Hallo,

bei meinem Getriebe (90S, Bj. 76) sind die Löcher im Getriebdeckel in denen der Bolzen für die Kupplungsbetätigung aufgenommen wir, ausgeschalgen. Vor allem das untere Loch ist nun mehr oval als rund. Bevor ich jetzt den Getriebdeckel tausche (gebrauchtes Ersatzteil liegt vor) würde ich es gerne mit aufbohren des unteren Loches und einem speziell gedrehten Bolzen versuchen. Die Frage die mich umtreibt ist folgende: Wie genau muß denn die untere Bohrung mit der oberen Bohrung fluchten? Ich habe nämlich nicht die Möglichkeit, das Getriebe so aufzuspannen, das ich parallel zum Gehäuse bohren kann. Mir steht nur eine gute gute Handbohrmaschine zur Verfügung. Ein wenig Versatz scheint nicht so schlimm zu sein, wenn ich mir anschaue mit wieviel Spiel das im Moment funktioniert :pfeif: Was meint ihr dazu?

Gruß
 
Hallo Gerd,

der Bolzen wird ja im oberen und unteren Auge gehalten, der Hebel dreht sich auf dem Bolzen.
Ich würde versuchen, die ausgeschlagene Bohrung aufzubohren, mit einem Stück Vollmaterial ausbuchsen
und verstemmen; dann neu bohren.
Dann passt der Originalbolzen wieder.
Es gibt baujahrabhängig Bolzen 7 und 8 mm.
Eine geringe Verschiebung der Hebelachse ist sicher nicht kritisch.
Wichtig ist, dass der Bolzen gut sitzt und der Hebel geschmiert wird.
 
Hallo Gerd,

freihändig in dickem Alu zu bohren, ist so eine Sache. Ein normaler Stahlbohrer, der zudem nicht die richtige Steigung für das Material hat, hakt und verläuft meistens ziemlich stark. Etwas besser geht es mit einem Zentrierbohrer oder einem abgestuften Bohrer (hier z.B. 8mmm/10mm), wobei letzterer durch die Bohrung in der anderen Getriebenase geführt wird. Aber man hat nur einen Versuch ...

Eine andere Möglichkeit wäre es, das "Ovalloch" auszubuchsen, mit einer gedrehten Buchse oder einem Nadellager-Innenring. Der kann ruhig von einem Schrottlager sein, da er ja nur eine reine Haltefunktion hat.Gibt es auch einzeln als Neuteil im Kugellager-Handel.

So dürfte die neue Bohrung auch leicht übermaßig sein, denn dann würde ich den Ring mit 2-K-Epoxid einkleben, bis zum Aushärten mit dem Haltebolzen fixiert. So würde sich auch die Flucht einigermaßen korrekt einstellen. Beim Bohren würde ich in kleinen (0,5 mm-) Schritten vorgehen ung ggfls. zwischendurch mit einer Rundfeile nachkorrigieren.

Nicht zuviel Material wegnehmen; die "Nasen" brechen auch so schon gerne mal. Üblicher Mechanismus: Haltefeder verloren, Bolzen rutscht nach unten, ganze Kraft beim Kuppeln geht auf eine Nase - Knack! Besser als der originale Bolzen ist darum eine M 8-Schraube mit langem Schaft und selbstsichernder Mutter - praktisch unverlierbar. Natürlich nicht die Nasen damit zusammenspannen!

Grüßle,

Fritz )(-:
 
hi gerd,

ich würde den deckel tauschen, da die aufnahmen zum reissen neigen.. ist mir vor jahren mal in grenoble passiert, der heimweg war kein zuckerschlecken...

gruss

klaus
 
Danke Michael, Fritz und Klaus für eure Rückmeldungen.

Klaus du hast sicherlich recht, der Tausch des Deckels ist die beste Lösung. Mein Problem ist nur, das ich weder über die geeigneten Werkzeuge noch über die Erfahrung verfüge das Getriebe zu öffene und hinterher wieder funktionsfähig zusammenzubaue. Von daher werde ich es mal mit dem Aufweiten der unteren Bohrung versuchen. Meine Überlegungen gehen dahin, eine entsrechend bearbeitete Schraube zu verwenden (da habe ich jemanden an der Hand der mir das anfertigt) und diese anstelle des Bolzens zu verwenden. Somit kann ich auch den leicht ausgeschlagenen Hebel mit berücksichtigen und einen Durchmesser von 8,1 bzw 8,2 mm für den neuen Bolzen /die neue Schraube realisieren um eine möglichst spielfreie Lagerung zu erzeugen. Als erstes werde ich nächste Woche mal das Getriebe ausbauen damit man da besser rankommt und genauer ausmessen kann wieviel Wandstärke noch übrig ist. Ich werde euch auf dem laufenden halten.

Gruß
 
Hallo Gerd,

bei der Aufbohrerei von Hand kann ich Dir nur Glück wünschen.
Wenn Du nur wenige Zehntelmillimeter aufbohren willst, wird Dir der Bohrer ordentlich rumeiern oder einhaken.
Ich würde Dir die Methode von Michael empfehlen:
Größer bohren, soweit es das Material zulässt und eine Buchse einsetzen.
Das hat den Vorteil, dass die Buchse aus beständigerem Material sein kann, als es das Getriebegehäuse ist, und der Verschleiß, falls er nochmals auftreten sollte, sich auf die Buchse beschränkt, die dann wieder tauschbar ist.
Ein weiterer Vorteil ist, wie Michael schon schrieb, dass Du die restlichen Originalteile der Lagerung weiterverwenden kannst und hier (z.B. bei einer Panne unterwegs) nicht auf Sonderlösungen angewiesen bist.
 
Hallo Ralf,

da hast du natürlich recht. Vom Bohren wollte ich mich auch verabschieden. Ich wollte bei ausgebauten Getriebe mal schauen wie "oval" das Loch eigentlich ist. Ich hatte mehr an die gute alte Rundfeile gedacht. Ok Alu und Feile ist nicht ganz einfach aber mit etwas Geduld geht das auch. Mal sehen wenn das Getriebe nächste Woche auf der Werkbank liegt wie der Zustand ist.

Gruß