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27.09.2016, 06:38 #21
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27.09.2016, 11:37 #22
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Zum Thema "Wiederbelebung":
Vor einigen Jahren kam ein ehem. Arbeitskollege zu mir und meinte "Du machst doch an Motorrädern - ich hätte da mal was". Er hatte eine Kawa KLR 650 geschenkt bekommen, die 15 Jahre lang draußen am Pflaumbaum lehnte.
Zu dem Zeitpunkt hatte Aldi noch keine Endoskope und ich keinen Bock, an der Grotte den Kopf runterzunehmen und alles im Detail zu checken (Wasserkühlung!).
Wir haben besprochen, daß, bevor Geld in den Ofen fließt, erst einmal gecheckt werden muss, ob die Karre irgendwie zum laufen zu kriegen ist. Also Luft in die Reifen, Tank reinigen, Vergaser reinigen, Batterie von meiner BMW ran, frisches Öl rein, einen Spritzer Öl in die Kerzenbohrung (der Zylinder war frei!), Sprit rein und mal auf's Knöpfchen drücken.
Der Motor drehte durch, sprang aber nicht an. In Intervallen haben wir immer mal wieder einen Startversuch gemacht, nicht länger als 20-30 Sekunden, dann den Anlasser etwas abkühlen lassen.
Nach ca 10 Minuten fiel auf, daß der Anlasser 'leichter' drehte, und der Krümmer war plötzlich lauwarm.
Nach weiteres 10 Minuten war sowas wie Auspuffgeräusch zu hören. Der Motor lief aber noch nicht von allein.
Weitere 10 Minuten und der Motor lief - einigermaßen rund, aber nicht mehr - im Standgas. So haben wir ihn erst mal tuckern lassen.
Danach sprang der Motor recht gut an, wir haben alles gecheckt, Bremsen gängig gemacht und die Kiste zum TÜV gebracht und die erste fahrt habe ich gemacht. Die Kiste war lahm - das sollen 50 PS sein - niemals! Danach habe ich das Motorrad übergeben, nochmal frisches Öl rein und gut.
Nach 1 Jahr kam der Kollege vorbei, und freute sich über sein Motorrad. Ich bin nochmal gefahren, und das Ding ging richtig gut. Bis heute läuft das Motorrad zuverlässig und kräftig, der Kollege fährt wenig aber wenn mit Spaß.
Ich gehe davon aus, dass die Zylinderwand angerostet war und die Kolbenringe ebenfalls nicht ordentlich iefen. Diese "Instandsetzung / Wiederbelebung" war natürlich eine Roßkur, friss oder stirb für immer. Es sollte halt mit wenig Aufwand was werden. Aber unterm Strich würde ich sagen, daß es durchaus erfolgreich war. Für mich ein Beispiel, daß es durchaus zielführend sein kann, wenn man einfach mal probiert.Es muss halt auch unter wirtschaftlichen Aspekten abgewägt werden.Grüße, Thomas
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27.09.2016, 20:33 #23
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Habe vor einem Jahr meine 90S aus 20 Jahren Dornröschenschlaf geweckt, vor der Stilllegung bekam sie damals frisches Öl und wurde nochmal ordentlich heißgefahren. Ich meinte letztes Jahr auch, ich müsste die Ölwanne abnehmen und irgend welche schwarze Pampe rauswaschen. Aber da war nix, alles blitzesauber!
Rost in den Zylindern war ebenfalls kein Thema, das sah alles einwandfrei aus. Allerdings habe ich derartiges schon gesehen, wo an der Position der Kolbenringe richtige Riefen in die Zylinder gefressen waren. Der Besitzer hatte das Ding hin und wieder laufen und danach wieder stehen gelassen, aber nie richtig warm gefahren.
Somit: Es hängt wohl ganz davon ab, was du vor 22 Jahren angestellt hast...
Gruß,
Georg
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27.09.2016, 20:46 #24
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
genau das ist das schlimmste was man machen kann!
Der Vorbesitzer meiner 36 Jahre alten 75/5 hat sie ab und zu mit dem Kickstarter ein paar Umdrehungen machen lassen, vor dem Stillegen hatte er noch Öl und Filter gewechsel, der Motor ist in einem Zustand wie er nach 15.ooo km sein soll, also fast wie neu.
Kein Ölverbrauch, das Öl ist nun nach 800 Kilometern noch klar und hell.
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01.11.2016, 19:44 #25
Stand der Dinge: 90s nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Hallo, zum Stand der Dinge:
Es sieht bisher so aus, dass ich Glück habe!
Eben habe ich den Motor, der inzwischen standesgemäß in einem Motorenständer sitzt, mit der Knarre butterweich, wie ich mich noch von früher erinnern kann, drehen können! Da war keinerlei Anfangswiederstand oder Rucken oder Haken. Natürlich waren die Zündkerzen herausgedreht.
Die Vergaser habe ich inzwischen teildemontiert. Sieht gut aus, keinerlei Blühen oder andere Oberflächenveränderungen. Ich werde mir bei Stein-Dinse den Dichtungssatz, den Hebel-Choke - ein Hoch auf das Ende dieser ungeliebten Chokezüge! - und noch ein paar andere Teile besorgen. Als ich die Maschine abgemeldet habe, gab es noch nicht diese einfachen Internet-Einkaufsmöglichkeiten...
