Seppeltreiber

Teilnehmer
Hallo Zusammen,
nachdem meine Ladekontrollleuchte (LKL) meiner R100RT (Monolever, Baujahr 87) während der Fahrt plötzlich hell aufleuchtete (nicht nur ein ein bisschen flimmern oder flackern), habe ich mal Rotor / Stator / Regler und die Diodenplatte geprüft. Das Ergebnis war ein wahrscheinlicher Fehler der Diodenplatte.
Die Sichtprüfung hat anschließend ergeben, das sich ein Bauteil vollständig ausgelötet hatte, und angeschmolzene Dioden, die sich auch ausgelötet hatten.
Meine Frage wäre:
Was kann die Ursache für dieses Fehlerbild sein?
Ich möchte vermeiden, das sich meine neue Diodenplatte auch verabschiedet, weil dieser Fehler ja auch ein Folgeschaden sein kann.
Beste Grüße
Olaf
Hier ein paar Bilder: .angeschmolzene Diode.jpg

Bauteile ausgelötet.jpg

Lötpunkte.jpg
 
Schaden an der Diodenplatte. Wenn die Dioden noch gut sind, wieder einlöten und weiternutzen. Bei knapp 40 Jahren Nutzung wird es vermutlich keine Gewährleistung mehr geben.

Ich würde das Teil wieder löten (sofern Dioden OK) und als Ersatz ins Regal legen.

Hans

ps.: Kannst eine neue Platte einbauen, der gleiche Fehler wird in ca. 30+ Jahren wieder auftretet.
 
Dioden gehen meist durch Überspannung kaputt, die wiederum durch Wackelkontakte verursacht werden kann. Der verschmorte Diodenkörper im oberen Bild zeigt mir, dass du da nichts mehr zu löten brauchst. Prüfe alle Zuleitungen und Stecker auf wirklich festen Sitz.
 
Hallo Frank und Hans,
Danke für eure Antworten. Da ich mittlerweile mehrere defekte Diodenplatten (allerdings von zwei Kühen) habe, versuche ich mal aus zwei defekten Platten eine gute Platte zu machen. Außerdem messe ich nochmal die Spannung bei höherer Drehzahl, um den Regler zu checken.
Beste Grüsse
Olaf
 
Nach meiner Erfahrung beginnt der Schaden durch fehlerhafte Kontakte auf der Minusseite der Diodenplatte, bei den R100 Modellen sind dort flexible Kabel beginnend am (weichen) Silentblock zur Masseschraube. Am Gummiblock kann sich im Laufe der Jahre die Verbindung langsam lösen und dann wird es hier warm und der Fehler schleicht sich in die Diodenplatte...
 
Nach meiner Erfahrung beginnt der Schaden durch fehlerhafte Kontakte auf der Minusseite der Diodenplatte, bei den R100 Modellen sind dort flexible Kabel beginnend am (weichen) Silentblock zur Masseschraube. Am Gummiblock kann sich im Laufe der Jahre die Verbindung langsam lösen und dann wird es hier warm und der Fehler schleicht sich in die Diodenplatte...
Hallo Detlev
weisst du ob das bei der 80/100 R auch so ist ?
Gottfried
 
Gottfried, Du hast doch erst neulich feststellen dürfen dass die R80 R keine Silentblöcke besitzt und somit auch keine Massekabel an der Diodenplatte benötigt. ;)

VG
Guido
 
Hallo Detlev
weisst du ob das bei der 80/100 R auch so ist ?
Gottfried
Ist bei allen, die den Kettenkasten der 1.000 ccm Modelle hat. Ungeachtet dessen, kann die "Platine" durch Vibrationen zu Rissen neigen, dadurch gibt es einen Übergangswiderstand und das Lot kann brechen oder "das weite suchen".


Hans
 
Gottfried, Du hast doch erst neulich feststellen dürfen dass die R80 R keine Silentblöcke besitzt und somit auch keine Massekabel an der Diodenplatte benötigt. ;)

VG
Guido
Hallo Guido
ah jetzt ja : Silentblock war das Stichwort!

Hab nur an das flexible Kabel gedacht.

DANKE

Gottfried
der gerade über sein Alter und die Folgen nachdenkt.
 
Hallo Olaf,

Du kannst es mit Löten versuchen. Falls Du aber dennoch Ersatz benötigst, kann ich diese günstige Diodenplatte empfehlen:


Diese funktioniert in meiner Mono-RT seit Jahren absolut zuverlässig.

