Auf geht es, es geht weiter:

Hallo Herr Christian,

nachdem ich die lockere Schraube für die Halteklammer der Luftfilterhaube angezogen und einige der Vorschläge aus dem Forum umgesetzt habe ( Federung verstellen, anderes Öl, von einer Gewichtsreduzierung meinerseits habe ich allerdings abgesehen
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) muss ich leider feststellen, dass die Ölwanderung anhält.

Heute morgen habe ich nochmals eine Testfahrt gemacht. Nach rd. 50 Kilometeren waren rd. 50 ccm Öl vom Kardan (von vorher 150ccm) ins Getriebe maschiert. Was im Kardan fehlte, konnte ich mir anschließend an der Getriebefüllschraube wieder abzapfen.

Wir sind nächste Woche im Urlaub, so dass ich mich übernächste Woche mit Ihnen in Verbindung setzen würde, um zu besprechen, was als nächstes zu tun ist.

Ein schönes Wochenende wünscht
 
Es gibt es doch, das schwarze Loch :schock:

Mal ein anderer Gedankengang: wie schafft es das Öl, nur "one-way" in das Getriebe zu entfleuchen und die neue Dichtung zu überwinden (aber nicht umgekehrt)

Sollte das durch Unterdruck entstehen, dann muß dieser

a. recht hoch sein und

b.widerspricht das den physikalischen Grundsätzen, daß erwärmte Luft sich ausdehnt (und das sollte in einem gefahrenen Getriebe doch so sein, oder ?)
Ansonsten bräuchte man die Entlüftungsschraube am Tachoausgang nicht.

Die immer wieder kehrende Frage: haut das Öl nicht woanders hin ab ?
ist noch nicht beantwortet.
 
Die Entlüftung Endantrieb ist frei?
Sonst sucht sich der durch die Erwärmung desselben entstehende Überdruck eventuell einen Weg durch die Schwinge ins Getriebe.
WeDi am Endantrieb dichtet nur Richtung Kardanwelle ab, nicht umgekehrt.
 
Na ja,

wenn du mal erlebt hast wie das Öl aus ner fehlenden Luftfilterschraube rausquillt, würdest du das nicht ganz so beurteilen. Ich vermute, dass in der Getriebe-Karden-Einheit ein leichter Überdruck herrscht und es,wenn denn dieser aufgrund irgend einer Undichtigkeit "Zusammenbricht", zu einer kurzen, eventuell regelmäßig auftretenden "Druckentlastung" kommt, ähnlich wie bei einem unter Druck stehendem Gartenschlauch, den man abschraubt. Dazu müssen die Druckunterschiede nicht groß sein.
Es könnte natürlich auch sein, dass sich irgendwo ein größerer Überdruck bildet. Im Kardangehäuse alleine wäre das kaum Denkbar.

Mir fehlen hier aber jede Menge Infos!
Ist dieses Phänomen "schlagartig" auf oder schleichend aufgetreten?
Wann wurde dies zum ersten Mal festgestellt.
Wurde vorher irgend etwas verändert, umgebaut, repariert?
Wieviele Km wurde dieses Motorrad vorher (problemlos) gefahren?
Schaltet sich das Getriebe sauber und produziert keine Geräusche?
Gibt es irgendwo noch Ölspuren am Getriebe, am Kardan, am Endantrieb?
Gibt es Ölspuren in der Bremstrommel bzw. auf den Belägen?
Wie sieht der Luffilter aus?
Ist das Getriebegehäuse ohne Risse o.Ä.?


Gruß

Kai
 
AW: Ich hätte da gerne mal ein Problem, nein kein klassischer Ölfred

Hallo,hier meldet sich der besagte Kunde von Patrick.


Ich heisse Helmut, wohne in Koenigswinter und besitze eine BMW R65, Bauj.1979, mit der ich, bis auf das Problem der Oelwanderung, sehr zufrieden bin.
In den Beitraegen wurden verschiedene Fragen gestellt. Eine davon war, wie die Oelwanderung feststellbar ist. M.E.relativ einfach.
Die Maschine steht auf dem Hauptstaender. Die Hoehe des Getriebeoels im Getriebe steht auf Unterkante Getriebeeinfuellschraube. Im zuvor geleerten Kardantunnel wird die geforderte Menge von 150ml eingefuellt und anschliessend gefahren. Nach soundsoviel Kilometern wird das Oel aus dem Kardantunnel abgelassen, das Volumen gemessen (= leider immer weniger als die 150ml). Dann wird die Getriebeeinfuellschraube geoeffnet und es laeuft in etwa die Menge an Oel heraus, die in der Kardanschwinge fehlt. Anschliessend fuelle ich das abgelaufene Oel aus dem Getriebe wieder in den Kardantunnel ein (gleiche Oelsorte).

