Guten Morgen,
man hat so seine Lieblingsmittelchen, auch was Polituren angeht. Bei mir hat sich Autosol durchgesetzt, daneben verwende ich gelegentlich Never Dull. Autosol lässt sich meiner Erfahrung nach einfacher polieren, der Schleier ist leichter abzuwischen und die Polierwirkung ist besser. ND nehme ich meist für Speichen weil ich damit gleichmäßiger arbeiten kann.
(Nicht jeden Monat aber einmal im Jahr gründlich)
Was sich bei meinen Putzaktionen auch bewährt hat, wollte es erst gar nicht glauben, sind WD40 und Ballistol
.
Natürlich werde ich meine Vorräte aufbrauchen aber beim nächsten Besuch in einem Zubehöraden werde ich mir einen der Testsieger aus der Motorrad Classic 4/23 mitnehmen, so ich eines der Mittel finde.
(P215 Metall-Alu-Polish, Meaguiars NXT All Metal Polish oder S100 Metall Politur, die drei bekamen "sehr gut". Autosol hat nur mit "gut" abgeschnitten )
Mit 15 bekam ich ein Moby Mofa aus einer Nachbargarage für 50DM, mit 16 zahlte mein Vater 350DM* für eine alte Kreidler Super5, die ich zufällig in einem Schuppen an eine Wand gelehnt sah und den Besitzer ansprach. (*Drei Kinder, nur Vater werktätig, Kohle knapp)
Das Ding war vorher ein Arbeitstier und es brauchte einige Wochen bis es wieder ansehnlich war. Sogar die Speichen habe ich erneuert und die Räder mit einfachsten Mitteln, (Achse in einen Schraubstock gespannt) zentriert.
Warum habe ich mir die Mühe gemacht? Gefahren wäre die Karre auch im Kaufzustand.
Nun, wir waren damals eine recht große Truppe, dabei etliche Einzelkinder oder mit Eltern die es sich einfach leisten konnten den lieben Kleinen neue Maschinen zu kaufen. Kreidler RS, Hercules, Zündapp und sogar eine Garelli aus dem Kaufhaus war dabei.
Da sollte meine, einige Freunde handelten ebenso, alte Super5 wenigstens technisch und in Bezug auf Sauberkeit mithalten können. Die alten Gebläseteufel konnten eigenartiger Weise mit den modernen Maschinen prima Schritt halten, meine war, wenn es ohne Sozia auf die langen Geraden ging, sogar schneller, (gute technische Pflege?) als die aktuellen, laut Papieren 1PS stärkeren Kreidler RS!
Übrigens gab es in der Truppe keinen Neid, die alte Maschine war halt alt, die Garelli halt aus dem Kaufhaus und die neuen Karren neu, hat nie irgendeine Rolle gespielt bis auf einmal, dies erzähle ich kurz, wo die Finger grad warm sind.
Also, "Vatta", ein schon zwei Jahre älterer Zeitgenosse in unserer Truppe hat sich, trotz Kl. 1 Schein eine neue Kreidler RS gekauft damit er technisch "dazu gehört". Er hatte das Ding grad eingefahren und wir waren mal wieder mit zig 50ern unterwegs, dann ging es die B54 hoch, (ein Stück Schnellstraße) und er blieb bei mir nicht dran, was ihn etwas erregte. "Auf dem Rückweg, die 54 runter, zieh ich dich ab", wusste er zu verkünden als wir irgendwo, ich glaube an der Glörtalsperre, rasteten.
Was er nicht wusste war, dass ich ein 16er Ritzel fuhr und die 54 hoch den 3. Gang nutzte, mein 5. kam nur bei Windstille auf der Geraden und im Gefälle groß raus, vor allem wenn wir flach auf den Tanks lagen
So war es dann auch, die 54 runter zog ich ihn gnadenlos ab und vor der Stammpommesbude sprang er schimpfend von seiner neuen RS,
"wie kann so ein altes Ding schneller sein als meine neue Karre?!?", zerrte sein Bordwerkzeug aus der Plastikkiste am Ende seiner Sitzbank und begann damit meinen linken Seitendeckel abzuschrauben. Wir gingen ihm, weil klein aber breit, dabei einfach gestrickt und recht resolut war, dabei lieber aus dem Weg.
Natürlich machte er nichts kaputt, respektvoll war er gegenüber dem Alteisen schon. Dann, als die Technik frei lag, zählte er sicher fünfmal die Zähne meines Ritzels und kam jedes Mal auf 16. "HA!! rief er, "Da liegt der Hund begraben, kein Wunder!"
Er hatte die Erklärung gefunden, wie schon geschrieben, einfach gestrickt und alles war wieder gut.
Wie dem auch sei, so wie damals bin ich halt geblieben. Alte Kisten fahrend die aber stets gepflegt
und sauber waren und sind, selbst meine kleine MZ macht da keine Ausnahme. Wenn einmal Grund drin ist, man nicht bei jedem Wetter fährt oder fahren muss, die Zeit und die Lust hat die Dinge sauber zu halten, ist es recht einfach.
Selbst nach einigen hundert Kilometern teilweise über kleinste Straßen und staubige, mit Grad bewachsene Feldwege bleibt das Krad ansehnlich. Nur die Krümmer haben nach 30Km Dauervollgas etwas Farbe angenommen aber damit kann ich leben.
Bei Autos bin ich nicht so pingelig weil die auch bei Regen fahren und daher schneller verschmutzen aber verdrecken, vor allem innen, lasse ich die auch nicht.
Schon wieder mehr getippt als ich wollte.....
aber wenn man in Rente ist, der Garten noch feucht und sonst akut nicht zu machen hat, was solls. Ich hoffe nur dass es keiner gelesen hat der es nicht lesen wollte....wenn doch, hat er Pech gehabt.
Achja, zur Arbeit fahren musste ich nie, habe es zwar gelegentlich gemacht aber im Grunde war es mir zu blöd, im Auto kam ich trocken und sauber dort an und bei gutem Wetter reichte für die 5km das Fahrrad, später hatte ich den Dienstkarren vor der Türe stehen.
Gruß
Willy