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Thema: Fragen zur R100R
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31.07.2023, 04:20 #31
AW: Fragen zur R100R
grüße michel
Der einzige Unterschied gegen früher is, daß jetzt Krieg ist.
Wenn nicht Krieg wär, möcht man rein glauben, es is Friede.
Aber Krieg is Krieg, und da muss man so manches,
was man früher nur gewollt hätt. (K. Kraus)
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31.07.2023, 07:10 #32
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31.07.2023, 08:03 #33
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31.07.2023, 08:16 #34
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31.07.2023, 09:44 #35
AW: Fragen zur R100R
Doch mein voller Ernst. Gegenfrage: Willst du die Verbesserungen durch Modellpflege über die Jahre wirklich leugnen????
Lassen wir die Geschmacksachen mal weg (Lenkerschalter, Instrumentenbrett, Tankform,...). Die lassen sich auch umbauen, wenn man unbedingt will. Ist ja Hobby... Betrachten wir die harte Technik:
Das Paraleverfahrwerk ist sicher wartungsintensiver als der starre Kardan, aber fahrdynamisch eben auch eine ganz andere Liga. Das gilt auch für die exzellente Schowagabel mit den noch viel exzellenteren Brembobremsen. Die meisten Probleme mit dem Paraleverfahrwerk sind Folge von Wartungsmängeln beim Staburagsen. Wenn man das regelmäßig checkt und erledigt, dann hält das alles ewig.
Der Valeoanlasser ist deutlich stärker als der alte Boschanlasser.
Die 40-er Vergaser sind nicht nur die bessere Wahl für die 100-er Serienmotoren, sie sind auch die bessere Basis für Tuningmaßnahmen. Im Detail wurden auch die Brembos in den vielen Jahren immer weiter optimiert.
Die extrem stabilen, patentierten Kreuzspeichenräder sind genial. Sie erlauben nicht nur schlauchlose Reifen, sondern auch die Montage der fetteren Bremssättel von Brembo.
Die neuen Kabelbäume sind eine wenig modifiziert. Ich finde subjektiv die moderne Verkabelung übersichtlicher und wertiger. (Ich kenne aus eigener Erfahrung aber neben meinem RR Kabelbaum nur den Kabelbaum der /6, der ziemlich verbaut ist.)
Dann die vielen versteckten Kleinigkeiten: Kontaktlose Zündung, elektronischer Drehzahlmesser, optimierter Ölkreislauf, stärkere Lima, verbesserter Anschluss der Ölpumpe, ein paar Versteifungsrippen hier, ein optimiertes Ölleitblech im Getriebe da. Die Details sind zahlreich!
Die beschlagfreien Instrumente habe ich schon erwähnt.
Der breite Lenker liegt mir besser zur Hand als die schmalen alten Teile. Mir gefällt sogar der rundliche Tank besser als die eckigen Altteile. Aber das ist jetzt schon Geschmacksache ohne technische Basis.
Es gibt auch ein paar Nachteile bei den späten Modellen, aber nicht viele: Es gibt für das Paraleverfahrwerk nur 2 Serien HAG Übersetzungen, für 800- er und für die 1000-er. Bei den alten HAG gibt es eine viel größere Auswahl. Wer da was anderes will, z.B. bei leistungsgesteigerten Motoren, muss mächtig basteln. Das geht, ist aber ein riesen Aufwand.
Der Gasgriffweg bei den 40-er Vergasern ist ein wenig zu lang. Man muss für Vollgas umgreifen. Das kann man aber mit überschaubarem Aufwand optimieren.
Zu den vermeintlichen Qualitätsmängeln bei den späten Modellen: Berichtet wird hier regelmäßig v.a. von zwei Mängeln im Motorinneren: Pitting an den Stößeln und schlecht verstemmte Stifte des Grauens. Ohne die Probleme leugnen zu wollen, immerhin berichten viele Profis, die viele Motoren zwischen haben, von diesen Mängeln, ist da auch viel "Gefühl" bei. Harte statistische Fakten gibt es leider nicht, nur Erfahrungswerte. Viele, sehr viele Fahrzeuge fahren viele Jahre und Millionen von km ohne irgend welche Probleme. Der einzige herausgefallene Stift des Grauens, der mir persönlich begegnet ist, war bei einer /6, im Übrigen glücklicherweise ohne Folgeschäden. Bei meiner R100R ist er ordentlich verstemmt.
Da selbst bei den späten Modellen angesichts des Alters bei vielen größere Motorrevisionen anstehen, würde ich jedem raten, in diesem Zuge auch sicherheitshalber bessere Stößel zu montieren und den Stift des Grauens zu prüfen oder gegen eine Madenschraube zu tauschen. Das profilaktisch zu tun, halte ich für völlig übertrieben.
Das Schowafederbein federet und dämpft zwar besser als die Altteile von BMW, neigt aber zu frühzeitiger Inkontinenz. Überholung oder Ersatz ist kein Problem.
Im Prinzip beruhen alle Modelle seit den Siebzigern auf der /5. Die ist konstruktiv deutlich anders als die Modelle davor. Und bis in die 90-er, bis zu den 4V Modellen, wurde das /5-Konzept grundsätzlich beibehalten. Auch wenn vieles über die Jahre im Wesentlichen gleich geblieben ist, wurde aber eben auch vieles klug modellgepflegt und weiter entwickelt. Und die Früchte dieser Arbeit kulminieren logischerweise in der letzten Baureihe.
Lieber Reiner, siehst du das wirklich anders? Findest du die modernen Brembos nicht besser als die alten Schwenksättel? Das Paraleverfahrwerk nicht besser als die steufe Kardanwelle? Was kann eine /5 besser als eine R100R?
Ich gönne jedem seinen persönlichen Geschmack. Ich habe mein Motorrad auch vielfältig nach meinen persönlichen Bedürfnissen modifiziert. Aber die technischen Fakten sind, meiner Meinung nach, davon unberührt.
Liebe Grüße aus Ostbelgien
Zoltán
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31.07.2023, 14:35 #36
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31.07.2023, 14:45 #37
AW: Fragen zur R100R
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31.07.2023, 14:57 #38
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31.07.2023, 17:05 #39
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31.07.2023, 17:43 #40
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