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15.05.2018, 19:29 #1
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Probleme mit R90S Scheibenbremse
Hallo Zusammen,
ich brauche Eure Hilfe und Rat. Bei der ersten Fahrt nach einer Restaurierung hatte ich den Eindruck, dass bei nicht gezogener Bremse das Vorderrad schwergängig ist. Alsob die Bremse nicht ganz löst. Jetzt habe ich das Vorderrad rausgenommen. Es geht nicht mehr rein, da die Scheiben nicht zwischen die Beläge gehn. Habe die Belege rausgenommen und versucht, die Bremskolben ganz reinzudrücken. Das ging aber nicht. Habe auch oben schon den Zug abgemacht.
Hat jemand eine Idee? Müssten die Kolben ganz rein gehn? Wenn ja, warum tun sie es nicht?
Grüße
Frank
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15.05.2018, 19:47 #2
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AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Die Schwenksattelbremse hat nur einen Kolben (je Seite), den Du zurückdrücken kannst. Da beide Sättel an einen Betätigungszylinder gekoppelt sind (oder?), „kommunizieren“ sie über den Druck im Bremssystem. Drückst Du auf einer Seite rein, kommt der Kolben der anderen Seite raus (wenn keine Scheibe dazwischen ist). Ein anderes „Hindernis“ könnte ein zu voller Vorratsbehälter sein, der einen hydraulischen Gegendruck aufbaut (bevor er platzt oder leck schlägt).
In der Regel kann man die Bremskolben im Sattel bündig eindrücken, wenn man oben genanntes beachtet. Ich kenne die Bremse aber nicht aus eigenem werkeln._______________________
Grüße, Frank
R80GS, 3/88
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15.05.2018, 20:00 #3
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Moin,
üblicherweise gibt es im Hauptbremszylinder 2 Bohrungen: eine große, und eine kleine. Die kleine ist für den Flüssigkeitsausgleich: Bremst man mehrfach, wird neben der Bremse auch die Flüssigkeit warm und dehnt sich aus. Ist das System geschlossen (Bohrung zu), baut sich durch die Ausdehnung der Flüssigkeit ein Druck auf, was dazu führt, daß die Bremskolben/-Beläge Richtung Scheibe wandern. Dieser Druck kann so stark werden, daß die Bremse von allein bremst (ohne Hebelbetätigung). Logischerweise kann man unter diesen Umständen die Bremsbeläge auch nicht mehr mit der Hand zurückdrücken, wenn das Rad mitsamt der Scheiben ausgebaut ist.
Kurz gesagt: es muß nicht immer ein festgegangener Kolben sein, wenn man die Kolben nicht zurückschieben kann. Die besagte Bohrung setzt sich dann oft zu, wenn die Bremsflüssigkeit alt und im Ausgleichsbehälter unten ein Bodensatz von Schmodder sich abgesetzt hat.
PS - ich kenne die Bremse der R90 nicht im Detail.Grüsse von
Wilhelm
"Jeder soll nach seiner Façon selig werden"
Preussen's Fritz
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15.05.2018, 20:07 #4
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Hallo Frank,
eventuell sind die Bremskolben fest und stellen darum nicht zurück!
Ich würde die bei ausgebautem Rad mal vorsichtig noch etwas weiter herausdrücken (sanft Druck geben) und die weiter herausstehende Gleitfläche der Kolben mit Bremsflüssigkeit und festem Stoff polieren. Dann wieder hineindrücken, (mit Zange o.Ä und Holzunterlage) bei offenem Behälter. Das Ganze mehrmals.
Wenn das nicht hilft: Bremse zerlegen, Kolben raus ... komplette Überholung.
An einen hydraulischen Defekt glaube ich eher nicht!
Gruß
KaiG/S Treiber,
verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
Momentane Pflegefälle: Yamaha xt 660x, Ducati 750 ss (92), Kawasaki 125 Ninja
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15.05.2018, 20:07 #5
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Das Funktionsprinzip ist das gleiche, wie du es kennst.
Besonderheiten der alten ATE-Schwenksattelbremsen sind:
- HBZ unter dem Tank seilzubetätigt
- Schwenksättel mit je einem Kolben.
Daher sind deine Ausführungen auch hier zutreffend; halte auch die Bohrung für verdächtig. Am besten mal alles entleeren, gründlich reinigen, revidieren und neu befüllen (lassen).Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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15.05.2018, 20:30 #6
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Dito, hab ich gerade erst gemacht, keine große Sache und man kann alle Teile mal begutachten. Dann sind auch alle Bohrungen frei.
Viele Grüße Oliver
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15.05.2018, 21:42 #7
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AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Bevor das Problem auftrat, hab ich die Bremsflüssigkeit gewechselt. Der HBZ wurde auch von einem Fachmann für brauchbar und ok befunden. Ich gehe also mal davon aus, dass die Hydraulik ok ist.
Die einseitigen Kolben der Bremssättel möchste ich als nächstes komplett zurückdrücken. Ihr sagtet, ein Holz und Zange verwenden. D.h. man muss wohl recht stark drücken, um die Kolben reinzudrücken, oder? Wie weit gehen sie denn rein? Ist das alles recht knapp, oder haben die Bremsscheiben ordentlich Platz, wenn die Kolben ganz drin sind?
Grüße
Frank
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15.05.2018, 22:03 #8
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Hallo Frank,
du schrubst im Startbeitrag von Restaurierung.
Bei einem Fahrzeug, das mindestens 42 Jahre alt ist, sollte man -wenn man den Begriff "Restaurierung" ernst nimmt, alle Teile der Bremsanlage gründlich untersuchen und am besten einer kompletten Revision unterziehen. Ich weiß jetzt nicht, was du tatsächlich gemacht hast; aber ein reiner Flüssigkeitswechsel ist da für mich nicht ausreichend.
Ich kann und will die Maßnahmen jetzt nicht hier vollständig beschreiben; das findet sich alles in unserere DB.Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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15.05.2018, 22:31 #9
AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
Hallo Frank,
deine Problembeschreibung erinnerte mich an meine Ate-Schwenksattelbremse. Die Bremswirkung war top, aber die Bremse machte sehr zögerlich wieder auf. Um es kurz zu machen - nach 40 Jahren sind die Gummiteile in den Bremssätteln nicht mehr geschmeidig. Ich hab die Teile total revidiert und neue Gummidichtungen spendiert. Seitdem ist das Problem nicht mehr existent. Die Anleitung hierzu ist super in der Datenbank beschrieben. Wenn du dir nicht sicher bist ( Sicherheitsrelevante Teile), hol dir besser kompetente Hilfe. Die Reparatursätze kosten z.B. bei Rabenbauer nicht die Welt.MfG Manfred (Nr. 96)
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann. (Antoine de Exupéry)
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16.05.2018, 06:20 #10
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AW: Probleme mit R90S Scheibenbremse
was haben ich bei der "Restaurierung" gemacht? Die Bremsanlage wurde von einem Fachmann komplett angeschaut und für ok befunden. Aber dabei wurde nichts gewechselt und die Schläuche sind auch noch die alten. Das scheint mir eine plausible Erklärung, wenn die nicht ganz aufmachen und damit der Druck nur langsam abfällt. Ich werde mir mal die DB anschauen.
Danke nochmal, Gruß
Frank
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21.05.2024, 16:45 in Elektrik