Ergebnis 51 bis 60 von 74
-
28.12.2023, 16:41 #51
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Es grüßt aus Stormarn
Matthias
-
28.12.2023, 16:51 #52
- Registriert seit
- 23.09.2020
- Beiträge
- 2.633
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Hallo zusammen,
ich käme jetzt auch nicht auf die Idee, die Vorspannung der Kegelrollenlager nach der Methode von Herrn Mai einzustellen. Diese Vorgehensweise ist m.M.n. eine Behelfsmethode aus Zeiten, zu denen die heutigen modernen Drehmomentschlüssel nicht so gängig und preiswert waren.
Die Methode hat doch einige Nachteile:
-) sie erfordert eine "nackte" Schwinge, also ohne Kardanwelle und Achsantrieb. Zumindest entnehme ich das einigen Beiträgen, dass dies auch in dem Buch erwähnt wird.
-) die Zweiarmschwinge und die Einarmschwinge entwickeln unterschiedliche Drehmomente in Bezug auf die Lagerachse, das müsste Berücksichtigung finden
-) was heißt langsam absinken? Die Methode führt bei verschiedenen Anwendern zu stark streuenden Ergebnissen
-) im Endeffekt spielt auch noch die Viskosität des Schmierfettes und die Temperatur in der Werkstatt eine Rolle
Diese Methode würde deshalb nie von den Lagerherstellern abgesegnet werden.
Vorstellbar wäre eine Einstellung über das Reibmoment der Lagerung, ähnlich der Einstellung der Vorderradlagerung. Beim kompletten Motorrad aber schon wieder zu aufwändig, bei nacktem Rahmen mit Schwinge dann machbar, wenn man den Rahmen auf die Seite legt, um die Gewichtskraft der Schwinge auszuschalten.
Dann ist die Methode über das Anzugsmoment der Lagerbolzen doch deutlich einfacher und dürfte auch reprozierbare Ergebnisse liefern. Kontrolle mit Edding-Strich gegen Verdrehung beim Kontern und gut ist es.
Ob die 10 Nm etwas zu hoch sind, wie Phil andeutet, wäre dann ein weiterer Diskussionspunkt, der allerdings mit der Anzugsmethode selbst nichts zu tun hat.Gruß, Wolfram
-
28.12.2023, 16:59 #53
- Registriert seit
- 23.09.2020
- Beiträge
- 2.633
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Hallo Matthias,
Du schreibst jetzt "mit Kardanwelle".
Habe mir nämlich beim Schreiben meines Beitrages auch die Frage gestellt, ob sich die Kardanwelle bei eingebauter und eingestellter Schwinge noch einschieben lässt.
Dann aber gleich noch die Frage: was heißt, "sinkt ... sanft nach unten"?Gruß, Wolfram
-
28.12.2023, 17:36 #54
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Für mich wenn sie nicht schlagartig runterfällt, sondern so 3-5 Sekunden braucht um von ganz oben nach unten zu "gleiten".
Das deckt sich mit den Angaben von Mai
https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...5&d=1337448740
wie auch mit der Angabe im WHB den Bolzen um 1/8 Umdrehung vorzuspannen.
Wenn man viele Male Kegelrollenlager montiert hat, seien es Radlager am PKW / Motorrad oder Lenkkopflager kann man mit 20/10 Nm für die notwenige Vorspannung, einer 1/8 Umdrehung Vorspannung oder sanftem Hinabgleiten was anfangen.
Ist wie das Durchziehen der Ventilspiellehre bei der Ventilspielkontrolle.
Man kann auch eine Doktorarbeit draus machen. Aber Lesen hilft nicht immer.Es grüßt aus Stormarn
Matthias
-
28.12.2023, 18:59 #55
- Registriert seit
- 01.11.2017
- Ort
- Innsbruck
- Beiträge
- 1.257
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Arbeitsanweisungen sollten nachvollziehbar und präzise sein.
Meine Frau las mir mal eine Anweisung aus einem italienischen Koch-/Backbuch vor:
"Kneten sie den Teig solange, bis er sich wie das Ohrläppchen eines Neugeborenen anfühlt."
-
28.12.2023, 19:16 #56
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Danke Matthias für deine letzten Sätze!
Ich wollte fast schon so was schreiben habe hier aber nicht die "Reputation" dazu.
