[Dakar-Q]

Hallo zusammen,
vorab: ja, ich habe die Suchfunktion genutzt, möchte aber doch eine individuelle Beratung der Spezialisten
WIR machen eine Babypause...
Die Ausgangslage:
- R100GS EZ 90 Paris Dakar 60 TKM soll in trockener Garage eingemottet werden
- VCI-Plane von Tante Louise ist gekauft
- Q ist gründlich gereinigt und nach Trockenfahrt mit Wachs und Fahrradpflegeöl eingesprüht
- Felgen sind poliert und ebenfalls eingesprüht
- Reifendruck ist erhöht
- Batterie ist ausgebaut
- Flüssigkeiten (Getriebe, Brems, Gabel, Kardan) sind in 04/2011 gewechselt worden, neues Motoröl 11/2011.

Was macht Motor- Vergasertechnisch noch Sinn? Sprit ablassen? Was ist mit LuFi, Auspuff mit Öllappen verschließen?

Hab ich noch was vergessen? Ich freue mich auf eure guten Vorschläge...
Gruß
Markus

 

[mk66]

- VCI-Plane von Tante Louise ist gekauft

... Sprit ablassen?

Sprit unbedingt raus (Vergaser & Tank). Jedenfalls bei allem was über eine normale Winterstillegung hinaus geht. Möglichst vollgetankt stillegen war vorgestern, zumindest bei längerer Standzeit! Der moderne Sprit verliert schnell die Zündfähigkeit, kippt um und richtet Schäden an. Ausupff und LuFi verschließen ist auch ok, Ein bisschen Öl oder Motorkonservierer in die Zündkerzenlöcher und den Motor kurz durchdrehen. Manche drehen dann den Motor noch auf OT.

Zu dem VCI-Kondom würden mich mal "Erfahrungen" der anderen interessieren. Ich hab auch so ein Teil rumliegen und eine R100GS PD mit 16 TKM, die schon wieder 1 1/2 Jahre (ungeplant) rumsteht. Die Tests der VCI-Hüllen waren ja sehr gut, über die "Plastik und Lackverträglichkeit" der VCI - Inhibitoren gab es mal kritische "Meinungen". Da würden mich mal echte "Erfahrungen" Interessieren, am besten von jemanden der eine BMW aus den 80er/90er Jahren da eine Weile drin hatte. Gibt´s da jemanden?

Am besten wäre es die Kiste gar nicht stillzulegen sondern ab und zu damit zu fahren. 1-2 Mal im Jahr eine längere Fahrt (Frühjahr und Herbst) reicht m.E. völlig aus.

Grüße
Marcus

 

[chlöisu]

Guten Tag Markus
Ich gehe mit Marcus einig, weiss aber nicht, ob Deine GS, wie meine, einen Stahltank hat. Wenn ja, würde ich nach der Entleerung grosszügig WD 40 o.à. einsprühen, so dass das blanke Blech nicht rosten kann, was es sonst wegen des Kondeswassers tun würde

 

[Dakar-Q]

Sprit unbedingt raus (Vergaser & Tank).
Am besten wäre es die Kiste gar nicht stillzulegen sondern ab und zu damit zu fahren. 1-2 Mal im Jahr eine längere Fahrt (Frühjahr und Herbst) reicht m.E. völlig aus.

Grüße
Marcus

Hallo Namensvetter,
den Vergaser dann noch mit WD40/Ballistol einsprühen?

Plan b) sieht eine bis zwei (Erhaltungs-)Fahrten p.a. vor

Besten Dank schon einmal für die Tips...
Die PD hat einen Kunststofftank.
Gruß
Markus

 

[Detlev]

