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  1. #1

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    GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Erstaunlich, finde endlose Fragen und Antworten zum Thema Gabel für mein Modell (1989 R100GS), aber alles dreht sich um Kartuschen, Umbauten und weiteres teures Extrazubehör, nix über einfachen Unterhalt/Reparatur der Gabel. Wo ich wohne, gibt es sowas wie Gabelkartuschen nicht, und anscheinend werden diese nun (2019) offiziell nirgendwo mehr angeboten?!

    Möchte mal sagen, dass mir die original GS (Marzocchi) Gabel eigentlich ganz gut gefällt und völlig ausreicht für was ich mache (70% Strasse, 30% leichtes Gelände & Schotter). Evtl. hat meine Gabel eine steifere Feder vom Vorgänger wegen des grösseren (50 Ltr) Tanks, aber ansonsten scheint alles original.

    Nach rund 300 Mm wird die Gabel etwas gummi-artig, springt ein bisschen umher. Mit angezogener Bremse lässt sie sich leicht eindrücken, springt zurück und taucht wieder ein und kommt zurück, also sowas wie 1,5 Wiederholungen, anders kann ich es im Moment nicht ausdrücken, sorry.

    Soll ich den Verschleiß einfach mit dickerem Öl kompensieren, wie einige Beiträge empfehlen? Im Moment verwende ich (Spectro) SAE10 links und rechts (war bisher Ok). Einfach dickeres Öl nehmen, kommt mir wie eine von Ungewissheit geprägte, bequeme Lösung vor.

    Was für Erfahrungen gibt es mit dem Überholen der original Gabel? Bei BMW gibt es immer noch fast alle Teile, wie Ventile, Scheiben und Federn. Welche Teile verschleißen wirklich und lohnen sich zu wechseln?

    Bitte antwortet nur mit konkreten Erfahrungen, nicht Meinungen!

    Matthias

  2. #2

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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Wurde die Gabel in Deinen Händen jemals entleert, gereinigt und neu gefüllt? Wer soll schon wissen, ob wirklich etwas kaputt ist. Ein falsch befüllte oder nicht richtig entlüftete Gabel dämpft auch nicht richtig.

    Gabelöl SAE10 Esso Comfort ist von BMW vorgegeben, in der Druckstufe aber erfahrungsgemäß nicht wirklich komfortabel. In der Zugstufe kann es passen, wenn wirklich andere Federn drin sein sollten.

    Was ich vergessen habe:
    Auf Deiner Seite steht die Gabel ja auf dem Kopf - kann nicht gehen.
    Geändert von FrankR80GS (21.02.2019 um 20:56 Uhr)
    _______________________
    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

  3. #3

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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Danke für die Hinweise, Frank. Ja, in den letzten 20 Jahren war die Gabel mal auf (im Rahmen eines Dichtringwechsels), und das Öl wurde ein paar mal gewechselt (allerdings nicht so oft wie empfohlen ). Das letzte Mal vor 1 Monat, wo mir die Weichheit zum ersten Mal auffiel. (An schleichenden Verschleiß gewöhnt man sich.) 5+ Jahre nach dem letzten Wechsel kam das Öl, bis auf ein bisschen dunkler Bodensatz, wunderschön klar stahl-blau raus (so wie es eingefüllt wurde)

    Nach dieser Laufleistung muss ich annehmen, dass da Verschleiß ist. Dabei wird es sich bestimmt nur um Mikrometer handeln, oder Ventilfedern sind schlapp geworden, aber wie weiß ich wie die Teile auszusehen haben, oder die original Masse, oder wenigstens die genaue Funktion der Handvoll von Bauteilen in der Zugstufe (die einzige, um die ich mich zunächst kümmern will, die Druckstufe hat viel weniger bewegliche Teile, und scheint den meisten hier im Forum sowieso zu effektiv zu sein ) Mein nächster Freundlicher ist 500 km weg, Teile sind extrem überteuert und dauern Wochen. Daher will ich sie bei meinem nächsten Besuch in D'land besorgen, wenn ich wüsste welche von den 7 Dämpfer-Teilen ich brauche bzw. welche kritisch sind. Dazu hätte ich gerne was Konkretes über Teile und Funktion, und/oder Erfahrungen mit der Überholung.