VG
Guido
 
Ist bei allen, die den Kettenkasten der 1.000 ccm Modelle hat. Ungeachtet dessen, kann die "Platine" durch Vibrationen zu Rissen neigen, dadurch gibt es einen Übergangswiderstand und das Lot kann brechen oder "das weite suchen".


Hans
Hallo Hans
werde ich mal untersuchen.
Gottfried
 
Hallo Olaf,

Du kannst es mit Löten versuchen. Falls Du aber dennoch Ersatz benötigst, kann ich diese günstige Diodenplatte empfehlen:


Diese funktioniert in meiner Mono-RT seit Jahren absolut zuverlässig.

VG
Guido
....so lange nicht irgendwo ein schlechter Kontakt ist.
Alle Kontakte an unseren 2V altern.
Bei manchen geht halt nichts mehr, was man dann merkt.
Bei der Lima kann dann was verheizt werden. Was man dann auch merkt.
 
....so lange nicht irgendwo ein schlechter Kontakt ist.
Hallo Martin,

falls Du Dich auf die oben angebotene Diodenplatte beziehst.........das sind Neuteile.
Die Firma Simon fertigt u.a. auch für Wehrle.

Die Mühe des Reparierens der alten Platte würde ich mir persönlich nicht machen.
Aber wer gerne bastelt, klebt und lötet....:gfreu:

VG
Guido
 
Hallo Martin,

falls Du Dich auf die oben angebotene Diodenplatte beziehst.........das sind Neuteile.
Die Firma Simon fertigt u.a. auch für Wehrle.

Die Mühe des Reparierens der alten Platte würde ich mir persönlich nicht machen.
Aber wer gerne bastelt, klebt und lötet....:gfreu:

VG
Guido
Hallo Guido,
ich meinte schlechte Kontakte im alten Kabelbaum und an Massepunkten. Die können auch eine neue Platte schrotten.
Meine allerlängste Fehlersuche war eine schlechte Masse.
 
Hallo Guido,
aus meiner Sicht als Elektroniker: irreperabel.
das ausgelötete Bauteil ist eine Überspannungsschutzdiode, im korrodierten Alu wieder einlöten: eher unmöglich.
die eingepressten Leistungsdioden auf der Masse-Seite sehen verkokelt aus.
so ein Schadensbild habe ich schon öfter gesehen.
von mir festgestellte Ursachen: defekte Batterien, ungeeignete Ladegeräte und Batterie nicht abgeklemmt beim Laden,
Fehler an der Verkabelung.
bei meiner Mono-RT ist ein Voltmeter im Cockpit, ebenso bei meiner CS, hilfreich bei Fehler-Diagnose.
mfg
Thomas
 
Hallo Hans,
dein Link mit dem zusätzlichen Massekabel war sehr hilfreich! Letztes Jahr habe ich die Steuerkette erneuert und habe auch die gebrochenen Silentblöcke auf der Minusseite gehabt und erneuert. Die Fotos in der Beschreibung hätten fast von mir sein können, denn so sah es auch bei mir aus. Außerdem ist auch eines der Erdungslabel arg verkokelt. Ich werde deswegen das dickere Minuskabel einsetzen.
Vielen Dank an euch für die vielen Rückmeldungen!
Olaf
 
Hallo Hans, ich habe gerade eine intakte Diodenplatte (22A) durchgemessen. die Durchlass-Spannungen:
Leistungsdioden Plusseite 0,48 V, Minusseite 0,49 V, Regler-Dioden 0,48 V.
die 2 Dioden vom Sternpunkt haben 0,68 V, sind also keine Z-Dioden.
im Schaltplan der /5 sind sie nicht eingezeichnet. sollte auch ohne diese Dioden funktionieren. (etwas weniger Leistung)
zuletzt habe ich in der Lehrzeit (77 - 80) eine Platte instandgesetzt, war sehr zeitaufwendig.
2 Nieten an der Unterseite wegschleifen und rausklopfen, die 2 oder 4 Nieten auf der Oberseite mit Zentrier-Bohrer entfernen,
Platine abheben.
Leistungsdioden und Y-Dioden auslöten. aus-und-einpressen mit der Ständerbohrmaschine. die Nieten auf der Unterseite durch M3 ersetzt,
die Nieten auf der Oberseite durch Blechschrauben ersetzt, verlöten, nochmal durchmessen, versiegeln mit Epoxy.
Ursache damals : Batterie beim Laden nicht abgeklemmt.
mfg
Thomas
 
Hallo Guido,
aus meiner Sicht als Elektroniker: irreperabel.

mfg
Thomas
Hallo Thomas,

ich würde sie auch nicht reparieren.
Meine priorisierte Lösung hatte ich bereits oben präsentiert.
Die letzte Diodenplatte, die mir vor ein paar Jahren starb, habe ich daher direkt an einen Foristen verschenkt, der sich mal daran versuchen wollte.

