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01.10.2018, 17:25 #1
Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Hallo zusammen und interessierte,
ich möchte euch gerne meinen Umbau den ich die letzten 5 Monate gemacht habe vorstellen und freue mich über jegliche Kommentare auch wenn sie denn negativ sein sollten. Natürlich versuche ich auch alle Fragen und was so kommt zu kommentieren bzw. zu beantworten.
BMW „Back to Black“ 1st Edition Zeitraffer.
So war sie beim Kauf im April 2018, BJ. 81 41000km zweiter Hand, Krauser Verkleidung, kein Winter gefahren eigentlich sehr gepflegt.
Und so heute nach 5 Monaten. Mir ist natürlich bewusst dass jetzt einige sagen sag mal ist der bescheuert oder was !!??? Aber das war dass was ich wollte.
Aber es war ein langer Weg mit sehr vielen schlaflosen Nächten. Ein paar Tage nach dem Kauf ging es los mit zerlegen.
Ein Tank muss her ! Nur welcher ?
Tankentscheidung fiel dann auf einen Behördentank.
Nächstes Problem ! Wohin und wie soll der Sitz aussehen
Nach unzähligen Stunden, einigen Dutzend Bieren und Entwürfen dann die fertige Zeichnung wie ich es mir vorstellen konnte.
Edelstahl Vierkantrohr, Rundrohr bestellt, alle Kleinteile gezeichnet, *.dxf und lasern lassen, Argonflasche aufgefüllt und alles geschweißt, Hartgelötet verschliffen und poliert. Sitz bzw. Halterung aus einem Doppelrohrrahmen mit jetzt noch mit unbezogener Sitzfläche
Aufgebaut aus einem Vierkant innen und einem Rundrohr außen im Verbund mit gelasertem Distanzringen, verschweißt.
Krümmer biegen, anpassen und Auspuff schweißen und anpassen aber wie und wo fest machen ?
Denn die „Ohren“ möchte ich nicht am Rahmen belassen.
Fußrasten passen auch nicht mehr mit meinem Auspuff also müssen neue konstruiert und gemacht werden in denen die Aufnahme vom Auspuff am besten gleich integriert ist. Bremshebel natürlich auch.
Dann Motor raus und zerlegen, Getriebe ab und neu abdichten alles vollkommen neu aufbauen und lackieren. Kupplung raus, Wellendichtringe raus, Motor sauber machen, anschleifen und Motor abkleben. Getriebe säubern, Wellendichtringe ersetzen und Rippen abschleifen bzw. mit der Hand abfeilen und alles lackierfertig machen.
Schaumstoffstöpsel eignen sich hervorragend zum abdichten und es ist hundert mal schneller als abkleben. Vorher hatte ich aber die konischen Dichtflächen am Motor bearbeitet. Sie waren bei mir völlig grob bearbeitet und konnten eigentlich gar nicht richtig abdichten.
Dann gings an das Rahmen cleanen, keine Winkel/Halterung alles was unnütz ist soll nicht mehr sichtbar sein und weg. Vor allem die hässlichen OTTO „Ohren“ für die hinteren Fußraster
Nackter Rahmen vollständig „gecleaned“ ab zum Strahlen und Pulvern
Zwischendurch mal Radlager erneuern, Felgen strahlen und pulvern lassen.
Und dann alle Zylinder Rippen abfeilen von Hand und alles Glasperlenstrahlen
Dann lackieren und wieder alles abfeilen und Rippen polieren. Damit die Zylinder dann mal so aussehen wie sie jetzt aussehen
Edlestahl Stößelschutzrohre einbauen
Nachdem der Luftfilter komplett verschwunden ist, ist nun alles frei und sieht beschiss…und verloren aus.
Also muss was her ! aber was ? …Stunden und Tage später dann der Prototyp
Noch eine Kurbelwellenentlüftungsbehälter mit Kondensator bauen und dann erst Filterung der Kurbelwellenabluft über K&N Filter.
Zwischendurch mal die anderen Baustellen bedienen. Heute mal das hintere Schutzblech. Nachdem ich nichts gefunden habe wird’s selber gemacht. Also muss das ehemalige vordere dran glauben.
Aber wie fest machen ? Stunden und Tage später dann das zerschnippelte Schutzblech und eine für mich jedenfalls „Wow Halterung“.
Nach dem hinteren Schutzblech das vordere und das macht auch nicht weniger Arbeit. Im Gengenteil, biegen, schneiden, feilen, anpassen, biegen feilen, schneiden anpassen….und die Distanzbuchsen drehen damit alles zwischen die Gabel passt.
