Schaltfeder zum ... zig'sten mal ?

Hallo Helmut
Sehr interessant was Du schreibst, wenn Einschlüsse
die Ursache für den Bruch ist, sollte man den Einschluss der Feder ja vor dem Einbau schon durch Röntgen
erkennen können ,und die betroffenen Federn aussortieren .
Ich persönlich glaube, daß es besser ist, eine Feder
die schon 100000km ohne Bruch hinter sich hat
einfach im Getriebe zu lassen.
Wie schon geschrieben wurde gibt es Getriebe, die
über 300000km ungeöffnet hinter sich haben.
Und immer noch tadellos funktionieren.
Gruß bernd

Hallo, Bernd,
genau das kann man daraus schließen. Wenn ich ein Getriebe aufmache, schaue ich mir die Feder an und wenn sie ok ist, wird da gar nichts getauscht.
Das Problem mangelhafter Ersatzteilqualität ist leider auch bei BMW zu beklagen.

Gruß
Helmut
 
Hi Gottfried,

ja, meine Mini-Sammlung von Oldtimern (R100RS, CB 750 Four K2 und Kawasaki Z900 A4) macht viel Spaß. Ich hatte schon recht viele Oldtimer, aber diese Kisten sind etwas besonderes; da ist unendlich viel Arbeit von mir (und Geld) reingeflossen.

Weil du eine hattest: Ich bin gerade an einer Kawasaki 500 H1 Mach III (dem Witwenmacher) dran.

Mit dem Ruf scheinen es deutsche Firmen nicht so genau zu nehmen, siehe Dieselskandal. BMW- Motorrad GmbH: Ich hatte 14 Jahre lang als modernes Moped eine R1200GS, Baujahr 2005. Nach doch schon 12 Jahren bekomme ich ein Schreiben von BMW und vom KBA, dass das Hinterrad während des Fahrens abfallen könnte und man daher dringend in die Werkstatt müsse.

Hat man Worte? Ein japanischer Chefkonstrukteur hätte sich bei einem derart gefährlichen Fehler unverzüglich ins Kurzschwert gestürzt. Bei BMW wird man die Schultern gezuckt haben nach dem Motto „Ist ja nochmal gutgegangen!“.

Zu deiner Frage: Ja, ich war/bin an der Uni Bayreuth, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Lehrstuhl Konstruktionslehre und CAD, allerdings seit einem Dreivierteljahr in Pension.

Viele Grüße
Frank



Hallo Frank
Tolle Sammlung hast Du da mit der CB 750 und der Z 900. Hatte auch verschiedene Japaner
unter anderen mal eine Kawasaki H1 die 3 Zylinder 2-Takter
war was ganz anderes als die BMW 100 T. Meine japanischen Motorräder waren (4 Stück, ca. 1971-83)
zum Teil nicht so gut verarbeitet aber haltbarer.
Zum Ende meiner Motorradzeit war die 100 T dann auch sehr zuverlässig nach dem ich noch einiges
repariert hatte. Zurzeit hab ich gar kein Motorrad mehr und bin immer mal wieder am Überlegen wie
man doch noch zum Fahren kommen könnte.
Das mit der Feder und dem billigsten Anbieter könnte vielleicht am Anfang der Serie so gewesen sein.
Ich würde denken das man das relativ schnell erkannt hätte. Der Betrag, den die Feder im
Gesamtpreis ausmacht, gegen den Imageschaden aufgerechnet hätte bestimmt zu besseren Federn geführt.
Daraus würde ich schließen das es eher ein grundsätzliches Problem bei der Konstruktion des Getriebes im Zusammenhang mit der
Feder gibt. Gleichzeitig gibt es ja auch viele Getriebe, die damit kein Problem haben. Also vielleicht eher so was wie Toleranzen der einzelnen Getriebe.
die im ungünstigen Fall zu einer Überlastung führen, wie Hans schon vermutet hat. Dass man die Feder nicht einfach auswechseln kann, ist natürlich dabei blöd.
Andererseits warum soll so eine Feder den Geist aufgeben im Ölbad des Getriebes wo alles bestens geschmiert ist, wird man sich bei der Konstruktion gedacht haben.
Gottfried

PS
schöne Videos)(-: , bist Du an der UNI ?
 
Hallo Helmut,

ja, du bestätigst meine Vermutung, dass man es hinsichtlich der Federn bei BMW damals mit der Qualität nicht so genau genommen hat. Nach dem ersten Federbruch ist bei mir die zweite Feder nach nur einem halben Jahr auch gebrochen. Übrigens war zum Glück alle beiden Male der zweite Gang drin, sodass man wenigstens noch langsam fahren konnte.

