Regler einstellbar - Ein Messbericht

hg_filder

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Gestern habe ich noch einen einstellbaren Regler in die Hand gedrückt bekommen, mit dem Hinweis, dass dieser den Akku nur noch unzuverlässig bis gar nicht lädt.

Eigentlich wollte ich heute mein Regal aufräumen, aber suche nach jedem Grund, dies zu verschieben. Drum das Teil mal genommen und durchgemessen:

Unbelastet schaltet das Ding erst bei 15,0 Volt ab - Schluck. OK, der Poti war am Anschlag. So weit sah alles noch OK aus.

Dann eine Last angeschlossen und bis 2,8 A belastet - auch noch OK.

Danach die Spannug bis zum Schaltpunkt hochgergelt -> Regler schaltet ab, passt.

Daraufhin die Spannung wieder heruntergeregelt - und der Regler schwingt -> damit kann kein Generator wieder eine vernünftige Ladung bringen.

Den Regler auf 14 Volt eingestellt. Im unbelasteten Zustand OK, im belasteten das gleicher Verhalten. Um den Messaufbau in Frage zu stellen eine Wehrleregler genommen: Alles verhält sich wie erwartet.

Fazit: Ich bleibe dabei, dass ein fest eingestellter Regler weiterhin die beste Empfehlung ist.

reg-01.jpgreg-02.jpg

Hans
 
Hallo Hans,

ich fahre mit so einem einstellbaren Regler (sieht zumindest gleich aus, wie der von dir geprüfte) jetzt schon seit ca. 50000 km ohne Problem rum.
Deshalb denke ich, dass der von dir geprüfte einen "Schuss" hat.

Gruß Holger
 
Hallo Hans,

ich fahre mit so einem einstellbaren Regler (sieht zumindest gleich aus, wie der von dir geprüfte) jetzt schon seit ca. 50000 km ohne Problem rum.
Deshalb denke ich, dass der von dir geprüfte einen "Schuss" hat.

Gruß Holger

Ist der 5., den ich habe. Verallgemeinern (alle schlecht) würde ich aber nicht.

Hans
 
Jupp, alle waren einstellbar. Entweder Kontaktproblem (Poti hinüber) oder Feuchtigkeitseintritt (der Poti ist nicht wasserdicht).
Also: Du bist bei Deinen bisherigen Messungen auf fünf defekte Regler gestoßen, und alle defekten waren einstellbar. Richtig?

Wie ist denn grob das Verhältnis der Zahl defekter und nicht defekter einstellbarer Regler?

Und wie viele 'statische' Regler hast Du bislang etwa gemessen?
 
Gestern habe ich noch einen einstellbaren Regler in die Hand gedrückt bekommen, mit dem Hinweis, dass dieser den Akku nur noch unzuverlässig bis gar nicht lädt.

Eigentlich wollte ich heute mein Regal aufräumen, aber suche nach jedem Grund, dies zu verschieben. Drum das Teil mal genommen und durchgemessen:

Unbelastet schaltet das Ding erst bei 15,0 Volt ab - Schluck. OK, der Poti war am Anschlag. So weit sah alles noch OK aus.

Dann eine Last angeschlossen und bis 2,8 A belastet - auch noch OK.

Danach die Spannug bis zum Schaltpunkt hochgergelt -> Regler schaltet ab, passt.

Daraufhin die Spannung wieder heruntergeregelt - und der Regler schwingt -> damit kann kein Generator wieder eine vernünftige Ladung bringen.

Den Regler auf 14 Volt eingestellt. Im unbelasteten Zustand OK, im belasteten das gleicher Verhalten. Um den Messaufbau in Frage zu stellen eine Wehrleregler genommen: Alles verhält sich wie erwartet.

Fazit: Ich bleibe dabei, dass ein fest eingestellter Regler weiterhin die beste Empfehlung ist.

