Ist ja gut, Jan,

das mit der 3. Kerze habe ich hier nicht propagiert, sondern beschrieben, weil hier jemand danach gefragt hat (ganz 'diplomatisch'. Danach nix mehr gehört), und wegen der Nachfrage von Christian.

Dein Bedenken wegen zu hohem Gas, damit der Motor nicht ausgeht = Einfluß der Hauptdüse, teile ich aber nicht. Mein Motor (100er GS) geht auch beim Einstellen auf einem Topf laufend nicht aus, wenn das Standgas im Bereich von 1000-1100 liegt, wie BMW (wohl wg. Öldruck) vorschreibt.

Letztlich ist es eine Frage der Sensibilität des Gehörs - und des Gasers, wie deutlich letzterer auf Drehungen an einer Gemischschraube reagiert.
 
Dieses Szenario gefällt mir nicht, auch wenn es sicher schon mancher so gemacht hat.

Ausgesprochen hörens- und sehenswertes Erlebnis, Wilhelm. Besonders in einer geschlossenen Garage, wo der Schall ein paar Ehrenrunden drehen kann. Und noch schöner, wenn man - weil man der eigenen Doofheit hilflos ausgeliefert ist - denselben Fehler gleich nochmal macht...

Härrlisch...

:pfeif:
 
Ausgesprochen hörens- und sehenswertes Erlebnis, Wilhelm. Besonders in einer geschlossenen Garage, wo der Schall ein paar Ehrenrunden drehen kann. Und noch schöner, wenn man - weil man der eigenen Doofheit hilflos ausgeliefert ist - denselben Fehler gleich nochmal macht...

Härrlisch...

:pfeif:

Lässt sich doch mit ´ner 1/8 Umdrehung an den Stellschrauben der Züge wieder ausgleichen.:piesacken:
 
Aber nur mal so rein theoretisch:
Wenn keine Kerze im Loch steckt, wird auch kein Gemisch angesogen (vielleicht aber ein paar Fliegen aus der Garage)=> Kann also auch nix Zünden im offenen Brennraum. Die Geräuschentwicklung mal ausser Acht gelassen.

Aus der Praxis weiss ich sehr wohl dass es sogar ohne Zündkerze im abgestöpselten Stecker einen Funken ausserhalb der Brennräume gibt.
Wuff! :schock: Scheisse! :entsetzten: Tatütata! ;(
 
Aber nur mal so rein theoretisch:
Wenn keine Kerze im Loch steckt, wird auch kein Gemisch angesogen (vielleicht aber ein paar Fliegen aus der Garage)=> Kann also auch nix Zünden im offenen Brennraum. Die Geräuschentwicklung mal ausser Acht gelassen.

Aus der Praxis weiss ich sehr wohl dass es sogar ohne Zündkerze im abgestöpselten Stecker einen Funken ausserhalb der Brennräume gibt.
Wuff! :schock: Scheisse! :entsetzten: Tatütata! ;(

moin
nee, gemisch wohl nicht, aber der dreck am zylinderkopf wird möglicherweise durchs kerzenloch angesaugt.
es sei denn man baut sich einen kerzenlochansaugfilter:pfeif:
 
moin
nee, gemisch wohl nicht, aber der dreck am zylinderkopf wird möglicherweise durchs kerzenloch angesaugt.
es sei denn man baut sich einen kerzenlochansaugfilter:pfeif:

Hallo Jungs,

etwas mehr Pragmatismus hilft.
Mir ist mal ein Kipphebel gebrochen. Glücklicherweise hatte ich Werkzeug dabei, (Handy`s waren ja noch nicht erfunden) also Stößelstangen und Kerze raus und schön auf einem Zylinder 30 km nach Hause gefahren.
Die ein- und ausströmende Luft machte einen Höllenlärm, aber ventilierenden Dreck habe ich nicht bemerkt, der Motor offensichtlich auch nicht.

