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Thema: Wiederbelebung Schek GS
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13.10.2016, 21:12 #41
AW: Wiederbelebung Schek GS
Hallo Manne!
Ich meine die /5-typische Serienlasche zu erkennen, an der wohl auch bei Dir der Heckrahmen verschraubt ist. Diese Serienlasche wurde nach unten ergänzt (so wie sie ab /6 Serie war) und dient nun als Teil der Federbeinbefestigung. Zusätzlich wurde eine weitere neue Lasche angeschweißt, nämlich auf der rechten Seite zur Rahmenmitte hin und links zur Rahmenaußenseite, also asymmetrisch wie beim Serienheckrahmen auch.
Meines Wissens hat Schek keine Verstärkungsbleche, wie man sie von HPN und deren Nachahmern kennt, verwendet. Im Gegenteil: die vorhandenen Knotenbleche im Lenkkopfbereich und die gekürzten Soziusfußrastenträger wurden mit Bohrlöchern á la Schweizer Käse versehen und alle überflüssigen Halter am Rahmen wurden entfernt. Schek's Motto: lieber 10 kg weniger als 10 PS mehr.
Der Federweg der zuerst verwendeten MAICO- bzw. Ceriani-Gabeln lag zwischen 230 und 250 mm, also nicht sooo viel mehr als Serie mit 200 mm. Die MAICO- oder Sachs-Bremstrommeln hatten eine sehr mäßige Bremsleistung, alles andere wäre im Gelände und Matsch auch eher hinderlich gewesen. Beides zusammen erhöht wohl die Kräfte nicht so sehr, dass Verstärkungen notwendig wurden. Wer allerdings Schek's rote GS kennt, mit der er bis letztes Jahr noch Classicfahrten bestritten hat, und sich mal die Reparaturschweißungen am Rahmen angesehen hat, könnte evtl. zu einer anderen Meinung kommen
Die Schwinge der #10 ist augenscheinlich nicht verlängert, sprich es ist die mit der späten /5 eingeführte 5 cm längere Schwinge wie auch in den /6 und /7 usw.. Der linke Holm ist jedoch weiter nach außen gestellt (verbreiterte Schwinge), damit die sehr breiten 5.00-17 einfacher auszubauen sind. Auf dem rechten Schwingenholm sehe ich ein Verstärkungsblech, was aber wohl erst zu späterer Zeit ergänzt wurde, 1978 hatten die das meine ich noch nicht.
Die Stoßdämpferaufnahme wurde von Schek vor das Hinterachsgetriebe verlegt. So passten die damals verwendeten 370(?) mm langen Bilstein, wenn die oben am Rahmen befestigt wurden. Die oberere Stoßdämpferaufnahme wurde bereits damals in der Serie mehrmals geändert und später oftmals verändert, wahrscheinlich waren die ersten Versionen zu schwach. Da könnte man ein ganzes Buch zu schreiben... Da der Heckrahmen nun keine Federkräfte mehr aufnehmen musste, konnte er wesentlich leichter ausgeführt werden.
Manne, kannst Du bitte mal die Stoßdämpferlänge hinten messen und den möglichen Einfederweg der Vordergabel und deren Tauchrohrstärke? Ich schätze mal 370, 254 und 38 mm.
Gruß
Werner
PS: ich hatte ja weiter oben von einer mir bekannten Schek-GS auf /5-Basis geschrieben, hier ist das Bild dazu:
http://www.mce-online.de/vinduro/images/80_bmw1010.jpg
Das ist m.M.n. die erste Schek-GS von Anfang 1978, noch mit der kurzen /5-Schwinge und /5-Rahmen.
Die meisten Serienmodelle sahen dann so aus:
http://www.powerboxer.de/images/stor...rie/g_1979.jpgGeändert von ISDT79 (13.10.2016 um 21:27 Uhr) Grund: PS ergänzt
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13.10.2016, 21:42 #42
AW: Wiederbelebung Schek GS
Ich habe da auch keine Verstärkungen gesehen, wobei z.B. der Gletter die Bleche am Lenkkopf von hinten aufdoppelt, das erkennt man schwer.
Die alten GS werden auch heute auch bei den Classic Veranstaltungen schon hergenommen. Kein Wunder wenn da mal was zu schweißen ist. Isny 2013
Wegen Restaurierung, Teilen etc. würde ich beim Herbert Gletter vorbeischauen. Der kennt die Kisten und hat ein Händchen für besondere alte BMW´s. Und besitzt natürlich selbst eine alte Wettbewerbs GS.
Grüße
MarcusGeändert von mk66 (14.10.2016 um 05:47 Uhr)
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14.10.2016, 06:12 #43
AW: Wiederbelebung Schek GS
Hallo an Alle
Ein für mich sehr toller Thread, macht Spass hier mitzulesen.
Vg WErnerBMWK100BMWR65BMWR80GS
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14.10.2016, 06:38 #44
AW: Wiederbelebung Schek GS
Geändert von Strassenkehrer (14.10.2016 um 06:39 Uhr)
Glück ab!
