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  1. #21

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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Moin Volke!

    Zitat Zitat von o.technikus Beitrag anzeigen
    Der Negativ-Federweg ist das Maß um das die Gabel zusätzlich eintaucht, wenn das Fahrerwerk mit dem Gewicht des Fahrers belastet wird.
    Nein. Der Negativ-Federweg ist der gesamte Weg, den die Gabel bei Belastung eintaucht, also mit Belastung durch Fahrer, vollen Tank und ggf. Tankrucksack.

    Zitat Zitat von o.technikus Beitrag anzeigen
    Folge:
    - Federbein härter eingestellt = Gabel taucht weiter ein = mehr Negativ-Federweg.
    Falls du wirklich das Federbein hinten meinst: Nein.

    Zitat Zitat von o.technikus Beitrag anzeigen
    - Gabel Feder stärker vorgespannt = Gegenreaktion = weniger Negativ-Federweg.
    Richtig.

    Zitat Zitat von o.technikus Beitrag anzeigen
    Müsste man dann für mehr Negativ-Federweg nicht weniger vorspannen, also die Hülse kürzen?
    Wurde von Klaus S. schon richtig beantwortet.

    Bei der ganzen bisherigen Diskussion wurde ein Aspekt übergangen: Die Aerodynamik. Durch den Luftwiderstand wird während der Fahrt das Vorderrad entlastet, je schneller man fährt, umso mehr. Die Gabel darf auch bei Höchstgeschwindigkeit nicht bis zum unteren Anschlag ausfedern, dann wäre Schluß mit der Fahrstabilität (es ist interressant, diesen Effekt mal im Windkanal an der Waage zu sehen). Manche Modelle haben nicht ohne Grund einen statischen Negativfederweg von 40% oder sogar noch mehr des Gesamtfederwegs am Vorderrad. Ebenso darf die Gabel niemals Leerweg haben, in dem die Federn komplett entlastet sind, das hat die gleiche Wirkung auf die Fahrstabilität, also aufpassen bei Änderungen an evtl. vorhandenen Vorspann- oder Distanzhülsen.

    An anderer Stelle in diesem Forum wurde schon mal geschrieben, daß Gabelfederauslegung nicht trivial und mitnichten so simpel ist, wie die Zubehörlieferanten gerne suggerieren. Ich wage mal die Behauptung, daß die weitaus meisten der Leute, die mit anderen Gabelfedern an ihren Mopeds experimentieren, nicht wissen, was sie da eigentlich tun.

    Grüße
    Hans

  2. #22
    Avatar von Kairei
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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Zitat Zitat von hansen_reloaded Beitrag anzeigen
    Moin Volke!

    Nein. Der Negativ-Federweg ist der gesamte Weg, den die Gabel bei Belastung eintaucht, also mit Belastung durch Fahrer, vollen Tank und ggf. Tankrucksack. Ja

    Falls du wirklich das Federbein hinten meinst:Nein. Doch!

    Grüße
    Hans
    Hans, du widersprichst Dir!
    Lade mal 40 Kg ganz hinten auf den Gepäckträger und du wirst sehen wieviel Negativfederweg Du noch hast.
    Das Motorrad muß "in der Waage" stehen, und zwar im fahrbereitem Zustand inkl. Fahrer, Gepäck, Hund, Stock, Schirm.....
    Wenn die Karre hinten stark abtaucht kommt sie vorne hoch.
    Deswegen kannst du auch umgekehrt durch ein Vorspannen der hinteren Feder, das beladene Motorrad vorne etwas absenken, d.H du verhinderst ein starkes Eintauchen hinten und verteilst das Gewicht gleichmäßiger d.H. auch nach Vorne, dadurch wird der Negativfederweg vorne logischerweise größer!
    Ähnliche Effekte hat auch ein voller Tank oder ein schwerer Tankrucksack.

    Genau das ist die Kunst bei der Fahrwerkseinstellung, die beiden Radaufhängungen müssen immer als Einheit gesehen werden. Eine Veränderung vorne muß immer mit einer Anpassung hinten einhergehen.