Asynchrone Grüße
Ulli
 
Vielen Dank für die ganzen Tipps. Ich habe etwas mehr Pragmatismus walten lassen (Rat von VV01). Ich habe die Ursache für meine Druckdifferenz nicht finden können. Zum Schluss ist es das SLS (habe ich noch nicht erwähnt?!).
Motorrad läuft nach Einstellungsmix aus Gehör und Unterdruckuhren gut.
Die Druckdifferenz habe ich übrigens ohne den Einfluss der Gaszüge. Nur im Standgas, also mit der Grundeinstellung von Gemisch-Einstellschrauben und Drosselklappen-Anschlagschrauben, habe ich die Druckdifferenz schon.
 
Wie Du ganz einfach ohne Uhren rausfinden kannst, ob die Züge synchron sind: Gaaanz leicht das Gas anlegen, bis der Motor gerade eben Drehzahl zulegt. Das sollte absolut weich und ohne Poltern stattfinden, also schön perlend.
 
Nur im Standgas, ..., habe ich die Druckdifferenz schon.

Gründe dafür können die O-Ringe auf den Drosselklappenwellen sein, wenn die z.B. "ungleich fast dicht" sind.

Auch unterliegen die Ränder der Drosselklappen selbst einem Verschleiß, der bei grundsätzlich identischer Stellung unterschiedliche Spaltöffnungen bringen kann.

Absolut kompetente Vorlesungen zu diesen oft übersehenen Tücken könnte unser Vergaserpapst Andreas halten, wenn er denn die Zeit dazu hätte.
 
Hallo ihr,

ist in der Beschreibung nicht ein Hinweis, vor dem Messen beide Uhren mit dem Y-Adapter erstmal an einen Unterdruckanschluss anzuschließen um zu überprüfen ob sie überhaupt gleich anzeigen!?

Vielleicht rührt die Druckdifferenz daher?

Gruß Michael
 
Vielen Dank für den Hinweis, habe ich gemacht (nicht gleich als erstes). (Leider) zeigen die Uhren exakt gleich an.

Thomas_M.
 
Hallo,

es ist ja sehr interessant gewesen, aber jetzt frage ich mich, wie ich dieses Wissen bei einer R75/6 anwenden kann. Da sind keine Anschlüsse für die Syncronisationsuhr zwischen Vergaser und Zylinder.

Gruß

Wolfgang
 
Die Anschlüsse sitzen nicht zwischen Vergaser und Zylinder, sondern direkt am Vergaser. Das ist lediglich ein kleiner runder Stutzen, der mit einer Schlitzschraube verschlossen ist. Entweder an der Unterseite oder seitlich am Gehäuse. Ich sehe heute mal nach, ob ich noch einen /6 Gaser rumliegen hab, dann mach ich ein Foto des Anschlusses.
 
Der kleine Stutzen mit der Verschlußschraube sitzt seitlich am Vergaser, vom Zylinderkopf aus gesehen praktisch die erste Schraube, an der man drehen kann.
 
Hallo,
und bitte den richtigen Schraubendreher verwenden, denn die Schräubchen sind schnell vermurkst.
Sehr informativ dieser Fred.
Gruß
Pit
 
Für einen total simplen Weg, der jedem zur Verfügung steht, braucht es lediglich die Fühlblätter zum Einstellen des Ventilspiels.

Zuerst werden die Stellschrauben der Gaszüge ganz runtergedreht, damit die Züge völlig frei beweglich sind.

Ebenso werden die Anschschlagschrauben der Drosselklappen ganz runtergedreht.

Die Drosselklappen können jetzt innen am Vergasergehäuse anliegen und machen völlig dicht.

Nun werden sie am Hebel etwas geöffnet, das 15/100 Blatt druntergeschoben, und wieder geschlossen.

Das gefühlvolle Reindrehen der Anschlagschrauben ergibt den Punkt an dem die Drosselklappen die Fühllehre so gerade eben beginnen freizugeben.

Damit stehen sie schonmal beidseitig in identischer Stellung, der Anfang ist gemacht.

Jetzt werden die Stellschrauben der Gaszüge soweit hochgedreht, daß jedes weitere bißchen Drehung die Drosselklappe die Fühllehre freigeben läßt, also nahezu spielfrei.