Eine Überraschung ist die Steckerplatte, die nicht die originale ist, offensichtlich habe ich mir selbst eine gebaut! Ich wußte es nicht mehr. Jedenfalls habe ich vor gut 30 Jahren den Kabelbaum, abgeleitet von einem /7, gut dokumentiert.
Nachgeforscht habe ich auch: Rahmen gleich Motornummer, Code 0276, Produktionsmonat: 04/75, 8-Ritzel-Anlasser. Das Typschild ist rechts auf den Unterzug geklebt, weil der Verkleidungshalter auf den Lenkkopf musste.
Gekauft mit 23034 km 1977/78.
Winter 78/79 mit 36788 km vollständig auseinander alles neu gelagert + S-Verkleidung + RS-Lenker + RS-Feder.
1979 3 Zuvis auf der Nordschleife;
Winter 1979/80 Köpfe überarbeitet, Verdichtung erhöht, Handbremse von R65.
1980: 1. Zuvi im Regen ohne eine Verkleidung und mit stockender Gabel. 2. Zuvi mit der geschlossener Verkleidung und Höcker in der dritten Runde Sturz bei einsetzendem Regen. Danach keinen Bock mehr auf den Stress!
1989 mit 68897 km: Neuer Kabelbaum, Steckerplatte unter Tank, starre Leitung zwischen Bremszangen, Ölabscheider. Mit Reserve-Benzin und 2,5 kg Werkzeug: 98 kg vorne, 101 kg hinten.
1994 mit 72571 km stillgelegt und demontiert, umgezogen.
Seit 1.10.2016 "Wiedererweckung".
R65 Armatur, Verkleidungshalter, Stecker für Verkleidungsfeste Elektrik
Das "entwurzelte" Typschild
Die selbst-gefrickelte Steckerplatte!
Eine Bremsleitung wie die Originale zum rechten Schwenksattel. Billig, wenn man nach zahlreichen Versuchen die richtige Form und Länge gefunden hat. Statt Entlüftung eine lange starre Leitung von rechts nach links über den Kotflügel zum linken Bremssattel. Den TÜV hat das damals nicht gejuckt...
Echtes Nordschleifen-Souvenir!
So viele Löcher kann man sich leisten, wenn die Verkleidung vorne ganz geschlossen ist. Allerdings kann man sie auch zur Kühlung gut brauchen. Praktisch ist das Loch vor der Lima. Die großen Löcher lassen sich mit den unteren Stopfen der Telegabel schliessen.
Überall Löcher, mehr als ich erinnern konnte. Der Schwungscheibenaußenring stark erleichtert, da musste ich etwas Farbe auftragen, um die Zündmarkierungen zu erkennen.
Morgen Termin bei Patrick: Getriebe öffnen.
So, genug des Geschwätzes, bis demnächst!Geändert von er90es (01.11.2016 um 19:47 Uhr)
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30.12.2016, 16:36 #26
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
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30.12.2016, 16:45 #27
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Hallo Gerd,
für dich zur Motivation: Habe zufällig gerade heute das Album über die Restauration meiner R90S hier erstellt (da waren ebenfalls gut 20 Jahre drübergegangen):
http://forum.2-ventiler.de/vbgallery...erien/Schorse/
In der vergangenen Saison war ich immer wieder von neuem begeistert, wie das Ding sich fährt und was da geht - bei einem 40 Jahre alten Bock! Ich hab auch noch was Moderneres, aber bei aller modernen Perfektion: Der Spaßfaktor auf der 90S ist einfach genial! Meist kam ich tief zufrieden und grinsend nach Hause.
Dazu kommt noch eine sehr kommunikative Komponente dieses Hobbys: Immer wieder wird man an der Tanke angequatscht...
Ich wünsch Dir viel Spaß und Erfolg!!!
Gruß,
GeorgGeändert von Schorse (30.12.2016 um 16:54 Uhr)
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30.12.2016, 17:33 #28
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Genau deswegen habe ich immer wieder Freude an mein R100S, die sind seltener als R90S. Haben leider (noch) nicht den Kultstatus.
Leute koennen oft nicht glauben das es sich um ein 40 Jahre altes Krad handelt.
Beim tanken oder auf ander Stellen wo ich absteige oder wegfahre sehr oft Gespraeche wegen diese alte Technik.
Auch noch ein 4Ventiler GS in meiner Garage, ich fahre sehr gerne mit das R100S.
PaulGeändert von Gullwing (30.12.2016 um 17:34 Uhr)
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30.12.2016, 18:25 #29
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31.12.2016, 09:51 #30
AW: 90s Motor nach 22 Jahren wieder in Betrieb nehmen
Hätte ich damals mehr Bilder gemacht...
Aber Frage: http://forum.2-ventiler.de/vbgallery...tage6.JPG.html Welche Zündung ist das? Der Hallgeber sieht aus wie meine Bosch TSZ?
Krezgelenk / Schwingenlager...
27.04.2024, 06:53 in Mechanik