sirwrieden

Sehr aktiv
Nachdem ich nun fast 2000 Kilometer mit meiner R90/6, na nennen wir ihn ruhig einmal „Cruiser“, überwiegend mit Sozia – nebenbei bemerkt für mich „Die beste Sozia auf der Welt“ – zurückgelegt habe, kann ich mich nur wiederholen, Geschwindigkeiten über 140 km/h machen mit dem Ding einfach keinen Jux, nee sie tun schon fast weh.

Gehen tut’s wie sich ja bei Hans-Martins Werkstattparty, am 12.07.2008) gezeigt hat, aber ein richtiges Fahrvergnügen kam so richtig nicht auf.

Beim Aufbau des Motorrades stand für mich von vornherein fest dass ich wieder einen 900 cm³ verwenden wollte.

Meine anfängliche Planung den erstandenen und neu gelagerten R90/6 Motor durch die Montage von R90S Zylinderköpfe (plus Dellorto Vergasern) auf zurüsten kann ich getrost vergessen.

Die angegebenen 60PS reichen für die erwähnten 140 km/h völlig aus, nur die Beschleunigung sollte etwas fixer von statten gehen.

Daher habe ich mich für einen anderen, kürzeren Achsantrieb entschieden – nur welchen nehmen? - welche Motordrehzahl wird sich dabei einstellen?

Zu diesem Zweck habe ich anhängende EXEL Datei erstellt. Siehe in der Datenbank unter der Rubrik: Schwinge, Kardan, Achsantriebe

Da die Wegezahl von meinem montierten Tacho (0,711) nicht zum kürzeren Achsantrieb passt, wollte ich wissen in wie weit die angezeigte Geschwindigkeit von der tatsächlichen Geschwindigkeit abweicht, kann ja mal wichtig sein.


Nachdem Stöbern in der Datenbank fand ich dann die von Michael eingestellten Datenblätter über Getriebeübersetzungen sowie eine Auflistung der diversen Übersetzungen der Boxer-Achsgetriebe.

Schaut einmal selbst wie fein die errechneten Geschwindigkeiten mit den Gangdiagrammen übereinstimmen.

Zur Benutzung der Tabelle ist zu sagen: Werte nur in die türkis gekennzeichneten Kästchen eingeben.

Unberücksichtig bleibt für die Geschwindigkeitsberechnung der Schlupf, errechnet wird eine rein theoretische Geschwindigkeit.

Was bedeutet Schlupf: siehe http://tachokonverter.de/schlupf.php

Es werden hier alle für die 2-Ventiler BMWs verfügbaren Achsantriebe aufgeführt, ob es nun Sinn macht eine R100RS mit dem Achsantrieb einer R50/5 oder andersrum auszurüsten - nun dies kann sich jeder selbst beantworten.
 
Servus!

Eine Frage: wie kommst Du auf den Hinterradumfang?
Rein rechnerisch ergibt sich für einen 130/80-18 ein Umfang von 2090 mm.

Gruß, Rudi
 
Sehr schön von unserem Heiko.
Wieder eine praktische Arbeitshilfe mehr in der Datenbank. ;-JJJ
Udo, langsam müssen wir die versichern. :D
 
Wie gemessen: Mit dem Metermaß? Durch Abrollen?

Allzu wissenschaftlich braucht ihr nicht werden.
Denn dann müsste man noch den Abfahrgrad des Reifens berücksichtigen und die
Tatsache, dass sich der Reifen durch die Fliehkräfte noch dehnt. :D
 
Ich habs dann mal - der Einfachheit halber - aus nem alten Beitrag von mir kopiert und eingefügt. Wissenschaftlicher kannich nich :

Zuerst den maximalen Umfang (Neureifen) errechnen,

dazu Felgendurchmesser multiplizieren (in Zoll) mit 2,539 - das ergibt den Durchmesser in Zentimetern (z.B. 21“= 53,319 cm).

Nun 2 mal die Reifenhöhe dazu (Reifenhöhe in Zentimeter = die Breite des Reifens mal den Querschnitt des Reifens / z.B. Reifen 90/90 21".... ist 90 mm breit und der Querschnitt ist 90. Die Höhe ist 90% der Reifenbreite = 8,1cm), dann weiß man den maximalen Durchmesser des Neureifens (hier 53,319 cm + 8,1cm + 8,1cm = 69,519 cm). Da wir aber den Umfang benötigen, muss der Durchmesser noch mit Pi (3,1416) multipliziert werden (69,519 cm X 3,1416 = 218,400 cm = 2184mm). Da der Reifen mit zunehmendem Verschleiß an Höhe verliert, sollte man die Rechnung nochmals mit minimalem Raddurchmesser (Altreifen) durchführen. Hier kann einfach davon ausgegangen werden, das der Reifen etwa 3 bis 4 mm Nutzprofil aufweist also insgesamt 6 bis 8mm im Gesamtdurchmesser einbüßt. Die Rechnung sieht dann folgendermaßen aus: Felgendurchmesser in cm + 2X verminderte Reifenhöhe, nun noch umrechnen in den Umfang, also wieder x 3,1416 Jetzt ihr einfach noch den durchschnittlichen Umfang (Neureifenumfang + Altreifenumfang geteilt durch zwei) ermitteln.

Wäre in meinem Beispiel also 2162 mm

Noch Fragen ? Dann ruf Deinen alten Mathelehrer an ))):
 
Hallo,

nicht wissenschaftlicher, aber pragmatischer Einwurf vom Ketzer Fritz:
Wenn ich als "Geber" das Vorderrad hernehme, habe ich nichts am Hut mit Schlupf, diversen Achsübersetzungen usw.
Bedingt natürlich Umstellung auf anderes Tachosystem. Finde ich als bekennender Minimalist jedenfalls besser als elektronischen "Tachokonverter" anhand toller Schlupf-Graphen, wie im Link beschrieben. Ich kann mir den linken Zeigefinger auch brechen, indem ich ihn hinter dem Kopf herum ins rechte Nasenloch einführe...

Grüßle,

Fritz ;)
 
Hallo,

die Rechnung mag ja richtig sein jedoch gibt sie nur den statischen Umfang wieder. Der hat mit den tatsächlichen Verhältnissen nur wenig zu tun. Bei den statischen Umfang würde es die Physik nach keine Rollreibung geben. Der dynamische Reifenradius ist kleiner als der am Rad gemessen Radius und hängt von Reifenaufbau, Gummisorte etc. ab. Die Reifenfirmen habe normalerweise diese Werte aufgelistet.
Schlupfwerte von 9% bedeuten beim Motorrad längst den Abflug ins Grüne.

Gruß
Walter
 
Original von Di@k
Ich habs dann mal - der Einfachheit halber - aus nem alten Beitrag von mir kopiert und eingefügt. Wissenschaftlicher kannich nich :

Zuerst den maximalen Umfang (Neureifen) errechnen,

dazu Felgendurchmesser multiplizieren (in Zoll) mit 2,539 - das ergibt den Durchmesser in Zentimetern (z.B. 21“= 53,319 cm).

