wessi

Aktiv
Hallo zusammen,

ich hätte da eine Frage an die Elektrik-Spezialisten.

Ich bin vor ein paar Tagen mit plötzlichem Batterie-Tod stehengeblieben, nach einer kurzen Pause klackte der Anlasser nur noch und das
Voltmeter zeigte nur noch 6 Volt an - es gab vorab keine Anzeichen (kein Abfallen der Spannung, LKL leuchtete nicht etc.).

Nachdem mir der ADAC eine neue Batterie geracht hatte und ich weiterfahren konnte, stellte ich fest, dass die Lichtmaschine nicht lädt (LKL immer noch aus).
Zuhause habe ich dann festgestellt, dass der Rotor defekt ist (0 Widerstand) -> mit neuem Rotor alles wieder gut.

Nun meine Frage: Kann der defekte Rotor meine fast neue LiFEP04 zerstören und das so schnell ? ohne Vorwarnung ? Voltmeter war immer (je nach Drehzahl)
im grünen Bereich - auch keine Überspannung.

Oder war das nur Zufall ?

Danke und Grüße
Oswald
 
Servus Oswald,

0 (Null) Ohm Widerstand ist ungewöhnlich. Vermutlich meinst du damit, dass der Widerstand unendlich groß ist, also kein elektrischer Durchgang (Unterbrechung) vorlag. Liege ich mit der Vermutung richtig?

Gruß aus PAF
Gerd
 
Zum Batterietod ist zu sagen, dass eine komplette Tiefentladung eine Batterie durchaus unbrauchbar machen kann.

Gruß aus PAF
Gerd
 
Bei einem defekten Rotor leuchtet die LKL nicht, da der Stromweg unterbrochen ist. Fällt das nicht auf, kann die Spannung auf unter 8 Volt fallen, dann steigt das Zündsteuergerät aus und der Motor stirb abrupt ab. Je nach dem, wie gross der Akku ist, d.h. wie viele Ah sie hat, fährt man damit noch viele KM. Eine KL mit 18 Ah kann ohne Licht gut über 350 KM kommen, mit Licht über 200.

Versuche den alten Akku nochmal mit einem Labornetzteil zu laden. wenn es die erste Tiefentladung ist, sollte der noch rettbar sein.

Zum Thema Akku mit wenig (<10 Ah) Kapazität: Eine Spannungsanzeige kann da Sinn machen, z.B. die LED Anzwige von Jörg.

Hans
 
Zum Batterietod ist zu sagen, dass eine komplette Tiefentladung eine Batterie durchaus unbrauchbar machen kann.

Gruß aus PAF
Gerd
Ja - schon erlebt, aber so plötzlich und in Verbinung mit dem defekten Rotor ? - ein paar Kilometer vor dem "Tod" hatte die Batterie an einer Baustellenampel noch über 12 Volt und starten war ohne Problem möglich.
 
Hallo Oswald,

vermutlich hat das Multimeter "0L" angezeigt. Das steht für "overload", bedeutet Meßbereichsüberschreitung, in dem Fall also sehr hoher Widerstand.

Zu Deiner Frage: der defekte Rotor kann die Batterie nicht direkt zerstören. Allerdings die sich dann ergebende Tiefentladung, weil der Generator ja keine Energie mehr liefert und die Elektrik dann nur noch aus der Batterie versorgt wird.
Gerade die Lithium-Batterien reagieren sehr empfindlich auf Tiefentladung.
 
OK, da gab es dann schon Probleme. Für mich sieht es so aus, als ob der Rotor langsam einen Drahtbruch bekam und ab und an noch Kontakt hatte. Bei 12,8 kannst du von einer schleichenden Entladung ausgehen, bei 13,3 eine leichte Ladung. D.h passiert das über mehrtägige Fahrt, kann der Akku schon nachhaltig geschädigt werden.

Hans
 
Hallo Hans,

auch eine mögliche Interpretation. In dem Fall des Rotors auch anwendbar und sinnvoll.

Der Theoretiker sieht das so, daß schon noch eine Widerstand meßbar ist, nur kann der von dem gerade angewendeten Meßinstrument nicht mehr angezeigt werden, da zu hoch. ;)
Ab vom Thema, es sein uns verziehen: Ich habe beide Varianten schon in Manuals gefunden. Bei einer Spannungs- oder Strommessung macht Overload auf jeden Fall mehr Sinn, bei Ohmmessungen open Loop. Aber egal, wichtig ist, dass das Ergebnis richtig interpretiert wird.

Wir lieben eben unsere Spitzfindigkeiten.

Hans
ps.: Danke für den anderen Hinweis, da werde ich heute noch aktiv
 
Die allwissende und unfehlbare KI meldet auch "Open Line" und "Over Limit". Viel Vergnügen bei euren Spitzfindigkeiten ;)

Gruß Bernhard
 
... Wir lieben eben unsere Spitzfindigkeiten. ...
Eben! ;)

Deswegen haben ich Dir ja geschrieben, daß Deine Interpreation in dem Fall durchaus sinnvoll ist.

Aus einem anderen Bereich: bei einem gebraucht gekauften Brushless-Motor wollte ich sicher gehen, daß die Wicklung i.O. ist. Mit dem Fluke jeweils die drei Anschlüsse gegen Masse (also Motorgehäuse) gemessen, Ergebnis "0L", also erst mal o.k..
Das ist allerdings unzureichend. Also zu einem guten Bekannten, der hier an der FH arbeitet. Dort haben wir den Motor einer Spannungsprüfung mit einem entsprechenden Tester unterzogen. Haben wir mit 500 Volt gemacht, die 1000 Volt waren uns etwas zu gewagt. Zum Glück i.O.. Man sagt dann gern, wir haben den Motor "gemeggert". Die entsprechenden Meßgeräte werden u.a. von der Fa. Megger produziert.