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Hans

Hallo Hans,
ich finde das klasse was du da machst.:fuenfe:
Gruß
Pit
 
Also: Du bist bei Deinen bisherigen Messungen auf fünf defekte Regler gestoßen, und alle defekten waren einstellbar. Richtig?

Wie ist denn grob das Verhältnis der Zahl defekter und nicht defekter einstellbarer Regler?

Und wie viele 'statische' Regler hast Du bislang etwa gemessen?

Da ich meist nur defekte Regler bekomme, ist das Verhältnis 1 : 5 - das Verhältnis entbehrt jeder statistischen Relevanz bei der minimalen Anzahl. Ist mehr aus dem Bauch eine gefühlte Abneigung gegen solche Konstrukte. Drum immer meine Ansichten mit Vorsicht geniessen.

Hans
 
Moin Hans,
wie machst Du das? Ich habe immer ein Netzteil mit konstant Strom und eine Last mit konstant Spannung genommen.
Dann an der LAst die Spannung hochgedreht bis das der Regler aus war.
Aber bei "Drehstromreglern", wie machts Du das?

VG Michael
 
Daraufhin die Spannung wieder heruntergeregelt - und der Regler schwingt -> damit kann kein Generator wieder eine vernünftige Ladung bringen.
Hallo Hans,

falls du daran noch etwas messen willst: Versuche doch mal, in der nicht funktionierenden Einstellung die exakten Schaltschwellen (steigend und fallend) zu ermitteln. Ein Verhalten, wie von dir beschrieben, deutet auf eine fehlende Hysterese hin.

Ganz stark vereinfacht: Sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Regler für unsere Drehstrom-Limas sind sog. Zweipunktregler. Abschaltspannung und Einschaltspannung unterscheiden sich um einen kleinen Betrag. Damit wird Schwingen verhindert. Sonst käme es dazu:
  1. Beim Überschreiten der Schaltschwelle wird die Erregung der Lima abgeschaltet.
  2. Das führt zu einer leichten Verringerung der Bordnetzspannung, die damit wieder unter die Schaltschwelle sinkt.
  3. Also wird die Erregung wieder eingeschaltet, die Bordnetzspannung steigt leicht - über die Schaltschwelle.
  4. Weiter bei 1...

Abhilfe: Die Schaltschwelle für das Wiedereinschalten muss etwas unter der Schaltschwelle für das Abschalten liegen, so dass der Wegfall der Erregung bei ansonsten gleichen Bedingungen noch nicht zum Wiedereinschalten führt.

Wie groß die Hysterese typisch ist, muss ich nachreichen.

Edit: Zumindest in den einschlägigen Bosch-Werken (siehe Folgebeitrag) hab ich keine Zahlenwerte gefunden. Dass eine Hysterese eingebaut ist, lässt sich aber aus der Schaltung (s.u.) ersehen. Sie enthält eine schwache Mitkopplung (R7), die für eine Hysterese sorgt.
 
bei "Drehstromreglern", wie machts Du das?
Hallo Michael,

wenn du den Regler statisch vermessen willst, reicht eigentlich eine fein einstellbare Spannungsquelle an D+ und eine Last samt Indikator an DF.

Ok, man kann damit nicht die Restwelligkeit der Erregerspannung nachbilden, aber nach meiner Erinnerung haben die elektronischen Regler eh einen Glättungskondensator im Eingang. (Schau ich aber gleich nach.)

Edit: Haben sie:

Transistorregler_EE.jpg
Aus: "Autoelektrik Autoelektronik am Ottomotor / Bosch", 2. Auflage 1994.

Im Text wird ausdrücklich angegeben, dass der Kondensator C zur "Glättung der Restwelligkeit" diene.
 
wie machst Du das? Ich habe immer ein Netzteil mit konstant Strom und eine Last mit konstant Spannung genommen.
Ahem ... nein.