Damit ist sichergestellt, daß die Drehung am Gasgriff die Klappen identisch bewegt, kleinste Abweichungen machen sich im Teillastbereich als deutliche Vibrationen bemerkbar.

Schlußendlich werden die Gemischschrauben eine 3/4 Umdrehung geöffnet.

Mit dieser Grundeinstellung läuft der Motor sofort sauber, und wird dann erstmal ein paar hundert Kilometer gefahren.

Unsauber und ungleich eingestellte Vergaser haben zu unterschiedlichem Maß an Ablagerungen in den Brennräumen geführt, die Arbeitsbedingungen der Zylinder müssen erstmal egalisiert werden, das geht am besten durch simples Freibrennen, also Gaaaaaas geben.

Wem dann der Motor immer noch nicht seidig genug laüft, der kann die Gemischschrauben in winzigen Schritten reindrehen, das Gemisch langsam etwas abmagern.

Ich mach die perfekte Einstellung an der Farbe der Ablagerungen hinten in den Schalldämpfern fest.

Schwarz bedeutet immer noch zuviel Ruß als Folge von zuviel unvollständig verbranntem Sprit.

Mit einem samtigen Hellgrau bin ich zufrieden, das zu erreichen braucht etwas Geduld und viele Kilometer, Ommm :D[/QUOTE]
 
. . . an dem die Drosselklappen die Fühllehre so gerade eben beginnen freizugeben. Damit stehen sie schonmal beidseitig in identischer Stellung, der Anfang ist gemacht.
[/QUOTE]
soweit kann ich folgen

Jetzt werden die Stellschrauben der Gaszüge soweit hochgedreht, daß jedes weitere bißchen Drehung die Drosselklappe die Fühllehre freigeben läßt, also nahezu spielfrei.
[/QUOTE]
kannst du das bitte nochmal etwas anschaulicher schreiben? ich kapier das ab hier nicht ?(

Danke
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tommy, mit Deiner zitierten Beschreibung und Choke habe ich einen Motorradmechatroniker, der meine Vergaser reinigen sollte, ganz alt aussehen lassen. Er hatte bereits Stunden und 2 maliges Batterieaufladen gebraucht und doch meiner R 100 T keinen akzeptablen Rundlauf beigebracht. Ich hab`s riskiert und in der Werkstatt selbst nach Deiner Beschreibung Hand angelegt und nach ca. 15 Min schnurrte ich vom Hof. Die Augen hättest Du sehen sollen. Nach dem warm fahren habe ich zu Hause nur noch nach Gehör und Spiegelvibration leicht korrigiert und fahre jetzt ohne Spiegelvibration mit einem Super Rundlauf. Vielen, vielen Dank für die Hilfe. R 100Thttp://forum.2-ventiler.de/vbboard/images/smilies/hutab.gif
 
soweit kann ich folgen

[/QUOTE]
kannst du das bitte nochmal etwas anschaulicher schreiben? ich kapier das ab hier nicht ?(

Danke
Matthias[/QUOTE]

Hallo Matthias,
dann sind wir schon Zwei.
Gruß
Pit
der das auch nicht kapiert.
 
Für einen total simplen Weg, der jedem zur Verfügung steht, braucht es lediglich die Fühlblätter zum Einstellen des Ventilspiels.
[/QUOTE]

Im Prinzip richtig, nur daß im Drosselklappenkörper mit der leicht elypitschen D.-klappe ein FLACHE Lehre keinen Sinn ergibt.

Viel besser ist ein normierter Rundkörper als Lehre, ersatzweise ein Bohrer mit 0,3 bis 0,7 mm. Ein größerer Durchmesser geht auch, nur ist das synchrone Rückstellen auf reale Standgasspalte sehr schwierig.

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
soweit kann ich folgen

Jetzt werden die Stellschrauben der Gaszüge soweit hochgedreht, daß jedes weitere bißchen Drehung die Drosselklappe die Fühllehre freigeben läßt, also nahezu spielfrei.

kannst du das bitte nochmal etwas anschaulicher schreiben? ich kapier das ab hier nicht ?(

Danke
Matthias

Hallo Matthias,
dann sind wir schon Zwei.
Gruß
Pit
der das auch nicht kapiert.

