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  1. #1

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    Kayser 6-Gang Getriebe

    Hallo,

    ich habe mir vor ein Paar Jahren ein Kayser 6-Gang Getriebe fuer meine 90S gekauft. Dieses habe ich jetzt zur Ueberholung geoeffnet.
    Ich gehe davon aus, dass das Lagerprinzip/bzw. das Einstellen der Wellen gleich ist zum originalen 5-Gang-Getriebe.

    Beim Abziehen des Gehaeusedeckels ist eine Passscheibe heruntergefallen, von der nicht klar ist woher sie kommt: Von der Antriebswelle oder der Abtriebswelle.

    Zudem waren hinter dem Oeltrichter der Nebenwelle auch 2 Passscheiben verbaut.
    Diese Passscheiben sind jedoch in keiner Explosionszeichnung vermerkt, immer nur hinter der Abtriebswelle.
    In meinem Handbuch ist das Ausmessen des Lagerspieles nur fuer die Abtriebswelle beschrieben.

    Meine Fragen: Hinter den Lagern welchen Wellen sind beim originalen 5-Gang Getriebe bzw. Kayser Passscheiben zum einstellen verbaut?
    -Abtriebswelle?
    -Nebenwelle?
    -Antriebswelle?

    Welche Wellen werden ausgemessen, mit welchen Werten?

    Hier ein Paar Fotos zur Veranschaulichung:

    Abtriebswelle: Hier werden laut Handbuch Scheibe(n) verbaut, die Welle mus sausgemessen werden.


    Antriebswelle: Hier koennte eine Scheibe heruntergefallen sein, jedoch ist hier im Handbuch keine Rede davon und in der Explosionszeichnung des 5-Gang-Getriebes sind auch keine abgebildet.



    Nebenwelle: Hier sind definitiv 2 Scheiben verbaut gewesen, jedoch ist hier im Handbuch kein Ausmessen beschrieben und in der Explosionszeichnung sind keine Scheiben abgebildet.




    Kann hier jmd. fuer Aufklaerung sorgen?
    Ich bedanke mich im Voraus,

    Wolfgang
    Geändert von Melker (26.01.2020 um 13:35 Uhr)

  2. #2
    The Poltergeist Avatar von Wolfo
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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Magst du mal ein paar Bilder von den Zähnen machen, das scheint grausam auszusehen...

    Edit:

    Zu den Scheiben:
    Gehäuseseitig die vorgeschriebenen Ölleitscheiben (0,50mm) bei der Zwischen -und Abtriebswelle verbauen, danach werden auf der Deckelseite alle Wellen auf das vorgeschriebene Maß ausdistanziert.
    Geändert von Wolfo (26.01.2020 um 13:52 Uhr)
    Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...

  3. #3

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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Hallo,

    die Zahnraeder sehen gut aus. Die Zaehne sind zwar grob bearbeitet, wie etwa bei Rotax Rennmotoren, aber defekt ist nichts.
    Kein Pitting, keine Ausbrueche, blaue Stellen, einfach ein normales Tragbild.

    Im Handbuch steht für die Abtriebswelle ein Maß von 0,1mm Spiel.
    Gilt das Maß auch für die Nebenwelle?

    Wie wird die Antriebswelle ausgemessen (wenn ueberhaupt?)
    Diese Welle hat naemlich vorne ein Loslager(Rollenlager)




    Viele Grueße,
    Wolfgang
    Geändert von Melker (26.01.2020 um 16:43 Uhr)

  4. #4
    The Poltergeist Avatar von Wolfo
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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Wow. Mit dem Wälzfräser wurde anscheinend schon im letzten Krieg verzahnt...

    Es werden alle 3 Wellen auf 0,05-0,1mm Spiel distanziert, dazu gibt es als Spezialwerkzeug auch eine Messplatte.
    Du gehst von der Tiefe der Passungen im Deckel aus und misst die Höhe der Wälzlager von der Gehäuseplanfläche aus. Die Messplatte verhindert ein Verkippen der Wellen. Einrechnen der Dichtung nicht vergessen.
    Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...

  5. #5

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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Hilfreich ist ein Blick in die allwissende Datenbank. Neben allen Maßen gibt es dort sogar Unterlagen über das Kayser- Getriebe. Aber für mich weisen die Zahnräder auf deinen Fotos keineswegs ein normales Tragbild auf. Ich denke mit Ausdistanzieren alleine ist die Sache nicht gewonnen.

    https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...-Getriebe-(23)

    Gruß
    Peter
    Geändert von bulldogpeter (26.01.2020 um 17:10 Uhr)

  6. #6
    The Poltergeist Avatar von Wolfo
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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Funktionieren wird das Ding schon, fragt sich nur, wie lange
    Die Rautiefe ist in jedem Falle unter aller Sau und die tiefen Riefen werden der Zahnfußtragfähigkeit auch nicht besonders gut tun.
    Da ist nach "erfolgreichem" Einlauf der Zahnpaarung sicherlich nicht mehr von einem üblichen Flankenspiel zu sprechen.
    Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...

  7. #7

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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Hallo,

    klar wird das Getriebe funktionieren, uns zwar noch sehr sehr lange. Das sind einfach die Fraeßspuren von der Herstellung.
    Mein Sohn leitet eine große KFZ-Werkstatt und ist dort auch der Getriebe-Fuzzi. Dann haben wir hier etliche Renn-Motoren aus dem Zweitaktbereich mit reichlich Erfahrungswerten.