    Gruß

    Kai
    G/S Treiber,
    verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
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  3. #23

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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Zitat Zitat von Kairei Beitrag anzeigen
    Deswegen kannst du auch umgekehrt durch ein Vorspannen der hinteren Feder, das beladene Motorrad vorne etwas absenken, d.H du verhinderst ein starkes Eintauchen hinten und verteilst das Gewicht gleichmäßiger d.H. auch nach Vorne, dadurch wird der Negativfederweg vorne logischerweise größer!
    Kai, du versuchst gerade, die Physik zu vergewaltigen. Mal dir mal ein Bild, wo du die jeweiligen Belastungen mit ihren Kraftangriffspunkten einträgst.

    Grüße
    Hans

  4. #24
    Avatar von Kairei
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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Ok,
    dann erklär mir mal folgendes Phänomen Hans:

    Die 125er Duke meines Sohnes war Anfangs von der Gabel her stuckerig und unkomfortabel. Bei größeren Unebenheiten ist sie "gesprungen".
    Was habe ich getan?
    Ich habe die hintere Feder 2 cm weiter vorgespannt. (Der Vorbesitzer hatte die Vorspannung bis aufs Minimum reduziert!)

    Ergebnis: Die Gabel funktionierte "plötzlich" gut, kein Springen, kein Stuckern etc. der Komfort war ok.
    Warum?.......Physik?? Voodoo??
    Was hab ich an Angriffspunkten verändert?

    Gruß

    Kai
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  5. #25

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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Zitat Zitat von Kairei Beitrag anzeigen
    Was hab ich an Angriffspunkten verändert?
    Nichts. Du hast die Neigung der Gabel verändert, sie steht jetzt etwas steiler, was im normalen Fahrbetrieb die Gleitreibung zwischen Tauch- und Standrohr verringert. Heißt im Umkehrschluß auch, daß die Gabel nicht so richtig toll ist.

  6. #26
    Avatar von Kairei
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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Zitat Zitat von hansen_reloaded Beitrag anzeigen
    Nichts. Du hast die Neigung der Gabel verändert, sie steht jetzt etwas steiler, was im normalen Fahrbetrieb die Gleitreibung zwischen Tauch- und Standrohr verringert. Heißt im Umkehrschluß auch, daß die Gabel nicht so richtig toll ist.


    ...Richtig, da ist Konsens, und genau das Gleiche mach ich auch wenn ich die Vorspannung der Federn vorne reduziere (Gabelneigung verringern!)!
    Ein ähnlicher Effekt ist es wenn ich statt die Federvorspannung vorne zu reduzieren das Luftkammervolumen vorne erhöhe!

    Die Beladung (Fahrer und .X.) erzeugt genau diesen geometrischen Effekt! Wir haben hinten ne Schwinge die ihren Anstellwinkel mit der Ladung verändert und vorne ne Gabel die taucht. Dadurch verändert sich bei unterschiedlicher Beladung die Geometrie. Diese Änderung muss ich beim Fahrwersetup ausgleichen bzw. anpassen! Durch diese Geometrieänderung ändert sich nach meiner Meinung der Winkel der Krafteinwirkung auf die Federn/ Dämpfer und beeinflusst dadurch auch das Ansprechverhalten deutlich ! Und das ist das, was man unabhängig von jeder Theorie spürt!

    Gruß

    Kai

    Ps: Du hast diese Effekte auch bei ner Schwinggabel vorne!
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  7. #27

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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Volker (o.technikus) hatte noch dem Negativ-Federweg gefragt, und die Frage habe ich ihm einschließlich der Risiken und Nebenwirkungen beantwortet. Fahrwerksgeometrie ist eine andere Baustelle, Gaetano Cocco hat dazu ein paar lesenswerte Seiten geschrieben.

    Ich stelle mir gerade vor, wie sich die hier mitlesenden Maschinenbauingenieure amüsieren, die damals im Fach "Technische Mechanik" aufgepaßt haben. :)

  8. #28

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    AW: R80G/S: Neue Gabelfedern / neues Öl

    Hallo Hans,

    das ist eine gute Idee, aber das Feder/Masse-System des Motorrades ist nicht so schwer zu verstehen. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als eine Waage:

    - Die Gesamtmasse des Fahrzeuges reduziert man gedanklich auf einen Massepunkt, der oben im Schwerpunkt angreift und nach unten wirkt.

