flyndancer

Einsteiger
Hallo liebe Zweiventil-Enthusiasten,
ich besitze seit 1988 eine R80G/S Bj 1981. Motor bzw. Kolben wurden vor einiger Zeit bei 100.000 km ausgebaut und ohne Beanstandung und mit neuen Dichtringen wieder zusammengebaut. Motor läuft 1a.
Das Getriebe wurde vor 6 Jahren getauscht, da der Flansch am Getriebeausgang gebrochen war. Getriebe wurde durch ein Fachwerkstatt getauscht. Bei einer Ausfahrt im letzten Jahr hat dann das Problem begonnen, dass der Kupplungsgriff immer stärkere Handkraft benötigte um die Kupplung zu trennen. Das Schalten der Gänge ging dann auch etwas schwer.
Ich habe mich dann hingesetzt, habe die Ausrückstange und Kolben ausgebaut. Der Kolben ist der aus Metall, kann also nicht aufquellen. Hab dann alles gereinigt und wieder zusammengebaut. Alle Züge überprüft wegen eventuell Knickstellen und alle Lager gereinigt und gefettet. Bowdenzug ist auf korrekte Länge eingestellt.
Nach dem Einbau bei der Probefahrt ging das Ziehen der Kupplung wie Butter. Die Gänge ließen sich weich schalten.
Gestern wollte ich dann mal wieder eine größere Runde fahren. Nach ca. 40 km fing das Problem dann wieder an. Zugkraft am Griff war wieder sehr hoch, Kupplung trennte nicht richtig und die Gänge ließen sich nur schwer einlegen. Beim Anhalten an einer Ampel trennte die Kupplung dann gar nicht mehr und der erste Gang blieb drin, sodass der Motor abgewürgt wurde. Hab das Krad dann abgestellt und bin mit meiner Frau weitergefahren. Auf dem Rückweg nach 3 Stunden, haben wir die 80er wieder eingesammelt. Bei kaltem Motor hat die Kupplung dann wieder normal funktioniert.
Hat jemand eine Idee, wo man den Fehler suchen muss?

Danke schon mal im Voraus für konstruktive Antworten.
Grüße Flyndancer
 
Hallo,

schau Dir mal das kleine Lager am Ausrückhebel an!
Ich geh davon aus, dass der Kupplungszug sauber verlegt ist.
Wenn du da nichts findest, bau das Getriebe raus und überprüfe die Verzahnung am Getriebeeingang sowie das Ende der Druckstange an der Druckfeder.

Gruß

Kai
 
Moin.
Bin jetzt kein Experte für die 1981er Motoren.
Aber müßte da nicht der leichte Schwung und ein Kunststoffkolben drin sein ?
Wie dem auch sei:
Wenn nach 40 km alle schwergängig wird liegt der Verdacht nahe, daß die Temperatur des Getriebes innnerhalb der Kupplungsbetätigung was zum klemmen brachte.
Also max. Durchmesser des Druckkolbens raussuchen und vergleichen mit dem IST-Zustand. Notfalls korrigieren um die üblichen 2/100 mm, so daß nix mehr klemmen kann.
 
Die 81er G/S hat die Stahlkolben drin. Da ist nix mit Kunststoff wenn da noch alles Original ist.:nixw:

Gruß

Kai
 
Kann man an der Druckstange etwas erkennen, das auf ständiges Reiben entweder in der Eingangswelle oder an der Kupplungsfeder hindeutet?

Wenn der Kolben hinten am Getriebe frei ist, kann eigentlich nur noch die Druckstange in der Welle klemmen, warum auch immer.

Nur noch mal zur Sicherheit: Der Kupplungszug hat am Lenkerhebel die 2mm Spiel?

Und, nach dem Getriebewechsel bist Du noch einige Zeit problemlos gefahren?

Viel Erfolg und Gruß, Frank
 
Vielleicht fehlt auch nur etwas Kupplungsnabenfett oder auch Staburags an der Vielverzahnung der Kupplungsscheibe/Getriebeeingangswelle.
Bei zunehmender Temperatur geht’s dann schwerer.
 
Kai hat bereits (fast) alle möglichen Fehlerquellen benannt. ;)
Weiteres wurde im Beitrag vor meinem durch Jörg genannt. (für mich ebenfalls ein ganz heißer Kandidat des beschriebenen Fehlers ;) )

Mir fiele noch ein:
Wurde die Kupplung in den letzten Jahren mal ausgebaut oder ersetzt?
z.Bsp. für den Tausch der Ölpumpe oder des Wellendichtrings?

Falls Du das Getriebe ausbauen musst, ginge das an der G/S auch ohne Demontage der Schwinge. Nach Lösen des Kardans, Demontage des Endtopfes (Krümmer & Sammler können dran bleiben), des Federbeins, des Batterie- sowie LuFi-Kastens, die vordere Motorhalterung lösen und die hintere ganz entnehmen. Anschließend den Motor mit einem Wagenheber (mit Holz- oder Kunststoffauflage) leicht hinten anheben. Geht zwar etwas eng her, aber man bekommt auf die Art das Getriebe aus dem Rahmen. Mehrfach an meiner G/S so praktiziert.

