Zurück zum Wesentlichen:

Neben der Aufladung durch einen Kompressor im Sinne einer "Fingerübung" sind da noch ganz andere Bauteile bemerkenswert.

Da wäre als erstes die Adaption eines 1200er Endantriebes mittes einer selbstgeschweißten Schwinge.
Diese ist dazu noch durch ein (Ducati-)Federbein angelenkt mittels eines progressiv wirkenden Hebelsystems. Chapeau !

Den Tank als Aluschweißkonstruktion aus geraden Blechen mittels Carbonverkleidung aufzupeppen ist ebenfalls eine nachahmenswerte Idee finde ich.

Den Methanoltank für die kühlende Enspritzung halte ich dagegen für Nonsens, ebenso den Kompressor "nass" laufen zu lassen statt eine nachgeschaltete Einspritzung zu verwenden.

Interessieren würde mich noch welchen Toyota-Anlasser der Herr hier adaptiert hat neben/unter der dicken Kompressorantriebswelle.

Daß die Karre nicht für die Teilnahme am Straßenverkehr bestimmt ist dürfte klar sein - eben eine technische Fingerübung. :D
 
Hallo Stephan,

falls du dich auf die Futuro-Studie bezogen haben solltest, frage ich dich, welchen 1200er Endantrieb du wohl gemeint haben könntest?

Beste Grüße, Uwe
 
mk66 schrieb:
Hallo,

auch wenn es OT ist, meine ich, dass die BMW Futuro hier, wenn sie schon erwähnt wird, zumindest einen oder zwei Links verdient.

Wie bei anderen Werken von Herrn Buchmann findet man beim Konzept Bike Gestaltungselemente, die damals revolutionär waren, einem aber heute von Serienbikes bekannt vorkommen.

Schwerpunkt von Herrn Buchmann waren die Autos. Herausragend war der mit Eberhard Schulz entstandene CW311

Das 1980 gebaute BMW Futuro Konzeptbike hatte einen Turbogeladenen 800cc Boxer.

Grüße
Marcus
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Ja, ja - die Futuro...:rolleyes:

Das weckt Erinnerungen an meine Studienzeit: ich durfte damals ein Praxissemester beim "Nockenwellenpapst" Dr. Schrick absolvieren. Die Schrick GmbH galt damals als erste Adresse bei Turboprojekten u.a. lief der Zakspeed F1 Motor (ursprünglich basierend auf dem Vierzylinder Ford BDA Vierventiler) unten auf dem Prüfstand. Wesentliche Leistungsteile der Gaswechselkomponenten und des Turboladers wurden im Auftrag der Zakspeed entwickelt und getestet - Herr Erich Zakowski war oft persönlich vor Ort (übrigens ein sehr sympathischer und netter Mensch...).
Weiterhin wurde auch den Ford Sierras für die damalige DTM Beine gemacht - im Auftrag von Ford Köln und Boreham.
Nun erhielt dann die Schrick GmbH den Auftrag von der BMW Motorrad GmbH ein Boxermotor mittels Turbolader für das Projekt Futuro "lauffähig" zu machen. Und damit begann das Elend...
Egal mit welchen Turbolader-Parametern (wie Eingangsdurchmesser, Ausgangsdurchmesser, Flügelanzahl, Ladedruck, Auslegung des Wastegate etc. etc.) der Motor ausgestattet wurde - das Ding lief nie richtig befriedigend! Ich selbst war Ohrenzeuge der Aussage Dr. Schricks persönlich, dass "dieser Motor eigentlich keine vernünftige Basis für einen potenten, aber doch harmonisch laufenden Turbomotor ist". Nun ließ das Auftragsbudget kein weiteres Feintunig mehr zu - die Motorrad GmbH argumentierte, dass es sich bei der Futuro um ein "Marketing Leuchtturmprojekt" handelt und somit ein optimales Leistungs- und Laufverhalten zweitrangig ist. Und so ist die Futuro das geblieben was sie war - ein Austellungsstück "Konzeptbike".

Gruß
Udo
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse!

Solche Beiträge mit Hintergrundinformationen finde ich super! Ein echtes Highlight. Danke! )(-:

Da könnten sich diejenigen, die die Freds mit pseudolustigen Nebenbemerkungen kapern, eine Scheibe dran abschneiden. Zum Glück kann man die Witzbolde ausblenden.

Grüße
Marcus
 
Danke für die Blumen )(-:

Meine Intension war eigentlich, Leute vor zeit- und finanzintensiven Turboversuchen am 2V-Boxermotor abzuhalten ;).

Mechanisch angetriebener Kompressor mit kontinuierlicher Förderung ist natürlich ein ganz anderes Thema als Turbo mit pulsierenden Abgasströmen...

Gruß
Udo
 
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