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  1. #1

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    Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Nach erfolgreichem TÜV und Zulassung hab ich jetzt 500km Zweiventiler hinter mir. Da ich im Sommer mein "Notmopped" R1100R einige km bewegt hab, hier eine kurze Zusammenfassung und Vergleich.

    Fahrwerk: Die 2V-Q lässt sich wie ein Fahrrad bewegen. Neue Reifen sind ja immer gut, aber die Michelin Pilot Activ machen den Dampfer wirklich handlich. Die R1100R, die ich bislang immer als durchaus handlich eingeschätzt hab, ist da ein unbeweglicher Klotz dagegen. Es macht maximale Laune, das Dickschiff durch den Odenwald zu schwenken! Ab 90-100 wird sie dann bisschen steifer, der Kreiselkräfte wegen. Trotzdem ausgezeichnet (ok, gebe zu, noch keine Supermoto oder sowas gefahren zu sein.... da geht sicher noch mehr).

    Bremsen: bei der Q ist so ziemlich alles erneuert worden, was mit Bremsen zu tun hat (ausser den Bremszangen und dem Handbremszylinder). Innereien alles neu, Stahlflex, neue Beläge, hinten Jurid 111 auf die Backen aufgeklebt. Die Bremsleistung vorne ist durchaus gut, wenn auch die Gabel mächtig taucht (da ist man vom Telelever verwöhnt). Hinten hat es sich (trotz ausmessen der Trommel und angepassten Bremsbelägen) von "da bremst ja gar nix" zu "naja, wenn man sich auf den Bremshebel stellt..." entwickelt. Das Hinterrad konnte ich bislang nicht blockieren. Bei den Bremsen ist die R11 natürlich massiv im Vorteil. Trotzdem fühlt sich die Q nicht "unterbremst" an.

    Motor: Mit den überholten Vergasern bester Motorlauf. Springt gut an, wenn auch der Anlasser erstmal eine "Denkpause" mit mächtigem Spannungseinbruch am Voltmeter einlegt, bevor er dann (problemlos) durchzieht. Keine Ahnung, ob das an der (neuen) Kung Long liegt oder der Anlasser mal überholt werden müsste. Warmlaufphase noch etwas gewöhnungsbedürftig. Alles frisch synchronisiert, beide Vergaser laufen sehr gut synchron. Stabiler, ruhiger Leerlauf bei knapp 1000/min. Was merklich anders ist als bei der R1100R (zugegeben, die hat 12er Einspritzdüsen von Tills drin, was einen gigantischen Vorteil ausmacht): bei Vollgas aus niedrigen Drehzahlen schüttelt die Kiste unterhalb von 3000 Umdrehungen derart, daß die Verkleidung dröhnt wie ein startender Doppeldecker, die Spiegel (die sowieso noch nie ein ruhiges Bild hatten) wirken wie "Bildstörung" früher und sich so ziemlich alle Teile in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Ab 3000 wird das ganze dann ruhiger, und ab knapp 4000 (= Landstrassengeschwindigkeit) wird die Sache seidenweich und es macht richtig Spass, den Motor höher drehen zu lassen. Dieses Mopped kann ich mir problemlos für längere flotte Autobahnetappen vorstellen, aber wer macht das schon... Auf der Landstrasse muss man ständig den Blick auf dem Tacho haben, um teuere Portraits zu vermeiden. Das rausbeschleunigen aus niedrigen Drehzahlen und schaltfaules Fahren ist die Domäne der R11.

    Verbrauch: beim ersten Mal Tanken waren 5.6l/100km durchgelaufen. Die R11 braucht ca. 5.4l/100km. Passt.

    Kleinigkeiten: Der Voltmeter steht wie angenagelt auf 13.5V. An Ampeln geht er auf knapp über 12V runter und die Ladekontrolle kommt. Ist wohl normal. Die Coolride Heizpatronen (mit selbstgebauter stufenlosen Steuerung) heizen wie blöd. Was mir echte Probleme macht, ist die Schaltung. Von meinem schweren Unfall vor >30 Jahren habe ich als Andenken ein kaputtes linkes Sprunggelenk mit Arthrose behalten. Mit der Schaltung der R11 komme ich (inzwischen) klar. Mit der Schaltung der Q hab ich meine Probleme. Mit der stark eingeschränkten Beweglichkeit im Fußgelenk sind die beachtlichen Schaltwege kein Spass, vor allem beim Hochschalten. Blöde Sache, wenn man an der Ampel anfährt und ums Verrecken den zweiten Gang nicht reinkriegt... ich hab heute nur an der Verstellung des Ganghebels rumgeschraubt und eine Einstellung gefunden, die einigermassen geht. Gut geht es nicht!

    Mit neuer Dichtung an der Ölwanne und (jetzt...) korrekt montierten Dichtungen am Ölfilterdeckel ist diese frühere Baustelle geschlossen. Allerdings kommt rechts immer noch irgendwo Öl raus, ein Tropfen hing an einer Ölwannenschraube. Da der rechte Rahmenunterzug feucht ist, vermute ich Stösselstangendichtung. Da man dank Verkleidung ohne Taschenlampe so gut wie nix sieht, wird das bei nächster Gelegenheit begutachtet. Allerdings hab ich keinerlei Bock auf Basteleien am Zylinder...

    Fazit: beide BMWs machen Spass. Hoffentlich kriege ich Schaltproblematik in den Griff, das könnte langfristig ein Showstopper werden...

    Martin

  2. #2
    Avatar von R100rsfahrer
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Wäre vllt. eine Schaltwippe die Option?

