnte ich diese trotz des Reparaturversuchs des Vorbesitzers verwenden.
Der Timsert Satz war mit allen nötigen original Werkzeugen vorhanden und Dank der Gebauten Führungsbuchsen auch gerade zu montieren.
Beim Bohren Gewindeschneiden und Senken wurde mit Staubsauger und ins Kurbelgehäuse gesteckte Lappen dafür gesorgt, dass keine Späne in den Motor fielen.
Nach dem Auswalzen der zuvor eingesetzten und zusätzlich mit Loctite gesicherten Buchse, wurde mit einem Dremel die Bohrung des Ölkanals wieder Freigelegt und mittels Draht und einigen Kickstarter Tritten mit Öl gespült, so das kein Material im Kanal war.
Nach der Montage aller Bauteile wurde der Motor ohne Ventildeckel laufen gelassen um zu sehen, dass auch wirklich der Ölkanal Öl bis an die Kipphebel liefert.
Anbei noch einige Bilder.Geändert von BoxerMarkus (08.03.2015 um 07:20 Uhr)
Gruß BoxerMarkus
-
08.03.2015, 11:00 #29
- Registriert seit
- 12.07.2013
- Ort
- Overath
- Beiträge
- 733
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
- und zum guten Schluss noch mal eine kurze Betrachtung Helicoil - Time-Sert:
Der Helicoil-Einsatz mit seinem Rhombusprofil ergibt im Gewinde einen sehr komplexen und ungleichmäßigen Spannungsverlauf.
Die Vollwandbuchse des Time-Sert Einsatzes sichert einen sehr gleichmäßigen Spannungsverlauf.
Im normalen Aluguss mögen die daraus resultierenden Unterschiede nicht erheblich sein. Doch im dem wenig belastbarem Magnesiumguss der Porsche Luftis z.B., haben sich Time-Sert Einsätze auf Dauer als die bessere Wahl erwiesen.
Gruß Gerd
-
22.04.2015, 11:47 #30
AW: R 100 GS Gewindebuchse für Zylinderstehbolzen
Hallo,
nach gut 1500KM kann ich leider berichten, dass die Timsert Buchse bei mir nicht gehalten hat.
Um genaueres zu berichten, muß ich erst mal zerlegen.
Als nächstes werde ich die Reca Buche versuchen.Gruß BoxerMarkus
Plötzlich 2L Getriebeöl
27.04.2024, 23:44 in Betriebsstoffe