Nachdem ich jetzt schon etliche male an meiner G/S und an meiner /7 die Schwinge "händisch" ohne Drehmomentschlüssel eingestellt habe, ohne jemals ein Kegelrollenlager zu killen und ich auch fast 300 000 km mit meiner G/S so gefahren bin, kann es von der Empirie her nicht auf ein bis zwei Nm ankommen.
Etwas Gefühl gehört halt zum Schrauben dazu und unsere Moppeds sind von ihrer Basis her Kinder der 70ziger Jahre!
Ps: Das mit den Ohrläppchen eines Neugeborenen finde ich klasse, leider etwas aus der Zeit gefallen. Weiß ja niemand mehr... Heute würde man das eher mit....so weich wie ein Displayreinigungstuch beschreiben...
Gruß
KaiG/S Treiber,
verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
Momentane Pflegefälle: Yamaha xt 660x, Ducati 750 ss (92), Kawasaki 125 Ninja
-
28.12.2023, 19:29 #57
-
28.12.2023, 20:41 #58
- Registriert seit
- 30.10.2007
- Beiträge
- 3.921
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Ganz falsch. Das ist für schraubende Hebammen gedacht.
-
28.12.2023, 20:46 #59
- Registriert seit
- 10.12.2010
- Ort
- Waldkirch Schwarzwald
- Beiträge
- 1.868
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Wenn Du die Bolzen mit den vorgeschriebenen 10 Nm anziehst sinkt die Schwinge mit Kardanwelle ohne HAG sanft nach unten.
Schreibe nichts von Umdrehungen, sonst glaubt das wohlmöglich noch jemand.
Dann meinst du ich solle nichts von Umdrehung schreiben. In der von dir zitierten Reparaturanleitung steht: ...eine Vorspannung von 1/8 Umdrehung.
Nur für dich als Laie, auch eine 1/8 Umdrehung ist eine Umdrehung, wenn auch nur ein Bruchteil.
Zu diesen ominösen 10 Nm, wo immer die auch her kommen. Das ist das Anzugsmoment einer 8.8 M6 Schraube. Damit angezogen sinkt die Schwinge sanft nach unten. Wenn du das selber glaubst, mach was du willst.
gruss peter
PS: diese 1/8 Umdrehung ist Wissensstand Anfang der 70er Jahre. Da es sich um nicht rotierende Lager handelt darf es bei der Schwinge ein bisschen mehr sein. Mehr dazu im nächsten Jahr.
-
28.12.2023, 20:48 #60
- Registriert seit
- 23.09.2020
- Beiträge
- 2.633
AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen
Hallo,
die 3 bis 5 Sekunden sind nun ja wenigstens mal ein Anhaltspunkt.
Ich käme trotzdem nicht auf die Idee, den Achsantrieb von der Schwinge zu trennen, nur um die Lager nach dieser Methode einzustellen.
Da ist mir die Einstellung über das Drehmoment wesentlich angenehmer und vermutlich auch genauer.
Die Fragestellung des TE zeigte auch, dass seine Erfahrung in diesem Bereich gering bis garnicht vorhanden ist. Ist ja auch kein Problem. Da finde ich Methode Dremo einfacher.
Aber melden könnte man sich mal nach knapp 60 Beiträgen.
Trotzdem danke für das Anstoßen der ja sehr angeregten Diskussion!
Eine Einstellung über die 45°-Drehung würde mir schon besser gefallen. Vielleicht noch verbunden mit der Angabe eines Setzmoments (z.B. 2 Nm), führt dies dann über die Gewindesteigung zu einer recht präzisen Einstellung.
Ich wiederhole noch einmal meine Frage in Bezug auf die Montage der Kardanwelle. Soviel ich weiß, läßt sich die Welle mit montiertem Knaggendämpfer nicht in die Schwinge einschieben. Ist das so richtig?
Zum Stichwort "sinkt sanft nach unten" ist mir noch ein uralter Witz eingefallen:
Was ist der Unterschied zwischen einer Lokomotive und einer Nutte?
Na??
Die Lokomotive fährt hart über die Weiche. ......Gruß, Wolfram
Siebenrock Rabatt-Aktion 20. -...
20.09.2024, 08:53 in Diverses