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So eine obere Gabelbrücke für die R80 G/S oder ST aus China (bei Aliexpress) kostet unter 100€. Also habe ich den Versuch gewagt, das Serien-Stahlblechteil ohne Klemmung mal zu ersetzen. Hinweis: Ich benötige keine Belehrungen über das rechtliche Risiko und bitte davon abzusehen. Es soll sich insbesondere niemand animiert fühlen es mir nachzutun, der derlei Experimente fürchtet. 
Es dauert zwei Wochen, dann ist das Ding in der Post. Sieht gut aus, perfekt CNC bearbeitet, feine schwarze Eloxierung. Zwei Klemmschrauben M8 aus 1.4301 stecken drin, eine davon geht schwer. Also Nacharbeit mit Sacklochgewindebohrer und Bohrfett. Neue Schrauben hochfest aus der eigenen Sammlung.
Nächste Überraschung: die Brücke ist unterwärts nicht für die Nutmutter und die Abdeckung des Lagers ausgespart, so dass das Lenkkopfrohr oben nicht weit genug vorsteht, um die Hutmutter richtig verschrauben zu können. Kurzum: Sie passt dann doch nicht. Da muss erst Fleisch von der Brücke weg, leider. Von oben bohren? Lieber nicht, das ist die Sichtfläche.
Also von unten mit dem Wohlhaupter rundum groß weg gebohrt, bis die Abdeckung des Lagers schmatzend in die Gabelbrücke hinein geht und oben reichlich Gewindegänge der Nutmutter tragen. Das ist etwas knifflig, weil der Wohlhaupter kein Originalteil ist (sondern auch aus China) und daher keinen Radialvorschub hat.
Viel Geduld und Fummelei.
Schließlich passt alles zusammen, die Tauchrohre lassen sich jetzt in der oberen Brücke durchschieben statt nur aufsetzen.
Die Klemmung funktioniert ordentlich, die Hutmutter und die Einschraubstücke der Standrohre lassen sich satt festziehen - so weit alles ok. Meine Sorge ist, dass die Schwächung der Brücke von unterwärts am Lenkkopfrohr-Durchmesser zu groß ist, so dass irgendwas versagt. Die alte Gabelbrücke kommt also sicherheitshalber unten in den Tankrucksack.
Erste Erprobung: Zwei Stunden flotte Fahrt bis zum Treffpunkt an der "schönen Schneifel (B51)" - die Maschine liegt und läuft prima durch die Eifel.
Beim Verladen auf den Hänger nach Südfrankreich fällt dem Kollegen auf, dass die *unteren* Gabelbrücken-Klemmschrauben dabei sind, verloren zu gehen

Da hatte ich wohl schlicht das Festschrauben vergessen. 1:0 für die obere Gabelbrückenklemmung - ich habe nichts gemerkt. Festgezogen, ok.
Ausgeladen an der Ardeche. Provence, Zentralmassiv, Pyrenäen. Mehrere Tage keine besonderen Vorkommnisse.
Später, mitten in den Pyrenäen fängt schließlich der Lenker fühlbar an zu wackeln - die Hutmutter hat sich gelockert
Damit bin ich noch den ganzen Tag weiter gefahren, abends gabs dann die gute Knipex Wasserpumpenzange, die der Kollege zum Glück dabei hatte. Wer hat schon so einen riesigen Schlüssel dabei - außerdem passt ein Gabelschlüssel nicht dran, da sind leider die Lenkerklemmböcke im Weg.
Die Mutter ist also wieder fest ... Schraubensicherungspaste wäre vielleicht gut gewesen.
Hat aber bis zum Ende der Reise noch fünf Tage gehalten. Noch von unterwegs habe ich auch so eine Zange bestellt. Wollte ich schon immer mal haben.
Die Standrohre stehen oben bündig an der dickeren Gabelbrücke, damit also die Maschine auch geringfügig tiefer als mit der Blechbrücke - mit meiner Wohlhaupter Aktion wollte ich die natürlich keinesfalls auf die Originaldicke runterbohren. Folge: Das Schutzblech knabbert am Ölkühler bzw. dieser ein Bisschen am Lack auf dem Blech.
Einen Ölkühler hat die ST original nicht, ich weiss. Meine aber doch
- der Halter ist ein 3D Druckteil mit zwei Kabelbindern am Rahmen-Querrohr und lässt sich verdrehen bzw. gibt nach. Kein Problem also, das kann so bleiben. Vielleicht mache ich mir mal einen Aufkleber auf das Schutzblech.
Eine CNC Gabelbrücke - am besten mit einer Klemmung auch des Lenkkopfrohres und TÜV Gutachten - ist eine feine Sache, denn die Hochbeinigkeit der Vorderhand an der ST ist m. E. etwas zu ausgeprägt für schnelle Wechselkurven. In meiner aktuellen Konstellation macht die Kuh *sehr* viel Spaß, unterwegs mit deutlich stärker motorisierten Apparaten (Ducati, Triumph, Suzuki, BMW) in den Bergen. So bald es etwas enger wird hat sie oft die Nase vorn, in weiterem Geläuf kriegt man sie nicht so leicht aus den Rückspiegeln.