Das Problem zieht sich schon seit Jahren hin. Ich wollte das Ganze jetzt noch einmal mit fachlicher Hilfe angehen. Der Simmerring am Getriebeausgang war schon einmal von mir vor einigen Jahren ausgetauscht worden, jedoch ohne Erfolg.

Sehr haeufig wird auch in den Beitraegen von Ueber-/Unterdruck geschrieben. Ich habe mir ueberlegt, mir etwas zu basteln, mit dem ich ueber die Einfuellschraube des Kardanoels mit Luft einen leichten Ueberdruck im Kardan und Getriebe aufbauen kann. Wenn die Oeffnung zwischen Kardan und Getriebe frei ist, muesste ja aus der Entlueftungsschraube des Getriebes, die frei ist, die eingepresste Luft wieder entweichen.

Abschliessend moechte ich mich fuer die interessanten Beitraege bedanken und werde Euch ueber den weiteren Fortgang berichten.

Ich weiss nicht, warum in der Beitrags-Vorschau die Umlaute nicht korrekt wiedergegeben werden. Daher die andere Schreibweise. Ich bitte um Nachsicht.

Gruesse Helmut
 
Hallo Helmut, willkommen hier.
Hattest Du die Freigängigkeit des Entlüftungsstopfens am Endantrieb schon geprüft?
( Der Oben drauf)

Ein herzlicher Gruß vom Frank
 
Interessanter Fred...aber:

Mit persönlich ist das alles ein bisschen zu diffus, die "Testmethode" zweifelhaft...Sehr viel Interpretation dabei, im Besonderen beim Abschätzen der Getriebeölmenge, wenn das Öl tatsächlich bis zum unteren Rand der Ablassschraube steht, reicht m. E. eine minimale Unebenheit oder ein veränderter Stand des Kraftrades, damit es ausläuft.

Meine Frage an Helmut wäre: Hast du mal die "extreme" ausprobiert? Ist irgendwann die Schwinge komplett leer? Und wenn du sie dann 2, 3 mal auffüllst, ohne das Getriebe abzulassen, läuft dann das Getriebe "über", ist am Tachowellenausgang bspw. Undichtigkeit feststellbar?
Oder wandert das Öl doch in die Achse?

Hast du mal mit einem "Indikatoröl:gfreu:" (z. B. Motul 75W140, das ist tintenblau) versucht, die Wanderung "real" zu beobachten? Von dem Zeug sollte es nicht allzuviel brauchen, um normalem, hellgelbem Öl einen deutlich sichtbaren Farbstich zu geben..

Grüße, Hendrik
 
Lieber Frank, lieber Hendrik,

vielen Dank für Eure Tipps und Fragen.

An der Messmethode gibt es m.E. kaum Zweifel, weil ich sowohl das Volumen als auch das Gewicht des "wandernden" Öls schon sehr genau bestimmen kann. Die Maschine steht bei der Messung immer an der gleichen Stelle und die Messung wird immer unmittelbar nach einer Fahrt, also in betriebswarmen Zustand, durchgeführt. Auch habe ich inzwischen ein Schauglas montiert, in dem ich den steigenden Ölpegel im Getriebe verfolgen kann.

Wenn die Entlüftungen alle frei sind (s.o.), werde ich (testweise) so lange Öl aus dem Getriebe ablassen, bis keine "Wanderung" mehr feststellbar ist. Dann werde ich im Kardan die Restölmenge feststellen und hoffen, dass sie reicht.

Den Vorschlag mit dem gefärbten Öl finde ich sehr gut.

Grüße vom Rhein
Helmut
 
Der Vorschlag die Ölwanderung mit einem "Indikatoröl" zu prüfen gefällt mir sehr gut!

