Liebe Motorradfreunde,
es ist in den deutschen Medien wirklich ruhig geworden um das Thema Japan. Auch ich selbst war die letzten Wochen damit beschaeftigt, meine Familie wieder in unserem Haus in der Naehe von Bonn unterzubringen, mir einen neuen Job ab 1.1.2012 in Deutschland zu suchen und meinen Nachfolger zu finden und bin gerade vor ein paar Tagen zurueck nach Japan gekommen.
Danke an alle Spender, es sind 885Euro zusammengekommen und ich habe noch mal auf 1000Euro aufgerundet. Ich habe heute von meinem japanischen Konto 110.000Yen ueberwiesen an die deutsche Franziskanerschwester Caelina Mauer, mit der ich auch persoenlich telefoniert habe. Sie ist die Leiterin des Kinderheims Fuji Sono in Ichinoseki und sie muessen nach Beschaedigungen des Kinderheims durch das Erdbeben ein neues Gebaeude bauen. Anfangs gab es wohl auch Gespraeche mit der Nachbarpraefektur Iwate, die sehr stark vom Tsunami betroffen war, dass einige Waisenkinder dazukommen wuerden. Schwester Caelina erzaehlte mir jedoch, dass es bisher gelungen sei, alle neuen Waisenkinder in deren Familienumkreis unterzubringen, was erstmals sicher das Beste fuer die Kinder ist. Sie weiss aber auch, dass spaeter doch noch das ein oder andere Kind evtl. zu ihr kommt.
Ich bin sicher, dass das Geld direkt und ohne Umwege ankommt und ist sicher da gut aufgehoben.
Zur Lage in Japan: wenn man in den Medien sucht (auch in den deutschen), bekommt man die Krise ueber die aktellen Nachrichten. Gerade gestern wurde bekanntgegeben, dass man radioaktiven Muell einfach verbrennt, sogar in Tokyo, und dass man die abgetragenen Erdschichten von Schulhoefen einfach auf dem Schulgelaende verbuddelt. Aber lest selbst http://www.sueddeutsche.de/wissen/atoma ... -1.1136034
Die Stimmung hier unter den Japanern wird auch anders. Insbesondere die Familien mit kleinen Kindern machen sich Sorgen. Ist wirklich interessant zu beobachten, wie sich 2 Gruppen bilden. Die einen machen sich Gedanken und haben Angst, die anderen denken entweder gar nicht oder verdraengen es. Sogar immer mehr Ehepaare streiten sich, die Maenner etwas schwerfaelliger, wollen den Job nicht wechseln und die Frauen haben Angst wegen der Kinder.
Vor ca. 3 Wochen gab es einen Bericht im japanischen Fernsehen, dass es wohl Probleme mit der Verstrahlung der naechsten Reisernte geben wird. Am naechsten Tag waren alle alten Reisbestaende ausverkauft und die Supermaerkte leer (gut dass ich mich schon vor 2 Monaten mit altem Reis eingedeckt hatte).
Und ich bin sicher, dass solche Meldungen nicht abreissen werden und die Nahrungssituation sich verschaerfen wird. Zur Zeit bekomme ich noch ziemlich alles an importieren Waren im amerikanischen Supermarkt, aber ich bin sicher, dass die Ende des Jahres auch nicht mehr nachkommen werden.
Der japanische Staat ist von seiner Verschuldung nicht so weit von z.B. Griechenland entfernt. Entsprechend agiert oder eher nicht agiert der Staat hier. Immer mehr private Initiativen untersuchen Kinder und machen Bodenproben. Sehr interessante Uebersicht der Bodenverstrahlung in Tokyo http://www.radiationdefense.jp/en/top, ein Bereich in Tokyo liegt sogar ueber Evakuierungsniveau von Tschernobyl, unglaublich, oder?
Ich bin froh, dass wir die Entscheidung sehr frueh gefaellt hatten, die Kinder nicht mehr nach Japan zurueckzulassen. Auch war der Ausreisezeitpunkt genau richtig. Wie man jetzt bekanntgegeben hat, sind genau an unserem Abflugtag (war ja aus dem suedlicheren Nagoya) die meisten radioaktiven Niederschlaege ueber Tokyo niedergegangen.
Fuer uns privat ist es keine einfache Zeit voneinander getrennt zu sein. Auch wenn ich viel Zeit habe und mich auf Auto und Motorraeder zu konzentrieren, faellt mir die Decke manchmal auf den Kopf. Und meine Frau alleine mit 3 Kindern und unserem Hund hat schon Stress. Aber die 4 Monate gehen auch noch rum.