Aber dass die Knaggendämpferfeder aus unvergütetem Stahl ist, das grenzt ja schon an völlige Ahnungslosigkeit des Konstrukteurs. Weiter so, Deutschland!

Viele Grüße
Frank


Hallo, Frank,
ich habe mal das Getriebe der R100RS eines Freundes repariert, der damit von Narbonne im 3.Gang nach Hause fahren mußte. Die Bruchstelle der Feder zeigte einen typischen Torsionsdauerbruch unter 45Grad mitten in dem einen Federschenkel, also nicht wie man vermuten könnte an der Auflagefläche der Feder. Eine Beschädigung der Federdraht-Oberfläche mit resultierender Kerbwirkung war nicht zu erkennen.
Das Problem könnte in Schlackeneinschlüssen in dem superspröden Federstahl liegen - die zu vermeiden ist eine reine Qualitäts- und Preisfrage.
Noch ärgerlicher war, dass BMW eine ganze Zeit lang Ersatzfedern verkauft hat, die das Bruchproblem besonders stark hatten. Und da hat so mancher anläßlich einer Getriebeüberholung vorsorglich die Feder getauscht, die kurz darauf über die Wupper ging...
Beispiel, wie man es besser macht, sind Ventilfedern - da ist dieses Problem natürlich noch deutlich prekärer. Die Federstahlhersteller haben schon vor vielen Jahren intensiv an der Vermeidung geringster Schlackeneinschlüsse gearbeitet und mit Ausfallraten von maximal 1-3 pro Million Federn ist es heute wirklich vernachlässigbar.

Es gibt noch eine böse Feder an den Zweiventilern: Bei den Modellen mit dem Knaggendämpfer in der Schwinge setzt sich die Feder bisweilen und man hört beim kräftigen Anfahren ein deutliches Knackgeräusch. Ich habe so eine Feder mal im Labor untersuchen lassen und der Laboringenieur hat nur mit dem Kopf geschüttelt: Die hochbelastete Feder ist tatsächlich unvergütet und geradezu prädestiniert für Setzerscheinungen. Hier gehört eine vergütete Feder hin.
Beide Fälle sehen mir sehr nach Sparen am völlig falschen Platz aus.

Gruß
Helmut
 
Hallo Frank
ist ja interessant was ist das denn für eine H1 ?. Ich hatte eine H1-F also letztes Baujahr . Ich denke das mit dem 'Witwenmacher'
lag mehr an den Fahrern , das war nichts für Heißsporn .Die Leistung und das rundherum hat aber gerade diese Gruppe angesprochen
da war das mit dem 'Witwenmachen' vorprogrammiert. Ich bin auch noch mal eine H2/Mach 4 , also die 750'er Dreizylinder 2-Takt, gefahren
die hatte auch kein richtiges Fahrwerk aber das hat damals kaum jemanden gestört.
Das Video wo das Getriebe repariert wird hat mich an meine Aktion mit meinem Vater erinnert. Wir haben das damals in der Küche gemacht
mit Gasherd als Heizquelle ,alles mehr improvisiert. Mein Vater war Werkzeugmacher und hatte früher schon mehrere Motorräder
und auch viele von 'Freunden repariert.
Bin auch im Ruhestand ,so ca seit 3 Jahren. Im Gegensatz zu Dir hab ich dann aber erst an der Uni angefangen , als Seniorstudent.
Gottfried
 
Hallo allerseits,


Detlev hatte ja in einem früheren Fred hierzu die Theorie geäußert, dass möglicherweise hartes "Herunterhacken" anstatt gefühlvollem Herunterschalten ein Sargnagel für die Rückholfeder ist.

Entgegen der Ansicht der Vorredner sage ich daher: Da ich nicht weiss, wie (gefühlvoll) meine Vorbesitzer immer geschaltet haben, habe ich bei allen meinen Q'hen im Zuge einer Getrieberevision die Feder ersetzen lassen. Angeblich sind die heutigen etwas besser als damals (ob's stimmt, weiss ich nicht).

Bis jetzt ist mir keine gebrochen - und ich schalte "gefühlvoll". :gfreu:


Grüße

Martin
 
Tach allerseits,
ich gehöre, mit Sicherheit zu den Grobmotorikern. Herunterschalten, im Gelände, ohne kuppeln ist eher normal. Ob da immer die richtige Drehzahl anlag wage ich zu bezweifeln.
Mir ist noch nie eine Schaltfeder gebrochen.
 