Sollte das Öl aus der Schwinge in den Hinterradanrieb laufen müsste der nach mehrfachem Nachfüllen des Schwingenöls (0,1 l) allerdings überlaufen. In den Hinterradantrieb werden ja auch nur 0,25 Liter eingefüllt.
Auch wenn Öl durch die Tellerraddichung rausdrücken sollte - irgendwo muss das ja hin und auch zu sehen sein.
Mir scheint die Annahme, dass das Öl aus der Schwinge ins Getriebe läuft auch die Wahrscheinlichste zu sein.
Eine wirklich schlüssige Erklärung hab ich dafür aber auch nicht.
Die Vorschläge, dass bei starkem Einfedern das Schwingenöl bis an den Dichtring laufen kann - möglich.
Oder wird das Krad über eine lange Strecke eine Straße mit sehr starker SteigungNeigung gefahren, so dass das Öl bis in den Faltenbalg laufen kann?

Eine wirklich interessante Fragestellung - hatte vor kurzem auch einen ähnlichen Effekt. Hier war Öl aus dem Faltenbalg rausgelaufen - der Ölstand in der Schwinge und im Hinterradantrieb aber hoch.
Hier war möglicherweise die Ursache, dass ich statt der "Belüftungsschraube" die die Tachowelle hält eine einfache Sechskantschraube verwendet hatte. Das hat möglicherweise zu einem Überdruck im Getriebe geführt so dass Getriebeöl über den Wedi in die Schwinge gedrückt wurde.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend zusammen,

ich bin zufällig auf diesen Thread gestoßen und finde die Frage sehr interessant. Leider hat die Diskussion ein offenes Ende.

Was ist denn da nun bei rausgekommen? Gab es eine Lösung? Die Sache mit dem ansteigenden Getriebeölstand (wenngleich in Maßen) kenne ich nämlich auch.

Viele Grüße,
Thomas
 
Hallo derthomsen, leider ist der Sachstand unverändert. Das Öl wandert nach wie vor aus dem Kardantunnel ins Getriebe. Wegen der selbstverordneten Winterpause (10-02) konnte ich der Sache noch nicht weiter verfolgen. Ich hoffe, irgendwann mal ein Flüssigkeitsniveau bzw- Menge zu ermitteln, bei dem nichts mehr ins Getriebe wandert, andererseits aber die Kardenwelle u.a. ausreichend mit Öl versorgt ist. Worst case wäre natürlich, wenn das gesamte Öl ins Getriebe wandern würde.
Auch die Nachfrage bei einer sehr bekannten Firma, die sich nun wirklich mit 2-Ventilern auskennt, löste nur ungläubiges Schulterzucken aus.

Ich bleibe dran und berichte.

Grüße Helmut
 
Hallo Helmut,

wenn WIR als Summe von zusammengerechnet locker 4000 Jahren Zweiventiler Erfahrung und auch einigen richtigen gewerblichen Spezialsten da keine Lösung in Petto haben, was erwartest du von einer einzelnen Werkstatt?? ?(
:D:D:D:D
Da hilft nur ganz empirisch vergehen, nach und nach austauschen, probieren, testen und gut dokumentieren.
Die Zeit nimmt sich kein Professioneller und wenn möchtest du das nicht bezahlen. :D

Gruß

Kai
 
Ich habe das selbe "Problem" (R65). Bei mir leert sich der Kardan von 150ml auf ca. 70ml und bleibt dann aber so. Wenn man den Ölstand des Getriebes kontrolliert kommt einem jedes Mal wenn man den Kardan nachgefüllt hat etwas entgegen. Der Freundliche beantwortete meinen Reparaturwunsch mit "Ist normal" und hat dadurch auf Einnahmen verzichtet.

Ich kontrolliere hin und wieder ob noch genug Öl drinnen ist, damit die Glocke im Kardantunnel etwas mit hoch zum Einfüllloch bringt. Solange da irgendwie genug Öl zum Planschen der Welle drinnen ist wird es schon passen. Autowellen laufen ja sogar Fettgeschmiert.
 
Den Gelenken der Antriebswelle reicht ein Ölnebel als Schmierung.
Da würde ich mir wenig Sorgen machen, solange wenigstens eine Restmenge bleibt.
 
Lieber Michael,

vielen Dank für den Zuspruch.
Vielleicht handelt es sich um eines der letzten, nie gelösten Rätsel in der BMW-2-Ventiler-Geschichte.

Grüße Helmut