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  1. #81
    Avatar von Vix_Noelopan
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Außerdem wüsste ich jetzt nicht, was eine »langsame« Spule nun genau ist. Von alleine jedenfalls, also ohne sie durch die Gegend zu werfen oder sie zumindest anzustupsen, tut keine Zündspule auch nur den geringsten Mucks.

    Beste Grüße, Uwe
    Mein Motorrad ist nicht kaputt. Es fährt bloß nicht.

  2. #82
    Gewerbetreibender Avatar von Euklid55
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von Rudi Beitrag anzeigen
    Da stehen bei den Parametern die Werte, die sich entweder die Ignitech-Entwickler als sinnvoll ausgedacht haben.
    Oder die, die Walter eingetragen hat.
    Aber die Werte ändern sich auch im Auto-Modus nicht.

    Wohl ändert sich die Dwell-Time im Betrieb. In Abhängigkeit von den Werten.
    Aber eben nur bei Drehzahlen über "Max rpm for dwell by lobe".


    Was ich glaube, herausgefunden zu haben, ist beim Modus Auto das Folgende:
    Beim Start und Drehzahlen kleiner "Max rpm for dwell by lobe" wird die Dwell-Time / der Schließwinkel hart über die Geometrie der Geberscheibe festgelegt.
    Außer es ist das Häkchen bei "Special dwell by start" gesetzt, dann ist die Dwell Time ganz kurz.

    Die Ignitech bestimmt bei laufendem Motor eine optimale Dwell-Time für die Spule. Die wird auch in der Software angezeigt.
    Auf diesen Wert werden X% draufgeschlagen (Parameter Dwell Correction [%]).

    Bei beispielsweise opt=4ms und Dwell Correction=25% kämen da 5ms raus.

    Zusätzlich gibt es den Parameter "Dwell Dynamic Addition [%].
    Die Prozente hier beziehen sich auf die Dauer einer Umdrehung, sind also drehzahlabhängig. Wie ein fester Schließwinkel.
    Das kommt auf die 5ms oben drauf.
    Kann man schön beobachten, wegen dieses Parameters nimmt die Dwell-Time über der Drehzahl ab. Setzt man den auf null, hat man eine konstante Dwell Time über das ganze Drehzahlband.
    Gedeckelt wird das Ganze über die "Max Dwell Time".
    Und bei hohen Drehzahlen über die "Min duration of discharge". Die Maximale Ladezeit ist ja die Dauer einer Umdrehung minus die Entladezeit.

    Also auch im Auto-Modus kann man richtig viel beeinflussen.

    Um das rauszufinden hab ich einige Stunden auf meinem kleinen Zündungsprüfstand mit veschiedenen Zündspulen rumprobiert.
    Nachdem die als optimale bestimmte Dwell Time jedesmal etwas anders ausfällt, ist das nicht ganz einfach rauszufinden, wie die einzelnen Parameter zusammenspielen.
    Hallo,

    bei der R248 mit 860 cm³ hatte ich die Ladezeit einmal vergrößert um das Gemisch sicher zu Zünden. Bei 1400 U/min. entspricht ein Umdrehung ~43msec. Eine Schließwinkelzündung verbrät in diesem Zustand noch mehr am Wärme in den Zündspulen.

    Gruß
    Walter
    Ignitech Zündung preiswert von Entwickler => https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...tech-Z%FCndung

    Gebt alle Hoffnung auf, die ihr hier eintretet! (Dante Inferno (Alighieri, 1265-1321))

  3. #83

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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von Gerd Beitrag anzeigen
    Darf ich mir ein paar der Bilder für meine Seite klauen?
    Ja sicher, mach das. Ich habe leider keine besseren Bilder mehr die ich dir geben könnte. Vielleicht kannst du mit Photoshop oder GIMP noch was aus den Bildern rauskitzeln.
    Die Box ist tatsächlich reparabel, allerdings sind die Beschriftungen von den ICs abgeschmirgelt. Zu tief will sich der Hersteller dann doch nicht in die Karten schauen lassen. Mir persönlich ist das mit den Thru-hole Komponenten um Längen lieber als das winzigkleine SMD-Gefrickel. Das sieht man wenigstens ob ein Widerstand zu heiss geworden ist oder ob der Kondensator aufgebläht ist, und an die Pins von den ICs kann man noch Prüfspitzen klemmen.

    Christian
    R65 LS 860cc

  4. #84

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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von Gerd Beitrag anzeigen
    Rudi, hierzu mal eine Betrachtung von der anderen Seite: mal eine Drehzahl-Rechnung: 7000/min => ~116/sec => ~10 msec pro Umdrehung. Nun haben wir einen 4-Takter => 2 Umdrehungen je Takt. Aber: ein BMW 2V zündet jede Umdrehung ("wasted spark") => somit wäre eigentlich ein Wert >6.0 msec für Ladezeit sinnlos, weil auch noch die Funkenbrenndauer zu subtrahieren ist.