Es dauert zwei Wochen, dann ist das Ding in der Post. Sieht gut aus, perfekt CNC bearbeitet, feine schwarze Eloxierung. Zwei Klemmschrauben M8 aus 1.4301 stecken drin, eine davon geht schwer. Also Nacharbeit mit Sacklochgewindebohrer und Bohrfett. Neue Schrauben hochfest aus der eigenen Sammlung.
Nächste Überraschung: die Brücke ist unterwärts nicht für die Nutmutter und die Abdeckung des Lagers ausgespart, so dass das Lenkkopfrohr oben nicht weit genug vorsteht, um die Hutmutter richtig verschrauben zu können. Kurzum: Sie passt dann doch nicht. Da muss erst Fleisch von der Brücke weg, leider. Von oben bohren? Lieber nicht, das ist die Sichtfläche.
Also von unten mit dem Wohlhaupter rundum groß weg gebohrt, bis die Abdeckung des Lagers schmatzend in die Gabelbrücke hinein geht und oben reichlich Gewindegänge der Nutmutter tragen. Das ist etwas knifflig, weil der Wohlhaupter kein Originalteil ist (sondern auch aus China) und daher keinen Radialvorschub hat.
Viel Geduld und Fummelei.
Schließlich passt alles zusammen, die Tauchrohre lassen sich jetzt in der oberen Brücke durchschieben statt nur aufsetzen.
Die Klemmung funktioniert ordentlich, die Hutmutter und die Einschraubstücke der Standrohre lassen sich satt festziehen - so weit alles ok. Meine Sorge ist, dass die Schwächung der Brücke von unterwärts am Lenkkopfrohr-Durchmesser zu groß ist, so dass irgendwas versagt. Die alte Gabelbrücke kommt also sicherheitshalber unten in den Tankrucksack.
Erste Erprobung: Zwei Stunden flotte Fahrt bis zum Treffpunkt an der "schönen Schneifel (B51)" - die Maschine liegt und läuft prima durch die Eifel.
Beim Verladen auf den Hänger nach Südfrankreich fällt dem Kollegen auf, dass die *unteren* Gabelbrücken-Klemmschrauben dabei sind, verloren zu gehen

Da hatte ich wohl schlicht das Festschrauben vergessen. 1:0 für die obere Gabelbrückenklemmung - ich habe nichts gemerkt. Festgezogen, ok.
Ausgeladen an der Ardeche. Provence, Zentralmassiv, Pyrenäen. Mehrere Tage keine besonderen Vorkommnisse.
Später, mitten in den Pyrenäen fängt schließlich der Lenker fühlbar an zu wackeln - die Hutmutter hat sich gelockert

Damit bin ich noch den ganzen Tag weiter gefahren, abends gabs dann die gute Knipex Wasserpumpenzange, die der Kollege zum Glück dabei hatte. Wer hat schon so einen riesigen Schlüssel dabei - außerdem passt ein Gabelschlüssel nicht dran, da sind leider die Lenkerklemmböcke im Weg.
Die Mutter ist also wieder fest ... Schraubensicherungspaste wäre vielleicht gut gewesen.
Hat aber bis zum Ende der Reise noch fünf Tage gehalten. Noch von unterwegs habe ich auch so eine Zange bestellt. Wollte ich schon immer mal haben.
Die Standrohre stehen oben bündig an der dickeren Gabelbrücke, damit also die Maschine auch geringfügig tiefer als mit der Blechbrücke - mit meiner Wohlhaupter Aktion wollte ich die natürlich keinesfalls auf die Originaldicke runterbohren. Folge: Das Schutzblech knabbert am Ölkühler bzw. dieser ein Bisschen am Lack auf dem Blech.
Einen Ölkühler hat die ST original nicht, ich weiss. Meine aber doch

Eine CNC Gabelbrücke - am besten mit einer Klemmung auch des Lenkkopfrohres und TÜV Gutachten - ist eine feine Sache, denn die Hochbeinigkeit der Vorderhand an der ST ist m. E. etwas zu ausgeprägt für schnelle Wechselkurven. In meiner aktuellen Konstellation macht die Kuh *sehr* viel Spaß, unterwegs mit deutlich stärker motorisierten Apparaten (Ducati, Triumph, Suzuki, BMW) in den Bergen. So bald es etwas enger wird hat sie oft die Nase vorn, in weiterem Geläuf kriegt man sie nicht so leicht aus den Rückspiegeln.
