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Thema: Monolever goes ...
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22.09.2019, 07:23 #1
Monolever goes ...
Hallo zusammen!
Nachdem ich zwischenzeitlich schon viel Hilfe aus dem Forum bekommen habe ist es jetzt an der Zeit, meine R80RT Monolever von 85 mal vorzustellen...
Mein Papa hat das Motorrad 1985 als halbjahres Motorrad direkt aus München bekommen und bis 2002 gefahren. 2001 wurden nach 100.000 Kilometern einige grosse Wartungsarbeiten durchgeführt. Leider kann ich nur mit Sicherheit sagen, das Übermasskolben verbaut wurden. Die restlichen Arbeiten kann ich nur erahnen. Wieso nur erahnen? Der Schrauber (BMW Zweiradmechaniker) der das seinerzeit gemacht hat, hat an der ein oder anderen Stelle seine Spuren hinterlassen. Mehr will ich dazu nicht sagen.
Die Gute stand ab 2002 dann vollgetankt mit leeren Vergasern bei einem Bauern, gut abgedeckt, in der Scheune. 2018 begann dann die Reanimation.
Mit geringstem Aufwand betriebsbereit gemacht. Lohnt es sich noch, Geld in die Q zu stecken? Ja. Es hat sich gelohnt. Keine 3 Sekunden orgeln und die Gute läuft. Sogar erstaunlich ruhig, ohne mürrisch zu sein. Wow!
Das die RT keine RT bleibt, war von vornherein klar. Hat mir damals schon nicht wirklich gefallen und bis heute hat sich daran auch nichts geändert. Um fair zu bleiben: Die org. RT lässt sich aber sehr schön fahren!
Was sollte geändert werden? Verkleidung, Lenker, Heck, Sitzbank. Ein konkretes Bobber, Caferacer oder sonstwas Konzept gab es nicht. Sie sollte gefallen. So der Ursprünglich Plan. Der Umbau war von vornherein nie dazu ausgelegt worden, sofort fertig zu werden. Ich wollte im ersten Step ein umgebautes Motorrad zum fahren, dass mir auch gefällt. Teurere Teile, wie ein elektronischer Tache, oder andere Auspufftöpfe waren für den ersten Wurf nicht geplant.
Mit jedem Teil das abgebaut wurde, wurde die Baustelle grösser. Der Rost hatte sich an sehr vielen Stellen breit gemacht. Sein Kumpel, das aufgeblühte Alu war auch gut mit dabei.
Am Ende war der Rahmen nackig. Felgen und Rahmen gingen zum Sandstrahler und Lackierer. Der Motor war beim Trockeneisstrahlen. Von der Reinigung mit Trockeneis hatte ich mehr jedoch mehr erhofft... gerade in den schwer zugänglichen Stellen, wie zwischen den Kühlrippen, war doch noch einiges an Dreck. Ich vermute hier aber, dass derjenige, der die Arbeiten ausgeführt hat, etwas "unsauber" gearbeitet hat. Mein Lackierer hat den Motor noch weiter gereinigt und mit (teurer) RH Motorfarbe lackiert. Auch hier muss ich sagen: Das Geld für die Farbe hätte ich mir sparen können. Trotz RH Grundierung ist die Haltbarkeit der Farbe eher mässig. Platzt ziemlich leicht ab.
Der weitere Zusammenbau verlief soweit nach Plan. Mein bester Freund war in dieser Zeit die Messingbürste. Das Motto lautete Teileaufarbeitung. In der Zeit habe ich gefühlt JEDE Schraube der Messingbürste vorgestellt.
Grundsätzlich finde ich den Geruch von Benzin als nicht sooo störend wie manch anderer. Das gilt jedoch nicht, für Benzin, welches sich seit 16 Jahren in einem Tank befunden hat... echt übel. Nachdem ich es geschafft hatte, den Tankdeckel zu öffnen und die fast 20 Liter ordnungsgemäss zu entsorgen, war das Rostdrama im Tank in vollem gang. Den Tank habe ich dazu rund eine Woche, befüllt mit Zitronensäure, stehen lassen. Was da am Ende rauskam war auch nicht schön. Aber egal. Der Tank war nach zwei weiteren Spülungen blitzeblank! Trocknen lassen und anschliessend mit Phosporsäure behandelt. Sieht nach inzwischen fast einem Jahr immernoch super aus. Ich hoffe, das bleibt auch so.
Die nächste Baustelle war das Heck. Umbau zum Einsitzer war klar. Aber die Länge des Hecks nicht ... viel probiert, Schablonen gebastelt und Schlussendlich etwas biegen lassen und angebaut. Nach einem kurzen Vorgespräch mit dem Sattler wurde die Platte für die Sitzbank aus einer Forex Hartschaumplatte mit 10mm geformt. Das ganze ging dann für knapp eine Woche zum Sattler um den Anschluss an den Tank herstellen zu können.