Zum Tank: Wenn ich einen Tank längere Zeit lagere, nehme ich nach ablauf des Benzins die Benzinhähne ab und lasse die letzten Reste von dem Kram rauslaufen. Danach nehme ich ein Glas voll Brennspiritus und kippe das in den Tank, schwenke den Tank so lange, bis alle Oberflächen einmal von dem Spiritus benetzt wurden und lasse das Zeug auch wieder ablaufen. Anschließend lasse ich den Tank ohne Benzinhähne und ohne Tankdeckel ein bis zwei Wochen offen stehen, damit er innen völlig austrocknet.
Dann montiere ich die Benzinhähne wieder, fülle ca 200ml Motoröl in den Tank, Deckel drauf und wieder gut ausschwenken.
Das Motoröl lasse ich dann drin und lass es erst vor der Inbetriebnahme wieder ab.
Wenn das Motorrad viele Jahre stehen soll hat es sich bewährt, alle Jahre ein bis zweimal eine Batterie anzuschließen und bei ausgebauten Zündkerzen den Anlasser so lange zu betätigen bis die Öldruckkontrolle ausgeht. dadurch wird sicher gestellt, dass alle Lager gut geschmiert bleiben und auch die Kolbenringe nicht festbacken. Auch die Wellendichtrige danken es. Anschließend die Kerzen wieder rein und Ansaugstutzen sowie Auspuffende mit öligen Lappen verschließen. Vergaser demontieren, reinigen, mit Ballistol einsprühen und trocken weglegen.

 

[Mumpfel]

Hallo ihr,

zu den Tanks gibt es zweierlei Meinungen:

1. Tank ganz entleeren und ich würde persönlich Detlef's Ausführungen mit dem Öl ausschwanken favorisieren.

2. Tank so voll wie möglich machen um so wenig Luft wie möglich drinnen zu haben, da der heutige Kraftstoff die Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Diese wird bei Temperaturschwankungen der Umgebungsluft durch die Tankentlüftung hin und her gewechselt.

Bei Methode 2 gebe ich immer einen Zusatz mit in den Kraftstoff, welcher das Benzin stabilisiert und Wasser bindet. Persönlich tendiere ich aber immer mehr zu Detlef's Methode. Zusätzlich verstopfe ich LuFi und Auspüffe mit öligen Lappen, stelle die Kolben auf OT um die Ventilfedern zu entlasten, entleere die Vergaser, fülle ein bisschen Öl in die Schwimmerkammern und entlaste die Reifen.

Gruß Michael

 

[hubi]

Tank ganz vollmachen hatte vor vielen Jahren seine Berechtigung, als der Sprit alterungsstabil war. Heute ist da soviel Zeuch drin, das umkippt, daß ich das nicht mehr guten Gewissens empfehlen kann. Also nach Detlevs Methode trockenlegen, beim PD-Tank kannst Du Dir konservierende Massnahmen sparen

 

[traebbe]

Hallo zusammen

Zitat von Mumpfel:
....stelle die Kolben auf OT um die Ventilfedern zu entlasten....

Das wiederum funktioniert nur bei einem Einzylinder.
Wenn beim Boxer der eine Kolben auf Zündungs-OT steht, steht der andere Kolben auf Auslass-OT.
Beim Zündungs-OT sind beide Ventile geschlossen und die Ventilfedern entlastet, beim anderen dagegen sind beide Ventile (Überschneidung zwischen Auspuff- und Ansaugtakt) geöffnet und dementsprechend auch die Ventilfedern belastet.
Das OT-Stellen dient wahrscheinlich mehr dazu, dass die Kolbenringe nicht hässliche Spuren im Zylinder hinterlassen.
Nur was ist besser ?
OT oder UT?
Ich persönlich würde evtl. soweit gehen, dass ich den Motor bei längerer Standzeit bis obenhin mit dünnflüssigem Öl auffüllen würde, denn auch die wechselnden Temperaturen erzeugen im Motorgehäuse Kondenswasser, das sich dann irgendwo niederschlägt.
Mit Kolben auf OT, damit die Zylinder auch geflutet werden.
Ebenso würd ich das Getriebe fluten.
Wenn nach Jahren sowas rauskommt wie in hubis PD-Fred..

 

[mk66]

Wenn beim Boxer der eine Kolben auf Zündungs-OT steht, steht der andere Kolben auf Auslass-OT.
Beim Zündungs-OT sind beide Ventile geschlossen und die Ventilfedern entlastet, beim anderen dagegen sind beide Ventile (Überschneidung zwischen Auspuff- und Ansaugtakt) geöffnet und dementsprechend auch die Ventilfedern belastet.

Grundsätzlich richtig. Aber schon mal nachgeschaut, wie weit die Ventile des anderen Zylinders da offen sind?

Grüße
Marcus