    Die Zahnraeder weißen alle die gleiche Oberflaeche auf. Auf der Zugseite die gleichen Spuren, wie auf der abgewandten Seite, über die komplette Breite des Zahnes, auch wo die Zähne sich nicht treffen. Es gibt auch keine tiefe, ausgewaschenen Stellen an den Punkten an denen die groeßte Kraft wirkt. Dies waere alles nicht der Fall wenn es ein Verschleiß waere.

    Hier mal ein noch nie eingebautes, nagelneues Zahnrad aus einem Rotax 256 Rennmotor. Die Bearbeitungsspuren sind mindestens genau so deutlich zu spueren.


    Hier mal ein verschlissenes Zahnrad:
    Die abgewandte Seite des Rades, Bearbeitungsspuren ja, aber kein Verschleiß, da es die falsche Seite der Zaehne ist.


    Auf der Zugseite dagegen sind tiefe Abdruecke vom Gegenrad zu erkennen, die Oberflaeche fuelbar wellig.


    Meine Frage hat sich nicht auf Verschleiß oder nicht bezogen, sondern nur um die korrekte Ausfuehrung und die richtigen Maße zum einmessen der Wellen. Ich moechte auch keinen "Schaden" oder sowas mit dem Ausdistanzieren beheben, sondern nur sicherstellen, dass alles korrekt zusammengebaut ist.
    Mir sind alle Anregungen und Tipps wilkommen. Danke schon Mal fuer eure Antworten.
    Viele Grueße,
    Wolfgang
    Geändert von Melker (26.01.2020 um 18:00 Uhr)

  8. #8
    The Poltergeist Avatar von Wolfo
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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Ich arbeite u.A. auch in der gewerblichen Verzahnungsauslegung -und Fertigung.
    Normale Bearbeitungsspuren vom Wälzfräsen sind das nicht, hier wurde entweder mit einer völlig verschlissenen Werkzeugmaschine gearbeitet und/oder mit einem verschlissenen Werkzeug.
    Sowohl die Rotax, als auch die Kayser-Zahnräder würden so für den angezielten Einsatz niemals durch eine Qualitätskontrolle kommen.
    Wenn es dich interessiert, wie ein korrekt gearbeitetes Getriebezahnrad für ein KFZ/NFZ-Getriebe an den Zahnflanken auszusehen hat, kann ich gerne mal Bilder machen.

    Gute Oberflächen bei der Bearbeitung niedriglegierter Einsatzstähle zu erzielen ist zwar nicht ganz trivial, aber auch kein Hexenwerk. Sowohl beim Wälzfräsen als auch beim Wälzstoßen.

    Das Problem bei ungenügender Oberflächenrautiefe ist die gesteigerte Gefahr von Zahnbrüchen und der übermäßige Verschleiß in der Einlaufphase. Da erhält man dann Zahnformabweichungen und erhöhte Zahnflankenbetriebsspiele, die im weiteren Betrieb für erhöhten Verschleiß und Laufgeräusche sorgen.



    Zum Ausdistanzieren:
    Anleitung/Formblatt ist in der Datenbank.
    Darauf achten, dass die Lager wirklich auf dem Anlagebund aufsitzen, Montage heiß/kalt, niemals ziehen oder einpressen.
    Ansonsten brauchst du eine Messplatte mit ca. 0,02mm max. Ebenheitsabweichung und ein Tiefenmikrometer mit 1/100mm Auflösung.
    Der Glaube versetzt vielleicht Berge, aber keine Kolben...

  9. #9

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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Ich habe nie behauptet, dass die Fraeßspuren normal sind.
    Sowohl bei diesem als auch bei den Rotax-Zahnrädern sind die Bearbeitungspuren gewaltig, eigentlich Mist.
    Mit Verschleiß hat das aber Nichts zu tun.
    In unserer Yamaha-TZ Rennmaschine ist ein Nova-Getriebe drin. Da sind die Raeder wie geleckt, superfinished, kein Vergleich. In unserem CNC-Superkart-Motor sind die Räder auch sehr gut gearbeitet. Selbst die Maico-Raeder sind vergleichsweise fein in der Oberflaeche.
    Ich kenne auch PKW-NFZ-Getriebe aktueller Bauart, da sind die Zahnraeder ebenfalls makellos gearbeitet.
    Nichtsdestotrotz stellen die Spuren keinen Verschleiß oder gar einen Defekt dar sondern sind nur Zeugen einer billigen, schnellen Fertigung.
    Mir sind auch die Folgen und der erhöhte Verschleiß waerend des Betriebes bewusst, aber was soll man machen? Das Ding ist X Jahre alt und laesst sich ohne weiteres nicht aendern.

    Wenn wir uns mit Getrieben nicht auskennen wuerden, haetten wir das Kayser-Getriebe nicht geoeffnet.
    Viele Grueße,
    Wolfgang
    Geändert von Melker (26.01.2020 um 18:29 Uhr)

  10. #10
    Admin Avatar von hg_filder
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    AW: Kayser 6-Gang Getriebe

    Getriebe: Lager- und Dichtungswechsel

    Kapitel 8 Wellen ausdistanzieren

    Hans
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