Falls die Kupplung demontiert oder ersetzt werden muss (vermutlich jedoch nicht) unbedingt die Kurbelwelle gegen Verrutschen vorne im LiMa-Kasten sichern.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Fehlersuche sowie bei dessen Beseitigung. :gfreu:

@Stephan: Selbst in meiner EZ '90 GS PD war noch der Stahlkolben drin. ;)

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:

Falls Du das Getriebe ausbauen musst, ginge das an der G/S auch ohne Demontage der Schwinge. Nach Lösen des Kardans, Demontage des Endtopfes (Krümmer & Sammler können dran bleiben), des Federbeins, des Batterie- sowie LuFi-Kastens, die vordere Motorhalterung lösen und die hintere ganz entnehmen. Anschließend den Motor mit einem Wagenheber (mit Holz- oder Kunststoffauflage) leicht hinten anheben. Geht zwar etwas eng her, aber man bekommt auf die Art das Getriebe aus dem Rahmen. Mehrfach an meiner G/S so praktiziert.

So mache ich das an meiner /5 auch, Wagenheber ist eigentlich überflüssig, den Motor schwenkt man prima per Hand.
Allerdings baue ich die Krümmer auch mit ab, sind ja zusätzlich am hinteren Motorbolzen befestigt.
 
... Falls Du das Getriebe ausbauen musst, ginge das an der G/S auch ohne Demontage der Schwinge. Nach Lösen des Kardans, Demontage des Endtopfes (Krümmer & Sammler können dran bleiben), des Federbeins, des Batterie- sowie LuFi-Kastens, die vordere Motorhalterung lösen und die hintere ganz entnehmen. Anschließend den Motor mit einem Wagenheber (mit Holz- oder Kunststoffauflage) leicht hinten anheben. Geht zwar etwas eng her, aber man bekommt auf die Art das Getriebe aus dem Rahmen. Mehrfach an meiner G/S so praktiziert.

Aha, und das soll jetzt weniger Aufwand sein als die Demontage der zwei Schwingenlagerbolzen und Entnahme der Schwinge ?(?(?(

Falls die Kupplung demontiert oder ersetzt werden muss (vermutlich jedoch nicht) unbedingt die Kurbelwelle gegen Verrutschen vorne im LiMa-Kasten sichern.

Überflüssig, weil bei der reinen Kupplungsdemontage die fünf Schwungscheiben/Trägerplatten-Schrauben gar nicht gelöst werden müssen.

Bin kmpl. auf 247E nach 91 konditioniert. :D

Mein aufrichtiges Beileid :pfeif:.
 
Manchmal sollte man sich echt die Mühe sparen, einen der möglichen Wege nach Rom zu beschreiben. ;)
Denn dafür gibt es ja das Werkstatthandbuch. Von Schlauen für Schlaue.

Gruß
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,
Danke für Eure Nachrichten.
Anbei meine Ergänzungen:
Das Lager am Ausrückhebel habe ich auch peinlichst gesäubert und gefettet.
Druckstange war ausgebaut und hat keine Auffälligkeiten gezeigt wie angelaufen oder abgewetzt.
Beim Einbau vom Druckkolben habe ich auch die Gummimanschette erneuert.

Den Ausbau des Getriebes trau ich mir nicht zu. Da muss ich wohl zum Freundlichen, um das Innenleben der Kupplung prüfen zu lassen. Allerdings muss ich mir einen Neuen Schrauber suchen. Der bisherige meines Vertrauens hat zu gemacht. Kann also dauern, bis ich mit neuen Erkenntnissen Rückmeldung geben kann.

Bedanke mich trotzdem für die Ratschläge.

schöne Grüße
Peter

PS: Gott sei Dank habe ich noch ein neueres Zweitmotorrad :gfreu:
 
Hallo Peter,

wenn Du schreibst, wo Du wohnst bzw das Motorrad steht, kann man Dir meist auch schnell und unkompliziert helfen.

So ein Getriebeausbau ist eigentlich keine große Sache und sollte in 1 bis maximal 1,5 Stunden durch sein.

Das mit dem Zweitmotorrad verführt dazu, sich um das Erstmotorrad nicht in gebührender Weise zu kümmern.:pfeif:

Wenn meine modernen Motorräder aus den 70/80ern wegen Vernachlässigung nicht wollen, müssen die Alten ran, die laufen eigentlich immer.


Gruß, Frank
 
Hallo,
hatte bei meiner ST ähnliche Symptome. Wollte das Getriebe revidieren lassen. Beim Ausbau siehe da: Mitnehmerverzahnung furztrocken und mit Flugrost versehen. Staburags und alles in Butter. Ausbau des Getriebes kein Hexenwerk.
Nur zu und viel Erfolg
Hermann
 
Bei der R100S (Ende 1976) habe ich die Kupplungsverzahnung mit einem langen Q-Tipp ohne Ausbau des Getriebes gefettet - einfach Schwinge gelöst, und mit dem Getriebe zusammen nach hinten gezogen. Ging ganz geschmeidig.
 
