edefault
Aktiv
Jedes Jahr zahle ich brav Steuern & Versicherung - kostet ja nicht die Welt. Derweil steht die Solokuh unterm Vordach und setzt Moos an ... kurzum, Anfang des Jahres reifte der Entschluss, sie mal anzuschmeißen und zum TÜV zu fahren.
Der Reihe nach einige herbe Überraschungen durchnummeriert:
1. letzter TÜV ist *zwölf* Jahre her :-O
2. Vergaser sind komplett verkrustet
Die professionelle Revision beim roten Baron kostet 300€, mir fehlt die Zeit und die Gattin moniert jedweden Benzingeruch. Also raus zum Experten.
3. Kostenvoranschlag Vergaserrevision *mit* Teilen 750€ ... ok, muss sein.
4. Der Rahmen hat doch sehr *viele* Roststellen
5. Schalthebelei, Bremsen, Zylinderköpfe - alles vergammelt
also raus mit dem Rahmen, zum sandstrahlen & spritzverzinken 150€
nach langer reiflicher Überlegung habe dazu ich die 3 Halterungen für das Golf-Autoelektrik-Geraffel am Oberrohr abgeflext. Damit lässt sich - mit ein paar Tricks - auch der alte R100 Tank montieren.
Pulverbeschichtung schwarz vom befreundeten Blechverarbeiter 70€
4 neue rostfreie Gelenke für die verlegte Fußrastenanlage 100€
2 neue Minizündspulen mit Halterung für die Doppelzündung 210€
neuer Seitenständer statt dem an den Sturzbügeln (die entfallen) 250€
Le Mans Tankstutzen aus Indien zum Zurechtfeilen 60€
Edelstahlkrümmeranlage mit Interferenzrohr aus China 95€ (kommt später)
Edelstahlschrauben & -Muttern 50€
2 Aluguss Scheinwerferhalter poliert 25€
Lenkkopflager 50€
es leppert sich! Zum Glück liegen viele Teile in der Kiste, irgendwann vorsorglich angeschafft oder bei eBay geschossen. Zum Beispiel die Gabeldichtringe, oder ein Batteriegestell, eine abgeschnittene linke Schaltereinheit als Ersatz für die zerbröselte.
Während der Vervollständigung entdecke ich noch viele weitere Kleinigkeiten - z. B. dass Federbein hinten und Batterie kollidieren ... man musste schon immer *erst* die Batterie, *dann* Federbein - aber es passte wenigstens.
6. Wieso jetzt nicht? War das Originalfederbein kopfüber montiert?
Es muss sich noch heraus stellen.
Aus der Sammlung habe ich jetzt einen 200er Chrom-Lampentopf, einen Tank von der R100CS (blau metallic/silbern) und Originalkotflügel von der R80ST (rot metallic) kombiniert. Sieht komisch aus, muss für den TÜV erst mal reichen. Hier ein paar Bilder "Work in Progress":
Die kleinen Doppel-Rundinstrumente von der R100 machen sich optisch gut ... liegen aber nur lose drauf - ob man die so ans Funktionieren kriegt, darf bezweifelt werden. Vermutlich am Besten ganz entkernen und innen unter den alten Zifferblättern mit neuer Elektronik vollstopfen.
Viele Aluteile waren so dermaßen oxidiert, da half nur zerlegen und strahlen - kleinere Teile (Tauchrohre) passen glücklicherweise in die hauseigene Strahlkabine, die mit getrocknetem und gesiebtem Spielsand vom Baumarkt läuft und die alte Frische wieder zum Vorschein bringt.
7. Die Krümmer der Keihan 2in2 sind restlos braun, Optiglanz schon lange alle.
8. Die Chinakrümmer gehen nicht am sündteuren Seitenständer vorbei :-(
Und zu lang sind sie auch - außer für die Hoske-Tüten ;-)
Also erst mal die braunen Dinger wieder dran.
Die Keihan hatte keinen schönen Klang - trotzdem fiebere ich den ersten Tönen entgegen. Die Elektrik muss noch, Seilzüge, Vergaser synchronisieren - die Boehm Uhren haben schon neue Schläuche.