    Wenn ich nichts weiter höre, werde ich es mit härterem Öl versuchen, macht 15-er schon was her, oder soll ich gleich auf SAE20 gehen (nur Zugstufe)? (Angeblich bedeutet dieselbe SAE Zahl bei unterschiedlichen Marken nicht unbedingt dieselbe Viskosität, Gerücht oder wahr?)

    Oh, und Du hast recht: Ich hab ja eine Upside-Down-Gabel, der Gedanke hat mal eben den Wert meiner Q verdoppelt

    Matthias

  4. #4
    Avatar von Taunus Michel
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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Hallo Matthias,

    ja, die Öle verschiedener Hersteller verhalten sich trotz identischer SAE Spezifikation unterschiedlich, ist kein Gerücht. Indikator ob weicher oder härter ist der Centistroke Wert
    20er Öl halte ich für zu zäh, das nimmt man eigentlich eher für schweren Gelände Einsatz.

    Was mich wundert ist das du bei eine 89er GS von geteilter Zug/ Druckstufe sprichst. Soweit ich weiß kam die Variante mit getrennter Zug/ Druckstufe in den Holmen recht/ links erst mit der 91er GS.
    Ist da mal ne andere Gabel reingekommen?

    Micha

  5. #5

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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Danke für Dein Interesse und Hilfe, Micha.

    Das mit den Centistokes ist interessant. Habe gerade mal auf meine Ölbehälter geguckt, Spectro (USA) hier die gängigste Marke, da steht außer der SAE Zahl nix drauf. Von D'land gewohnte technische Präzision findet man leider nicht überall. Aber ich werde mal nachforschen. Ich erinnre mich an 'ne Webseite wo einige Gabelöle verglichen wurden.

    Interessanterweise hatte BMW mal 2 Ölsorten im ETK, SAE10 (31427652283) und SAE15 (31429060544). Also abgesehen von den Centistokes scheint sich das meiste zwischen 10 und 15 abzuspielen. Du rätst mir von SAE20 ab, bedenke, dass die Gabel 300 Mm auf dem Buckel hat, viele Gelände km, 35,000km rund um und mitten durch Australien. Da bisher niemand Erfahrung mit Überholung beisteuert geht es um Kompensation für Verschleiß.

    Von wegen der Gabelmodelle, da irrst Du Dich womöglich. Soweit ich weiß wurde meine Gabel nie verändert. Suche im Online-ETK nach einem zentralen Teil (rechtes Dämpferrohr Nr 31421457863) ergibt, dass dieses bei den GS von 1987-1996 verbaut wurde.

    URL: http://www.realoem.com/bmw/enUS/part...&q=31421457863

    Nochmals dank,
    Matthias
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken Daempferrohr.png  
    Geändert von MatthiasNZ (22.02.2019 um 10:07 Uhr)

  6. #6
    Avatar von Taunus Michel
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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Hallo Matthias,
    ich glaube die meisten im Forum fahren in der Zugstufe SAE 5 härter als in der Druckstufe, ich auch. Nur hat du ein anderes Nutzungsprofil als ich...Schwerpunkt Strasse manchmal ein bisserl Schotter. Aber es gibt auch genügend andere die auch den Schwerpunkt auf Schotter und Gelände haben.
    Mach ein neues Thema auf und frag explizit welches Öl du nehmen sollst

    Micha

  7. #7
    Kurvensauger Avatar von Klaus S.
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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Zitat Zitat von Taunus Michel Beitrag anzeigen
    Hallo Matthias,

    ja, die Öle verschiedener Hersteller verhalten sich trotz identischer SAE Spezifikation unterschiedlich, ist kein Gerücht. Indikator ob weicher oder härter ist der Centistroke Wert
    20er Öl halte ich für zu zäh, das nimmt man eigentlich eher für schweren Gelände Einsatz.

