Ergebnis 31 bis 40 von 108
-
26.01.2022, 09:58 #31
- Registriert seit
- 05.08.2017
- Beiträge
- 194
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
Hallo, Rudi,
man wundert sich oft, was so alles patentiert werden soll.
Die Unzulänglichkeiten des 2V-Brennraums resultieren aus dem Bestreben, mit möglichst wenigen Zylinderkopfvarianten und Kopfdichtungen eine ganze Motorenbaureihe mit mehreren Hubraum-, Leistungs-, und Verdichtungsvarianten darzustellen. Das ist eine durchaus gängige Praxis im Motorenbau, bei der thermodynamische Kompromisse im Sinne der Fertigungsvereinfachung hingenommen werden müssen.
Der Patentanspruch enthält eine Kombination lang bekannter konstruktiver Massnahmen wie Kolbenüberstand und Quetschkantengestaltung, die die konstruktiven Eigenheiten der 2V-Brennräume gezielt aufgreifen.
Auch ich hatte mal die Idee, eine konstruktive Lösung im Bereich des Ventiltriebs schützen zu lassen und deshalb einen Patentanwalt kontaktiert. Seine Auskunft: Das könnte man als Gebrauchsmusterschutz anmelden, aber nicht als Patent, da der Idee keine grundsätzlich neue Erfindung zu Grunde liegt.
Dein Link enthält eine Offenlegungsschrift von 2017, mit der der Patentanspruch erhoben wurde. Dieser Patentanspruch ist anscheinend nicht weiter verfolgt worden und das Patent deshalb bis heute nicht erteilt.
Nach meiner Einschätzung ist dieser Anspruch nicht patentfähig, sondern nur als Gebrauchsmuster schutzfähig. Der finanzielle Aufwand wäre dabei vergleichbar mit einer Patentanmeldung.
Gruß
Helmut
-
26.01.2022, 10:29 #32
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
Moin moin,
Da ich schon ein paar Jährchen in dem Bereich unterwegs bin....
Wie schon richtig bemerkt, handelt es sich lediglich um eine Patentanmeldung. Es wird auch nie eine B-Schrift davon geben, da das PCT-Verfahren ein reines Anmeldeverfahren ist.
Das PCT-Verfahren dieser Anmeldung ist auch mittlerweile tot, es gibt aber in der Patentfamilie ein deutsches Gebrauchsmuster, welches noch zu existieren scheint.
M. E. dürfte es aber schwer sein, dieses Gebrauchsmuster durchzusetzen.
Und ja, anmelden kann man erstmal so gut wie alles, Anwaltszwang besteht in DE auch nicht. Was draus wird zeigt sich immer erst im Nachgang. Es trägt aber definitiv zur Reduzierung des Eigenkapitals bei.
Gruß
JogiHeutzutage ist dumm zu sein nicht einfach, die Konkurrenz ist zu gigantisch.
-
26.01.2022, 11:06 #33
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
Scheinbar habe ich meine Frage nicht klar genug formuliert. Was mich immer noch reizen würde zu verstehen, ist:
- worin liegt der Vorteil, bei der Darstellung einer Quetschfläche den Kolben nicht nur an seinem Dom, sondern schon am Außenrand in den Zylinderkopf reinragen zu lassen ("Kolbenüberstand")?
- Das ist identisch zur Frage "wo liegt die Dichtung?"
Ich hab mal die Zng. aus dem Antrag genommen. Rot ist die Lage der ZKD mit Kolbenüberstand, grün die Alternative. Ist meine Frage jetzt verständlich? 2 Hypothesen habe ich ja bereits geschrieben.
-
26.01.2022, 11:27 #34
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
M.E. ist das kein Vorteil, sondern eher ein Nachteil. Das Bild ist ja nur symbolisch und zeigt nicht die realen Verhältnisse. Ein (Kern-) Problem bei der Quetschkanten-Anpassung ist meist, dass man so eine Quetschkante nicht hin- sondern nur wegfräsen kann. Also muss man ausreichend "Fleisch" finden, das (ohne die restliche Funktion wie bsp. Verdichtungsverhältnis zu beeinträchtigen) weggefräst werden kann um damit die QK wie gewünscht auszugestalten.
Mein Verdacht ist, daß DS simpel einen Kolben mit passender Verdichtungshöhe gefunden hat, der entsprechend "Fleisch" liefert und er sich mit der "Erfindung" das Exklusivrecht darauf sichern wollte.Gruß,
Markus
--- jetzt wollte ich mir gerade einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten und hab' mir doch tatsächlich versehentlich ein Bier aufgemacht. Ich Schussel.
-
26.01.2022, 11:47 #35
-
26.01.2022, 11:48 #36
- Registriert seit
- 17.04.2007
- Beiträge
- 2.021
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
Meine Interpretation:
Wenn man auch den konischen Bereich der Kalotte als Quetschfläche ausnutzen möchte, braucht man dazu einen geringen Abstand zwischen Kolben und Kopf.
Also kann man
a) den Kopf abfräsen oder
b) durch einen anderen Kolbendom mit höherem Feuersteg den Kolbendom näher Richtung Kopf bringen.
Dirk hat desöfteren geschrieben, man solle am Kopf kein Material entfernen, weil er thermisch so hoch belastet sei.
-
26.01.2022, 12:09 #37
- Registriert seit
- 27.02.2007
- Ort
- 53859 Niederkassel
- Beiträge
- 7.818
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
-
26.01.2022, 12:33 #38
-
26.01.2022, 13:00 #39
- Registriert seit
- 05.08.2017
- Beiträge
- 194
AW: Das Geheimnis der Quetschkante
Hallo, Marcus,
das sehe ich genauso. Einen derart deutlichen Kolbenüberstand versucht man unbedingt zu vermeiden, weil in den entstehenden Spalten Klopfnester entstehen können. Auch können sie zu unvollkommener Verbrennung führen, weil die Flamme bei Teillast in dem engen Spalt erlischt. Von der möglicherweise dadurch erhöhten Emission unverbrannter Kohlenwasserstoffe wollen wir hier gar nicht reden.
Ich hätte mal gerne - so vorhanden - Versuchsergebnisse gesehen, die den angeblichen Vorteil dieser Lösung belegen.
Vor diesem Hintergrund und aus eigenen Entwicklungserfahrungen an Otto- und Dieselmotoren würde ich davor warnen, diese Lösung nachzubauen.
Gruß
Helmut
-
26.01.2022, 13:14 #40
- Registriert seit
- 17.04.2007
- Beiträge
- 2.021
Gabelrätsel II.te
17.04.2024, 21:49 in Mechanik