3D-Druck, wie geht das, was kann das ?

  • Ersteller Ersteller traebbe
  • Erstellt am Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
T

traebbe

Gaststatus
Hallo zusammen,

ein Dankeschön an dieser Stelle an die Admins, uns auch hier Gelegenheit zu geben, sich über die 3D-Drucktechnik auszutauschen.
Sicher wäre es auch in einer anderen Rubrik möglich, aber so hat man halt immer das Thema parat.

3D-Druck ist eine faszinierende Sache, wenn man sich damit auseinandersetzt.
Mit dem 3D-Druck ist es möglich, Bauteile herzustellen, die sich mit konventionellen Bearbeitungsverfahren nicht oder nur mit sehr grossem Aufwand herstellen lassen.
Eine gute Übersicht über die Druckverfahren gibt es hier: https://3faktur.com/3d-druck-service/3d-druck-grundlagen/

Am interessantesten, weil auch finanziell reizvollsten, dürfte wohl das FDM-Verfahren sein, bei dem der Drucker aus einem Kunststofffaden ein 3D-Objekt zaubert.
Der Faden, auch Filament genannt, wird in einer Düse, dem sogenannten Hotend erhitzt, und durch die Düse gepresst.
Durch verfahren des Druckkopfes in x, y und z-Richtung wird schliesslich das Objekt Schicht für Schicht zusammengebaut.
Durch das heisse Filament verschmelzen die einzelnen Schichten miteinander und es entsteht im Idealfall ein homogenes Teil.

Die X-Achse ist von links nach rechts, die Y-Achse von vorne nach hinten und Z von unten nach oben.
FDM-Drucker gibt es grundsätzlich 2 verschiedene.
Zum Einen sind das die Drucker mit kubischem Bauraum, zum Anderen die sogenannten Delta-Drucker, bei denen der Druckkopf an 3 beweglichen Armen über der Grundplatte hängt.
Welchen Drucker man letztendlich anschafft, hängt von den Anforderungen und auch dem Portemonaie ab.
Bausätze gibt es schon für knapp über 100 Euro, nach oben für Fertiggeräte offen.
Die 100 Euro-Maschinen sollten allerdings schon beim Zusammenbau einige Verbesserung erfahren, damit diese Maschinen sicher und zuverlässig laufen.
Die Teile kommen allesamt aus China, mit ein paar kleinen Verbesserungen werden brauchbare Maschinen daraus.
Die Mechanik ist eigentlich soweit ok, an der Elektrik hapert es dann doch etwas, obwohl hier und da ein CE-Aufkleber zu finden ist, soll in diesem Fall eher ChinaExport heissen.
Es ist schon eine kleine Herausforderung, so einen Bausatz zum Laufen zu bringen, es müssen einige Sachen beachtet werden und man sollte eine einigermassen ausgerüstete Werkstatt und ein Schraubensortiment am Lager haben, sonst wird das nichts.

Ich habe mir als Einsteigermodell den ANET A8 geholt, er kostete vor gut eineinhalb Jahren um die 140 Euro. Tante Google liefert hunderte Ergebnisse über diesen Drucker.
Da die Community sehr gross ist und der Drucker weit verbreitet, bekommt man sehr viele Informationen über diese Maschine.
Der Rahmen besteht aus gelaserten Plexiglasplatten, zum Probieren ganz ok. Wenn das Ganze dann nicht klappt oder keinen Spass macht, ist nicht viel Geld weg und das meiste bekommt man dann auch wieder, wenn man das Teil verkauft.
Zusätzlich 2 elektronische Schaltereinheiten, aufgrund der doch schwach ausgelegten Platine, sogenannte MOSFETs für das Heizbett und die Düse, den ganzen Rest lieferte das Lager im Keller.
Kabelbinder, Inbusschrauben anstatt der grottenschlechten Kreuzschlitzschrauben, Kabelschutzschläuche aus alten Computern, ein fettes 550Watt PC-Netzteil und 2-3 Tage Zeit, um das Teil zusammenzubauen.
Für meinen ersten Drucker liefert er so ganz passable Ergebnisse.
Mittlerweile wartet ein Bausatz mit ALU-Profilen auf seine Fertigstellung, die Ergebnisse sollten dann noch etwas besser sein, was die Wiederholgenauigkeit betrifft.

Wer nicht so fit im Schrauben oder puzzeln ist, der kann sich, unter Einsatz von etwas mehr Geld, ein fertiges Gerät kaufen , einstecken und sofort loslegen.
Einige Dinge muss man aber auch beim eigentlichen Drucken beachten, das kommt dann mit der Zeit und mehr oder weniger gelungenen oder auch missglückten Drucken.

Unbedingt zu beachten ist, dass man das richtige Filament auswählt.
Das Standardfilament, PLA, das den meisten Druckern beigelegt ist als Muster, ist zwar einigermassen gut zu drucken (auch ohne Heizbett), wenn man aber die Rolle nicht zügig verbraucht, dann zieht der Kunststoff Wasser und wird brüchig.
ABS ist meine Wahl, zumal ich Teile Drucke, die härteren Belastungen stand halten sollen, UV-Stabil und auch beständig gegen Umwelteinflüsse sein sollten.
Auch flexibler Druck ist möglich.
Der Blinkerschalter ist nun schon die 2. Saison an der Dicken und ich kann mich nicht beklagen, fast so gut wie das Original.
Die stl-Datei liegt im anderen Bereich der 3D-Druck-Abteilung.

Fragen? Nur zu.
Ich helfe auch gerne beim Aufbau eines solchen Bausatzes

Was man haben sollte:
Eine entsprechend ausgerüstete Werkstatt für nicht gerade grobklotzige Teile, Lötpistole ist von Vorteil, elektrische Grundkenntnisse oder jemand, der das sicher weiss und kann, einen festen Standort für den Drucker, zugluftfrei ist zwingend notwendig, wenn der Drucker offen betrieben wird....Geduld, Geduld und noch mal Geduld.

Was der Drucker haben sollte:
Heizbett, genügend grosser Bauraum, genügend Sicherheitsreserven elektrischer Natur

DBX: 3D, 3D-DRUCK, 3D-TECHNIK
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten