jowi64

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Guten Abend zusammen,

in dem Motorrad online Artikel wird beschrieben wie man die Federn durch kürzen, härter machen kann. Das haben bestimmt schon einige G/S Fahrer gemacht, ich überlege das anzugehen.
Die machen folgendes:
Am einen Ende werden alle engen Wicklungen entfernt, gegenüber bleiben sechs „weiche“ Wicklungen stehen. Nach dem Kürzen um 80 Millimeter soll jeweils eine 70 Millimeter lange Aluhülse mit zehn Millimeter weniger Vorspannung die BMW R 80 G/S auf einem ähnlichen Niveau halten wie zuvor die weichen, aber stärker vorgespannten Federn im Serienzustand.
Wenn ich das richtig verstehe kürzen die oben und unten, jeweils ca 4cm.
Hat jemand Erfahrung damit gesammelt, ist das so sinnvoll und tatsächlich eine gute Maßnahme, um das weiche Fahrwerk zu straffen.
Spezielle Anforderungen an die 7cm Aluhülse, oder kann ich dasitzen Baumarkt besorgen?

schönen Abend noch und viele Grüße
Jochen
 
Interessante Geschichte.

Soweit ich das in Erinnerung habe, sind die Windungen der Tragfedern an deren Ende abgeflacht ausgeführt und liegen dann flächig an ihrem jeweiligen Ende auf.

Wenn ich diese Federn nun kürze, habe ich diese flächigen Auflage nicht mehr, sondern nur noch das spitze Ende der gekürzten Federspirale, welche ihre Kraft dann nur noch über einen einzigen Punkt überträgt, und sich damit wohl auch über kurz oder lang in das Material hineinarbeitet.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies so funktioniert.


Schönen Gruß

Christian
 
Interessante Geschichte.

Soweit ich das in Erinnerung habe, sind die Windungen der Tragfedern an deren Ende abgeflacht ausgeführt und liegen dann flächig an ihrem jeweiligen Ende auf.

Wenn ich diese Federn nun kürze, habe ich diese flächigen Auflage nicht mehr, sondern nur noch das spitze Ende der gekürzten Federspirale, welche ihre Kraft dann nur noch über einen einzigen Punkt überträgt, und sich damit wohl auch über kurz oder lang in das Material hineinarbeitet.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies so funktioniert.


Schönen Gruß

Christian
darauf gehen sie ja in dem Artikel auch ein . Die G/S Federn stecken in Kunstoffhülsen, dadurch sollte das kein Problem sein.
 
Wozu???

Es gibt jede Menge viel zu harte Zubehörfedern für die G/S im Handel! :D
Um festzustellen, dass das eventuell doch nicht so das Gelbe vom Ei ist muss ich keine Originalfedern verjagen!
Über hole besser mal die Gabel und Spiel etwas mit dem Ölstand, damit kommst du näher ans Optimum wenn du nur mir Sozius und Gepäck unterwegs bist.

Gruß

Kai
 
Wozu???

Es gibt jede Menge viel zu harte Zubehörfedern für die G/S im Handel! :D
Um festzustellen, dass das eventuell doch nicht so das Gelbe vom Ei ist muss ich keine Originalfedern verjagen!
Über hole besser mal die Gabel und Spiel etwas mit dem Ölstand, damit kommst du näher ans Optimum wenn du nur mir Sozius und Gepäck unterwegs bist.

Gruß

Kai
Wozu? Um die zu weichen Federn zu verbessern.

Ich habe ein paar Ersatzfedern , mit denen kann ich das testen und ggf problemlos wie Rückgängig machen.
Gruß Jochen
 
Dann mach doch einfach, dann brauchst du nicht fragen sondern kannst berichten :D
Naja ich habe 1 Versuch... Insofern hoffe ich das hat schon mal jemand gemacht und hat Erfahrung.
Insbesondere ob wirklich an beiden Enden gekürzt werden sollte, oder vielleicht doch nur unten?
 
Hallo,
an den Originalfedern ist wenig zu verbessern, die sind auch nicht zu weich.
Was du merkst ist eine schlecht funktionierende Dämpfung aufgrund von falschem Öl, falschem Ölstand Undichtigkeiten bzw. zu großer Luftkammer!

