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08.09.2019, 15:49 #1
Polierte Gabelfedern, warum nicht selber machen?
In der letzten Zeit habe ich öfter mal im Web Angebote gesehen, wo polierte Gabelfedern angeboten werden.
Der Sinn dafür soll weniger Reibung der Federn im Standrohr sein, was ja auch logisch erscheint.
Bei Bewegungen reibt die Feder zumindest im unteren Bereich der Standrohre und ich habe schon Gabeln erlebt, bei denen die Reibung sogar deutlich zu hören war.
Da ich mit der Gabel meiner ST nach Einbau des Fournales Luftfederbeins nicht mehr zufrieden war, hinten superfeines ansprechen, vorne ein deutlich fühlbares Losbrechmoment und beim überfahren von feinen Bodenunebenheiten vorne gut fühlbar und hinten nix!!!, habe ich die Gabelfedern mal entnommen und mich selber an die Arbeit gemacht, die Außenrundungen der Federwicklungen zu polieren.
Dazu benötigt man eine Drehmaschine mit genügend Spitzenweite, Nassschleifpapier und Öl sowie eine elektrische Handbohrmaschine mit einem auf einen Dorn gespannten Leinenschwabbel sowie etwas Polierpaste, z.B. Autosol.
Die Feder wird mit dem oberen Ende ins Dreibackenfutter eingespannt, ins Bohrfutter im Reitstock kommt eine möglichst lange Rundstange, im Idealfall nur etwas kleiner als der Federinnendurchmesser, das genaue Maß ist aber unwichtig, und zum einspannen ins Bohrfutter am Ende auf 13mm abgedreht.
Diese Stange kommt innen in die Feder als Gegenlager beim Poliervorgang.
Den Reitstock bis kurz vor die Feder schieben, so dass kein Druck auf die Feder ausgeübt wird.
Dann wird die Drehmaschine in Gang gesetzt, nicht zu hohe Drehzahl, ich habe 450/min genommen. Ich habe mit einem 1000er Nassschleifpapierstreifen, leicht eingeölt, angefangen. Dieser Streifen wird mit den Fingern an die Windungen der Feder gedrückt und wandern durch die Drehung der Maschine automatisch zum anderen Ende der Feder, das wird immer und immer wiederholt, zwischendurch die Position des Papiers wechseln, da dieses sich abnutzt.
Nach dem 1000er habe ich dann 1500er und zum Schluss 2500er Nassschleifpapier, immer mit Öl benetzt, genommen.
Wer feineres Papier da hat kann das natürlich auch noch nehmen.
Der äußere Teil der Rundung der Federwindungen ist jetzt metallisch blank.
Jetzt nehme die Handbohrmaschine mit dem Leinenschwabbel, trage etwas Polierpaste auf , und halte den Schwabbel bei hoher Drehzahl im 90° Winkel an die rotierende Feder wo ich die Bohrmaschine mehrfach längs der Feder hin und her führe. Mehrmals Paste auftragen.
Das Ergebnis ist eine schön glänzende Federaußenkante die sich im Vergleich zur unbehandelten Feder weich und glatt anfühlt.
Wenn man will kann man die andere Seite der Feder auch polieren, notwendig ist das aber meines Erachtens nicht, da nur der untere Teil der Feder am Standrohr reibt.
Im Fahrbetrieb ist der Erfolg sofort zu spüren, ich war einigermaßen erstaunt über das Ergebnis. So deutlich hatte ich mir den Unterschied zu vorher nicht vorgestellt!
Leider habe ich während der Aktion keine Fotos gemacht, so dass ich das hier nicht bebildern kann, aber ich denke, dass der Text anschaulich genug war.Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
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08.09.2019, 17:59 #2
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08.09.2019, 18:12 #3
AW: Polierte Gabelfedern, warum nicht selber machen?
Geändert von boxerliebe (08.09.2019 um 18:31 Uhr)
Elektro-Töff???
Erst , wenn man den Strom durch ein Loch nachfüllen kann !
2-ventiler PINS:https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...-ANSTECKER-2-0
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08.09.2019, 18:23 #4
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08.09.2019, 18:28 #5
- Registriert seit
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AW: Polierte Gabelfedern, warum nicht selber machen?
Sollte man auch machen.
Da gibt es doch diese Flex Hohn Bürsten.
Das sollte gehen.
Manfred
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08.09.2019, 20:54 #6
AW: Polierte Gabelfedern, warum nicht selber machen?
Nach der Montage der T Verkleidung tauschte ich die Originalfedern
gegen stärkere. Gabs damals beim BMW Händler zu kaufen. Die alten Federn
hatten sich aussen selber poliert, durch die Reibung im Standrohr. Irgendwelche Laute von den Federn hab ich nie gehöhrt, weder bei den Alten noch bei den Neuen.
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08.09.2019, 21:09 #7
AW: Polierte Gabelfedern, warum nicht selber machen?
Also die 36 Jahre alten und gut 100.000km gelaufenen Originalfedern meiner ST waren noch recht rau.
Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
Heute beim TÜV
19.03.2024, 00:11 in Diverses