boxeruwe

Teilnehmer
Guten Morgen und einen schönen restlichen 2. Feiertag wünsche ich euch.
Ich habe da mal eine Frage:
R 100 RT ' 81: Ständig sind nach einigen tausend Kilometern die Ventilschaftenden und irgendwann einmal die Kipphebelenden eingearbeitet.
Ich habe jetzt die Köpfe zur Überholung weggebracht und der dortige Motoreninstandsetzer sagte mir, es liege an der mangelnden Qualität der Bauteile.
Habt ihr eine plausible Antwort für mich?
Sowas kenne ich von den Boxer Motoren nicht.
Die Ölbohrungen der oberen Zuganker sind i.O. und Öl kommt.
VG Uwe
 
Das einzige, was ich mir in diesem Zusammenhang vorstellen kann: Irgendwann im Leben Deines Motors wurden die Laufflächen der Kipphebel nicht fachgerecht nachgearbeitet.

Gruß
Florian
 
Die ersten Ventile vom Instandsetzer waren angeblich von TRW. Nach 10000 km waren sie komplett eingearbeitet. Ich werde mal ein Foto machen. Egal von wem ich Ventile kaufe, irgendwann sind sie beschädigt.
Zu wenig Öldruck?
 
Zwei Kipphebel sind schon erneuert wurden. Wenn ich mir die Flächen so anschaue, sind sie mitunter sehr eckig und nicht geschwungen.
 
Haddemerscho
Gruß
 
Das erste Ventil war vom insolventen Motorenbauer, was ich bis dahin aber nicht wußte. So wie das 2. Ventil sehen die anderen zu Teil nach einigen Tausend Km aus.

20241226_115110.jpg 20241226_115117.jpg
 
Sowas wie auf dem ersten Bild habe ich an einem 2V noch nie gesehen. Den Zustand vom zweiten Bild kenne ich, aber bis ein Ventil so weit ist, braucht es in aller Regel mehr als 100tkm.

Könntest du Bilder der Druckflächen der beteiligten Kipphebel einstellen?

Die pauschale Aussage dea Motoreninstandsetzers (mangelhafte Qualität der Bauteile) würde mich misstrauisch machen.
 
Mein Verdacht ist auch, dass die Kipphebel schuld sind.
Wenn da unsachgemäß nachgearbeitet wurde, stimmen Kontur und Oberflächenrauigkeit nicht.
Der Einsatz gebrauchter Teile mit korrekten Konturen dürfte Abhilfe schaffen.
 
Sowas wie auf dem ersten Bild habe ich an einem 2V noch nie gesehen. Den Zustand vom zweiten Bild kenne ich, aber bis ein Ventil so weit ist, braucht es in aller Regel mehr als 100tkm.

Könntest du Bilder der Druckflächen der beteiligten Kipphebel einstellen?

Die pauschale Aussage dea Motoreninstandsetzers (mangelhafte Qualität der Bauteile) würde mich misstrauisch machen.
Ich habe das Motorrad als RT vor 9 Jahren gekauft, mit 140000 km.
Alles was nicht astrein war, wurde erneuert. Die Köpfe waren beim ,, insolventen'' Instandsetzer, was ich wie gesagt bis dahin nicht wußte. Dort kostete ein Einlassventil damals 12€. Das ist das erste abgebildete Ventil. Danach habe ich ein Ventil bei BMW BMW gekauft. Die anderen und auch die Kipphebel sind von Fa. Stark aus Lehrte.
Die Kipphebel hatten Pitting und sind nicht mehr vorhanden.
Der Motoreninstandsetzer bezog sich mit seiner Antwort auch auf seine Probleme für die Werkstatt. Man weiß nicht mehr, was man an Qualität bekommt, wenn Material geordert wird.
 
Die Ventilfedern sind vor 9 Jahren erneuert wurden und zwischendurch auch wieder. Der Motor hat bei mir mittlerweile 36000 km gelaufen.
 
Hallo Uwe,

Du schreibst es wären TRW Ventile, sind es denn passende gewesen oder ggf. Ventile eines anderes Motors die gekürzt wurden.

Ich habe in meinen ersten Zündapp Motoren auch TRW Ventile der R69S drin, die mussten aber gekürzt und die Nuten neu gestochen werden.

