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Thema: Vordergabel

  1. #1
    Avatar von Wankel
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    Vordergabel

    Hallo liebe BMW Freunde,

    am vergangenen Wochenende habe ich mit meiner Elsa Kuh, R75/5 eine große Motorradtour unternommen. Von Regensburg über Krumau nach Prag und am Sonntag über Pilsen wieder zurück. Insgesamt ca 800 km und alles auf kleinen Nebenstraßen dank Calimoto-Navigation. Landschaftlich ein Genuß, aber leider setzten die schlechten Straßen meiner Elsa mächtig zu. Bei den vielen Löchern hörte ich mehr und mehr Schläge. Anfangs dachte ich an ein zu lockeres Kopflager. Mittlerweile glaube ich jedoch, dass die Gabel durchschlägt.
    Ich hatte schon vor der Fahrt das Gefühl, dass die Kuh beim Bremsen mächtig eintaucht, das Gefühl hat sich jedoch jetzt nach der tschechischen Buckelpiste um einiges verstärkt. Bei stärkerem Bremsen taucht die Gabel sehr spontan kräftig ein.
    Meine BMW hat 70.000 km auf dem Buckel, die Federn werden immer noch die ersten sein. Das Gabelöl hatte ich erneuert. 250ml SAE10 pro Holm. Wie sollte die Vorgehensweise für ein strafferes Fahrwerk sein.
    Neue Federn? Wenn ja, mit welchen habt ihr gute Erfahrungen? Vorspannen? Da halte ich selbst nicht soviel, weil es vielleicht nur kurzfristig eine Verbesserung bringen könnte bis lahme Federn wieder lahm werden. Oder würde auch zäheres Öl allein schon für Abhilfe sorgen?
    Für Tipps und Ratschläge bin ich Euch sehr dankbar.


    Günther

  2. #2
    Avatar von motoclub
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    AW: Vordergabel

    Du brauchst eine generelle Reinigung der Dämpfer und Wilbers progressive Federn (o.ä.). Check, ob die Standrohre gerade sind - bereits 1mm Divergenz kann zu klemmen neigen. Überarbeiten oder neu.
    Unten in der Gabel liegen Gummidämpfer, die garantiert zerbröselt sind, die sollten ebenfalls neu. Dazu noch neue Dichtringe. Danach ist Deine Gabel wieder gut für 40 Jahre...
    Grüße, Thomas

  3. #3

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    AW: Vordergabel

    Die Federn erlahmen nicht, so lange sie im elastischen Bereich gestreckt bzw. gestaucht werden. Manchmal "setzen" sie sich etwas, verlieren also ein wenig der freien Länge, was durch eine Vorspannscheibe/hülse leicht zu kompensieren ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Gabelstopfen nicht mehr luftdicht schließen (O-Ringe defekt) und dadurch die progressive Wirkung des Luftpolsters verloren gegangen ist. Das würde ich zunächst prüfen und ggf. in Ordnung bringen.

    Mit neuen Federn oder anderem Öl macht man unter Umständen ein Faß auf - ich spreche aus Erfahrung - das einen lange beschäftigen kann. Ich würde ies nicht mehr tun. Die BMW-Gabel sind komfortabel abgestimmt. Eine wesentlich straffere Abstimmung passt meiner Ansicht nach nicht zu der aus heutiger Sicht filigranen Bauart der Gabel (dünne Holme, langer Hub).

    70 tkm ist keine besondere Laufleistung, aber das Alter könnte die Gummiteile erledigt haben.
    Geändert von FrankR80GS (19.06.2018 um 14:11 Uhr)
    _______________________
    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

  4. #4

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    AW: Vordergabel

    Mit neuen Federn oder anderem Öl macht man unter Umständen ein Faß auf - ich spreche aus Erfahrung - das einen lange beschäftigen kann. Ich würde ies nicht mehr tun. Die BMW-Gabel sind komfortabel abgestimmt. Eine wesentlich straffere Abstimmung passt meiner Ansicht nach nicht zu der aus heutiger Sicht filigranen Bauart der Gabel (dünne Holme, langer Hub).


    Manfred

  5. #5
    Avatar von Wankel
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    AW: Vordergabel

    Guten Morgen,

    danke für die Antworten.
    Frank, da bin ich ganz bei Dir. Wollte ich ein strafferes, moderneres Fahrwerk müsste ich mir einfach ein neues Motorrad kaufen. Will ich aber nicht.
    Die weiche, lange Federung war bisher absolut in Ordnung. Elsa soll ja eine Kuh bleiben. Ich werde erstmal die Gabelstopfen prüfen und eventuell die O-Ringe erneuern. Das kann nicht schaden. Die Federn lasse ich erstmal.
    Vielen Dank

  6. #6
    Avatar von mz-henni
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    AW: Vordergabel

    Moin, die /5 Modelle hatten zu Anfang eine wahrhaft unheimlich weiche Feder, mit einem königlichen Negativfederweg..das muss man mögen und ohne die Vorspannhülsen, die es auch original von BMW gibt, bleibt beim Bremsen bisweilen ziemlich wenig Federweg übrig.