    Wie geht jetzt das zusammen?

    Ich muss da mal weiter ausholen, wie ich dazu gekommen bin.
    Ich hatte mir 2012 die erste Ignitech gekauft.
    Wollte das als Backup für die bis dahin verwendete Silent-Hektik Zündung verwenden.
    Also sollte die Ignitech mit dem SH-Pickup und den SH-Spulen (Twin Coil) laufen.

    Verunsichert hatte mich dieser Beitrag hier von SH:

    Zitat Zitat von silent_hektik Beitrag anzeigen
    Aus jahrelangen Erfahrungen von Ducati-Benutzern der Ignitech ist
    die verwendung unserer Zündspulen dafür nicht zu empfehlen,
    da es zur Ausfällen / Fehlfunktionen führen kann.
    Und tatsächlich gibt's harte Aussetzer bei niedrigen Drehzahlen, wenn man die Ignitech im Auto-Modus mit den SH-Spulen kombiniert.
    Da hätte sich ein Freund von mir im Kreisverkehr fast hingelegt.

    Ich hab die SH-Spulen primärseitig durchgemessen.
    Primärwiderstand ist R=2.5Ohm, Primärinduktivität ist L=7.1mH.
    Wenn man die Primärseite als RL-Tiefpass betrachtet, dann hat der Strom folgenden Verlauf beim Einschalten:
    I = U/R*(1-e^(-t/T))
    Die Zeitkonstante T ist hier T=L/R und nach t=T hat der Strom 63% des Endwertes erreicht.
    Bei t=5T ist sie rechnerisch voll geladen.
    Das wären bei den Twin Coils T=2.8ms und 5T=14ms.
    Nimmt man die Katalogwerte von SH dann wäre es sogar T=5ms.

    Bei Spulen mit großer Primärinduktivität brauchts lange, bis sie geladen sind.
    Das meine ich mit langsam.

    Zitat Zitat von Vix_Noelopan Beitrag anzeigen
    Außerdem wüsste ich jetzt nicht, was eine »langsame« Spule nun genau ist.
    Die TEC MP10 beispielsweise hat, wenn man die Specs nimmt, ein T=1,65ms.
    Also deutlich kürzer / schneller.

    Die Ignitech bestromt imAuto-Modus die SH-Spulen nicht ausreichend lang.

    Ich hatte mir auch einen kleinen Prüfstand für die Zündung gebaut und testhalber die Bestromungsdauer (Dwell time) erhöht und geprüft, welche Distanz die Funken an einer Funkenstrecke überpringen konnten. Das ging deutlich hoch bei längerer Bestromung, ein Indiz für höhere maximale Zündspannung.

    Und im Fahrversuch war plötzlich alles gut. Keine Aussetzer mehr bei niedrigen Drehzahlen.

    Dass bei höheren Drehzahlen die maximal mögliche Dwell time dafür gar nicht mehr ausreicht, scheint keine negativen Auswirkungen zu haben.
    Anscheinend ist der Bedarf an Zündspannung und -energie da nicht so hoch.

    Bei den Spulen mit hohem Primärwiderstand kann man meiner Meinung nach durch langes Bestromen nichts falsch machen.
    Bei den SH-Spulen fließen primär maximal Imax=5.6A, das können Spulen und Steuergerät leicht ab.

    Niederohmige Spulen sind dagegen dafür ausgelegt, dass sie gar nicht voll aufgeladen werden. Sollen also entsprechend kürzer bestromt werden.
    Bosch gibt für die Vierfunkenspule der K1200RS bei R=0.5 Ohm einen maximalen Strom von Imax=10A an.
    Theoretisch würde sie ja bei U=14V einen maximalen Strom von 28A ziehen.
    Ebenso PVL für die niederohmigen 356100 mit R=0.6 Ohm. Die sollen auch nur mit max. 8A bestromt werden, nach Datenblatt "typische Dwell time < 3ms."

    Und damit komme ich zu der Einstellung "Max rpm for dwell by lobe" = 1400 U/min.
    Das entspricht einem festen Schließwinkel. Auch im Auto-Modus, die ganzen Parameter greifen da nicht.
    Wird bei hochohmigen Spulen keinen Schaden anrichten.
    Bei niederohmigen hätte ich da Bauchweh.