Hallo Helmut
Sehr interessant was Du schreibst, wenn Einschlüsse
die Ursache für den Bruch ist, sollte man den Einschluss der Feder ja vor dem Einbau schon durch Röntgen
erkennen können ,und die betroffenen Federn aussortieren .
Ich persönlich glaube, daß es besser ist, eine Feder
die schon 100000km ohne Bruch hinter sich hat
einfach im Getriebe zu lassen.
Wie schon geschrieben wurde gibt es Getriebe, die
über 300000km ungeöffnet hinter sich haben.
Und immer noch tadellos funktionieren.
Gruß bernd

Au weh, - ich habe schon 2 Getriebe überholt und immer die Feder gegen eine neue getauscht!
Die Wahrscheinlichkeit für einen Ausfall der Feder ist also genau so wie vorher und es wäre möglich dass ich wie schon einmal bei Platzregen am Seitenstreifen auf der italienischen Autostrada stehe und fluche! :schock::entsetzten:
Damals waren die Kerzenstecker regelrecht abgesoffen.


Grüße
Frank
 
Hallo Frank
ich denke nicht das das Risiko jetzt unbedingt höher ist. Aus all den
Statements zu diesem Thema tendiere ich eher dazu das es am Anfang Probleme
mit der Qualität der Feder gegeben hat. Da sind bestimmt natürlich auch viele dieser
Federn als Ersatzteile zu den Händlern gegangen .Da sind sie wahrscheinlich
auch noch lange verkauft worden. Neuere Federn werden bestimmt von besserer
Qualität sein.
Die einzige Möglichkeit um das festzustellen wäre wahrscheinlich eine Untersuchung
des Materials vor dem Verkauf/Einbau.Vielleicht wäre das ja auch mal was für Gewerbetreibende
auch als Werbung für seinen Betrieb?;)
Gottfried
 
Hallo allerseits,


Detlev hatte ja in einem früheren Fred hierzu die Theorie geäußert, dass möglicherweise hartes "Herunterhacken" anstatt gefühlvollem Herunterschalten ein Sargnagel für die Rückholfeder ist.

Entgegen der Ansicht der Vorredner sage ich daher: Da ich nicht weiss, wie (gefühlvoll) meine Vorbesitzer immer geschaltet haben, habe ich bei allen meinen Q'hen im Zuge einer Getrieberevision die Feder ersetzen lassen. Angeblich sind die heutigen etwas besser als damals (ob's stimmt, weiss ich nicht).

Bis jetzt ist mir keine gebrochen - und ich schalte "gefühlvoll". :gfreu:


Grüße

Martin


Hallo, Martin und alle hart schaltenden Fahrer,
dass die Feder durch hartes Schalten bricht, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Eher würdest du damit den Schaltautomaten beschädigen als die Feder zum Brechen zu bringen. Auch durch ihre Vorspannung ist sie eher gering belastet.
Das Schadensbild wie ich es kenne, deutet dagegen eindeutig auf einen Schwingungsdauerbruch hin. Und die Schwingungen werden natürlich durch den Motor angeregt. Interessanterweise war der RS-Motor meines Kumpels ein bekannt rauher Geselle, das hat möglicherweise zum Dauerbruch beigetragen.

Noch ein Tipp beim Wechseln der Feder: Die sollte man sich genau auf Kratzer und Riefen anschauen(am besten mit einer Lupe) und niemals mit scharfkantigen Zangen malträtieren - Federstahl ist bekannt für seine Kerbempfindlichkeit.

Vielleicht sollte man sich wirklich mal überlegen, bei einem renommierten Federhersteller optimalen Ersatz fertigen zu lassen. Den Aufwand, bis das in trockenen Tüchern ist, sollte man allerdings nicht unterschätzen.

Gruß
Helmut
 
Hallo Frank
ich denke nicht das das Risiko jetzt unbedingt höher ist. Aus all den
Statements zu diesem Thema tendiere ich eher dazu das es am Anfang Probleme
mit der Qualität der Feder gegeben hat
. Da sind bestimmt natürlich auch viele dieser
Federn als Ersatzteile zu den Händlern gegangen .Da sind sie wahrscheinlich
auch noch lange verkauft worden. Neuere Federn werden bestimmt von besserer
Qualität sein.

