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  1. #1
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    Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Tach zusammen,

    folgende Situation:

    Kunde ruft an und berichtet von unerwünschter Ölwanderung.

    Und zwar vom Schwingarm einer R65 bis 1980 in das Getriebe hinein.

    In der Vergangenheit wurde deswegen bereits einmal der Wellendichtring am Getriebeausgang getauscht, nicht von mir aber ein original Teil.

    Gesagt getan, Schwinge und Rad raus, Flansch runter, Wedi raus.

    Am verbauten Wedi keinerlei Hinweise auf defekt oder falsch verbaut.

    Neuen Wedi rein und alles zurück auf Anfang.

    Habe dann noch, den Eingangs-Wellendichtring am Achsantrieb getauscht, dieser war völlig ausgehärtet.

    Guter Dinge alles zusammen gebaut.

    Heute kam folgende Email:

    Hallo Herr Christian,

    vor rd. 2 Wochen war ich bei Ihnen in der Werkstatt, um der "Ölwanderung" aus dem Kardantunnel in das Getriebe auf die Spur zu kommen.

    Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass trotz des Tausches der beiden Simmerringe nach rd. 200 km Fahrtstrecke fast die gesamte Ölmenge wieder aus dem Kardan in das Getriebe befördert wurde.

    Könnte es sein, dass das Öl über die Verschraubung und die anschließende Konusverbindung ins Getriebe "gepumpt" wird ?
    Vielleicht stimmt das Maß des Konus im Mitnehmerflansch nicht mehr. Sie hatten ja auch festgestellt, dass der Mitnehmerflansch a) verölt und b) sich relativ leicht bei der Demontage von der Antriebswelle des Getriebes ablösen ließ.

    Ich würde mich gerne Anfang nächster Woche bei Ihnen telefonisch melden, um das weitere Vorgehen mit Ihnen zu besprechen.

    Mit freundlichen Grüßen



    Ich stehe jetzt hier gerade ein wenig Rat im Wege rum.

    Die Getriebe Entlüftung ist frei.

    Jemand eine Idee?

    Im kleine Boxer Forum, wo ich nicht angemeldet bin, wird dieser Fall wohl schon länger Diskutiert.
    Mit besten Grüßen

    Patrick

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  2. #2
    343 Avatar von Luggi
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Wie misst man das denn?

    Die Menge im Kardarn beträgt doch nur ein kleines Schnapsglas (0,1 l)
    Es grüßt aus Stormarn
    Matthias

  3. #3
    Admin Avatar von Detlev
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Ich vermute mal, dass Du den blauen Wedi (am Getriebe) mit der Dichtlippe zur Schwinge hin montiert hast. Korrekt?
    Wedis mit Rückförderdrall "falschrum" wird es ja wohl nicht geben...
    Grüße,
    Detlev

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  4. #4
    Avatar von Kairei
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Hallo Patrick,

    ich bin wie du weißt kein Spezialist, aber hier mal mein Gedankengang:
    Das Öl aus dem Kardan kann nur aktiv ins Getriebe transportiert werden.
    Durch den Flansch halte ich das für Unwahrscheinlich, es sei denn die Welle hat einen Schlag, der "Flansch" "zappelt" etwas,der Wedi dichtet dann nicht gleichmäßig den ganzen Kreisbogen ab und könnte wie ne Pumpe wirken.....könnte.

    Es gibt ja auch keinen Druckunterschied bzw. keinen Überdruck bzw. kein Druckgefälle vom Kardan zum Getriebe hin, es sei denn .....Öl aus dem Achsantrieb gelangt in größerer Menge (mehr als 200 ml!) in den Kardan und würde dort "aufgestaut". Das hätte der Kunde aber wohl bemerkt.
    Es gibt höchsten ein temperaturbedingtes Druckgefälle vom Getriebe in den Kardan, die Ursache der üblichen bekannten Ölwanderung, die durch den Simmering und die Getriebeentlüftung inkl. der bei den Monos offenen Stelle am Getriebeausgang verhindert werden soll.
    Um Öl von der Schwinge in das Getriebe durch den Schlitz über dem Wedi zu ziehen (was ich am wahrscheinlichsten finde) müsste dort ein relativer Unterduck herrschen. Wie sollte der Entstehen bei verbundenen entlüfteten Hohlräumen? Prüf trotzdem noch mal die Entlüftungsschraube, eventuell ist da ne zu flache Mutter drauf und die Spitze sitzt auf.