    Edit: Imax für die Bosch-Spule war falsch

    Ich habe bei meiner ersten Ignitech beim Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Zündspulen versehentlich die lange Bestromung mit einer niederohmigen Spule der 4V Boxer kombiniert. Das hat eine Minute lang funktioniert, dann war die Endstufe hin. Also Vorsicht.
    Geändert von Rudi (22.05.2021 um 12:01 Uhr)

  5. #85
    Admin Avatar von dl6dx
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Hallo Rudi,

    eine gute Darstellung. Würde ich gern in die Datenbank übernehmen!
    Viele Grüße

    Stefan

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  6. #86
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von Rudi Beitrag anzeigen
    Die Ignitech bestromt imAuto-Modus die SH-Spulen nicht ausreichend lang.
    Das würde ich nicht unbesehen unterschreiben. Kannst Du noch nachvollziehen, welchen Wert die 'Dwell dynamic addition' hatte? Ich kann mir gut vorstellen, dass die SH-Spulen (wie Du an den Specs ja schon gezeigt hast) in diesem Zusammenhang anspruchsvoll sind, nicht aber, dass sie im 'Auto'-Modus an der Ignitech nicht funktionieren.

    Zitat Zitat von Rudi Beitrag anzeigen
    Ich hatte mir auch einen kleinen Prüfstand für die Zündung gebaut und testhalber die Bestromungsdauer (Dwell time) erhöht und geprüft, welche Distanz die Funken an einer Funkenstrecke überpringen konnten. Das ging deutlich hoch bei längerer Bestromung, ein Indiz für höhere maximale Zündspannung.
    Das liest sich so, als ob Du in der Ignitech auf 'Manual' umgestellt und die Dauer der Bestromung nach Deinen Versuchen angepasst hast.

    Kann man machen, aber mir persönlich fehlt der zur Ermittlung der korrekten Einstellwerte erforderliche Versuchsaufbau.
    grüße michel

    Der einzige Unterschied gegen früher is, daß jetzt Krieg ist.
    Wenn nicht Krieg wär, möcht man rein glauben, es is Friede.
    Aber Krieg is Krieg, und da muss man so manches,
    was man früher nur gewollt hätt. (K. Kraus)

  7. #87

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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von mschenk Beitrag anzeigen
    Das würde ich nicht unbesehen unterschreiben. Kannst Du noch nachvollziehen, welchen Wert die 'Dwell dynamic addition' hatte? Ich kann mir gut vorstellen, dass die SH-Spulen (wie Du an den Specs ja schon gezeigt hast) in diesem Zusammenhang anspruchsvoll sind, nicht aber, dass sie im 'Auto'-Modus an der Ignitech nicht funktionieren.
    Da hast Du Recht. Ich hätte schreiben müssen: mit den Standardparametern.
    Die Parameter lassen auch im auto-Modus eine ausreichend lange Bestromung zu.


    Zitat Zitat von mschenk Beitrag anzeigen
    Das liest sich so, als ob Du in der Ignitech auf 'Manual' umgestellt und die Dauer der Bestromung nach Deinen Versuchen angepasst hast.

    Kann man machen, aber mir persönlich fehlt der zur Ermittlung der korrekten Einstellwerte erforderliche Versuchsaufbau.
    Ja, habe ich. Und bei hochohmigen Spulen kann man aus meiner Sicht da auch recht wenig falsch bzw kaputt machen.
    Ansonsten würde ich bei niederohmigen Spulen prüfen, ob Steuergerät und/oder Spulen im Betrieb mehr als handwarm werden. Auch im Auto-Modus.

  8. #88
    Avatar von Gerd
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Zitat Zitat von Rudi Beitrag anzeigen
    Ich muss da mal weiter ausholen, ...
    Alles hiernach liest sich für mich wie eine Erklärung von jemand, der das durchdrungen hat. Als entscheidenden Satz allerdings nehme ich für mich persönlich den folgenden mit:
    Zitat Zitat von Rudi Beitrag anzeigen
    Dass bei höheren Drehzahlen die maximal mögliche Dwell time dafür gar nicht mehr ausreicht, scheint keine negativen Auswirkungen zu haben.
    Anscheinend ist der Bedarf an Zündspannung und -energie da nicht so hoch.
    ...
    Beste Qrüße - Gerd
    (www.zeebulon.de/bmw)

    Bin dann erstmal weg...

  9. #89
    Bäschtler + Reiseleiter Avatar von mschenk
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Jo. Für eine detaillierte Darstellung des Themas siehe auch hier.
    Geändert von dl6dx (24.05.2021 um 06:12 Uhr) Grund: Link repariert
    grüße michel

    Der einzige Unterschied gegen früher is, daß jetzt Krieg ist.
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    was man früher nur gewollt hätt. (K. Kraus)

  10. #90
    Gewerbetreibender Avatar von Euklid55
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    AW: Ignitech V96 in R65LS 860cc (Siebenrock) - Aller Anfang ist schwer

    Hallo,

    was die Ladezeit angeht, erinnere ich mich an meinen viel zu früh durchgerostete Alfa Spyder. Kontaktgesteuerte Verteiler Zündanlage. Max. Drehzahl über 6000 U/min entspricht 200 Zündfunken je sec. Da bleibt nicht mehr viel Ladezeit übrig.

    Gruß
    Walter
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