Edit: Mit den RedBaron Vergasern von Gerhard Eichele ist sie *natürlich* sofort angesprungen, sogar ohne Choke, weil ich noch keine neuen Züge gelötet habe. TÜV - kein Problem, Straßenverkehrsamt, weil neues Kennzeichen. Auf dem Rückweg versagt eine der Zündspulen. Blöd, dass ich sie nicht über kreuz gestöpselt habe - dann läuft nur noch ein Topf.
Achim vom Hallgeberservice ruft sofort zurück, ich soll erst mal umstöpseln, dann kann ich fahren, halt nur mit je einer Kerze pro Zylinder. Den Leerlaufschalter habe ich vergessen anzuschließen, keine Chance, da dran zu kommen, mit dem Keihan Sammler unterm Getriebe. Also noch mal ab damit.
Probehalber habe ich mal die Sito Auspufftöpfe von der R100 drangehalten, die noch in der Garage standen. Der Durchmesser passt! Klangprobe verläuft sogar stimmig, nicht zu laut, aber auch nicht so untypisch Güllepumpenhaft wie die Keihan.
Zufällig liegen ein paar Dutzend kurz abgekantete Edelstahlblechstücke in der Schrottkiste
da geht noch mal ein Vormittag mit Bohren, Sägen und Feilen dran - und siehe, die fremden Töpfe hängen da, als ob sie schon immer dort gewohnt hätten. Das bleibt so!
Und jetzt endlich mal fahren...
Zum NRW_2V-Forumstreffen im Haus Koppelberg, Wipperfürth, nämlich
Ich muss schon sagen: DAS hat sich gelohnt! So viel Spaß mit Kühen hatte ich schon lange nicht mehr.
Freitags los, da hat es gerade aufgehört zu regnen - aber zu früh gefreut. Anfahrt durch Waschküche zwischen Eschweiler und Köln auf der Autobahn - schade, weil Füße nass - ich Idiot habe die wasserdichten Stiefel stehen lassen - und eine Schmutzschicht auf der Kuh.
Das Bergische Land empfängt mich und meinen Bruder aus Köln auf der R100 mit abtrocknender Strecke. Die Kuh hängt ganz wunderbar am Gas, super handlich wie immer ... *wie* alt sind eigentlich diese Reifen?
Samstag Ausfahrt, angeführt von hoern ... 268km reines Vergnügen ... *DANKE* ... bis auf das Dosen-Hinterherfahren, das ist nicht so meins. Aber in der heterogenen Gruppe muss das wohl sein. Zurück am Sonntag, weils so schön war, noch einen Abstecher durch die Eifel
Keine Ahnung wie viele Kilometer - Tacho und DZM sind aus der Schrottkiste und nur notdürftig in Betrieb. KM-Zähler ist nicht, bei viel Gas auf der Bahn hüpft die DZM_Nadel panisch zwischen null und viel zu viel hin und her. Die alte Springkuh fürchtet sich.
Die Reifen müssen neu ... der hintere hat sich beim Ansetzen zum Überholen im Kalltal gelegentlich seitlich ausgestellt. Damit erschreckt man die Sonntagsfahrer, das ist nicht gut.
Die pflegen zu gerne ihre Vorurteile über Motorradrüpel.
Es war aber vermutlich weise, mit den Dingern *nicht* an der "schnellen Runde mit Phil" durchs Bergische teil zu nehmen. Aber nächstes mal, dann mit ordentlichem Gummi.
Mein Farbberater in der Eifel bestärkt mich in meiner Idee, das Mitternachtsblau metallic vom Tank auf die Maschine auszubreiten. Die "eckigen" Schutzbleche von der ST gefallen ihm nicht: "man sägt ja einen Nierentisch auch nicht einfach eckig".
Auf *keinen* Fall werde ich die Kuh für irgendwas moderneres in Zahlung geben.
Der Gedanke war mir kurz gekommen, bevor ich den R100 Tank oben drauf gelegt und überlegt hatte, wie ihr dessen Stil wohl zu Gesicht stehen würde.
Es ist vielleicht unangemessen sentimental, aber: Dagegen spricht einfach auch die Biographie. 1981 hat die Kuh einem Schnösel gehört, der sie wohl nicht so zu schätzen wusste, und nur einen Sommer damit fuhr. Nach dem Winter 81/82 (abgemeldet) kam sie zu mir, und anschließend sind wir zusammen kreuz und quer durch Europa.