Die G/S Gabel ist etwas unterdimensioniert. Die Dämpfung ist dazu recht einfach aufgebaut. Es erfordert schon eine Menge Erfahrung mit der originalen Federbestückung da ein einigermaßen gutes Setup hinzubekommen. Eine einwandfrei gepflegte und gewartete Gabel ist bei der G(S ein MUSS! Dann funktioniert die auch ganz gut.

"Harte" Zubehörfedern, ich hatte länger WP-Federn drin, machen das Ganze, solange du keine 120 Kg wiegst, nicht besser, sondern eher schwieriger, weil du die Dämpfung, die Luftkammer etc. darauf einstellen musst. Genau so wie bei deinem Umbauvorhaben.

Ich verstehe auch nicht wie eine Reduzierung der Vorspannung, zusammen mit einer kürzeren Feder mit weniger Progression und zusätzlichen Distanzhülsen, einen fahrdynamischen Vorteil bringen soll. Schon gar nicht bei einer Enduro.
Die Originalfeder ist, verglichen mit den Zubehörfedern sowieso nicht sonderlich weit und stark vorgespannt! Das was du abschneidest betrifft einfach nur den Übergangsbereich zwischen Druck und Zug. Du kürzt damit einen Teil Negativfederweg und ersetzt ihn durch eine höhere Federrate.
Dadurch wird die Gabel beim Einfedern (!) "härter"... was man bei einer Enduro eigentlich nicht will. Denk dran du braucht mindestens 60 mm Negativfederweg!
Wenn Du Pech hast und deine Hülse nicht optimal passt "rappelt" dann die Feder aufgrund zu wenig Vorspannung beim Ausfedern im Standrohr herum. Wenn Du die Hülse zu lang machst spricht die Gabel im wichtigen Anfangsbereich einfach nur schlechter an weil da dann ja 50% "weiche" Feder fehlt.
Ich hatte an meiner /7 mal die Gabel um 20 mm mit einer Hülse vorgespannt. Das Ganze war schon recht sportlich, aber nicht unbedingt besser....
Sorry, ich halte das Ganze für keine gute Idee und auch nicht durchdacht.

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das richtig verstehe kürzen die oben und unten, jeweils ca 4cm.
Nein, Werner Koch hat asymmetrisch gekürzt. Die cm sind dabei irrelevant, entscheidend ist die Anzahl der entfernten Windungen.

Nach zwei frustrierenden Versuchen mit Zubehörfedern namhafter Lieferanten habe ich mich dran erinnert, daß ich Federauslegung vor Jahrzehnten mal gelernt hatte, die Federkennlinien der Originalfedern ermittelt und diese dann an beiden Enden um je 6,5 Windungen gekürzt und mit 70 mm langen Distanzhülsen verbaut. Das Ergebnis war genau so, wie ich das haben wollte.

Hat jemand Erfahrung damit gesammelt, ist das so sinnvoll und tatsächlich eine gute Maßnahme, ...
Jein, das hängt wie üblich von einigen Randbedingungen ab. Federauslegung ist immer ein Kompromiß.

...um das weiche Fahrwerk zu straffen.
Das Fahrwerk ist "weich" als Gesamtkonzept, um das "straff" zu bekommen, wäre weit mehr als nur geänderte Gabelfedern erforderlich. Für die dann anfallenden Umbaukosten kann man auch ein weiteres Motorrad kaufen.

Spezielle Anforderungen an die 7cm Aluhülse, oder kann ich dasitzen Baumarkt besorgen?
Ich habe da Drehteile drin.
 
Was hansen_reloaded mit "Konzept weich" geschrieben hat, dem kann ich nur beipflichten.
Mit härteren Federn fängst du dir eine Menge weitere Baustellen ein: Die Zugstufe ist dann noch mehr unterdämpft als sie es ab Werk sowieso schon ist. Wenn du dann die Dämpfung härter machst, kommst du besonders im Bereich des Lenkkopfes an die Belastungsgrenze des Rahmens. Abgesehen davon, daß die Gabel ebenfalls nicht besonders verwindungssteif ist.
Aber probier es einfach aus, Fahrwerkseinschätzungen sind immer auch geschmacksabhängig. Wenn es für dich passt, ist es doch gut.
Ich stehe mit der BMW-Gabel komplett auf Kriegsfuß und habe deswegen eine Showa mit Scott/Öhlins Lenkungsdämpfer drin inklusive Rahmenverstärkungen. Besonders im Lenkkopfbereich wie HPN und SWT es auch machen. Das hat seinen Grund.
 
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