Dann mal an die Verschönerung der unteren Gabelbrücke. Alle Gußkanten abfeilen und glätten und lackieren.
Die beiden hinteren Rücklichter bzw. Rücklicht, Blinker und Bremslicht Kombi vom Abstand anpassen und Abstandshülsen drehen.
Und da ist der überzogene Sitz auch schon. Geil, wem er gefällt !!
Zwischendurch vorderen Scheinwerfer angebaut, und Standrohrhülsen gedreht damit der Durchmesser größer rauskommt und an den Durchmesser vom Lichthalter angepasst ist. Sowie einen Ring mit Radius der auf der Gabelbrücke aufliegt damit man die dämliche Stufe in der Gabelbrücke nicht mehr sieht und ein klarer und schöner Übergang zum jetzt dickeren Standrohr entsteht.
Die obere Gabelbrücke macht mich Wahnsinnig (original dünne Blechplatte) geht gar nicht ! Was nun ?
Nach unzähligen Stunden, einigen Dutzend Bieren und Entwürfen dann die fertige Zeichnung wie ich es mir vorstellen konnte. Vorderen Radius an den neuen Tacho angepasst damit alles zusammenspielt.
Kennzeichen !? Wohin damit ? Mittig, rechts, links wie und wo befestigen !!?? Also erst mal ein Bier und überlegen und überlegen und zwischendurch schlafen und dann wieder überlegen. Einen Prototypen bauen und noch einen und noch einen bis einem die Lösung einfällt. Zeichnung erstellen, Teile drehen, Hauptteil lasern, alles Hartlöten und lackieren, fertig. Und so sieht er fertig heute aus.
Dann noch Motogadget M-Unit mit M-Button M-Blaze Blinker einbauen, Steuereinheit und Relais sowie Sperrdioden für Blinker LED am Tacho, Widerstand für Ladekontrolllampe usw. alles in eigenem Kabelbaum, alle Leitungen verstecken wo es nur geht und wundern dass alles funktioniert hat. Eine echte Scheissarbeit bis alles passt.
Hier an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Spezialisten hier im Forum die perfekte Zeichnungen von Verkabelungen in Verbindung mit Motogadget M-Unit entworfen, upgedatet und eingestellt haben. Sowie alle die sehr gute Kommentare abgeben wenn sie gebraucht werden. Ohne diese Info wäre all das nicht möglich gewesen. Danke !!!!!
Dann war da halt noch das andere irgendwann zwischendurch:
-Schwinge, Kardan, HAG, Tauchrohre, Schutzbleche …..abschleifen, Spachteln, lackieren
-Vergaser zerlegen, reinigen, Neuteile rein und einstellen
-Alle Bowdenzüge erneuern
-Stoßdämpfer von Hagon konfiguriert bestellt, Mittelstrebe gedreht (Torsionsstab dient gleichzeitig als Mutter an beiden Seiten) der Aufnahmen und eingebaut
-Conti TKC80 montiert
-Offene Luftfilter von K&N
-Alle Schrauben und Muttern durch A4 80 Schrauben und Muttern ersetzt
-Tank lackieren lassen
-Tankdeckel ersetzt durch Monza Tankdeckel
-Neuer Lenker LSL
-Tacho Halterung bauen und einbauen
-Alle Öle ersetzt und ausgetauscht
-Neue Bremsscheiben und Bremsanlage von Brembo
-Stahlflex mit Verteiler unter der Gabelbrücke
Lifepo4 Batterie eingebaut und das erste mal versucht zu starten (Puhhh da hatte ich echt Schiss ;-))
Aber, sie ist angesprungen wenn auch etwas ruppelig gelaufen
Ventile eingestellt (war natürlich vor dem anlassen), Zündung eingestellt, Vergaser synchronisiert
Und jetzt läuft sie wie ein Glöckchen.
Jetzt noch TÜV fertig machen. Spiegel, Rückstrahler was er halt so sehen will.
Dann ab zum TÜV. Und siehe da, alles wurde eingetragen nur die Schalldämpfer und die offenen Luftfilter müssen anhand einer Fahr-Geräuschmessung noch abgenommen werden. Termin folgt. Der Sachverständige meinte aber das dürfte aus seiner Sicht kein Problem sein auch wenn sie etwas kernig klingt ;-))
Und so sieht sie jetzt aus.
Das alles sieht und hört sich unheimlich leicht und einfach an aber es hat mir wieder einige graue Haare gebracht.
In diesem Sinne wünsche ich euch was
Christian
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01.10.2018, 18:46 #2
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AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Hallo Christian,
das sieht alles sehr sehr gut aus, Kompliment
Hast du vorher einmal beim TÜV vorgesprochen, weil der AAS das alles dann so eingetragen hat?