Liebe Gruesse
Bernd
es ist in den deutschen Medien wirklich ruhig geworden um das Thema Japan. Auch ich selbst war die letzten Wochen damit beschaeftigt, meine Familie wieder in unserem Haus in der Naehe von Bonn unterzubringen, mir einen neuen Job ab 1.1.2012 in Deutschland zu suchen und meinen Nachfolger zu finden und bin gerade vor ein paar Tagen zurueck nach Japan gekommen.
Danke an alle Spender, es sind 885Euro zusammengekommen und ich habe noch mal auf 1000Euro aufgerundet. Ich habe heute von meinem japanischen Konto 110.000Yen ueberwiesen an die deutsche Franziskanerschwester Caelina Mauer, mit der ich auch persoenlich telefoniert habe. Sie ist die Leiterin des Kinderheims Fuji Sono in Ichinoseki und sie muessen nach Beschaedigungen des Kinderheims durch das Erdbeben ein neues Gebaeude bauen. Anfangs gab es wohl auch Gespraeche mit der Nachbarpraefektur Iwate, die sehr stark vom Tsunami betroffen war, dass einige Waisenkinder dazukommen wuerden. Schwester Caelina erzaehlte mir jedoch, dass es bisher gelungen sei, alle neuen Waisenkinder in deren Familienumkreis unterzubringen, was erstmals sicher das Beste fuer die Kinder ist. Sie weiss aber auch, dass spaeter doch noch das ein oder andere Kind evtl. zu ihr kommt.
Ich bin sicher, dass das Geld direkt und ohne Umwege ankommt und ist sicher da gut aufgehoben.
Zur Lage in Japan: wenn man in den Medien sucht (auch in den deutschen), bekommt man die Krise ueber die aktellen Nachrichten. Gerade gestern wurde bekanntgegeben, dass man radioaktiven Muell einfach verbrennt, sogar in Tokyo, und dass man die abgetragenen Erdschichten von Schulhoefen einfach auf dem Schulgelaende verbuddelt. Aber lest selbst http://www.sueddeutsche.de/wissen/atoma ... -1.1136034
Die Stimmung hier unter den Japanern wird auch anders. Insbesondere die Familien mit kleinen Kindern machen sich Sorgen. Ist wirklich interessant zu beobachten, wie sich 2 Gruppen bilden. Die einen machen sich Gedanken und haben Angst, die anderen denken entweder gar nicht oder verdraengen es. Sogar immer mehr Ehepaare streiten sich, die Maenner etwas schwerfaelliger, wollen den Job nicht wechseln und die Frauen haben Angst wegen der Kinder.
Vor ca. 3 Wochen gab es einen Bericht im japanischen Fernsehen, dass es wohl Probleme mit der Verstrahlung der naechsten Reisernte geben wird. Am naechsten Tag waren alle alten Reisbestaende ausverkauft und die Supermaerkte leer (gut dass ich mich schon vor 2 Monaten mit altem Reis eingedeckt hatte).
Und ich bin sicher, dass solche Meldungen nicht abreissen werden und die Nahrungssituation sich verschaerfen wird. Zur Zeit bekomme ich noch ziemlich alles an importieren Waren im amerikanischen Supermarkt, aber ich bin sicher, dass die Ende des Jahres auch nicht mehr nachkommen werden.
Der japanische Staat ist von seiner Verschuldung nicht so weit von z.B. Griechenland entfernt. Entsprechend agiert oder eher nicht agiert der Staat hier. Immer mehr private Initiativen untersuchen Kinder und machen Bodenproben. Sehr interessante Uebersicht der Bodenverstrahlung in Tokyo http://www.radiationdefense.jp/en/top, ein Bereich in Tokyo liegt sogar ueber Evakuierungsniveau von Tschernobyl, unglaublich, oder?
Ich bin froh, dass wir die Entscheidung sehr frueh gefaellt hatten, die Kinder nicht mehr nach Japan zurueckzulassen. Auch war der Ausreisezeitpunkt genau richtig. Wie man jetzt bekanntgegeben hat, sind genau an unserem Abflugtag (war ja aus dem suedlicheren Nagoya) die meisten radioaktiven Niederschlaege ueber Tokyo niedergegangen.
Fuer uns privat ist es keine einfache Zeit voneinander getrennt zu sein. Auch wenn ich viel Zeit habe und mich auf Auto und Motorraeder zu konzentrieren, faellt mir die Decke manchmal auf den Kopf. Und meine Frau alleine mit 3 Kindern und unserem Hund hat schon Stress. Aber die 4 Monate gehen auch noch rum.
Liebe Gruesse
Bernd