Der Kotflügel über dem Hinterrad ... dem könnte man auch ein eigenes Kapitel widmen. Wie soll man sowas an einer Einarmschwinge vernünftig befestigen?? Google hilft. Zumindestens zum Teil... Die Schelle ist aktuell noch aus 1mm Edelstahl geformt. Die Strebe von der Einfüllschraube des Kardans ist inzwischen die zweite Variante. Die erste ist nach rd. 200 KM im unteren Winkel abgerissen. 2mm Stahlblech war wohl doch zu dünn... Nach Kontakt mit Sunny hat er mir seine Variante näher Erläutert, der ich wohl auch folgen werde. Ich sage nur Rohrschelle für Zusatzscheinwerfer. Dabei wird auch nochmals eine Überarbeitung der Strebe erfolgen.
Nächste zeitaufwendige Baustelle war der seitliche Kennzeichenhalter. Eigentlich stehe ich auch nicht unbeding darauf. Aufgrund des kurzen Hecks, bekomme ich da aber TÜV konform kein Nummernschild montiert. Für die Anpassung des Bügels habe ich einige KM in der Garage zurückgelegt. Bügel grob geformt, zum Motorrad und angehalten, wieder etwas verändert, wieder zum Motorrad. Und täglich grüsst das Murmeltier ...
Juni 2019 TÜV Termin: Sehr ernüchternd ... eine Liste mit 8 Punkten. Ob gerechtfertigt oder nicht ist egal. Die Punkte stehen auf der Liste. Aber einer war echt gut: Lenker nicht von innen entgratet. Für die Ochsenaugen wurde der Lenker angebohrt um die Kabel entsprechend zu den Blinkern führen zu können. Loch gebohrt, von aussen entgratet und innen so gut es ging mit Dreikantschaber und kleiner Feile den Grat bearbeitet. Das war dem Prüfer allerdings nicht ausreichend. Ja, es gibt Innenentgrater! Soetwas habe ich seither ... mit einer bebilderten Dokumentation wie der Lenker von innen entgratet wurde, war dann auch der Prüfer zufrieden.
Im zweiten Anlauf beim TÜV gab es danach sogar Lob. Oha! Hätte ich nach dem ersten Termin nicht gedacht. Aber egal. §21 Abnahme und HU in der Tasche!
Nach den ersten Ausfahrten haben sich ein paar Schwächen gezeigt, die zum Teil schon behoben wurden. Vergaser wurden nochmal komplett gereinigt, gedichtet und syncronisiert. Gabelsimmerringe müssen über den Winter gemacht werden. Kotflügel über dem Heck muss noch überarbeitet werden und der Kennzeichenhalter muss auch noch hübscher werden. Das Nivomat Federbein wird wohl auch weichen müssen (falls jemand interesse hat ...). Achja, Farbe ... evtl. grau mit schwarzen Streifen. Aber das wird sich zeigen.
Bei der Gelegenheit will ich auch nochmal allen einen grossen DANK aussprechen, die das Forum unterstützen!
Gruss ChristianGeändert von Honk75 (22.09.2019 um 07:30 Uhr)
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22.09.2019, 07:27 #2
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AW: Monolever goes ...
Hallo Christian,
Übermaß-Kolben bei Nikasil, schwer zu glauben.
Ansonsten viel Spaß mit dem Hobel
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22.09.2019, 07:33 #3
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22.09.2019, 09:39 #4
AW: Monolever goes ...
Pass gut auf das Motorrad auf.
Der Umbau ist jetzt ca. 17000-19000,- € wert.
Es steht den Umbauten von Wunderlichs, Schizzos, Hammerkrafträdern, Sportevolutionen, und vielen anderen, in nichts nach.Gruß RaineR
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23.09.2019, 14:40 #5
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AW: Monolever goes ...
Hallo,
nix für ungut, aber solche Preise zahlt nach meiner Erfahrung niemand.
Die RT wird original mit 3-4 k gehandelt und auch verkauft.
Der Umbau muss einem schon übermäßig gut gefallen um mehr als das doppelte zu erzielen.
Aufrufen können die umbauer erstmal jeden Preis (gerechtfertigt oder nicht), der Markt betimmt den Preis.
Ich kenne genug Leute mit Wertgutachten in unglaublicher Höhe, die Ernüchterung folgt dann oft bei einer Beobachtung des realen Marktes. Auch wenn die gezahlten Preise manchmal jenseits von allem sind (meine Meinung).
Gruß
Bernoulli
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23.09.2019, 15:16 #6
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23.09.2019, 20:16 #7
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23.09.2019, 21:23 #8
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AW: Monolever goes ...
Das sind die sicher nicht wert im Vergleich mit einem Neu-Motorrad. Wenn du dir aber mal die Arbeit dahinter anschaust, dann ist der Preis doch gar nicht so abgehoben? Und die Nachfrage scheint den Anbietern momentan Recht zu geben. Nicht umsonst sammelt der Walz Monolever in ganz Deutschland ein.
Wem etwas was wert ist, das ist immer noch individuell. Ich bin mir relativ sicher, dass du für das Geld was dein 2-Ventiler verschlingt ein deutlich besseres Motorrad fahren könntest.....
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23.09.2019, 21:39 #9
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23.09.2019, 21:47 #10
AW: Monolever goes ...
Man muss das ganz nüchtern sehen:
Je umfangreicher ein Umbau, desto kleiner wird der Käuferkreis und entsprechend kleiner die Chance auf den gewünschten Preis.Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
Abstand der beiden M8x1 Gewinde im...
23.04.2024, 20:45 in Mechanik