Zum Testen brauchst Du ein Netzteil mit Konstantspannung und irgendeine Last, z.B. eine Glühlampe. Dann sieht man auch gleich die Schaltschwelle:

lrtest.png


Aber bei "Drehstromreglern", wie machts Du das?
Spielt das eine Rolle? Der Regler schaltet Gleichspannung (die er über die Diodenplatte im Bordnetz "erfühlt").

falls du daran noch etwas messen willst: Versuche doch mal, in der nicht funktionierenden Einstellung die exakten Schaltschwellen (steigend und fallend) zu ermitteln. Ein Verhalten, wie von dir beschrieben, deutet auf eine fehlende Hysterese hin.
Entweder das, oder es fehlt ein kleines Zeitglied in der Regelstufe (C1 hier in den Schaltplänen).

Abhilfe: Die Schaltschwelle für das Wiedereinschalten muss etwas unter der Schaltschwelle für das Abschalten liegen, so dass der Wegfall der Erregung bei ansonsten gleichen Bedingungen noch nicht zum Wiedereinschalten führt.
Siehe Bild :bitte:

lrcurves.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Hans,
wie machst Du das? Ich habe immer ein Netzteil mit konstant Strom und eine Last mit konstant Spannung genommen.
Dann an der LAst die Spannung hochgedreht bis das der Regler aus war.
Aber bei "Drehstromreglern", wie machts Du das?

VG Michael

Mit der Einstellung bekommst du das Problem nicht nachgestellt (hatte ich auch mal probiert). Hintergrund ist, dass du eine von der Eingangsspannug abhängigen Hysterese abfahren musst. Mit der von die beschriebenen Variante erhälst du ein konstantes "Regler lässt durch" bzw. "Regler lässt nicht durch". Erst beim zurücknehmen der Spannung am Eingang bekam ich das seltsame Verhalten.

Hans
 
Hallo Hans,

falls du daran noch etwas messen willst: Versuche doch mal, in der nicht funktionierenden Einstellung die exakten Schaltschwellen (steigend und fallend) zu ermitteln. Ein Verhalten, wie von dir beschrieben, deutet auf eine fehlende Hysterese hin.

Ganz stark vereinfacht: Sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Regler für unsere Drehstrom-Limas sind sog. Zweipunktregler. Abschaltspannung und Einschaltspannung unterscheiden sich um einen kleinen Betrag. Damit wird Schwingen verhindert. Sonst käme es dazu:
  1. Beim Überschreiten der Schaltschwelle wird die Erregung der Lima abgeschaltet.
  2. Das führt zu einer leichten Verringerung der Bordnetzspannung, die damit wieder unter die Schaltschwelle sinkt.
  3. Also wird die Erregung wieder eingeschaltet, die Bordnetzspannung steigt leicht - über die Schaltschwelle.
  4. Weiter bei 1...

Abhilfe: Die Schaltschwelle für das Wiedereinschalten muss etwas unter der Schaltschwelle für das Abschalten liegen, so dass der Wegfall der Erregung bei ansonsten gleichen Bedingungen noch nicht zum Wiedereinschalten führt.

Wie groß die Hysterese typisch ist, muss ich nachreichen.

Edit: Zumindest in den einschlägigen Bosch-Werken (siehe Folgebeitrag) hab ich keine Zahlenwerte gefunden. Dass eine Hysterese eingebaut ist, lässt sich aber aus der Schaltung (s.u.) ersehen. Sie enthält eine schwache Mitkopplung (R7), die für eine Hysterese sorgt.


Guter Hinweis - und genau so verhält sich das Teil: Schaltet sowohl bei Last als auch ohne Last am immer gleichen Punkt, d.h. keine ausgeprägte Hysterese, ein bzw. aus. Was unbelastet wohl kein Problem darstellt, belastet dann aber das Verhalten aufweist.

Die Hysteresewerte, die ich meist habe, sind

unbelastet: 0 bis 0,1 Volt
belastet (meist mit 2,5 A): 0,2 bis 0,3 Volt

Hans
 
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