Die einzige Möglichkeit um das festzustellen wäre wahrscheinlich eine Untersuchung
des Materials vor dem Verkauf/Einbau.Vielleicht wäre das ja auch mal was für Gewerbetreibende
auch als Werbung für seinen Betrieb?
;)
Gottfried

Da muss ich dir - Quelle Beiträge im Forum - wiedersprechen: Es trifft alle Baujahre und eben auch die neueren Nachfertigungen. Man kann, so meine Erkenntnis, kein Ableitung herleiten.


Rot: Der indirekte Imperativ ist immer ein schlechtes Vorgehen

Hans
 
Hallo Hans
ja am Ende würde da wirklich dann nur eine vorherige Untersuchung der
Feder helfen können.

ZU: Rot: Der indirekte Imperativ ist immer ein schlechtes Vorgehen
meintest Du damit den Satzbau oder die Aussage?

Gottfried
 
Hallo Hans
ja am Ende würde da wirklich dann nur eine vorherige Untersuchung der
Feder helfen können.

ZU: Rot: Der indirekte Imperativ ist immer ein schlechtes Vorgehen
meintest Du damit den Satzbau oder die Aussage?

Gottfried

Hallo Gottfried,
puuh, - also doch den Gearshifter kaufen und ins Bordwerkzeug integrieren?
Das Thema ist echt der „Dauerbrenner“. ?(:nixw:

Grüße
Frank
 
Kann hier mal jemand von beiden Versionen ein Foto einstellen, damit man sich das besser vorstellen kann?
Danke und Gruß
Wed
 
Ja.

Nein es dreht sich im Kreis und wird immer wieder aufgewärmt.

:D:D

Ich habe auch schon ein paar Kilometer mit den Fünfganggetrieben auf dem Buckel, Federbruch hatte ich noch keinen.
Bei den Getrieben die ich überholt/repariert habe, habe ich die vorhandene Feder immer wieder eingebaut.

Meine 90S fährt nun seit 300.000km mit dem ersten Lima- Rotor, da ist übrigens auch noch die erste Feder drin.

Dürfte also beides nicht sein, muss ich mal untersuchen lassen.:D

Es gibt offensichtlich Dinge die häufiger kaputt gehen, aber nicht immer und nicht bei jedem Moped, also alles halb so wild.
 
Hatte ich zum Glück noch bei keiner meiner BMW`s. :gfreu:

Aber Federbrüche sind mir nicht unbekannt in Türschlössern.
Hier bricht immer die Rückholfeder des Drückers. Die der Falle nie.
Zuletzt musste ich, da die Feder nicht einzeln erhältlich war das ganze Sicherheitsschloss austauschen. 80 € wegen einem vielleicht 1,50 € Teil.
Da das Schloss aber noch die alte deutsche und nicht DIN Norm hatte mussten auch Drücker und Schilder getauscht werden was dann letztlich gesamt 300 € kostete. :rolleyes:
Eine passende Feder war nirgendwo aufzutreiben.
Früher gab es diese einzeln zu kaufen.

Dagegen wären die Kosten des Federtausches bei der BMW in Eigenregie ein Klacks. :pfeif:

Hier ein paar gebrochene Federn verschiedener Schlösser.
004.jpg
 
Hallo Ihr
interessant was es da noch alles gibt.
Gottfried)(-:
 
Das Thema Schenkelfeder wird wohl nie aufhören und immer verschiedene Erklärungsversuche geben.

Ich glaube zum Beispiel das die Feder bricht weil sie mit Gewalt in eine Zwangslage gedrückt wird, diese hat nichts mit der eigentlichen Funktionsrichtung zu tun.

BMW hat dem schon mal entgegen gewirkt in dem die Feder nicht so geknickt wird, und später durch einen Absatz in der Anlagefläche.

Allerdings sind die Federn irgendwann mal um 0,1 mm im Draht dicker geworden.


Ganz links= R90S oder eben /6
Mitte = Paralever aus 90
Rechts= eine aktuell neue original BMW, 0,1 mm im Draht als die anderen beiden.
 

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Hallo Patrick
Du hast ja wahrscheinlich, durch Deine Werkstatt, viel Erfahrung mit diesem Problem.
Konntest Du feststellen das es mit dieser neueren dickeren Feder jetzt keine/weniger Problem gab ?

Meinst du ' mit Gewalt in eine Zwangslage gedrückt wird' das man da beim Einbau einen Fehler macht oder
eher das so was nicht zu vermeiden ist ?

Gottfried
 
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