Piaggiokarle

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Hallo Leute

ich bin am Aufarbeiten einer alten R45. Jetzt habe ich mir der Bremse vorne angenommen. Es handelt sich um eine Brembozange mit 36mm Bremskolben. Leider saß ein Bremskolben sehr fest, so dass ich Ihn beim Versuch der Extraktion mit einer Zange leider zerstört habe. Erst nachdem ich meine Druckluftpistole modifiziert hatte ließ er sich durch Anwendung von Druckluft zum Verlassen des Bremssattels überreden, tat dies aber dann sehr "explosiv". Jetzt stoße ich bei meiner Suche nach einem neuen Bremskolben immer nur auf ATE Bremskolben incl Reparatursatz. Von Brembo gibt es nur den Reparatursatz ohne Kolben
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Jetzt zur Frage: Kann ich die ATE Bremskolben mit gleichem Durchmesser (36mm) und gleicher Höhe (20,5cm) in die Brembozange einbauen. Ich kann auf den ersten Blick keinen Grund erkennen der dem entgegenspricht, aber bevor ich jetzt 130€ ausgebe möchte ich bei den Experten hier lieber mal nachfragen. Falls jemand Brembokolben in gutem Zustand noch rumliegen hat, würde ich mich schwer dafür interessieren
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Und Sorry, dass ich mich nicht vorgestellt habe, ist sonst nicht meine Art, deshalb möchte ich das hier nachholen, also:

Mein Sohn und ich sind neu hier und wir haben eine R45 Bj81 geliefert bekommen, welche ich blind als nicht fahrtüchtig und ohne Tüv erworben habe. Geplant ist die Wiederherstellung des Auslieferungzustandes. Der Haufen ist schon in einem erbärmlichen Zustand aber auf den ersten Blick sieht alles nach lösbaren Problemen aus, zumindest ist der Motor nicht fest.

Mein Sohn und ich haben sie bereits auseinander gebaut, der Rahmen geht zum Strahlen und Pulverbeschichten, der Motor und das Getriebe zum Glasperlenstrahlen, danach wird beides zerlegt, vermessen und neu aufgebaut. Hierbei
schauen wir welche arbeiten wir selber erledigen können und welche wir vergeben müssen. Tank und Anbauteile erhalten den Originalen Lack (Canyon Red). Insgesamt verfolgen wir das Ziel die Originalität zu erhalten, somit wollen wir möglichst viele Teile wieder aufarbeiten.

Mein Sohn lernt KFZ-Mechatroniker und wir wollen als Vater Sohn-Projekt die Grundlagen alter KFZ-Technik vertiefen. Erste Erfahrungen haben wir bereits mit der Schrauberei an alten Vespas gesammelt und brauchen jetzt etwas komplexeres.

Gerade sind wir beim Revidieren der Bremszange und auf o.g Problem gestoßen.

Und ja, ich habe das Problem auch im anderen Forum gepostet, wir brauchen halt viel Schwarmwissen.
 
Sehr interessant, dann war meine Vermutung also nicht ganz verkehrt, dass man die Bremskolben zwischen ATE und Brembo tauschen können müsste. @Frankenboxer vielen Dank für den Link, und für ein Angebot wäre ich dankbar, gerne auch als PN.
 
.... Kann ich die ATE Bremskolben mit gleichem Durchmesser (36mm) und gleicher Höhe (20,5cm) in die Brembozange einbauen.

ATE und Brembo würde ich nicht vermischen.

Das ist ja bereits geklärt.

Wie kommt man auf die Idee einen festsitzenden Bremskolben per Zange aus seinem Zylinder zu ziehen? Und das trotz (oder wegen?) eines angehenden "Fachmanns" in der Familie.

..., der Motor und das Getriebe zum Glasperlenstrahlen, danach wird beides zerlegt, ...

Über diese Reihenfolge würde ich nochmal nachdenken.
 
Über diese Reihenfolge würde ich nochmal nachdenken.


Das ist ein guter Hinweis: Den Motor glasperlstrahlen würde ich mir gut überlegen, die Erfajhrung zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Du am Ende irgendwo in den Tiefen der Nischen und Kanäle Dreck sitzen hast, den Du trotz aller Spülorgien nicht raus bringst - aber irgendwann im Betrieb wieder zutage kommt :entsetzten:

Falls doch strahlen, dann zerlegen, entfetten und alle Öffnungen sorgfältigst verschließen.
 
"Wie kommt man auf die Idee einen festsitzenden Bremskolben per Zange aus seinem Zylinder zu ziehen? Und das trotz (oder wegen?) eines angehenden "Fachmanns" in der Familie."

Der war zu seiner Ehrenrettung nicht anwesend, und der Kolben musste raus. Bis zu dem Zeitpunkt ging ich noch davon aus, das es einfachen Ersatz im Sinne von Rep-Kits gibt. So kann man sich täuschen.


Bezüglich der Reihenfolge Motor strahlen und dann zerlegen oder umgekehrt, ging ich von der Reihenfolge aus die ich mal irgendwo gelesen habe. Ich glaube es war im Buch vom Heusler. Es erscheint mir auch logischer, denn ein kompletter Motor mit all seinen verbauten Dichtungen ist einfacher gegen das Eindringen des Strahlgutes zu schützen als ein zerlegter, bei dem alle Ölkanäle, Führungen und Dichtflächen separat zu schützen wären.
 
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...Bezüglich der Reihenfolge Motor strahlen und dann zerlegen oder umgekehrt, ging ich von der Reihenfolge aus die ich mal irgendwo gelesen habe. Ich glaube es war im Buch vom Heusler.

Ja, der Helmut empfiehlt diese Vorgehensweise tatsächlich auf Seite 36.

Mal abgesehen von der Unhandlichkeit und rel. schlechten Zugänglichkeit diverser Motorregionen braucht's halt auch eine sehr große Strahlkabine.

Beispiel: Zur Strahlreinigung der Zylinderunterseiten sollten die Stößelstangenschutzrohre raus. Im zusammengebauten Zustand?

Es erscheint mir auch logischer, denn ein kompletter Motor mit all seinen verbauten Dichtungen ist einfacher gegen das Eindringen des Strahlgutes zu schützen als ein zerlegter, bei dem alle Ölkanäle, Führungen und Dichtflächen separat zu schützen wären.

Nicht wenige - auch hier im Forum - raten von Strahlen des Kurbelgehäuses dringend ab, weil ... siehe Beitrag oben. Was nicht heißt dass das nicht doch - mit z.T. aufwendig angefertigten Dichtelementen - erfolgreich praktiziert worden ist. Aber heikel bleibt's. M.E. besser und risikoloser ist eine chemische Reinigung mit hochwertigem ALU-Reiniger.

Alles was man vom Kurbelgehäuse abschrauben kann - Anlasserhaube, LIMA-Deckel, Steuerkettenkasten, Zylinder, Zyl.-Köpfe und Ventildeckel läßt sich rel. problemlos strahlen; Zylinder + Kopf + Ventildeckel im zusammengebauten Zustand.

Ebenso Getriebe. Alles raus was raus kann, Öffnungen abdichten, Deckel drauf, dann strahlen und sorgfältigst ausspülen. Eine 100%ige Sicherheit gegen das Eindringen von Strahlgut gibt's nicht. Und dann befreie mal die Getriebeinnereien davon; viel Spass.