    - Die Gegenkräfte wirken von unten auf die Räder, d.h. die durch die Masse erzeugte Kraft verteilt sich auf Vorder- und Hinterrad.

    - Verschiebt man den Angriffsschwerpunkt nach vorne oder hinten, dann ändern sich auch die Kräfte je Rad, die von unten wirken. Die Summe bleibt aber gleich. z.B.Fahrer sitzt weiter hinten = Hinterrad / Federbein wird stärker belastet.

    - Da sich die Gesamtmasse / Kräftebilanz dabei nicht geändert hat wird eine größere Kraft auf das hintere Federbein ausgeübt = es sinkt stärker ein. Entsprechend wird das Vorderrad entlastet, denn die Summe der von unten wirkenden Gegenkräfte wurde ja nicht verändert = es federt entsprechend weiter aus, der Negativfederweg wird kleiner.

    - Wenn man jetzt die Vorspannung des Federbeines hinten erhöht wird das Fahrwerk hinten steifer, aber die auf das Federbein ausgeübte Kraft bleibt gleich. Das Federbein sinkt jedoch weniger stark ein, das Fahrwerk nickt weniger, man erhält konstanteren "Druck" auf das Vorderrad, bessere Fahr-
    stabilität. Da die auf das Vorderrad wirkende Kraft entsprechend kleiner geworden ist, bleibt es aber bei der geringeren Eintauchtiefe vorne.

    - Bei Wechsel von Solo auf Sozius Betrieb ist es wichtig das Federbein nachzustellen, denn es ändern sich die Belastungen absolut und auch bezüglich des Schwerpunktes.

    Richtig, oder wo liegt der Gedankenfehler?

    Gruß
    Volker




    Zitat Zitat von hansen_reloaded Beitrag anzeigen
    Kai, du versuchst gerade, die Physik zu vergewaltigen. Mal dir mal ein Bild, wo du die jeweiligen Belastungen mit ihren Kraftangriffspunkten einträgst.

    Grüße
    Hans
    Geändert von o.technikus (15.01.2019 um 14:25 Uhr)
    ---Geht nicht gibt's nicht...und ein paar Kilometer auf Blasen gehören dazu!---

  9. #29

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    Moin Volker,

    der Gedankenfehler liegt vielleicht darin, daß du jetzt veränderliche Lasten betrachtest, ich das aus deiner Frage nach dem Negativfederweg am Vorderrad aber nicht herausgelesen habe.

    Wenn du am Federbein drehst, änderst du nur die Höhe hinten und geringfügig die Neigung des Fahrzeugs, bei gleichbleibender Belastung hat das auf die Belastung des Vorderrads und damit auf den Negativfederweg keinen signifikanten Einfluß. Rechne einfach nach, um wieviel sich der Gesamtschwerpunkt in Fahrtrichtung verschiebt, wenn du das Fahrzeug hinten 20 mm anhebst. Den Radstand müßtest du für deine Q nachsehen, für /7 habe ich 1435 mm in Erinnerung.

    Grüße
    Hans

  10. #30

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    Du hast völlig Recht, wenn sich Lage des Schwerpunktes nicht ändert, dann bleiben die senkrecht auf die Räder / Federn wirkenden Kräfte gleich. Das wollte ich mit den vorletzten Spiegelstrich ausdrücken.

    Wenn hinten härter, dann taucht sie hinten weniger ein, aber vorne ändert sich statisch nichts. Da habe ich oben Mist verzapft...sorry!

    Etwas anderes ist es aber wohl im Fahrverhalten. Da spielen dann zusätzlich dynamisch auftretende Momente um den Schwerpunkt und die Räder eine Rolle. Daher wird das Fahrverhalten bei härterer Einstellung hinten auf dem Vorderrad oft besser.

    ....so hat man es mir zumindest einmal ein Rennsport Mechaniker zu erklären versucht.

    Endloses Thema mit viel Popometer Potenzial.

    Volker
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