Hallo,

auch ich habe es nach der angenehm präzisen Beschreibung von rt100 versucht. Ich kann von leichten Schwierigkeiten berichten; diese haben sich schlußendlich aber doch noch in Wohlgefallen aufgelöst. Vielleicht hilft Euch ja meine Interpretation von rt100's Anleitung beim Verständnis derselben...

Hier werden zwei Dinge mit drei Schrauben eingestellt

  1. Erstens das Leerlaufgemisch, per Regulierschraube.
  2. Zweitens werden die Drosselklappenbewegungen beider Vergaser synchronisiert, mittels zweier Schrauben:
    • mit der Anschlagschraube für eine Mindestöffnung der Klappe (Standgasschraube, vorn am motorseitigen Vergasergehäuse angebracht),
    • mit der Gaszug-Spannschraube (zusammen mit der Chokezug-Spannschraube am motorseitigen Vergaserdeckelrand angebracht, hinter der Standgasschraube).

die richtige Position der beiden unter 2.) beschriebenen Schrauben wird an derselben Stelle gemessen und mit demselben Maß an der Fühlerlehre bestimmt, zwischen der Anschlagschraube am Vergaserdeckel und ihrem Gegenanschlag an der Drosselklappenwelle

Zuerst soll die Anschlagschraube genau so weit hineingedreht werden, dass die Drosselklappe "so gerade eben nicht" betätigt wird.

Und dann soll die Vorspannung beider Gaszüge so eingestellt werden, dass auch sie die Drosselklappenwelle "so gerade eben nicht" betätigen - dass also jeder weitere, noch so minimale Zug, an beiden Vergasern synchron die Drosselklappenwelle bewegt.

Ich habe den dritten Schritt bei laufendem Motor so ausgeführt, dass ich die Züge aus ganz entspannter Stellung heraus in halben Drehungen anspanne. Dabei ändert sich die Drehzahl des laufenden Motors während den ersten Drehungen zunächst nicht, weil die Drosselklappe durch die Anschlagschraube in Mindestposition gehalten wird. Irgendwann kommt die eine halbe Drehung, bei der sich die Drehzahl erstmalig erhöht - ich führe die Bewegung zu Ende und nehme sie wieder zurück und suche dann langsam die genaue Stelle - habe ich sie verortet, fixiere ich und mache dieses Spiel jetzt auch auf der anderen Seite.

Eventuell hat sich durch die Synchronstellung jetzt die Drehzahl erhöht, dann kann man die Standgasschraube wieder zurücknehmen - oder an der Gemischregulierschraube noch was wegnehmen....

Sind die Züge - auch nur leicht - verknickt oder faserig oder bewegungsintensiv verlegt auf ihrem Weg bis zum Griff so braucht man es nicht so genau nehmen - es verstellt sich sowieso auf den nächsten 100 Metern wieder...

Viele Grüße,

Joe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

sorry, sorry, ich muß hier etwas richtig stellen.

Mir ist bei meinen ersten vorstehenden Beitrag beim Zitieren des Beitrags von Tommy:-) vom 30.4.2012 ein Fehler unterlaufen, so dass lediglich das Zitat als mein Beitrag übernommen wurde.
Da ich mich jedoch bei T. für seinen Beitrag bedanken wollte, der mir sehr geholfen hat, habe ich diesen Dank als weiteren Beitrag nachgeschoben.

In Tommys Beitrag ist die Vorgehensweise so deutlich beschrieben, das ich dem nichts hinzufügen kann. Ich habe nur genau seine Vorgehensweise umgesetzt.

Ehre wem Ehre gebührt.

Gruß r100t
 
Sacht ma, warum eigentlich so komplziert? Man hört doch, wenn beide Zylinder gleichzeitig kommen. Einfach leicht Gas anlegen und lauschen. Polterts (bropp-bropp-bropp), dann passts noch nicht. Erst wenns perlt (brrruuuummmmm) dann ist die Synchro perfekt.