Bei der R100S (Ende 1976) habe ich die Kupplungsverzahnung mit einem langen Q-Tipp ohne Ausbau des Getriebes gefettet - einfach Schwinge gelöst, und mit dem Getriebe zusammen nach hinten gezogen. Ging ganz geschmeidig.

Na, das ist doch mal eine sehr schöne Lösung mit minimalem Aufwand.)(-:

Jetzt muss der Peter nur noch einen finden, der Ihm dabei zur Hand geht.

Gruß, Frank
 
Bei der R100S (Ende 1976) habe ich die Kupplungsverzahnung mit einem langen Q-Tipp ohne Ausbau des Getriebes gefettet - einfach Schwinge gelöst, und mit dem Getriebe zusammen nach hinten gezogen. Ging ganz geschmeidig.


Genau so wird das gemacht. Uralt Methode, aber zielführend:fuenfe:
 
Hallo Zusammen,
ein tolles Forum voller Enthusiasten für unsere alten Schätzchen.

Meine Q ist in Au in der Hallertau beheimatet. Das ist 60 Kilometer nördlich von München.
Falls jemand aus der Nähe ist, gerne melden.

schöne Grüße
Peter
 
AW: 80 G/S Probleme beim Schalten; Kolbendurchmesser ?

Hallo Peter + Forum.

Habe hier eine komplette (gebrauchte, aber in gutem Zustand) Kupplungs-Mechanik liegen.

Habe vorhin den "Kolben", Teile Nr. 23 13 1 464 167, gemessen.

Durchmesser = 28,95mm

Falls gewünscht, könnte ich auch noch andere Maße liefern.

Es sind im persönlichen Umfeld, und dies seit langen Jahren, mehrere Fahrzeuge mit dieser "alten" Axial-Rillenkugellager Mechanik in Betrieb.
Das von dir beschriebene Problem ist bei diesen Fahrzeugen (mit vielen km) noch nie aufgetreten.

Sehr wohl allerdings immer wieder aufgetreten, das "Kupplungs-Kolben-Klemmproblem-Wenn-Heiß" bei Fahrzeugen mit dem Gummikolben.

Grüße, Nav/Ch
 
AW: 80 G/S Probleme beim Schalten; Kolbendurchmesser ?

.....Es sind im persönlichen Umfeld, und dies seit langen Jahren, mehrere Fahrzeuge mit dieser "alten" Axial-Rillenkugellager Mechanik in Betrieb.
Das von dir beschriebene Problem ist bei diesen Fahrzeugen (mit vielen km) noch nie aufgetreten.

Sehr wohl allerdings immer wieder aufgetreten, das "Kupplungs-Kolben-Klemmproblem-Wenn-Heiß" bei Fahrzeugen mit dem Gummikolben.

Grüße, Nav/Ch

Hi,

sein angedeutetes Problem hat jedoch nichts mit dem Ausrücklager zu tun.
Er kann, sobald das Motorrad warm ist, nicht mehr die Kupplung betätigen. Diese trennt nicht mehr. Die Ursache ist somit ziemlich eindeutig.
Ein klemmendes Ausrücklager (besonders bei denen mit Kunststoffkolben) zeichnet sich jedoch dadurch ab, dass die Kupplung nach Loslassen des Kupplungshebels nicht mehr ausrückt (getrennt bleibt) und einem deshalb dummerweise plötzlich der Vortrieb abhanden kommt.

Wie auch immer......
Der TE hat bereits angedeutet, dass er einen Fachmann konsultiert.

VG in die Schweiz
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter,
Hallo Zusammen,
Danke für Eure Nachrichten.
Kann also dauern, bis ich mit neuen Erkenntnissen Rückmeldung geben kann.

:gfreu:

wäre schön gewesen wenn Du die Lösung auch noch geschrieben hättest.
Habe genau das gleiche Problem.

Hatte meine R45 EZ82 beim Freundlichen wegen Synchronisation usw. Bei der Probefahrt sind sie dann nach 10 Minuten stehen geblieben und mussten die Q in die Werkstatt zurück schleppen. Beim Abholen in der Werkstatt meinten sie das könne ich auch alleine machen mit Hinweis auf das Ausrücklager.

Die R45 stand ja eine Weile bis wir uns dran gemacht hatten. Hat noch keinen TüV und eigentlich kann ich keine 10 Minuten fahren. Das werde ich aber hin bekommen.

Vorgehensweise ist ausfindig machen welcher Kolben drin ist?
Wenn Kunststoff abdrehen oder gg Alu tauschen?
Ansonsten Mitnehmer-Verzahnung schmieren?
Das wars?