    Ansonsten habe ich gerade die letzten zwei Jahre an meiner G/S schon die merkwürdigsten Ölphänomene erlebt, alle in Verbindung mit synthetischem Getriebeöl mit breiter Viskositätsspanne.


    Gruß

    Kai
    G/S Treiber,
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  5. #5
    Avatar von Qtreiber66
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Hallo Patrick,

    sind die Schwingenlager eventuell mit Fett abgedichtet? Pumpwirkung?

    Gruß
    Guido
    "Keep on Rockin in a free world" (Neil Young)

  6. #6
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    ??? Gute Frage, fettig waren die Bolzen.

    Aber eigentlich düfte da gar Verbingung sein, sonst liefe ja das Öl zu den Bolzen raus.



    Zitat Zitat von Qtreiber66 Beitrag anzeigen
    Hallo Patrick,

    sind die Schwingenlager eventuell mit Fett abgedichtet? Pumpwirkung?

    Gruß
    Guido
    Mit besten Grüßen

    Patrick

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  7. #7
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Hallo Detlev,

    es war der originale blaue Wedi, ohne Rückförderdrall und auch richtig herum montiert.



    Zitat Zitat von Detlev Beitrag anzeigen
    Ich vermute mal, dass Du den blauen Wedi (am Getriebe) mit der Dichtlippe zur Schwinge hin montiert hast. Korrekt?
    Wedis mit Rückförderdrall "falschrum" wird es ja wohl nicht geben...
    Mit besten Grüßen

    Patrick

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  8. #8

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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Moin Patrick,

    sieh dir mal die Lauffläche auf dem Flansch genau an, wenn die vorigen Dichtringe darauf deutliche Laufspuren hinterlassen haben, ist das nicht mehr dicht -> überschleifen oder neuen Flansch einbauen.

    Eigentlich ist der Ölpegel im Schwingenrohr in Normallage aber unterhalb dieser Dichtstelle. Ist der Kunde ein Schwergewicht oder fährt er das Moped hauptsächlich im 2-Personenbetrieb, ohne die Federbeine hochzustellen?

    Die Schwingenlager haben bei den Zweiarmschwingen und Monolevern keine Verbindung zum Kardanrohr.

    Grüße
    Hans
    Geändert von hansen_reloaded (27.07.2020 um 15:53 Uhr)

  9. #9
    Avatar von BerndB
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Zitat Zitat von hansen_reloaded Beitrag anzeigen
    Ist der Kunde ein Schwergewicht oder fährt er das Moped hauptsächlich im 2-Personenbetrieb, ohne die Federbeine hochzustellen?
    Wäre auch meine Vermutung:

    EIN Grund ist wohl die Entleerung der Schwinge gen vorne, weil die Schwinge wegen mangelhafter Vorspannung der Federbeine nach vorne abwärts zeigt, wegen zu tiefer Stellung / wegen zu hoher Belastung Fahrer-Beifahrer....

    Das alleine ist aber noch nicht der Grund, denn da ist immer noch die Undichtigkeit am Simmerring des Flansches. Sonst könnte das Schwingenöl nicht weg gen Getriebe.

    Immerhin besser, es suppt ins Getriebe, als auf die Straße...

    Dein Kunde, Patrick, soll mal die Federbeine GANZ stramm einstellen, und wenn ihm das zu unkomfortabel ist, sich andere Federbeine oder einen anderen Bock koofn...
    Sauerland, oh Sauerland,
    begrabt mein Herz am Möhnestrand.

  10. #10
    Avatar von er90es
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    AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

    Zitat Zitat von Elefantentreiber Beitrag anzeigen
    Kunde ruft an und berichtet von unerwünschter Ölwanderung.
    Und zwar vom Schwingarm einer R65 bis 1980 in das Getriebe hinein.
    Das ist die Interpretation des Kunden. Tatsächlich wird nur festgestellt, dass eingefülltes Öl verschwindet!
    Um eine "Ölwanderung" nachzuweisen, müßte man das Schwingenöl einfärben und die Farbspuren im Getriebeöl finden. Oder den Vorgang mehrmals wiederholen bis eine merkliche Füllstandserhöhung im Getriebe auftritt!

    Wahrscheinlicher wäre:
    Der Kunde verliert Schwingenöl - gewöhnlich: z.B. am Faltenbalg, ungewöhnlich: Riß in der Schwinge - vielleicht so schnell, dass nach 200km nix mehr tropft.

    Übrigens: Schwingenöl wird stark überschätzt!

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