BoxerSchürli

Teilnehmer
Einen wunderschönen guten Abend in die Boxergemeinde.
Ich hab einfach mal eine Frage, und zwar wie weit ihr so euere Leerlaufgemischschrauben herausdreht.
In meinem Fall habe ich eine 91er R100 GS mit den Standardvergasern und nem Y-Rohr plus Sport-Endschalldämpfer in Seriendesign.
Mir gehts vor allem darum, weil ich selbst in verschiedensten Einstellungen gute Ergebnisse erlange zwecks Einstellung, Lauf und Ansprechverhalten.
Daher einfach mal die Frage in die Runde, was ihr so fahrt.
Also vor allem interessant für mich sind die jenigen mit Typ 94 Vergasern von Bing.
Ich weiß, dass das auch von anderen Faktoren abhängt und auch vom Kerzenbild ja, aber mir gehts jetzt einfach mal um euere Leerlaufschrauben

Danke schonmal im Vorhinein,
Schorsch
 
Hallo Schorsch,

bei den besagten Vergasern hat sich eine 3/4 Umdrehung als Grundeinstellung bewährt (Einstellung bei betriebswarmem Motor). Dann Zudrehen, bis der Motor gerade beginnt, unrund zu laufen. Jetzt die Gemischschraube wieder 1/8 Umdrehung öffnen, das gleiche an der anderen Seite wiederholen.

Idealerweise folgt jetzt eine Synchronisierung, wonach noch minimale Anpassungen der Gemischschraube vorgenommen werden können (etwas fettere Einstellung bewirkt schönere Übergänge). Fertig.

Gutes Gelingen
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich mache es heute noch so wie schon vor 40 Jahren, Standgas höher stellen, einen Kerzenstecker ab und mit Kerze gegen Masse legen. Motor starten, Standgas bei dem laufenden Zylinder so hoch drehen dass der Motor gut an bleibt, nun die Gemisch Schraube behutsam drehen bis die höchste Drehzahl erreicht ist, dann halbe Umdrehung rein.
Standgas soweit runter drehen dass der Motor so grad noch an bleibt.
Jetzt den anderes Zylinder ebenso behandeln.
Ist das Standgas nun zu hoch wenn beide laufen, behutsam und mit Gefühl wechselseitig zurück drehen. Danach die Züge so einstellen dass beide Zylinder gleichzeitig die Arbeit aufnehmen wenn man am Griff dreht.

GS und RR musste ich bei der Abgasprüfung aber immer etwas in Richtung mager ändern, wenn alles Grün und Prüfung bestanden auf dem Messings natürlich wieder richtig eingestellt.

Gruß
Willy
 
Danke, aber ich fragte mich eher welche Einstellung ihr bei euch habt, also wie sie jetzt eingestellt sind und laufen. Klar, dass das bei jedem anders ist, aber mich würden einfach mal euere Werte interessieren.
Hätte ich wahrscheinlich besser formulieren müssen.
Grundeinstellung weiß ich ja.
 
Moin,
klar jeder Motor verhält sich etwas anders, du kannst also nicht einfach nach den Umdrehungen der Gemischregulierschrauben gehen!
Wenn die Q im Stand sauber läuft und im Schiebebetrieb dezent etwas patscht bist du richtig. Genauer geht es nur mit nem Abgastester.

Gruß
Kai
 
Hab’s mit dem Abgastester versucht, aber da scheitert es ja schonmal daran, dass ich hinten nur ein Rohr hab und da kann man höchstens auf das gesamte Gemisch schließen…
Bei mir kam da am Freitag Lambda 1,5 und CO 7,5% heraus, wonach ich dann deutlich magerer gegangen bin.
Wie gesagt, ich weiß, dass jede Q anders is, Ich will doch nur mal wissen was ihr so einstellt Mensch 😉
 
Wie gesagt, ich weiß, dass jede Q anders is, Ich will doch nur mal wissen was ihr so einstellt Mensch 😉

So mager wie möglich, so fett wie nötig (für cremige Übergänge)...Thats about it..Ist auch etwas Geschmackssache. Den einen stört es nicht, wenn die Fuhre nach Schiebebetrieb etwas hart ans Gas geht oder beim "Rollen" mit wenig geöffneter Drosselklappe etwas ruckelt...Mich macht es wahnsinnig, deshalb sind meine Vergaser wohl eher etwas mehr aufgedreht.

Grüße, Hendrik
 
Hallo Schorsch,

ich habe zwei Maschinen mit diesen Vergasern und beide stelle ich wie folgt ein:
1. Ventilspiel 10/15
2. Zündzeitpunkt leicht auf "früh"
3. für die Vergasereinstellung den Motor wirklich warmfahren = mindesten 20 km Fahrstrecke.
Dann im Leerlauf zur besseren Einstellung die Drehzahl mit den Anschlagschrauben auf etwa 1000 1/min einstellen. Nun, wie auch Florian geschrieben hat, die Gemischregulierschrauben langsam hineindrehen bis der Motor anfängt unrund zu laufen. Ab diesem Punkt drehe ich langsam wieder heraus, bis die Drehzahl nicht mehr ansteigt. Die Umdrehungsanzahl der Schrauben habe ich dabei nie beachtet. Weil aber der Punkt der höchsten Drehzahl manchmal nicht so ganz genau akustisch feststellbar ist (mein Drehzahlmesser reagiert auf solche Feinheiten nur unzureichend), drehe ich die Einstellschraube an diesem Punkt wieder ein ganz kleines bisschen hinein (weniger als eine achtel Umdrehung).
Dann erfolgt die Synchronisation der Anschlagschrauben in Verbindung mit der gewünschten Leerlaufdrehzahl und danach die Synchronisation der Bowdenzüge.

Mit dieser Einstellung erreiche im Leerlauf ein CO-Gemisch von knapp unter, bis knapp über 4%.

Vielleicht machen es andere Menschen anders...

Schönen Sonntag!
 
@BoxerSchürli fragt ja nach der absoluten Einstellung. Man müsste also von Grundeinstellung mitzählen oder nach dem einstellen nochmal messen. Für meine r100 sind es zwischen Halb und Halb + Achtel, wenn ich mich an die letzte Aktion mit Grundeinstellung richt erinnere.

Die r80 hab ich nur nachgestellt, keine Ahnung.
 
hallo Schorsch,
ich mach das auch so wie Florian in #2 beschrieben hat. das Feintuning erfolgt noch mal nach dem Synchronisieren und nach Gehör.
meine Q ist da sehr sensibel, sie ist auf heiße trockene Tage optimal eingestellt, und bei kalten feuchten Tagen geht der Motor manchmal aus. da mußte ich den Leerlauf schon mal höherdrehen und ein `Muckensäckle´ fetter. Das gleiche wenn man sich in höhere Lagen (Großglockner) mit dünner kalter Luft begibt, dann ist der Leerlauf auch zu niedrig und sie geht im Leerlauf aus.
viel Erfolg Paul