Nun 2 mal die Reifenhöhe dazu (Reifenhöhe in Zentimeter = die Breite des Reifens mal den Querschnitt des Reifens / z.B. Reifen 90/90 21".... ist 90 mm breit und der Querschnitt ist 90. Die Höhe ist 90% der Reifenbreite = 8,1cm), dann weiß man den maximalen Durchmesser des Neureifens (hier 53,319 cm + 8,1cm + 8,1cm = 69,519 cm). Da wir aber den Umfang benötigen, muss der Durchmesser noch mit Pi (3,1416) multipliziert werden (69,519 cm X 3,1416 = 218,400 cm = 2184mm). Da der Reifen mit zunehmendem Verschleiß an Höhe verliert, sollte man die Rechnung nochmals mit minimalem Raddurchmesser (Altreifen) durchführen. Hier kann einfach davon ausgegangen werden, das der Reifen etwa 3 bis 4 mm Nutzprofil aufweist also insgesamt 6 bis 8mm im Gesamtdurchmesser einbüßt. Die Rechnung sieht dann folgendermaßen aus: Felgendurchmesser in cm + 2X verminderte Reifenhöhe, nun noch umrechnen in den Umfang, also wieder x 3,1416 Jetzt ihr einfach noch den durchschnittlichen Umfang (Neureifenumfang + Altreifenumfang geteilt durch zwei) ermitteln.

Wäre in meinem Beispiel also 2162 mm

Noch Fragen ? Dann ruf Deinen alten Mathelehrer an ))):
Alles richtig, Dirk, nur hat die Sache einen entscheidenden Haken: Den Reifenherstellern ist das Wurst! Die geben zwar Nennmasse in der Grössenbezeichnung an, letztlich wird man immer feststellen, daß der 120/90 von einem Hersteller immer noch 5 mm breiter ist als der 130/80 vom anderen. Dazu kommt noch, daß die Reifen auf unterschiedlich breiten Felgen montiert werden dürfen. Deine Rechnung ist völlig korrekt, aber leider nur Theorie, die Praxis heisst da messen.
 
Hallo,

um auf den in etwa richtigen dynamischen Reifendurchmesser zu kommen schlage ich vor den Abstand zwischen Mitte Radachse und Aufstandsfläche zu messen. Das Motorrad sollte dabei mit dem Fahrgewichten belastet sein. Der richtige Luftdruck im Reifen wird vorausgesetzt.

Gruß
Walter
 
Original von Euklid55
Hallo,

um auf den in etwa richtigen dynamischen Reifendurchmesser zu kommen schlage ich vor den Abstand zwischen Mitte Radachse und Aufstandsfläche zu messen. Das Motorrad sollte dabei mit dem Fahrgewichten belastet sein. Der richtige Luftdruck im Reifen wird vorausgesetzt.

Gruß
Walter
Walter, genau anders: der Reifen wird durch die Fliehkraft im Durchmesser grösser, etwa 2%, je nach Typ.
 
Moin Moin,

was wollt ihr eigentlich, Theorie oder Praxis?

Ich fahre jetzt seit über 10 Jahren nur Fahrradtachos (Sigma Sport) auf meinen Moppeds.

Bei meinem anderen Mopped musste ich damals noch die Eignung eines Fahrradtachos nachweisen, d. h. Messgenauigkeit von Sigma angefordert und Tachovergleichsmessung beim ADAC gemacht. Tachosignal war am Vorderrad abgegriffen. Den Reifenumfang sauber ausgemessen und eingegeben. Auf dem Prüfstand bis 100 km/h keine Abweichung.

Der Reifenverschleiß ist auch vernachlässigbar meiner Meinung nach. Ein neuer BT 45 hat so um die 4-5 mm Profil, die fahren wir ja nicht ganz ab sondern meist nur bis 1,6 bis 2 mm. D. h. der Durchmesser ändert sich nur max. um 6,8 mm. Aber das ist alles ziemliches pipapo wenn man die Streuungen der Serientachos nimmt.

Gruß

Jogi
 
Hallo Hubi,

ich habe ja auch nur gesagt "in etwa richtigen dynamischen Reifendurchmesser". Genau genommen ist der dynamische Reifendurchmesser stetig beim fahren in Veränderung.

Gruß
Walter
 
Mann, da hab ich aber etwas angerichtet.

Ich habe den Beitrag noch einmal editieren müssen, die Änderung ist nun unterstrichen dargestellt.