    Etwas Abhilfe schaffen die Federn, die heute von BMW verkauft werden (die ganz weichen gibt es nicht mehr), diese haben einen leicht erhöhten Drahtdurchmesser und eine etwas andere Progression, oder, wenn es noch etwas straffer sein soll, die "HD" Feder (verstärkt), auch von BMW.

    Von Zubehörfedern bin ich inzwischen auch weitestgehend geheilt, wie Frank schon schrieb..In der Regel um einiges straffer und weniger komfortabel.

    Wenn die Gabel während ihrer Dienstzeit noch nie mal geöffnet/inspiziert/gespült wurde, bietet sich das definitiv auch mal an..diverse Gummiteile darin können zerbröseln, was die Dämpfungseigenschaften negativ beeinflusst, ausserdem verschleissen die Dämpfungskolbenringe..Ich unterstelle mal, das an der Dämpfung schon etwas nicht stimmt, eigentlich ist 10er Gabelöl zu dick für diese Dämpfung..welche Marke hast du?

    Wenn du Hilfe benötigst, kannst du dich gerne per PN melden, ich habe von den Gabeln nun schon ein paar überholt/mir das passende Spezialwerkzeug besorgt.

    PS: Im Biete-Bereich gibt es grad Federn zu einem Top-Preis, da tut das probieren nicht so weh..Die für dich evtl. passende, nächst härtere Stufe wäre 54,4 cm bei 4,3mm Drahtdurchmesser.

    Viele Grüße, Hendrik
    Geändert von mz-henni (20.06.2018 um 08:09 Uhr)
    "Wer wenig denkt, irrt viel" -Albert Einstein

  7. #7

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    AW: Vordergabel

    Zitat Zitat von mz-henni Beitrag anzeigen
    .... .Ich unterstelle mal, das an der Dämpfung schon etwas nicht stimmt, eigentlich ist 10er Gabelöl zu dick für diese Dämpfung..welche Marke hast du? ...
    Eine gute Lösung ist ATF Öl (Dexron III, das ist SAE 7,5) eingefüllt nach der Luftkammermethode. Kleinere Luftkammer (15 - 20 mm) bringt mehr Progression ohne unkomfortabel zu wirken - dazu müssen die Gabelstopfen aber unbedingt dicht sitzen.
    _______________________
    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

  8. #8
    † 13.12.2023 Avatar von VV 01
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    AW: Vordergabel

    Zitat Zitat von VV 01 Beitrag anzeigen
    Gabelölviskositäten (und Kuriositäten) KLICK

    Die Höhe des Ölstandes ist von Bedeutung für das Einfederverhalten der Gabel.
    Die Federrate ist so, wie sie bei gegebener Feder eben ist.
    Das Luftpolster über dem Öl wird beim Einfedern komprimiert und wirkt wie eine progressive Luftfeder.
    Großer Luftraum, geringe Federwirkung,
    kleiner Luftraum, große Federwirkung.

    Stell Dir eine Luftpumpe vor, die Du unten zuhältst und dann um die Hälfte zusammenschiebst.
    Du erhältst eine zunehmende, aber insgesamt noch schwache "Luftfeder".

    Jetzt stell Dir eine Luftpumpe vor, die um ein Drittel kürzer ist, bei der Du aber den gleichen Hub ausführst.
    Die Federwirkung der komprimierten Luftsäule wird ungleich größer sein, evtl. bereits so hoch, daß Du die Pumpe garnicht mehr um den gleichen Hub zusammengedrückt bekommst, wie zuvor bei der längeren Pumpe.

    Das ist die progressive Fderwirkung, die man nutzen kann, wenn z.B. das Federverhalten und das Ansprechen der Gabel um die Mittellelage herum zufriedenstellend ist, die Gabel aber z.B. bei hartem Anbremsen zu tief eintaucht. "

    Kann man übrigens durch simples ausprobieren nachvollziehen.
    Als Ergänzung zum Luftpolster

    Gruß Ulli

    Der Irrtum wird nicht zur Wahrheit weil er sich ausbreitet und Anklang findet.
    Mahatma Ghandi

    Wissenschaft ist die Ermordung schöner Theorien durch hässliche Tatsachen
    Albert Einstein

    http://forum.2-ventiler.de/vbgallery...alerien/VV+01/

  9. #9
    Admin Avatar von Detlev
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    AW: Vordergabel

    Zitat Zitat von FrankR80GS Beitrag anzeigen
    ...- dazu müssen die Gabelstopfen aber unbedingt dicht sitzen.
    ...und die Dichtringe fest . Ich habe das schon mal erlebt, dass ein Gabelsimmering beim durchfahren eines Schlaglochs rausgeflogen kam.
    Grüße,
    Detlev

    „Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“

  10. #10
    Avatar von flattwin755
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    AW: Vordergabel

    Moin,

    250ml ist vielleicht etwas zu wenig, laut Handbuch sind es bei Neubefüllung (komplett entleert) so um die ca.280ml, beim einfachen Wechsel ca.265ml.
    Heiko R. 40 Jahre auf de(m)r Strich.



    Motorräder: R75/5 Bj 70; R80GS Bj 92; R100RT(100/7) BJ 79; CR Projekt R75/6 ohne Papiere. Dnepr 650 Gespann Bj 94
    https://www.youtube.com/watch?v=yflrPYzXYKo

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