Wenn das Schaftende dann nicht ordentlich gehärtet wird, bei zu hart bekommt man schnell mal die obigen Probleme, zu weich drückt es sich fein auseinander.
 
Der Motor bekommt nur Feuer, aber nach ein paar tausend km solche Schäden, kenne ich nicht. Meine 100 S in den 80ern hatte sowas mit getuntem Motor auch nicht. Selbst während meiner BOT Zeit habe ich sowas nicht gesehen.
 
Der Motor bekommt nur Feuer, aber nach ein paar tausend km solche Schäden, kenne ich nicht. Meine 100 S in den 80ern hatte sowas mit getuntem Motor auch nicht. Selbst während meiner BOT Zeit habe ich sowas nicht gesehen.

Ich weiß nicht was alles am Motor gemacht wurde, wenn aber der Ventiltrieb nicht auf die Nockenwelle abgestimmt ist und die Ventile den Kipphebeln nicht mehr folgen können, da z.B. Ventile zu träge/schwer, Ventilfedern zu schwach usw., können sich die Laufflächen einschlagen...

LG
Rainer
 
Für die 750er gab es damals einen BMW Sportsatz, bestehend aus anderen Kolben mit höherem Dach und die 336er Nockenwelle. Da wurde von BMW nur das unterlegen der unteren Ventilteller um einen Millimeter angegeben, wenn ich mich recht erinnere. Das lief ewig.
In diesem Motor sind andere Federn montiert, die Einstellschrauben und die Teller sind gegen leichtere getauscht. Die Kipphebel wurden vor 36000 km gegen die neuere Version getauscht und auch schon teilweise wieder erneuert.
 
Hallo,
wenn du "zu" harte Ventilfedern drin hast und drumherum ist alles erleichtert, kann ich mir solche Schäden schon vorstellen....
Da aber niemand hier genau weiß was und in welcher Kombination da eingebaut wurde, bleiben das alles nur Mutmaßungen mit der Glaskugel !!!

Gruß
Kai
 
Hallo,
Schon mal überprüft ob die Ventilfedern eventuell auf Block gehen, wenn die Ventile ganz geöffnet sind.
Gruß Uli
 
Sehe es wie Kai, da der Motor nicht mehr original ist, kann man nur in der Glaskugel lesen und mutmaßen. Wenn die Teile nicht 100% aufeinander abgestimmt sind ist alles mögliche möglich.

PS. wenns oben klemmt würde ich mir auch den unteren Teil des Ventiltriebs genauer ansehen. Die Nockenwelle gibt maßgeblich die Bewegung vor (Ventilerhebungs- und Schließkurve), wenn die Nockenwelle nichts taugt wirds nie was werden.

LG
Rainer
 
Ich hoffe, der jetzt beauftragte Instandsetzer steht für die Qualität der verwendeten Teile gerade und kann dir auch die Hersteller benennen. Sonst beginnt wieder (in einigen tausend km) das Raten...
Das gute an diesen Dreirillenkeilen ist ja, dass die Ventile sich gut drehen können im Betrieb. Ein Einlassventil für unter 20 Euro ist nahezu zwangsläufig von schlechter Qualität. Schon vor 20 Jahren kostete ein BMW-Auslassventil ein kleines Vermögen. Ich habe damals mit Siebenrockventilen (Intervalves, Tessin) aufbauen lassen, und das läuft nach über 95.000 km immer noch einwandfrei. Ich weiß noch, dass alle vier Ventile zusammen 140 Euro kosteten...
"Öl kommt" wäre mir übrigens zu allgemein. Ich würde mal mit Manometer, mindestens jedoch mit einem elektrischen Anzeigeinstrument den tatsächlichen Druck im Betrieb ermitteln. Und auch die Nockenflächen und die Stösselböden kontrollieren. Neue Federn sollten sowieso obligatorisch sein. Wie sehr sich schlappe Federn bemerkbar machen können, habe ich vor einigen Jahren bei meiner 25/2 erfahren. Ganz erstaunliche Unterschiede gab es da im Vergleich zu Neuteilen (20 Prozent mehr Federkraft, womit eine Drehzahlunwilligkeit im oberen Bereich beseitigt war). Andererseits können zu harte Federn großen Schaden anrichten.
Jeder weiß doch, dass der Ventiltrieb DIE Problemzone bei unseren Boxern ist. Hier Teile unbekannter Provenienz zu verwenden verbietet sich eigentlich.