Noch einmal:


Zitat:
Daher habe ich mich für einen anderen, kürzeren Achsantrieb entschieden – nur welchen nehmen? - welche Motordrehzahl wird sich dabei einstellen?

Angepeilt war ein Geschwindigkeit von ca. 140 km/h bei einer noch vertretbaren Drehzahl.

Um die 5000 U/min (+10% - nach dem BMW Drehzahlmesser) stellte ich mir vor, mit dem kürzesten dafür in Frage kommenden Achsantriebes.

Achsantrieb 11/37, Drehzahl und Geschwindigkeit passen nach der Rechnung zu einander.

Dabei spielt es kaum eine Rolle ob der Radumfang nun 2120 ,2090 mm oder 2162,irgendwas ist.

Den Schlupf nicht berücksichtigen schien mich vertretbar, ich weiß auch nicht ob ich ihn hätte berechnen können.
Ich kann ihn auch nicht ändern, sondern mußte bei der Auswahl des Achsantriebes mit dem leben was verfügbar ist.

Für die Auswahl des Achsantriebes ist es auch völlig egal ob der Reifendurchmesser während der Fahrt nun größer oder kleiner wird.

Dies tut er bei einem 10/32 genauso wie bei einem 11/37 wenn ich die von mir angepeilte Geschwindigkeit betrachte.

Über die Genauigkeit der originalen BMW Instrumente braucht man sich auch zu unterhalten.

Ich wollte aber wissen um wieviel der Tachowert nun von der gefahrenen Geschwindigkeit abweicht.

Detlev ist während HM'S Werkstattpartie einmal mit einer konstanten Geschwindigkeit vorraus gefahren und da ergab sich eine Differenz von +10km/h zu dem meinen (seiner 120 meiner 130 km/h). Damit kann ich leben, einen Fahrradtacho werde ich mir deswegen nicht anbauen auch wenn er diverse nützliche Werte anzeigt - ich mag sie aber nicht.

Also noch einmal es ist eine rein theoretische Geschwindigkeit, keine hoch wissenschaftliche, die alle äußeren oder inneren Einflüsse berücksichtigt.

Vielleicht hilft diese Rechnung ja dem einen oder anderen der sich ebenfalls mit dem Tausch seines Achsantriebes beschäftigt.
 
Hallo Jan,

bei 5000 U/min und 140 km/h ist der Antrieb 34/11 (R90/6) oder 33/11 (R100) zu empfehlen.
Deine Antrieb sind zu kurz. Detlev fährt 32/11 und ist nur bei einem gut gehenden Motor zu empfehlen.

Gruß
Walter
 
Mann, da hab ich aber etwas angerichtet.

Da sagt der Pfälzer: "Pienz net rum, hoschds doch gwolld so."
Für alle anderen: "Jammere er nicht; er kennt doch dieses Forum." :D

Heiko,

es macht doch gerade diese Gemeinschaft aus, dass jeder sein Wissen beitragen darf.
Das hat nichts damit zu tun, dass wir dir nicht alle dankbar wären für deinen Initialbeitrag. ))): :applaus: :rotwein:
 
Für einen komplett Ahnungslosen ist so ein Thread voller Spannung und Würze.

Da werden technische Details rausgekramt, das einem die Ohren klingeln ;)

;-JJJ
 
--- :oberl: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis wesentlich größer als in der Theorie :oberl:

habe fertig :aetsch:
 
Hallo Heiko,

bei den ganzen Klammern und Kommas wird einem ja schwindelig. Icj mache es einfach immer s0 :


km/h = Drehzahl : Übersetzung x 0.06 x Reifenumfang in Meter

Beispiel : 4000 : 1,5 : 3,2 (32:10) x 0.06 (Korrekturwert) X 1,933 (130/80-17) ergibt 96,65 Km/h

oder real : 4000 :1,5 : 2,75 x 0,06 x 1,933 ergibt 112,50 Km/h

Bei Bedarf wird die Formel halt umgestellt....