    Anhang 239907
    Viele Grüße Oliver

  3. #3

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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Danke für den Hinweis, wusste gar nicht, daß es sowas gibt (kenne das nur von der Guzzi...)

    Martin

  4. #4
    Avatar von OXY
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    schöner Bericht!

    Wie handlich die Boxer wirklich ist, wirst du erst merken, wenn du sie mal ohne Verkleidung fährst. Je enger es wird, desto mehr Spass macht sie - auch durch das sehr ordentliche Drehmoment.

    Und noch eine Anmerkung zum Schütteln. Wenn sie unter 3000 beim Gasaufziehen heftig schüttelt, dann würde ich noch mal an die Synchro der Züge gehen. Das vergessen viele beim Blick auf die Uhren. Gleichlauf im Standgas ist fein, aber der Fahrpass spielt sich nicht an der Ampel ab.

    Viel Freude!
    Schöne Grüße

    Stephan

  5. #5
    † 29.10.2023 Avatar von Lutzel
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Hört sich doch gut an!
    Wenn es nur die / der Stößelrohrgummi ist, ist das nicht viel Schrauberei und auch nicht kompliziert.
    Kauf Originale BMW-Gummis, Stecker ab, Kerze raus,Zylinderkopfdeckel ab nur die 4 äußeren Zylinderkopfmuttern ab, kompletten Zylinder soweit rausziehen bis du die Gummis von den Rohren nehmen kannst, neue Gummis richtig herum aufschieben und einölen oder leicht fetten, Zylinder wieder einschieben, Muttern mit 15, 25, 35 nm anziehen, Deckel drauf,Kerze rein, Stecker drauf, fertig.

    Gruß Lutz
    Geändert von Lutzel (16.09.2019 um 21:04 Uhr)
    R80RT Monolever, Bj. 2/89 mit SR-RP-Kit und angepassten Köpfen, Kawasaki Z 440 LTD 1980

  6. #6
    Avatar von JIMCAT
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Hallo Martin

    Mir war der Weg des Schalthebels bei der Monolever auch zu groß.
    Habe am getriebeseitigen Hebel einen schraubbaren Kugelkopf näher zum Drehpunkt positioniert. Damit verringerte sich der Weg ca.8 mm in beiden Richtungen.
    Lässt sich trotzdem sehr leicht schalten und man könnte den Kugelkopf noch weiter versetzen ohne dass die Schaltung wesentlich schwergängiger wird.
    Wichtig ist alles gut reinigen und fetten.

    Den Halter für die linke Fußraste habe ich so weit gekürzt dass die Position nun li. und re. gleich ist.
    Gummi der Fußraste und Schalthebel sind so weit bearbeitet dass ich mit meinem kaputten Fußgelenk leichter unter dem Hebel komme.

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    Viele Grüße
    Fritz







  7. #7
    Avatar von Eifelgeist
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Zitat Zitat von MartinJ Beitrag anzeigen
    Danke für den Hinweis, wusste gar nicht, daß es sowas gibt (kenne das nur von der Guzzi...)

    Martin

    Wenn Du Probleme mit dem langen Schaltweg hast, ist die BMW Schaltwippe auch nicht ideal.
    Du musst die Ferse schon weit runter treten. Das ist mit gesundem Fuß schon ungemütlich.

    Bei der Monolever könnte es evtl. auch knapp werden mit der Fußrastenhalterung.

    Es lohnt sich immer mal die Datenbank zu durchforsten .
    Da hab ich meine Lösung vor Jahren mal abgelegt.

    Gruß
    Wolfgang
    Bis 7.11.2014 hier als 2 Zylinder sind genug ! unterwegs gewesen
    Et hätt noch immer jot jejange !



    VV-BMW R100S, BMW R100, Kalich R60/7 Gespann, R1100R Tripteq Gespann, R100/7, R65GS

  8. #8
    Spassfahrer Avatar von Radi
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Hallo Martin,

    ja, die Kuh schüttelt ein wenig unter 3.000 Touren. Da helfen nach meiner Erfahrung nur 2 Dinge:
    1. penibler Sync der Versager, nicht nur im Standgas, sondern speziell beim Aufziehen aus demselben.
    2. Die Zündung habe ich ein "müchtelchen" (hab ich hier irgendwo gelesen) auf spät gestellt, das hat geholfen, die Vibes weiter zu minimieren, ganz weg gehen sie nicht. Ich mach das mit der Zündungseinstellung immer noch statisch, die "Spätstellung" ist wirklich nur minimal, und ich treffe sie auch nicht immer sofort.

    3. Lösung: Wenn man wirklich beschleunigen will, einfach runterschalten, untertourig ist auch nicht gut für den Motor

    PS: immer vorausgesetzt, Züge Versager, LuFi etc sind in Ordnung.
    Christoph

  9. #9
    Avatar von BMW-Max
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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Hallo Martin,

    kuerzere Schaltwege erreichst du beim Plug und Play Umbau auf den

    Schalthebel der /6 und /7.

    Dieser ist direkt am Getriebe ohne jedwede Umlenkung befestigt.

    Habe ich bei meiner RT gemacht und bin sehr zufrieden.

    Gruss aus Bayern

    Max

  10. #10

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    AW: Eindrücke nach 500km Monolever-RT (nach 13 Jahren Stillstand)

    Danke für den Hinweis. Leider werden die Dinger in Gold aufgewogen.... beeindruckende Gebrauchtpreise.

    Martin

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