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24.09.2019, 22:33 #1
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Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Ich würde mir gerne ein paar Meinungen von euch anhören zu einem nervigen Problem, das ich mit meiner R60/7 von '77 habe und nicht gelöst bekomme: ich kriege einfach keinen Leerlauf hin, der immer gleich „gut” ist. Stelle ich ihn bei warmer Maschine vibrationsfrei bei 1000 ein, ist er bei der nächsten Fahrt auch bei warmer Maschine oder teilweise auch schon ein paar KM weiter nicht mehr so. Je nach Laune merkt man leichte Unwucht in der Zündung, teilweise um 100-200rpm abfallende Drehzahl. Nach einigem Stehen an der Ampel oder im Stau, oder wieder ein paark KM weiter wird es dann teilweise auch wieder besser bzw. geht weg.
Es nervt mich mitterweile zu Tode und ich bin kurz davor, mir so eine kontaktlose Zündung zu kaufen, obwohl ich eigentlich die originale Unterbrecherzündung sonst super finde und über 30tkm keine Probleme mit ihr hatte.
Zur Maschine: ich habe die letzten drei Jahr mit Hilfe des Forums die meisten Standschäden beseitigt, Vergaserstützen im Kopf neu angezogen nach Anleitung, die Vergaser überholt (Ultraschall) schon zig mal nach den Anleitungen eingestellt (mit abziehen der Zündkabel), Schwimmer und andere Innereien getauscht, die Zündung so gut es ging eingestellt, Zündkabel getauscht, Iridiumkerzen verbaut. Bei der Zündung ist das Problem, daß ich einen leicht springenden ZZ bei blitzen habe, und einen zu frühen ZZ. Da ich bei der Grundplatte auf anschlag war, mußte ich die Einstellöcher etwas erweitern mit der Feile, konnte dann aber ganz gut einstellen. Ventilspiel kontrolliere ich hin und wieder, mußte aber bis jetzt über die 30tkm nur ein oder zwei mal wirklich nachstellen.
Bis auf das beschriebene Problem läuft die Maschine wundervoll, auch bei 1800rpm im 3ten Gang mit wenig Vibrationen durch die Stadt, guter Durchzug von 2-6krpm, sonst auch keine großen Vibrationen. Verbrauch bei ca. 5l, Kerzenbild rehbraun. Klappern tut sie etwas auf der rechten Seite, aber eigentlich nur, wenn sie sehr heiß wird im Sommer.
Meint ihr, es ist die Zündung? Und wenn ja, könnte man das Problem lösen, ohne eine elektronische Zündung zu verbauen? Zum Ausgleich für den ganzen Text gibts noch hübsche Bilder.
Flo
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24.09.2019, 22:44 #2
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Moin Flo,
Du fährst ein über 40 Jahre altes Motorrad mit ebenso alten Vergasern, da ist die Gemischbildung schon im gewissen Rahmen dem Verschleiß und der Physik überlassen.
Dabei spielt immer die Temperatur der Zylinderwandung eine Rolle, je kälter, desto mehr Gemisch kondensiert an der Wand, das Gemisch magert ab und der Motor kann in einem gewissen Rahmen dabei sogar schneller laufen, wenn das Leerlaufgemisch zu fett eingestellt ist, ansonsten läuft er langsamer. Das Gemisch wird von der Leerlaufdüse / Leerlaufgemischschraube beeinflusst und von der Schieberanschlagschraube (Luft). Hierbei kommt dann aber bei solch altem Vergaser auch der Verschleiß des Schiebers ins Spiel.
Einen Leerlauf wie bei einem modernen Einspritzer wirst Du kaum hinkriegen, besser wird es mit komplett neuen Vergasern.Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
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24.09.2019, 22:47 #3
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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24.09.2019, 22:55 #4
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AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
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24.09.2019, 23:01 #5
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AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Das ist so, als ob hier und da mal eine Zündung ausfällt. D.h. keine regelmäßigen Vibrationen wie zBsp. beim Kaltlauf anfangs, sondern unregelmäßig mal ein Rüttler hier und da. Ich dachte dann immer, ok nach der Fahrt mit am Gashahn drehen bzw. im Schiebebetrieb im Stadtgetrödel überfettet sie vielleicht oder ist generell zu fett vom Leerlauf her. Deswegen habe ich heute nochmal die Vergaser eingestellt, aber es hat nichts gebracht - der Leerlauf war wieder nach der Heimfahrt an der ersten Ampel unrund, wurde dann aber in der Stadt nach einigen Ampeln etwas besser. So als ob sie zu kalt läuft wenn man durchgängig fährt.
Die Vergaser habe ich selbst komplett zerlegt und im Ultraschallbecken gereinigt. Was ich alles getausch habe, bekomm ich nicht mehr ganz zusammen. Sicher dabei waren aber Schwimmer, die Beschleunigerpumpeninnereien, Nadeln sowie alle Dichtungen. Die Düsen habe ich nur durchgeblasen mit 8bar Druckluft.
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24.09.2019, 23:01 #6
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Wenn die Schieber im Gehäuse verschlissen sind genügt es nicht, nur die Schieber zu erneuern, nein, die Vergaserkörper müssen dann ausgebuchst werden, was ein immenser Aufwand ist. Schiebervergaser sind an der Stelle diffizil.
Ich würde mir, wenn es zu schlimm wird, passende Dellortos raussuchen, das wird vermutlich billiger und die sind dann auch neu. Ist natürlich einiges an Anpassungs- und Abstimmungsarbeit.Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
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24.09.2019, 23:03 #7
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Alternativ könnte man auch auf 32er Bing Gleichdruckvergaser umrüsten (einfacher).
Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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24.09.2019, 23:04 #8
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Zur Zündung: Nimm mal den Limadeckel ab und beobachte das Kontaktfeuer im Leerlauf. Wenn das sich während der Leerlaufschwankungen verändern (stärker!) sollte, könnte ein neuer Kondensator Abhilfe schaffen.
Grüße,
Detlev
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24.09.2019, 23:10 #9
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24.09.2019, 23:13 #10
AW: Die ewige Nerverei mit dem Leerlauf
Fünf Jahrzehnte auf zwei Rädern...
25.04.2024, 17:49 in DB-Bildbände / Reiseberichte