Ergebnis 1 bis 10 von 292
Thema: Bremse der GS verbessern
-
10.09.2010, 20:39 #1
Bremse der GS verbessern
Dafür gibts ja die verschiedensten Möglichkeiten.
Spontan fallen mir diese ein:
1. Wechseln der Bremsscheibe und -klötze gegen solche mit besserer Reibpaarung.
2. Anbau einer größeren Scheibe (z.B. HE) mit original Bremssattel.
3. Dito mit 4-Kolbensattel der R100R
4. Anbau einer zweiten Bremsscheibe mit 2- oder 4-Kolbensätteln (hoher Aufwand)
Nachdem ich 1. probiert habe (Brakingscheibe mit organischen EBC Klötzen) war ich eigentlich mit der Bremsleistung zufrieden, allerdings erfordert die Bremse eine hohe Handkraft worunter wiederum die Dosierbarkeit leidet. Auch die Montage eines 12er Handbremszylinders hat zwar eine leichte Besserung ergeben, aber noch nicht den Erfolg, den ich mir gewünscht hatte.
Als ich neulich in der BMW-Werkstatt meines Vertrauens war, fiel mein Blick auf die Bremse einer Kawasaki, die dort auf der Bühne stand. Eine schön zierliche 6-Kolben-Zange. Einmal mit dem Zollstock gemessen, sie baut nicht breiter als die 48er Brembo.
Also habe ich mir so einen Sattel von einem Gebrauchtteilehändler besorgt. In gutem Zustand mit nahezu neuwertigen Bremsklötzen für schlanke 60€...
Dieser Sattel stammt von einer Suzuki Hayabusa und hat 4x 27mm und 2 x 24mm Kolben. Die Summe der Kolbenbodenoberflächen ist etwas kleiner als die der 48er Brembos. Daher könnte ich rein rechnerisch ich den 12 HBZ beibehalten.
Bei der Probemontage habe ich dann einige freudige Ausrufe von mir gegeben, zum ersten passt der Radius des Sattel und der Bremsklötze perfekt an den Radius der BMW Bremsscheibe und zum zweiten passt sogar die Lage der unteren Befestigungsschraube perfekt an den Gabelholm der BMW!
Nur die obere Befestigungsöse muss an die Gabel adaptiert werden.
Dafür habe ich unseren "Hochleistungszerspaner" Granada angesprochen und er hat mir, nach laienhaften Zeichnungen und ein paar Fotos von mir, den ersten Prototypen des Adapters zugeschickt. Ein paar kleine Nacharbeiten waren erforderlich, aber dann passte auch die obere Befestigung.
Heute kam dann auch die Stahlflexbremsleitung (94cm lang, 2x B-Anschluss, eine M10x1 und eine M10x1,25 Hohlschraube) von www.stahl-flex.de (vorgestern Abend bestellt!).
Montiert, neu befüllt und entlüftet war die Anlage schnell, und nach einer etwa einstündigen Fixierung des Bremshebels mittels Kabelbinder liegt der Druckpunkt jetzt auch perfekt dort, wo ich ihn gerne habe.
Die alten (fast neuen) Bremsklötze des Tokico-Sattels habe ich gereinigt und die Belagfläche glasperlgestrahlt und dann montiert.
Nach kurzer Einbremsung auf der Straße hat sich schnell eine tolle Bremse dargestellt: Mit zwei Fingern bedienbar und bis zum pfeifen des Reifens zu dosieren, kaum ein Unterschied zur sehr guten Bremse meiner türkischgrünen R100R.
Achja: Leichter als der 48er Brembo ist der Tokico-Sattel auch noch...
Ich bin zufrieden.
Als nächstes gehts zum TÜV...Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
-
10.09.2010, 21:06 #2
- Registriert seit
- 29.08.2009
- Beiträge
- 12.419
Hallo Detlev !!
Tolle Sache das. Wenn Du jetzt noch sagst, das die Zange die Tokico 00-01 ist, und serienmässig an der ZX9R verbaut wird, raste ich aus !!! So ein Teil hab ich seit ´nem Jahr im Keller liegen (hab ich geschenkt bekommen...) und wusste bislang nicht, was ich damit anfangen soll....
-
10.09.2010, 21:11 #3
Das soll irgendeine Standardzange sein, die an etlichen japonesichen Krädern verbaut ist. Wo finde ich denn die Bezeichnung?
Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
-
10.09.2010, 21:56 #4
- Registriert seit
- 29.08.2009
- Beiträge
- 12.419
Draufstehen tut es nicht, mir hat das der Vorbesitzer mitgeteilt...
-
10.09.2010, 21:58 #5
Ich habe inzwischen recherchiert: Es handelt sich um einen linken 00-01 wie er u.a. in der ZX9R sowie auch Hayabusa und einigen mehr verbaut wurde. Befestigungslochabstand 90mm!
Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
-
10.09.2010, 21:58 #6
Hallo!
Die Idee mit dem 6-Kolben Bremssattel ist nicht schlecht.
Ich habe letztes Jahr auch die Bremse meiner GS umgebaut. Habe mir ein komplett neues Vorderrad aufbauen lassen mit der Radnabe von der HP2 Enduro in Verbindung mit dem HE-Adapter (leicht modifiziert) und der dazu gehörigen Bremszange. Die Bremsscheibe ist von Galfer (320mm). Bremsbeläge habe ich welche aus Sintermetall drin, z.Z. von FERODO, versuche aber mal noch die Sinderbeläge von LUCAS (evtl. packen die ja noch besser zu).
Anbei noch ein paar Bilder.
Gruß Max
-
11.09.2010, 12:26 #7Gruss aus dem Westen der Schweiz,
- Joerg
--
SchweizerSchrauber.ch | 1990er R80GS und K100LT | Moto-Chalet.ch
LED-Voltmeter, Heizgriff-Steuerung, Tachogeber-Adapter, LED-Rücklichteinsätze und mehr
Technische Fragen? Bitte ins Forum stellen - kein PN - Wissen ist für alle da! Danke fürs Verständnis
-
11.09.2010, 19:14 #8
Jau! Heute ne 350km Werftprobefahrt durchgeführt. Die Bremse ist großartig, nicht zu bissig und perfekt zu dosieren. Bei Bedarf pfeift der Reifen! Lediglich der Leerweg am Handbremshebel könnte etwas geringer ausfallen, ich werde mal nen 13er HBZ probieren.
Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
-
11.09.2010, 19:45 #9
Hi Detlev,
Glückwunsch zur technisch sicherlich guten Lösung.
Optisch sind die Adapterlösungen allerdings der Alptraum schlechthin. Mit der sehr weit vorne liegenden Sechskolbenzange sieht es finde ich noch extremer aus.
Ich persönlich bevorzuge lieber Lösungen mit anderen Gabeln und passenden Zangen ohne Adapter. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack........
Wenn´s gut bremst und Dir gefällt ist es primaSchöne Grüße aus dem wilden Südwesten
Dominik
-
11.09.2010, 19:48 #10Grüße,
Detlev
„Verzweifle nicht, wenn Du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.“
/7 Fußbremspedal verlängern
26.09.2024, 23:49 in Mechanik