Aber das ist eine andere Geschichte. Hier gehts weiter, wenn sie neue Kleider hat.
Der Reihe nach einige herbe Überraschungen durchnummeriert:
1. letzter TÜV ist *zwölf* Jahre her :-O
2. Vergaser sind komplett verkrustet
Die professionelle Revision beim roten Baron kostet 300€, mir fehlt die Zeit und die Gattin moniert jedweden Benzingeruch. Also raus zum Experten.
3. Kostenvoranschlag Vergaserrevision *mit* Teilen 750€ ... ok, muss sein.
4. Der Rahmen hat doch sehr *viele* Roststellen
5. Schalthebelei, Bremsen, Zylinderköpfe - alles vergammelt
also raus mit dem Rahmen, zum sandstrahlen & spritzverzinken 150€
nach langer reiflicher Überlegung habe dazu ich die 3 Halterungen für das Golf-Autoelektrik-Geraffel am Oberrohr abgeflext. Damit lässt sich - mit ein paar Tricks - auch der alte R100 Tank montieren.
Pulverbeschichtung schwarz vom befreundeten Blechverarbeiter 70€
4 neue rostfreie Gelenke für die verlegte Fußrastenanlage 100€
2 neue Minizündspulen mit Halterung für die Doppelzündung 210€
neuer Seitenständer statt dem an den Sturzbügeln (die entfallen) 250€
Le Mans Tankstutzen aus Indien zum Zurechtfeilen 60€
Edelstahlkrümmeranlage mit Interferenzrohr aus China 95€ (kommt später)
Edelstahlschrauben & -Muttern 50€
2 Aluguss Scheinwerferhalter poliert 25€
Lenkkopflager 50€
es leppert sich! Zum Glück liegen viele Teile in der Kiste, irgendwann vorsorglich angeschafft oder bei eBay geschossen. Zum Beispiel die Gabeldichtringe, oder ein Batteriegestell, eine abgeschnittene linke Schaltereinheit als Ersatz für die zerbröselte.
Während der Vervollständigung entdecke ich noch viele weitere Kleinigkeiten - z. B. dass Federbein hinten und Batterie kollidieren ... man musste schon immer *erst* die Batterie, *dann* Federbein - aber es passte wenigstens.
6. Wieso jetzt nicht? War das Originalfederbein kopfüber montiert?
Es muss sich noch heraus stellen.
Aus der Sammlung habe ich jetzt einen 200er Chrom-Lampentopf, einen Tank von der R100CS (blau metallic/silbern) und Originalkotflügel von der R80ST (rot metallic) kombiniert. Sieht komisch aus, muss für den TÜV erst mal reichen. Hier ein paar Bilder "Work in Progress":
Die kleinen Doppel-Rundinstrumente von der R100 machen sich optisch gut ... liegen aber nur lose drauf - ob man die so ans Funktionieren kriegt, darf bezweifelt werden. Vermutlich am Besten ganz entkernen und innen unter den alten Zifferblättern mit neuer Elektronik vollstopfen.
Viele Aluteile waren so dermaßen oxidiert, da half nur zerlegen und strahlen - kleinere Teile (Tauchrohre) passen glücklicherweise in die hauseigene Strahlkabine, die mit getrocknetem und gesiebtem Spielsand vom Baumarkt läuft und die alte Frische wieder zum Vorschein bringt.
7. Die Krümmer der Keihan 2in2 sind restlos braun, Optiglanz schon lange alle.
8. Die Chinakrümmer gehen nicht am sündteuren Seitenständer vorbei :-(
Und zu lang sind sie auch - außer für die Hoske-Tüten ;-)
Also erst mal die braunen Dinger wieder dran.
Die Keihan hatte keinen schönen Klang - trotzdem fiebere ich den ersten Tönen entgegen. Die Elektrik muss noch, Seilzüge, Vergaser synchronisieren - die Boehm Uhren haben schon neue Schläuche.
Edit: Mit den RedBaron Vergasern von Gerhard Eichele ist sie *natürlich* sofort angesprungen, sogar ohne Choke, weil ich noch keine neuen Züge gelötet habe. TÜV - kein Problem, Straßenverkehrsamt, weil neues Kennzeichen. Auf dem Rückweg versagt eine der Zündspulen. Blöd, dass ich sie nicht über kreuz gestöpselt habe - dann läuft nur noch ein Topf.
