Die Boschanlasser sind bekannt für ihre lange Lebensdauer, Problemstellen sind die Lagerbuchsen sowie hin und wieder die Magnetschalter.

Ich habe bei der letzten Reparatur mal ein paar Foto gemacht, so dass man die Schwachstellen der Magnetschalter evtl. erkennen kann.

Um den Magnetschalter (beim ausgebauten Anlasser) abzubauen, muss zunächst die Verbindung zur Feldspule gelöst werden (hier an der unteren M8 Schraube, schon entfernt) und dann braucht man einen Schlagschrauber, um die beiden schwarzen Schlitzschrauben, die die Verbindung zum Magnetschalterflansch am Anlasser bilden, zu lösen. Diese befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite.

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Um den Magnetschalter zu zerlegen muss man jetzt die beiden hier auf dem Foto silbernen Schlitzschrauben lösen, diese sind zumeist mit schwarzem Lack versiegelt. Dann braucht man einen Lötkolben sowie eine Entlötpumpe um die Anschlussdrähte rechtsoben und linksunten auf dem Foto sauber zu entzinnen.
Anschließend mit geht man mit einem Messer in die Dichtfläche zwischen Magnetschaltergehäuse und dem hinteren Isolierteil und schneidet vorsichtig, ohne die beiden Papierdichtungen zu beschädigen, die Teile auseinander. Das funktioniert erst, wenn man die Anschlussdrähte wirklich sauber entzinnt hat. Vorsicht, sonst können die Drähte aus der Spule gerissen werden.
Wenn man die Isolierkappe abgenommen hat, sieht man die drei Anschlussdrähte der Spule und in der Mitte die Kontaktfläche des Schalters.

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Hier sind die Drähte ok, ich habe aber schon Magnetschalter geöffnet, bei denen der dünne Draht (der Haltewicklung) in der Mitte durchgerissen / durchvibriert war. Man kann dann die Lackisolierung vorsichtig entfernen und den dünnen mit dem dicken Draht verlöten.
Die Kontaktflächen des Schalter sollten gut gereinigt werden.

Bei diesem Magnetschalter lag das Problem auf der Gegenseite, und zwar dort, wo die Kontaktflächen zu dem Schraubköpfen im Gehäusedeckel gehen. Hier sieht man deutlich, dass beim rechten Kontakt viel Wärme im Spiel war und diese für Korrosion und sogar einem abschmelzen von Kontaktmaterial gesorgt hat. Über diesem Widerstand ist beim starten so viel Spannung abgefallen, dass selbst der beste Anlassermotor nicht mehr viel Spannung abbekommen hat und der Anlasser immer träger wurde bis er gar nicht mehr funktioniert hat.

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Nach einer gründlichen mechanischen Reinigung des Kontaktes (hier links im Bild) wird dieser wieder einwandfrei funktionieren.

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Jetzt kann man den Magnetschalter wieder zusammenfügen, die Papierdichtungen nicht vergessen und verschrauben, die drei Drähte wieder verlöten und dem Magnetschalter mit dem Anlasser verschrauben. Die beiden Halteschrauben wieder mit einem Schlagschrauber sichern.
Der Anlassermotor wird jetzt wieder die volle Spannung erhalten und der Anlasser wird, wenn denn noch die Lagerbuchsen ersetzt wurden und alles gereinigt und gefettet ist, wieder wie in seinen Jugendjahren arbeiten.