INVICTUS
GAMES
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14.10.2016, 07:25 #45
AW: Wiederbelebung Schek GS
Gruß aus dem bayr. Wald
Peter
Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko (Hildegard von Bingen)
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14.10.2016, 07:40 #46
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14.10.2016, 08:22 #47
AW: Wiederbelebung Schek GS
Das sehe ich auch so.
Ich behaupte mal, dass die Motorräder schon im neu aufgebauten Zustand nicht 1A dagestanden haben.
Da wird mit Sicherheit nicht auf Kratzer und Macken bei der Montage geachtet worden sein, sondern ausschließlich auf Funktion. Deswegen würde ich hier bei der Überarbeitung, Restaurierung würde ich es nicht nennen, auch in erster Linie die Funktion in ihrer ursprünglichen / geplanten Form anstreben.
In diesem Fall halte ich die erworbene Patina für zwingend erforderlich
Was anderes wäre es, wenn ich eine Replika aufbauen würde, die dürfte auch neuwertig aussehen, aber hier handelt es sich um ein Original.Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
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14.10.2016, 15:01 #48
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AW: Wiederbelebung Schek GS
Hallo zusammen, danke euch allen für die rege Teilnahme an dieser Diskussion. Danke auch allen die hier mit Ihrem Fachwissen und Hintergrundinformationen dazu beitragen können, die Geschichte dieses Motorrades zu erforschen, insbesonder natuerlich Werner ISDT79.
War heute nochmal bei " meiner neuen Liebe ", hab nochmal gemessen und auch nochmal ein paar Fotos gemacht.
Also die Masse so wie von Werner geschrieben kann ich soweit bestätigen:
Federbeinlänge 370 mm
Federweg vorne ca. 250 mm
Durchmesser Gabel sind 37,8 mm ?
Laenge der Schwinge von Mitte Schwingenlager bis Mitte Radachse ca. 415 mm
Was mir sonst noch aufgefallen ist: Beide Knotenbleche vorne am Lenkkopf weisen einen Riss auf, nichts dramatisches, kann ein Profi sicherlich wieder richten.
Anbei noch einige Bilder:
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14.10.2016, 19:36 #49
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AW: Wiederbelebung Schek GS
Seeeeeeehr intererressanter Fred !!!!
Bitte weiter hier berichten, was aus der Schek-BMW geworden ist.
O.T. : Schek ist für mich interessant, weil ich mit dem schon einmal 3-Stunden Enduro in Aachern gefahren bin - er hat mich abgeledert !!!! und weil ich vor vielen Jahren diese HONDA von ihm bekommen hatte:
Er hatte die für sich gerichtet, auch mit Maico-Gabel, Yoshimura Tuning, und einem wirklich ohne mechanische Geräusche laufendem, brutal antretendem Motor. Als sie fertig war, hat er den Brief im Autohaus nicht mehr gefunden - hatte ein Angestellter wohl verkauft- . Ohne Zulassung hatte sie den Einsatzzweck verloren und Patrizia hat die Honda dann wohl als Trainingsgerät benutzt. Ich hab sie nach ein paar Jahren gegen Bargeld verkauft ohne Vertrag oder Namen oder gar Adresse. Mich würde interessieren, ob jemand das Moped kennt oder irgendwo gesehen hat.
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14.10.2016, 19:47 #50
AW: Wiederbelebung Schek GS
Seh ich ziemlich genauso!
Danke für den Abgleich der Maße, Manne! Es ist also keine verlängerte Schwinge.
Hier mal ein Beispiel für eine (in meinen Augen) Überrestauration an Schek #8:
Fahrzeug beim Kauf:
http://hpnoc.de/board/viewtopic.php?f=5&t=573
Und hier nach der Restauration durch Fa. Gletter:
http://www.bmw.mo-web.de/component/j...type=img&id=61
Ich gehe mal davon aus, dass der Restaurationsumfang so abgesprochen war, und möchte damit nicht behaupten, dass Gletter nur Hochglanz kann. Aber alle Kampfspuren und die Lebensgeschichte der #8 anhand der Farbmarkierungen der absolvierten Rennen wurden entfernt, und ein Schek-Auspuff hat nie so geglänzt. Soweit ich weiß, wird das Moped auch nicht mehr gefahren - leider! Ist übrigens auch eine 1012 cm³, mit der Schek mit ziemlicher Sicherheit seine letzte Sixdays 1981 auf Elba gefahren ist.
Bin gespannt, wie Du, Manne, an die Sache rangehen wirst. Ich werfe mal noch die Fa. MTS Motorradtechnik in den Raum, die die Dakar-BMW von Jutta Kleinschmidt restauriert haben (siehe Fotos in deren Galerie).
Gruß
Werner
Tankrucksack auffrischen
19.03.2024, 13:56 in Pflegetipps