    Was mich wundert ist das du bei eine 89er GS von geteilter Zug/ Druckstufe sprichst. Soweit ich weiß kam die Variante mit getrennter Zug/ Druckstufe in den Holmen recht/ links erst mit der 91er GS.
    Ist da mal ne andere Gabel reingekommen?

    Micha
    Hallo Micha,
    Nein das war auch bei der ersten Serie so. Ich habe eine 88er bzw.89er von anfang an.
    91 wurde an den innerreien irgend so ein Loch unten vergrößert.
    Klaus

    Nur Tote Fische schwimmen mit dem Strom!

  8. #8

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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Zitat Zitat von Taunus Michel Beitrag anzeigen
    ... Soweit ich weiß kam die Variante mit getrennter Zug/ Druckstufe in den Holmen recht/ links erst mit der 91er GS. Ist da mal ne andere Gabel reingekommen? ...
    Wer verbreitet denn solche Gerüchte? Der Ersatzteilkatalog ist jedenfalls anderer Meinung. Ein Klick auf die Teilenummern, z.B. der Dämpferrohre, zeigt die Teileverwendung ==> bei sämtlichen Baureihen der Paralever GS wurden die gleichen Teile verwendet. Das gilt auch für die Federn, Vorspannhülsen, Tauch- und Stanrohre.

    Die Gabelbrücken und die Konterung des Lenksrohr wurden bei der Modellpflege umfangreich geändert.

    Ich fahre z. Zt. SAE 7,5 (ATF Dexron III) in beiden Gabelholmen, Ölstand 20 mm angehoben mit Promoto Federn für GS P.D. Bei kalten Temperaturen etwas bockig, im Sommer OK.
    Geändert von FrankR80GS (26.02.2019 um 19:48 Uhr)
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    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

  9. #9
    Avatar von Kairei
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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Hallo Matthias,
    Mal zurück zum Thema.
    Nach deiner Beschreibung ist die Gabel unterdämpft.(springt, wippt nach etc.)
    Das spricht für zu dünnes, viskoses oder zu wenig Öl.
    Wie warm ist es da wo du wohnst, herumfährst?
    Ich würde an deiner Stelle einfach ausprobieren und die Zugstufenseite mit deutlich dickerem (SAE 15 +) Öl befüllen. Dazu unten immer 30 ml Ablassen und durch dickeres ersetzen. So kannst du dich ranarbeiten.
    Du solltest damit sehr schnell einen deutlichen Effekt merken.
    Schreib Dir alles schön auf, damit du es reproduzieren kannst und fertig.

    Gruß

    Kai
    G/S Treiber,
    verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
    Momentane Pflegefälle: Yamaha xt 660x, Ducati 750 ss (92), Kawasaki 125 Ninja


  10. #10

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    AW: GS Gabel (Marzocchi) Überholen

    Zitat Zitat von MatthiasNZ Beitrag anzeigen
    ..... Interessanterweise hatte BMW mal 2 Ölsorten im ETK, SAE10 (31427652283) und SAE15 (31429060544). Also abgesehen von den Centistokes scheint sich das meiste zwischen 10 und 15 abzuspielen. Du rätst mir von SAE20 ab, bedenke, dass die Gabel 300 Mm auf dem Buckel hat, viele Gelände km, 35,000km rund um und mitten durch Australien. Da bisher niemand Erfahrung mit Überholung beisteuert geht es um Kompensation für Verschleiß. ...
    300tkm sind eine beachtliche Strecke, zumal, wenn viel Gelände dabei ist. Ich glaube aber, dass Verschleiss am ehestens an der Gleitbuchse (4) auftritt. Dadurch würde das Standrohr schlechter geführt und streift ggf. an anderen Innereien. Das würde Geräusche verursachen und das Ansprechen der Gabel verschlechtern. Das die Dämpfer verschleissen (Löcher im Dämpferrohr größer werden) kann ich mir nicht vorstellen. Einen solchen Verschleiß würde man mit dickerem Öl aber am ehesten kompensieren.
    Geändert von FrankR80GS (27.02.2019 um 14:09 Uhr)
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    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

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