VG
Guido
 
Die kaputte Diode kann man weg bohren. Wenn sie am Rand ist, dann bringt man sie auch irgendwie eingepresst. Dann noch laufen lassen und Temperatur gemessen, um zu überprüfen, ob der thermische Widerstand irgendwie anders ist als bei den andern.



IMG_1381.jpegIMG_1382.jpeg

IMG_1383.jpeg
 
Ich hätte noch eine Frage zu deinen Beitrag #15:
Wieso belastet es die Diodenplatte, wenn die Batterie beim Laden angeklemmt bleibt? Ich habe ein Batterie-Erhaltungsladegerät genommen und habe damit nicht gerechnet.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Batterie schon sehr leer war, als ich es angeschlossen hatte.
Besten Dank!
Olaf
 
die 2 Dioden vom Sternpunkt haben 0,68 V, sind also keine Z-Dioden.
stimmt, sind "normale" Dioden

im Schaltplan der /5 sind sie nicht eingezeichnet. sollte auch ohne diese Dioden funktionieren. (etwas weniger Leistung)
Wenn im Stator der Sternpunkt nicht herausgeführt wird, brauch man keine Y-Dioden. Ansonsten, wie von dir geschrieben, sorgend sie im oberen Drehzahlbereich für etwas mehr Leistung.


Ursache damals : Batterie beim Laden nicht abgeklemmt.
Welchen Effekt soll den ein Ladegerät haben - außer, man schließt verpolt an? Danke

Hans
 
Hallo Hans,
da haben wir schon mal gegrübelt.
bei den modernen Ladegeräten ohne 50-Hz Trafo ist das Laden mit angeklemmter Batterie kein Problem.
steht auch so in der Anleitung.
diese haben eine Strom-Begrenzung und eine Ladespannungs-Begrenzung, defekte Batterien/Verpolung werden erkannt,
Ladevorgang startet nicht.
bei den älteren Ladegeräten ist nur ein Trafo mit Gleichrichter eingebaut, Strom-Begrenzung über Schmelz-Sicherung.
Spannungsregelung über Stelltrafo.
die Trafos haben bei größeren Geräten einen schweren Eisenkern.
wenn Batterie und Diodenplatte und Ladegerät verbunden sind und der Netzschalter geöffnet wird,
erzeugt der starke Restmagnetismus im Kern eine Spannungsspitze. Effekt wie bei der Zündspule.
Leistungsdioden haben eine Sperrspannung von 40 - 200 V, die kleinen Dioden 1N4007 1000V.
ein ähnlicher Effekt kann bei laufendem Motor entstehen, wenn die Verbindung zur Batterie unterbrochen wird.
(Plattenbruch in der Batterie, Stecker in der Verkabelung zw. Platte und Batterie)
dann ist das Paket der Ständerwicklung der Übeltäter.
bei Defekten an der Diodenplatte ist immer die Verkabelung und die Batterie gründlich zu prüfen.
bei modernen Fahrzeugen ist zur Vermeidung von Überspannung/Brandgefahr ein Überspannungsschutz integriert.
Zitat:
Um eine halbwegs konstante Bordspannung und Ladespannung zu erhalten benötigt es eine weitere Komponente, einen Spannungsregler. Diese bestehen im Prinz aus Hochleistungs-Zener-Dioden und schützen das Bordnetz vor Überspannungen.
mfg
Thomas
 
Restmagnetismus im Kern eine Spannungsspitze” ?? Das kannst du ja mal erklären. Vg Michael

Vermutlich ist der Spannungsimpuls beim Abschalten von Induktivitäten gemeint (Trafowicklung).
Mir ist so ein Fall aber noch nicht begegnet beim Ausschalten von (alten) Ladegeräten.

Gruß aus PAF
Gerd