Ich bin noch voll im Gange und mir eine vergleichbare Lösung für die Rahmenverlängerung ausgedacht und schon gebaut, war aber noch nicht beim Prüfer fragen.
Deine Verlängerung des Zentralrohres ist ja wirklich Heavy Duty.....
Ich habe es etwas anders gelöst, ein Ovalrohr spielfrei 12 cm in das Zentralrohr geschoben und dann mit passenden Druckstücken verschraubt.
Auch ein Monoseat, aber kein Sattel sondern Sitzbank mit Abschlusshöcker.
Habe das alles gezeichnet und berechnet, mit Materialzeugnis....aber keine Idee, ob der Prüfer das einträgt. Mehr kann ich dem freundlichen AAS nicht mehr liefern. Belastung 1500 N, bei 2,1 facher Sicherheit. (d.h. bei 3000 N Belastung ist dann die Belastunsggrenze erreicht.)
Morgen um 10:30 h habe ich den Besprechungstermin ;-), danach bin ich schlauer.
Ich bin mal gespannt, wie das bei dir mit der Geräuschmessung ausgeht, wünsche viel Erfolg und schau mir die Fotos nochmal im Detail an.
Halte uns auf dem Laufenden............
Nochmals Glückwunsch
Gruß AndreasGeändert von jojo997 (01.10.2018 um 22:35 Uhr)
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01.10.2018, 19:51 #3
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Hallo Christian,
Hut ab, vor dieser Arbeit! Mehr Herzblut geht fast nicht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
ich habe es auch hinter mir, und was soll ish sagen; man ist nie fertig oder zu 100% zu frieden...
frei nach dem Motto, nach dem Umbau ist vor dem Umbau
Gratulation und Grüße
Guido[SIZE=1]Kluge Leute glauben zu machen, man sei, was man nicht ist, ist in den meisten Fällen schwerer, als wirklich zu werden, was man scheinen will.
niemand auf der Ignorliste, denn im richtigen Leben gibts auch Deppen!
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01.10.2018, 20:01 #4
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Einfach gewaltig......ohne Worte
Grüsse Hermann
http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?62451-BMW-R100RT-Bj-83-vom-Schrotthaufen-zur-Kaffeemaschinn&p=941844#post941844[/url]
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01.10.2018, 20:42 #5
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Hallo Andreas,
ja, ich war vorher beim TÜV und habe ihm meine Änderungswünsche gezeigt. Alles wie auch Du mit Zeichnungen und Berechnung soweit man sie durchführen kann vorgelegt. Das kommt gut und schafft vertrauen. Ich denke auch deine Lösung wird der TÜV abnehmen denn sie erkennen gute Arbeit und ob man sich Gedanken darüber gemacht hat. Wo er evtl. meckern könnte ist die zusätzliche Bohrung aber durch deine Druckstücke wirst du eine Entlastung bzw. Verstärkung erreichen und das wird ihnen gefallen. Ich hatte aber damals auch bereits alles schon vorher fertig .
Höcker habe ich auch überlegt anstatt einem Solositz kommt sicherlich super rüber.
Bin gespannt ob dein AAS auch so entspannt ist wie meiner war.
Viel Glück Morgen
Gruß
Christian
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02.10.2018, 04:36 #6
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Handwerklich erste Sahne
Beste Grüße
Hans
R 80 Bj. 04/86 mit Siebenrock-Power-Kit für heiße Tage
R 100 RT Classic BJ. 11/95 für Frühling und Herbst
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02.10.2018, 07:37 #7
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Moin Christian,
Chapeau! Das Ding hast du gut hinbekommen! Tolle Handwerksarbeit, sehr interessante Details wie zB. die Gestaltung der Motorentlüftung/Batteriehalter. Klasse!
Viel Spass nu damit, jetz muss sie auffe Strasse!!
Gruß, Kay
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03.10.2018, 08:17 #8
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AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Moin moin,
sorry Christian, das da viel Arbeit drinnen steckt ist leider bedauerlich. Sie sieht jetzt auch nur wieder so aus wie alle anderen. Deshalb müsste es richtig heissen BACK IN BLACK. Hier die Lobeshymne.
https://youtu.be/pAgnJDJN4VA
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03.10.2018, 09:12 #9
AW: Back to Black 1st Edition Umbau einer R100/7 zum Old Style Scrambler
Saubere handwerkliche Arbeit
Aber das Endergebnis
Schade um die viele Arbeit die da drin steckt.Viele Grüße Fritz
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03.10.2018, 10:22 #10
R80 R, Getriebe undicht? Öl am...
26.04.2024, 14:22 in Mechanik