Zum WHB: Das eine wird zum schweren Schwung sein, d.h. keine Aussage, weil nicht notwendig, das andere WHB für den leichten Schwung. Man müsste nur wissen, welche Bücher du hast.
Wie gesagt: Beim leichten Schwung werden die drei Teile jeweils (Kupplungsgehäuse, auch fälschlicherweise als Schwungrad bezeichnet, Platte und Gehäusedeckel) einzeln ausgewuchtet, dann die schwerste Stelle markiert. Diese drei Teile werden dann um jeweils 120 Grad versetzt montiert.
Beim schweren Schwung das Schwungrad (hier ist der Begriff richtig) auf jeden Fall, ob Druckplatte und Druckring auch einzeln gewuchtet werden, weiss ich nicht.
Hans
Der Fred ist schon alt, aber ich versuch's trotzdem mal.
In dieser Unterhaltung gehen ein paar Unklarheiten umher:
1.) Im Text des Kapitels 10 des Werkstatt-Handbuchs (R80/100GS 1988+) nennt BMW das große Rad mit der Verzahnung für den Anlasser „Kupplungsgehäuse“. Seit über 100 Jahren würden die meiste Leute dieses Rad, welches an die Kurbelwelle geschraubt wird, als Schwungrad bezeichnen, aber in Zeiten „leichter Schwünge“ ist das evtl. nicht mehr der Fall. Interessanterweise spricht dasselbe Werkstatt-Handbuch bei den Anziehdrehmomenten der 6 M7 Schrauben von „Gehäusedeckel an
Schwungrad“. Hmm?!
Das sogenannte „Kupplungsgehäuse“ ist ein gepresstes Blechteil, welches an den geschmiedeten Zahnkranz genietet ist. Ob man das Ganze nun als
Kupplungsgehäuse oder
Schwungrad bezeichnet ist, scheint in eine philosophische Frage auszuarten, die BMW anscheinend selbst nicht beantwortet konnte.
2.) Laut Werkstatt-Handbuch sind die folgenden 3 Teile 120 Grad gegeneinander zu versetzen:
- Membranfeder
- Anpressplatte
- Gehäusedeckel
Am Kupplungsgehäuse/Schwungrad konnte ich keine Markierungen entdecken.
3.) Die Kupplungs- (Reib-) Scheibe verdreht sich ja ständig gegen die motorseitigen Metallteile; die Reibscheibe kann also niemals Teil des Auswuchtprogramms sein.
4.) Die
Membranfeder (früher „Tellerfeder“) allerdings, ist zwar nicht fest verschraubt, wird sich aber nach der Montage kaum gegen die anderen Oberflächen verdrehen. Daher ist dieses ein Teil des Auswuchtprogramms.
5.) Habe in den letzten Tagen eine alte Kupplung („leichter Schwung“, Herstellungsjahr 1987) mittels Feinwaage (0,01 g Genauigkeit bei max. 100 g) nachgewogen, nur möglich mit einem präzisem Hebel, um etwa das halbe Gewicht eines der 3 Segmente der ca. 600g Scheiben (d.h. ca. 100g pro 120 Grad Segment) auf die Waage zu bringen.
Ein ziemliches Gefummel, und nach jeweils 3 wiederholten Messungen konnte ich in etwa den Schwerpunkt und die maximale Unwucht ermitteln.
Die Kupplungsteile hatten eine Anzahl Markierungen in allerlei Farben. Einige sahen „offiziell“ aus, andere eher wie Tipp-Ex Kleckse von meinen Vorgängern beim Zerlegen. Wie in diesem Forum schon an anderer Stelle erwähnt, farbige Markierungen haben nix mit Wuchtungen zu tun (wohl eher mit Qualitätskontrolle oder Teileversionen).
Fazit: Auf allen Teilen stimmten gefundene Markierungen mit den Messungen überein. Wuchtungsmarkierungen von BMW (bzw. Kupplungs-Hersteller Fichtel und Sachs [F&S]) sind weiß oder grau, Striche oder Kreise/Punkte. Die Markierungen weisen die
„leichteste Stelle“ auf (also ähnlich wie bei dem roten Punkt bei Reifen.)
Fotos von der Wiege-Aktion und gefundene Markierungen gerne nachgereicht falls Interesse.
Matthias