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  1. #1
    Gewerbetreibender Avatar von Joerg_H
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    Eicon10 Reaktionszeit LED vs. Glühlampe

    Moin,
    Vor zwei Tagen flatterte mir ein Karton von MM ins Haus, in dem sich zwei "alte" Rücklichter befanden, eben zum Massnehmen für die LED-Einsätze.

    Beim Test klemmte ich natürlich auch die vorhandenen Leuchtmittel ans Netzgerät, und dabei gab es dann einen Hääääh?-Effekt. Waren die Glühlampen schon immer so unglaublich langsam ... ?

    Wenn ich am Motorrad den Bremslichtschalter zum Lampentest betätige, kommt es mir immer so vor, als ob das Bremslicht ruckzuck ansprechen würde. Hier auf dem Tisch dauerte das, subjektiv, alles viiiel länger.

    Subjektiv ist nicht zuverlässig, also kurzerhand einen Messaufbau zusammengebaut:

    o Stromquelle: Geregeltes 4-A-Labornetzteil und zusätzlich 12-V-Batterie parallel (um den Spannungseinbruch beim Anschalten des Bremslichts zu puffern).

    o Licht-Sensor: Fotowiderstand (LDR), über 10-kOhm-Widerstand auf +12V gelegt, anderes Ende auf Masse. Der Messwert wird am oberen Ende des LDR mit dem Oszilloskop abgegriffen. Das alles mit einem dunklen Schuhkarton grob abgedeckt.

    o Bremslichtschalter: Ein ganz normaler mechanischer Kippschalter.

    o Konventionelles Bremslicht: Zweifadenlampe 12 V, 21/5 W in der Fassung eines /6-Rücklichtes. Alle Kontaktflächen vorher mit Kontakt 61 behandelt.

    o LED-Bremslicht: Ein Exemplar meines LED-Rücklichteinsatzes für die GS.

    o Auslöser: Der 2. Kanal des Oszilloskops wird m Pluspol des Leuchtmittels angeklemmt. Sobald hier Betriebssspannung draufkommt (= Schalter ein), wird das Oszilloskop getriggert.

    Hier das Ergebnis (blau = Signal am LDR, rot = Spannung am Leuchtmittel, Zeitskala jeweils oben in der Mitte, Cursor-Positionen jeweils unten rechts):




    • Oben links: Eine kalte, konventionelle Bremslichtlampe braucht ca. 65 ms, um auf volle Helligkeit zu kommen.
    • Oben rechts: Eine Zweifadenlampe, bei der das Rücklicht bereits brennt, braucht ca. 112 ms, um auf voll Helligkeit zu kommen. Das ist fast doppelt so lang wie eine "kalte" Lampe und bei 100 km/h legt man in 112 ms fast 4 m zurück.
    • Unten links: Die LED ist "sofort" an, ich messe beim Zoomen (unten rechts) eine Verzögerung von weniger als 0.8 ms ... und das auch nur, weil der Schalter heftige Kontaktprellung aufweist.


    Der einzige Haken der "schnellen" LED ist die Datenverarbeitung im Gehirn:

    Ein menschlicher Wimpernschlag dauert ca. 100 ms.

    Bei konventionellen (Glühlampen-)Bremslichtern merkt man deutlich, wenn das Licht angeht, auch wenn man genau im "passenden" Moment mit den Augenlidern klimpert - die Augen sind wieder (oder noch) offen, während sich die Lichtintensität ändert.

    Wenn ich aber hinter einem Auto mit LED-Bremslicht herfahre und derjenige bremst genau in dem Moment, in dem ich zwinkere, dann nimmt mein Gehirn diese Änderung nicht dynamisch wahr. Es erkennt zwar einen Unterschied "vorher/nachher", aber was genau anders ist, wird manchmal nicht sofort erfasst, sondern erst nach einer Weile (z.B. "aha, da ist ein drittes Bremslicht, das war eben noch nicht an").

    Hier ein uraltes 12-Sekunden-Video auf Youtube, das den Effekt recht gut zeigt:


    Ich habe aber das Gefühl, dass ich mich im Laufe der Jahre daran gewöhne und mittlerweile schneller auf die LED-Bremslichter reagiere.

    Bin ich der einzige, dem das so geht?
    Geändert von Joerg_H (18.02.2019 um 14:51 Uhr)
    Gruss aus dem Westen der Schweiz,
    - Joerg

    --
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