Achim vom Hallgeberservice ruft sofort zurück, ich soll erst mal umstöpseln, dann kann ich fahren, halt nur mit je einer Kerze pro Zylinder. Den Leerlaufschalter habe ich vergessen anzuschließen, keine Chance, da dran zu kommen, mit dem Keihan Sammler unterm Getriebe. Also noch mal ab damit.
Probehalber habe ich mal die Sito Auspufftöpfe von der R100 drangehalten, die noch in der Garage standen. Der Durchmesser passt! Klangprobe verläuft sogar stimmig, nicht zu laut, aber auch nicht so untypisch Güllepumpenhaft wie die Keihan.
Zufällig liegen ein paar Dutzend kurz abgekantete Edelstahlblechstücke in der Schrottkiste
da geht noch mal ein Vormittag mit Bohren, Sägen und Feilen dran - und siehe, die fremden Töpfe hängen da, als ob sie schon immer dort gewohnt hätten. Das bleibt so!
Und jetzt endlich mal fahren...
Zum NRW_2V-Forumstreffen im Haus Koppelberg, Wipperfürth, nämlich
Ich muss schon sagen: DAS hat sich gelohnt! So viel Spaß mit Kühen hatte ich schon lange nicht mehr.
Freitags los, da hat es gerade aufgehört zu regnen - aber zu früh gefreut. Anfahrt durch Waschküche zwischen Eschweiler und Köln auf der Autobahn - schade, weil Füße nass - ich Idiot habe die wasserdichten Stiefel stehen lassen - und eine Schmutzschicht auf der Kuh.
Das Bergische Land empfängt mich und meinen Bruder aus Köln auf der R100 mit abtrocknender Strecke. Die Kuh hängt ganz wunderbar am Gas, super handlich wie immer ... *wie* alt sind eigentlich diese Reifen?
Samstag Ausfahrt, angeführt von hoern ... 268km reines Vergnügen ... *DANKE* ... bis auf das Dosen-Hinterherfahren, das ist nicht so meins. Aber in der heterogenen Gruppe muss das wohl sein. Zurück am Sonntag, weils so schön war, noch einen Abstecher durch die Eifel
Keine Ahnung wie viele Kilometer - Tacho und DZM sind aus der Schrottkiste und nur notdürftig in Betrieb. KM-Zähler ist nicht, bei viel Gas auf der Bahn hüpft die DZM_Nadel panisch zwischen null und viel zu viel hin und her. Die alte Springkuh fürchtet sich.
Die Reifen müssen neu ... der hintere hat sich beim Ansetzen zum Überholen im Kalltal gelegentlich seitlich ausgestellt. Damit erschreckt man die Sonntagsfahrer, das ist nicht gut.
Die pflegen zu gerne ihre Vorurteile über Motorradrüpel.
Es war aber vermutlich weise, mit den Dingern *nicht* an der "schnellen Runde mit Phil" durchs Bergische teil zu nehmen. Aber nächstes mal, dann mit ordentlichem Gummi.
Mein Farbberater in der Eifel bestärkt mich in meiner Idee, das Mitternachtsblau metallic vom Tank auf die Maschine auszubreiten. Die "eckigen" Schutzbleche von der ST gefallen ihm nicht: "man sägt ja einen Nierentisch auch nicht einfach eckig".
Auf *keinen* Fall werde ich die Kuh für irgendwas moderneres in Zahlung geben.
Der Gedanke war mir kurz gekommen, bevor ich den R100 Tank oben drauf gelegt und überlegt hatte, wie ihr dessen Stil wohl zu Gesicht stehen würde.
Es ist vielleicht unangemessen sentimental, aber: Dagegen spricht einfach auch die Biographie. 1981 hat die Kuh einem Schnösel gehört, der sie wohl nicht so zu schätzen wusste, und nur einen Sommer damit fuhr. Nach dem Winter 81/82 (abgemeldet) kam sie zu mir, und anschließend sind wir zusammen kreuz und quer durch Europa.
Aber das ist eine andere Geschichte. Hier gehts weiter, wenn sie neue Kleider hat.
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: